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Urkundenbuch
des
Klosters Fulda
Erster Band
1. Hälfte
(Die Zeit des Abtes Sturmi)
Bearbeitet
von
Edmund E. Stengel.
Marburg
N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung
1913.
Zur Einführung.
Das Urkundenbuch des Klosters Fulda, von dem hier der
erste Halbhand vorliegt, ist ursprünglich von Prof. Michael
Tan gl (damals in Marburg) geplant und vorbereitet worden.
Als Tangl dann^ durch seine Übersiedelung nach Berlin und
umfassende neue Aufgaben gehindert, von der Edition zurücMrat,
wurde diese mit seineju Einverständnis dem Unterzeichneten an-
vertraut, der sich ihr seit dem Jahre 1908 gewidmet hat. Zunächst
galt es, den namentlich für den ersten Band bereits zum grössten
Teil gesammelten Stoff nochmals zu überprüfen und, auch hin-
sichtlich der handschriftlichen und besonders der bibliographischen
Nachweise, zu vervollständigen. Dabei wuchs sich der Gesamt-
l)lan, unter anderem durch die grundsätzliche Einbeziehung der
Deperdita, noch erheblich aus. Der kritische Apparat und die
Erläuterungen der Urkunden ivurden endlich fast durchiveg neu
gearbeitet und formuliert, mitverwertete Ergebnisse des ersten
Bearbeiters, wo es anging, als solche bezeichnet. Fällt demnach
für Anlage und Durchführung der Ausgabe die Verantwortung
dem Unterzeichneten zu, so ist es ihm um so mehr Pflicht und
Bedürfnis, den arbeitsvollen Anteil Tangls gebührend hervorzu-
heben. Ohne sich noch bis in alle EJinzelheiten bezeichnen zu
lassen, ist er doch die Grundlage, auf der das Fuldaer Ur-
kundenbtich sich zur vorliegenden Form entwickelt hat.
In der Technik konnte sich die Ausgabe an bewährte Muster
halten. Doch wird der Kundige wahrnehmen , dass sie in Manchem
von den gewohnten Pfaden urkundlicher Edition abweicht, dass
sie mit ihrer Aufnahme und chronologischen Einreihung auch der
verlorenen Urkunden, mit ihren über Zufälligkeiten und Willkür
der Überlieferung zu den Urformen zurückstrebenden Reconstruc-
tionen verderbter Stücke und in allerlei Einzelheiten der Be-
handlung und Commentierung, sowie der Anordnung und Ver-
anschaidichung des Stoffes einen neuen Typus darstellt. Dieses
— VI —
Neue soll später näher 'begründet und gerechtfertigt werden^ soweit
es dessen bedarf; es ist aus der eigentümlichen Natur des viel-
gestaltigen Stoffes wie von selbst erwachsen.
Folgende Einzeluntersuchungen, denen der Bearbeiter noch
andere hinzuzufügen hofft — die nächste soll von den Fuldaer
Cartidaren und von Eberhards Cartular-Äuszügen handeln — ,
sind im Dienste der Edition bisher veröffentlicht worden:
M. Tongl, Die Fuldaer Primlegienfrage (Mitteilungen des In-
stituts für österreichische Geschichtsforschung XX 198 — 252).
M, Tangl, Das Todesjahr des Bonifatius (Zeitschrift des Vereins
für hessische Geschichte und Landeskunde XXXVII 223 — 250).
E. E. Stengel, Ftddensia I: Die Urkundenfälschungen des Rudolf
von Fulda, mit Excursen (Archiv für Urkunden- Forschung V
41—152).
Von Vielen, die dem hier dargebotenen Halhbande ihre Hilfe
geliehen haben, seien an dieser Stelle nur Wenige ausdrücklich
genannt. Besonderer Dank gebührt den Beamten des Staatsarchivs
und der Universitätsbibliothek zu Marburg sowie vier bei der
Correctur mitwirkenden Helfern, den Herren Geh.-Rat Edward
Schröder-Göttingen, der in germanistischen Fragen stetig seilten
unentbehrliche?! Rat spendete, Prof. Bethge- Frankfurt a. M.,
der unermüdlich an der Deutung der Ortsnamen mitwirkte, und
den Freunden Prof. B r ackmann- Königsberg und Prof Wer-
mingho ff- Halle. Für einzelne Aufschlüsse und Collationen ist
der Bearbeiter vorzüglich verpflichtet den Herren Prof. Haas-
Fulda, Bibliothekar Labross e- Paris , Prof. Richter- Fulda,
Archivrat Seh aus -Wiesbaden und dem Freunde Dr. K ramm er-
Berlin.
Marburg, im September 1913.
Edmund Ernst Stengel,
CojacordanZ'Tabellen \
1. Dronke Codex diplomaticus Fuldensis.
Cod.
UU.-Buch
Cod.
UU.-Buch
Cod.
UU.-Buch
1 = Dronke Trad. I
23
33
47
67
2
10
24
39
48
90
3
14
25
38 .
49
69
4a)
16
26
40
50
70
4b]
27
37
51
73
5
20
28
43
52
71
6
18
29
42
53
72
7
19
30
44
54
75
8
41
31
50
55
76
9
22
32
51
66
—
10
23
33
52
57
77
IIa
24 a
34
53
58
80
IIb
24 b
35
54
59
81
12
25
36
55
60
83
13
26
37
56
61
84
14
27
38
58
62
86
15
49
39
59. 60
63
87
16
48
40
61
64
88
11
28
41
62
65
89
18
29
42
63
66
85
19
30
43
64
67
142
20
31
44
65
68
57
21
34
45
66
69
140
22
32
46
68
70 folgende
—
1) Die Zahlen gehen alle auf die Nummern. Weder im Codex
noch in den Traditiones von Dronke stehen folgende Stücke des Urkunden-
buches — sie finden sich zu einem Teile in anderen Sammlungen
(Schannat, Schoettgen et Kreysig, M. G. Epistolae III und Diplomata
Karolinorum I), zum anderen sind sie bisher noch nicht verzeichnet — ;
-5, 8, 9, 12, 13, 15, 17, 21, 35, 36, 45—47, 74, 78, 79, 82, 141.
VIII -
2. Dronke Traditiones et antiquitates Fuldenses.
Trad
UU.-Buch
Trad.
UU.-Buch
Trad.
UU.-Buch
cap. I
6
III 83
54
VI 14
111
III 1—4
—
» 54-57
—
» 15
109
5
50
98
55
» 16
118
i> 6—12
—
^ 99—109
—
11
119
» 13
84
110
52
18
120
» 14—16
—
» 111-202
—
19
121
» n
72+5P
203
55
» 20—165
—
» 18
57
» 204—208
—
VII- XXXIII
—
» 19
246
209
63
XXXVIII 1
122
y> 20
44
» 210-220
—
2
123
» 21
80
IV 1
91
3
124
» 22
11
2
92
» 4
125
y> 23
21
3
93
5
126
» 24
69
» 4
94
6
121
» 25
16
5
95
1
128
» 26
33
6
96
8
129
» 27
53
7
91
9
130
» 2S
10
5
98
10
131
» 29
52
9
143
li
132
» 5Ö
23
10
99
12
133
» 5i
22
11
100
13
134
» 32
25
12
101
» 14
135
» 55
10
13
102
15
136
» 34
25
» 14
103
» 16
131
» 55
81
15
104
11
51
» 55
26
» 16-126
.._
18-310
—
» 57
61
121
94
XXXIX 1-9
—
» 55
—
» 128-136
—
» 10
32
» 39
64
V 1
—
11
39
y> 40
42
2
56
12
85
» 4i
55
3
142
13
65
» 42
40
4—111
~-
14
51
» 45
41
VI 1
105
15
15
j» 44
29
2
106
16-225
» 45
58
3
101
XL 1-21
—
» 4<?
30
4
108
» 22
138
* 47
66
5
109
» 25-52
» 45
31
6
1 110
XLI
» 49
48
1
111
XLII 1
139
» 5Ö
49
8
112
2-321
—
» 5i
18
9
113
XLIII-LXIV
—
» 52
24 a
10
114
LXV
10
» 55—75
—
11
115
LXVI folgende
—
» 79
89
12
116
» 5Ö~52
—
13
i 101
-- IX
Kürzungen und Zeichen.
A.
=
Amt.
Zeichnung der Nummern
Änt.
=
Antiquitates.
des UU. -Buches).
BA.
=
Bezirksam,t.
VB. = Verwaltungsbezirk.
c. odei
• cap. = Capitel
(danach
VL. = Vorlage.
JDronke Ti
'ad.
citiert).
Z. = Zeile.
Cod.
=
Codex.
f {hinter der Kopfnummer)
Dioc.
=
Diocesis.
= Fälschung.
f'
=
folio.
* (hinter der Kopfnummer)
Facs.
=
Facsimile.
= Deperditum (verlorene U.).
Hist.
=
Historia.
* (im Text) = Au.üassung von
J.
=
Jahr.
Worten der Vorlage.
Jh.
=
Jahrhundert.
K = verlängerte Schrift in Ori-
Kr.
=
Kreis.
ginalen.
LA.
=
Landratsamt.
Kleindruck (im Text) — wörtliche
l. c.
=
loco citato.
Entlehnung aus Vorlage.
M. G.
=
Monumenta Germaniae.
1 (im, Text) zur Unterscheidung
N.
=
Note.
mehrerer Vorlagen.
nr.
=
Nummer (danach
Dronke
[ . . ] = erschlossene Ergänzung.
Cod. citiert).
< . . > = Fälschung oder Verderb-
OA.
=
Oberamt.
ung.
Reg.
=
Regesta.
(...) im Text = enticeder Auf-
S.
=
Seite.
lösung einer Kürzung oder
Trad.
=
Traditiones.
Kennzeichen für Auszüge,
u. (im
bibliographischen Absatz)
Umschreibungen oder Citate
=
und.
verlorener Urkunden.
U.
^
Urkunde (zu
gleich Be-
Berichtigungen und Nachträge.
Lies S. 2 Z. 16: Eigil (statt W) ;
* S. 8 Z. 26 und S. 10 Z. 26 : 83;
» S. 9 Z. 42 und 41: Wolmich
(statt Wolfsbach);
* S. 9 Z. 51: Werthesberg;
» S. 11 Z. 21: absichtlich;
» S. 16 Z. 32 und S. 35 Z. 15:
Adalberctus ;
» S. 42 Z. 7: XI (statt XII);
» S. 71 Z. 10: 7 [6] 3;
Tilge S. 60 Z. 43 „das"" — Z. 47
und S. 68 N. 2.
Vergl. zu S. 8 Z. 25 f. : unten S. 152
Z. 25 ff.
» » S. 5 Z. 1 f. : Archiv für
UU.-Forschung V 84 f;
» S. 17 Z 7 ff.: ebenda 78 f;
» S. 28 Z. 39 ff. : ebenda
134 f., 139 f;
» » S.41 Z. 7 ff. : ebenda 133 ff. ;
» S. 41 Z 21 ff.: ebenda 114
N. i, 130 N. 2;
Der [Hausmaier] Pippin [der Mittlere] macht dem Kloster
Schenkungen in Deutschland.
{[um 678 -7 14.] J^
5 Erfindung Eberhards, ohne ausdrückliche Angabe der Beur-
kundung nur erwähnt in U. 8 (S. 13 Z. 30)^ steht mit ihrer durch
die Regierungszeit des angeblichen Donators gegebenen Datierung in
groteskem Widerspruch zu dem tatsächlichen Älter des Klosters.
10 Der [Hausmaier] Karl [Martell] macht dem Kloster Schen-
kungen in Deutschland.
([714—741.]}
Erfindung Eberhards, ohne ausdrückliche Angabe der Beurkun-
dimg nur erwähnt in U. 8 (8. 13 Z. 30), zu beurteilen loie U. 1.
löSfK
Papst Gregor [IIL] erteilt dem Erzhischof Bonifatius für
das noch unvollendete Kloster ein Schuf zprivileg.
([731-741.]}
Das Deperditum, nur erwähnt in U. 14 (S. 23 Z. 10 ff.), ist natür-
20 lieh eine Erfindung Eberhards. Die Echtheit wird ausgeschlossen schon
durch die mit der Gründungszeit des Klosters (744) unvereinbare
Datierung, die sich aus der Eegieruyigszeit des angeblichen Ausstellers
ergibt; die Veranlassung liegt im Batze Antecessor — fierem {&. 23
Z. 4 ff.) der U. 13 klar zu Tage.
25 4:*,
Der Hausmeier Karlmann schenkt dem Erzbischof Boni-
fatius den in der ^^Einöde" Bochonia^ an der Fulda gelegenen Ort
1) ungefähr begrenzt durch dieWerra östlich, Fidda, (Eder?) Schwolm,
Antreff (oder Ohm bziv. Lahn?) westlich, Südabhänge des Vogelsbergs und
soff'änk. Saale südlich, von heutigen Waldgebirge?! umfassend u. a. Rhön,
Seulingswald, Meissner, Kaufunger Wald, Knüll und Vogelsberg ; vgl.
Gegenbaur Kloster Fidda II 4 ff., 16 ff.
Fuldaer Urkundenbuch I 1
2 Nr. 4: 148 bis März 2?
Eichloha^ samt einem Umkreis von vier (drei?) Meilen Halbmesser
zur Gründung eines Klosters. ^^^^ ^.^ ^^^^ ^^j
Eigils Vita Stürmt äbbatis vom Anfang des 9. Jh.s cap. 12: Cod.
theol. qu. 13 der Univer.sitUtsbibliotliek in Würzburg aus dem J. 1411 f. 86 5
(W), Cod. 321 (früher 268) der Universitätsbibliothek in Erlangen aus dem
13. Jh. f. 68 (Er), Cod. E. III. 9 der Königliche?! Bibliothek zu Bam-
berg vom Ende des 15. Jh.s f. 110' (Ba) Ericähnung und Bruchstück
= btlohs Vita Bonifatii aus den JJ. 1062-1066 Buch IL cap. 11 (0) =
^Legenda patroni Germaniae sancti Bonifacii' Thuringica (vgl, Levison 10
'Viiae . . Bonifatii S. LXXXIV) Buch I ca}). 20 (Th) ; ~ Urkundenverzeich-
nisse aus dem 11. Jh. (V^- ^- ^) ' Erwähnung eii; — Registrum litter arum
,i? 59' vom Ende des 15. Jh.s f. 16 unter den littere imperiales que sigillate
f u e r a n t Regest (R) ".
Aus W: Brower Ant. [1612] 185 verkürzt (Rückübersetzung aus 15
Wicelius [Z.24J); — Brower Sidera [1616] (=Vitae [1619]): Vita Sturmi 13
(Br) = Surius De . . sanctorum vitis^ December286^ = Mabillon Acta saec.3.
II 215 (=^ 248, = Bouquet Recueillll 669 u. = Migne CV 451) u, = Schannat
Hist. b 11 u. = Schneider: Buchonia IVa 62 Bruchst. u. = Pertz: M. G.
Scriptores II 310 (mit Benutzung von Er) = Will Reg est a I 11 nr. 1 52 20
Fragm., = Bartolini Di s. Zaccaria papa 463^ u. = Kayser: Zeitschrift
für vaterländische Geschichte . . [Westfalen.s] 3. Folge V 99 Fragm. u. =
Tangl: Mitteilungen des Instituts XX 220 Fragen, u. = Brandi: Göttin-
gische gelehrte Anzeigen CLXX 42 Fragm. — Übersetz.: Wicelius Zwelff
Bücher Historien aller Heiligen Gottes [1563] 301 gekürzt; — Ernst Leben 25
des heyligen Sturmis [1631] 20; — Seiters Bonifacius 464; — Reiner-
ding Der heilige Bonifatius 149; — Schwartz Beme^^kungen zu Eigils
Nachrichten über die Gründung . . des Klosters Fidda (Programm Fulda
1856) 8 ; - Arndt: Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit 8. Jh. II 80
= ^ XIII 81 ; — Kuhlmann Der heilige Sturmi 51 Bruchst. ; — Schmelz 30
St. Bonifatius 128.
Aus O : Surius De . . sanctorum historiis III [1512] 501 (=^ [1519]
609 =^ [1581] f. 162) = Baronius Annales IX [Romae 1600] 184 Bruchst.
zum J. 141 (= 8 Neuauflagen), — Mabillon Acta saec. 3. II 81 (=^^14 =
Bouquet Recueil III 669, = Migne LXXXIX 656 u. = Strunck Westphalia üö
sancta edid. Giefers II 41); — Canisius Antiqua lectio IVb 456 (= Basnage
Canisii lectio7ies III 363) = Serarius Moguntiacae res 422 (=^ Joannis
Mog. res I 266 u. = Brower Ant. 15 (— Vorburg Historiae IX 424)^ u. =
Surius* Juni [1618] 81 u. =f Le Cointe Amiales V 133; — Jaffe Bibliotheca
III 499 ; —Levison Vitae . . Bonifatii 202, —Aus Th : Mencken Scriptores 40
I 842. — Übersetz.: Wicelius l. c. 301 verkürzt; — Joh. a Via Bewerte
Historien der lieben Heiligen Gottes III b (der sechste Monat . .) [1516]
f. CCOLIII (aus Surius); — Das Leben und Leyden des heiligen . .
Bonifazii . . aus . . Wilibaldi (!) Schriften gezogen . . [Ingolstadt 1588]
259; — Külb Schriften des . . Bonifacius II 381; — Bartolini Di s.4:>
Zaccaria papa 463 Bruchst. (italienisch).
Reg.: Herquet 3 nr. 1; — Gegenbaur I 45 nr. 1 ; — Will I 11
nr. I 52; — Mühlbacher 22 nr. 46 —-24 nr. 41.
4. I) y>: I. Karolmannus ^danacÄ Imperator radier/'^ San cto Bonifatio;
V2=F8: Primuui preceptum Karlmannus sanoto Bonifacio dedit (in V^ Item Pippinus 50
V071 Eberhard nachträglich hinzugefügt). II) R: Item concessio Karoli
imperatoria (!) super Silva Bochonio data anno domini DCO'LXXXII" (/;.
1) der früher im Südosten der Stadt am rechten Ufer der Ftdda
sich südwärts er.streckende Eichenwald; an ihn erinnert noch der Name
des Dorfes FAchenzell an der Fulda (vgl. Haas: Fuldaer Geschichtsblätter :>5
VII 159 f). das dicht am Südrande des in der Cartula Bonifatii um-
schriebenen Gebietes der Karlmann-Schenkung liegt (rgl. unten S. 10 N.lOf).
Nr. 4: 743 bis März 2? 3
Karlmanns Schenkung, durch Vielehe die in Eiyils Vita Sturmi
cap. 4 — 11 (M. Cr. Scriptores II ,'W7 ff'.J geschilderte Vorgeschichte der
Gründung Fuldas zum Abscliluss kam, wird vielfach bezeugt. Ältester
Geiuährsmann ist Bonifatius selbst (U. 13: S. 24 Z. 31 ff.). Dann war
r> vielleicht der Gedanke an sie lebendig^ als König Pippin im Juli 766
dem Kloster die Villa Umstadt schenkte (unten U. 43) pro . . bonae
memoriae germano nostro Carlomaiino (f 754 August 17), d. h. mit
einer Wendung, die nur noch in zivei gleichzeitigen, vermutlich durch
U. 43 beeinfiussten Diplomen für St. Denis (M. G. Diplomata
10 Karolina nr. 22, 23) vorkom,mt. Es folgen die Eriüähnungen in den
während des 9. Jh.s durch Rudolf von Fulda gefälschten UU. 6
(S. 8 Z. 42 ff.) und 20 (monasterio quod . . constructum est . . in
loco quem . . beatae memoriae Carlomannus germanus noster legi-
tima donatione tibi concessit). Beide beruhen wie das Citat in
16 Rudolfs 836 entstandener Vita Leobae cap. 17 (M. G. Scriptores 129)
teils auf der oben erwähnten Angabe der U. 13, teils auf dem gleich
zu behandelnden Bericht der Vita Sturmi (vgl. unten S. 4 ff'.). Das-
selbe ist der Fall mit dem Zeugnis in Rudolfs bald nach dem
J. 855 (vgl. Stengel Fiddensia I, Archiv für UU.-Forschung V) ge-
20 schriebenem Werke De reliquiis sanctorum (M. G. Scriptores XV
329 f.): locus, . . quem s. Bonifacius . . impetravit a Carlmanno rege
Francorum.
Aus allen diesen Zitaten würde eine Beurkundung der Donation
des Hausmaiers noch nicht hervorgehen. Doch sind andere Zeugnisse
25 da, die sie ausdrücklich beiveisen. Stellen wir Eigils Bericht ans
Ende, so treten zunächst hervor die archivalischen Erwähnungen aus
dem 11. Jh. in V^ und V^~^ (Note I) ; sie sind nicht zu beanstanden,
doch angesichts anderer unsicherer Angaben dieser Verzeichnisse auch
nicht über allen Zweifel erhaben. Dadurch gewinnt besondereyi
30 Wert das bisher unbekannte Regest im Uü.-Repertorium R (Note II).
So schief es auch ausgefallen ist, es kann abgesehen von der doch
unzweideutigen Inhaltsangabe ('super Silva Bocboniej auch deshalb
nur auf eine U. Karlmanns bezogen werden, toeil alle etwa in
Betracht kommenden Diplome Karls des Grossen^ insbesondere M. G.
ssDiplomMa Karol. I nr. 139, 140 und 213 im selben Repertorium
schon anderweitig (das letztgenannte sogar auf der gleichen Seite, vier
Nummern vorher) gebucht sind und 'toeil auch von den Fuldaer
UU. Karls III. keine zu R passt. Die U. 4 hat also am Ende des
Mittelalters noch existiert. Um so mehr fällt auf, dass sie bei
40 Eberhard fehlt. Vielleicht hat er sie, die wohl als Hausmaier-U.
icenig in die Augen fiel, übersehen. Oder er ist absichtlich an ihr
vorbeigegangen, etwa weil sie in ihrer Formulierung hinter der
falschen Cartula Bonifafii (U. 6) zurückblieb oder iveil er ihre krause
Kursivschrift nicht lesen konnte oder weil er in Pippin den eigent-
4ö liehen Stifter und Wohltäter Fuldas sehen ivollte (vgl. die Note I, U. 6
Note m und UU. 8, 14, 21, 35 f., 45 — 47) und eine besondere Vorliebe
für Um hatte (vgl. U. 67 Note I, Dronke cap. 33). In U. 8 hat er
jedenfalls nur teilweisen, übrigens auch nur nachträglichen Ersatz
dafür geboten.
4 Nr. 4: 743 bis März 2f
Weitaus am ausfuhrlichsten ist der -^Bericht, den Eigil von
unserer U. gegeben hat, zwar 7'ein litterarischer Herkunft, aber durch
V und nun auch R archivalisch beglaubigt. Er folgt unten umrahmt
von einer Beschreibung des Schenkungsaktes und einer Notiz über
den Vollzug der Beurkundung. Daneben gestellt sei die stark ab-n
weichende Wiederholung in 0, besonders bemerkenswert durch den
Anachronismus der Siegelankündigung ^ aus ihr (vgl. Levison l. c.
LXIX) schöpft im 12. Jh. der Annalista Saxo (M. G. Scriptores VI
554): tradente sibi (dem Bonifatius) Karlomanno et quibusdam nobili-
bus predia per circuitum a meridie et occidente, Oriente et septentrione lO
per tria milia passuum. Die Lesarten von Er, W und Ba verdanke
ich den vorläufigen Abschriften und Kollationen des Herrn Prof.
Richter in Fulda. Wie zuerst Richter Anfänge der Bau- und
Kunsttätigkeit des Klosters iulda 21^, icenn auch zweifelnd,
vermutet hat, deuten die starken Abweichungen von W und Er i5
(vgl. namentlich ÜU. löj 16 Vorbemerkung) auf zwei Redaktionen
des Werkes hin. Jedenfalls kann die besondere Textgestalt von Er
nicht auf den Schreiber dieser Handschrift zurückgehen. Denn das
ihr nächstverwandte Ba ist icohl doch nicht aus ihr selbst sondern
aus einer Vorläuferin abgeleitet, und ausserdem hat schon Otloh, wie 20
0 zeigt, das Werk Eigils in einer Rezension vor sich gehabt, die an
einigen, allerdings nicht allen Stellen — sie sind teilten gesperrt ge-
setzt — Er näher als W stand.
Dem litterarischen Charakter seines Werkes entsprechend hat
Eigil den Inhalt der U. offenbar recht frei umschrieben. Doch sind2ö
einzelne Wendungen, namentlich in dem dispositiven Mittelstück,
vielleicht auch schon im ersten Teile, tvohl ziemlich wörtlich stehen
geblieben. Dazu mag man namentlich die Wendung in solitudine
— locum (S. 6 Z. 5 ff.) rechnen, die auch in der U. 13 (8. 24
Z. 21 ff.) erhalten scheint, während sie in den UU. 6 und 20 wohl 00
erst aus Eigil selber nachklingt. Einige andere Bruchstücke unserer
U. hat die U. 6 aufbewahrt (vgl. zum- lolgenden Fuldensia l. c. I
Kap. 1). Hierher gehört Carlomannus vir illustris (S. 8 Z. 42), der
die Hausmaier- ü. kanzleigemäss eröffnende Titel, ferner tvohl Non in-
cognitum esse reor pluribus qualiter (Z. 42), eine Publicatio, die der 35
vorkai'olingischen Privat-U. geläufig ist, also auch der Hausmaier-U.
ansteht. Endlich entstammt dieser noch in der Datierung, icenn nicht der
sonst nirgends nachiveisbare Name des angeblichen Schreibers Megen-
helm, so doch sicherlich die bei Eigil fehlende kanzleigemässe
Zählung nach anni principatus Karlmanns und Plppins. Obwohl 40
diese Zählung in der U. 6 auf das J. 747 verschoben ist, lässt
sie erkennen, dass die U. 4, der sie entstammt, noch vor dem
3. März 743 ausgestellt loorden ist; denn seit der spätestens an
diesem Tage und vielleicht gerade an ihm erfolgten Thronerhebung
König ChildeHchs III. muss Karlmann in seinen UU. von der Haus- 40
mal er- Datierung in seinen UU. abgegangen sein. Vermutlich hat
Bonifatius das Deperditum in den Tagen der Reichssynode von
Estinnes, deren Protokoll vom 1. März 743 datiert (M. 6f. Concilia
II 5 nr. "J), von Karhnann erhalten. Leider lässt sich die begreif-
Nr. 4: 743 bis März 2? 5
licherweise ganz falsche Auflösung des Jahresdatums in li zur Nach-
prüfung dieser Annahme nicht veriverten.
Vom Inhalt unserer U., wie ihn Eigil angibt, ist namentlich
bemerkenswert die Ausstattung des zu grilndenden Klosters mit einem
5 Umkreis von vier Meilen Radius, den man als seinen yjFundus^' ,
seine „Dos^' aufzufassen hat. Ein Seitenstück bieten die Klöster
Stdblo und Malmedy, für die König Sigibert IL bei ihrer Gründung
im J. 648 verfügte, ut girum girando in utrorumque partibus
monasteriorum mensurarentur spatia . . non plus duodccim milibus
10 (M. G. Diplomata imperii I 23 nr. 22), ein anderes Bobbio, dem
König Agilulf bei gleicher Gelegenheit etioa im J. 613 undique fines
. . ab omni parte per in circuitu miliaria quattuor verlieh (Ilart-
mann: Neues Archiv XXV 609 nr, 1) ; Beispiele für Umkreis- Schen-
kungen sind ferner M. G. Diplomata Karolina I nr. 126 (m
i5 unamquamque partem leugas duasj und 218 (^duas leugas in
longum et duas in latum et sex in circuituj. — Der Massangabe
Eigils entspricht der icirkliche Radius des Kloster gebiet es, so ivie es
in U. 6 umschrieben ivird (durchschnittlich 8 bis 9 km). Auffälliger-
iveise ist in der Ableitung 0 diese Angabe um eine Meile verkleinert.
-20 Fast möchte man verminten, dass Otloh hier aus der Karlmann- U.
selbst geschöpft habe; aber es fehlt doch jeder Anhaltspunkt zu einer
solchen Annahme. Bemerkenswert ist die Addition der beiden Be-
Hchte Otlohs und Eigils im Fuldaer Catalogus abbatum vom J. 1536
(Handschrift 126 im Staatsarchiv zu Marburg; daraus Bruschius
25Monasteria Germaniae 57): S. Bonifacius . . . a Carolo magno (!)
terram in circumferentia per tria miliaria irapetravit. Stormis . .
adhuc quatuor miliaria impetravit circumquaque a Carolo eodem.
et (Eigil).
(Sanctus quoque* Bonifatius^
so episcopus ... ad Karlomannum ^
Francorum regem perrexit et hu-
militer sapienterque ad eum locu-
tus est^. ^Ad perpetuam', in-
quitj j'emunerationem vestram^
35 cogito^, si deus omnipotens volu-
erit et vestrum^ adfuerit^ auxi-
h (OtlohJ.
(Nam cum abbas Sturmi^ illiim
locum, ubi nunc situm est idem mona-
sterium *, cum fratribus quibusdam
incolere cepisset eiusdemque loci
qualitatem sancto Bonifatio * de-
nuntians satis laudavisset, tuuc
ille ad Karlomannum * pergenS, SUp*
pliciter obsecravit eum dicens:
lium^ in orientali regne vestro* i ^Pro^ peipetua lemuneratione tua
monachorum^' vitam instituere et
monasterium fundare^ quod pre-
4oteritis^ temporibus ante nos nemo
inchoavit. ünde** nunc^ vestrnm
omnipotentem deum cxoro, si mihi
succurrere dignaris, ut in orientali <^
regno tUO monasterium COD-
struere monasticamque vitam
4(1. a) autem Er. b) Bonifacius Br. c) Karlmannum Br. d) fehlt
Er, Ba. e) tu am Er, Ba. f) cogitana Er, Ba. g) tuum Er, Ba. h) afFuerit
Er, Ba, Br. ij tue Er, Ba. k) monasterium fandare et monachor. — instit.
45 Er, Ba. 1) desidero add. Er, Ba. m) nunc ueque statt praet. temp., aber nach
ante nos Er, Ba. n) Quapropter Er, Ba. o) nach in hoc Er, Ba.
4b a) Sturm bziv. Strumi Varianten. b) fehlt Var. c) Orientale
parte regni tui »tait or. r. Var.
Nr. 4: 743 bis März 2?
in hoc pium poscimus adminicu-
lum^, quatenus'2' vobis inmarces-
cibile munus coram altissimo rege
Christo in futuro^ et infinito ma-
neat regno. Habemus enim in
solitudine, quae Bochonia^ nun-
cupatur, iuxta fl avium, qui* dici-
tur P^ulda, locum aptum" servis
dei inhabitandum^ repertum%
qui^ ad vestram pertinet ditionem.
Nuue^^ vestram pietatem posci-
mus, ut nobis locus ille donetur,
quatinus in^ eo per vestram de-
fensionem Christo servire quea-
mus.' Quo audito rex nutu dei gavi-
8US est et congregans omnes princi-
pes palatii sui petitionem episcopi
collaudans indicavit atque coram
eis episcopo"* sancto locum, quem
postulaverat, tradidit** dicens:
^Locus quidem, quem petis et
qui, ut adseris^^, Eihloha^^ nun-
cupatur, in ripa fluminis Fuldae^^,
quidquid^^ inS'S' hac die proprium
ibi videor habere, totum et inte-
grum de iure meo in ius domini
trado, ita ut ab illo loco undique
in circuitu, ab Oriente scilicet et
ab occidente, a septentrione et
meridie, marcha per quatuor mil-
lia'"'^ passuura tendatur.'
Porro rex iussit chartam" suae
traditionis scribi ^^, quam ipse pro-
pria manu firmavit.)
instituere possim. * Habemus euim
in solitudine, quae Bochonia^ nuncu-
patur, iuxta fluvium^ qui dicitur Fulda,
locum satis aptum famulautibus deO
* repertum, qui ad vestram pertinet
dicionem. Quem scilicct locum
nobis a pietate vestra concedi
petimUS, quatenus in hoC * Christo
servire queamus.' Quo audito Karlo-
mannus nutu dei gavisus est et con-
VOCanS omnes palatii sui principes,
petitionem episcopi * eis intimavit
atque coram eis locum postulatum
tradidit episcopo * dicens:
10
15
20
^Locum igitur, quem petis et quem
* iuxta ripam fluminis Fuldae situm
asseris, totum« quicquid/" in hOc sub
mea potestate consistit, ab ho-
dierna die * in ius domini trado, ita
ut ab illo loco undique, * ab Oriente
scilicet et * occidente, a septentrione
et meridie, marcha per tria milia pas-
suum tendatur.' — — — — — — —
25
30
Ut autem haec traditio in per-
petuum corroborata permaneret,
Karlomannus, cuius instinctu haec
Omnia agebautur, iussit cartam suae
traditionis scribi. quam ipse sigillo
proprio firmarC Studuit.)
35
4a. p) amminiculum Br. q) quatinus Er. r) perpetuo statt fut. et inf. Er, Ba.
B) Buchonia Ba. t) quod Er. u) repertum Er, Ba. v) ad inh. Er, Ba.
w) aptum Er, Ba. x) ad vest. pertinentem dit. statt qui — dit. Er, Ba. y) quem
nobis humiliter donari poscimus statt Nunc — donetur £r, Ba. z) meo statt in
eo Br. aa) ei statt ep. h. nach postulaverat Er, Ba. bb) contradidit Er, Ba.
cc) asseris Er, Ba, Br. dd) Eihlocli Er, Ey hl oh 5a. e«) Fultae W.
tt) et quid Er, et quicquid Ba, quodque Br. gg) hodie statt in hac die Er, Ba.
hh) milia Ba. ii) cartam Er, Ba. kk) scribere Er, Ba.
4b. d) Buchonia Var. e) totumque Var. f) statt quicquid — trado
Var.: qnod snb mea illic potestate consistit, tibi trado ah hodierna die usque in sempi-
ternum in ius et proprietatem deo ibi lamulaucium.
40
^5
Nr. 5—6: nach 743 Frühjahr bis 7/7 März 12. 7
GrenzbescJireibung des vom i Der Erzbischof und apostoU-
Hausmaier Karlmann dem Erz- sehe Legat Bonifatius beurkundet
bischof Bonifatius zur Gründung auf Grund der Schenkung Karl-
ödes Klosters geschenkten Gebietes, manns (und Pippins) die Grenz-
I heschreibung des Klostergebietes.
[nach 743 Frühjahr] \ (747 März 12.)
Cod. Eberhardi I f. 72 (E)^ = Copiar. III. f. 50 (e).
Broioer Ant. 16 (mit März 22) = Vorburg Historiae IX 425, = Le
loCointe Annales V 171 u. = [Papebroch-Baert-Janning]: Acta Sanctorum
Juni I 430 u. = Lünig lieichsarchiv [XVIII] 132 nr. 1 u. =^ v. Eckhart
Commentarii I 475 (mit Vainanten aus einer Wilrzhurger Abschrift einer
Ende des 17. Jh.s der päpstlichen Bota vorgelegten Abschrift von E) u. =
Würdtwein Epistolae Bonifacii 216 nr. 76' ('= Giles Bonifacii opera 1 161
lönr. 66) u. = de Brequigny et La Port du Theil Diplomata I 489 nr. 351 u.
= Weismüller Glorreicher Blut-Zeug . . .s*. Bonifacius 151 Bruchstück u.
= Schneider: Buchonia Ib 20 (verbessert aus Schannat oder E, mit Um-
stellung im Eschatokoll) u. =^ Pardessus Diplomata II 404 nr. 590; —
Schannat Trad. 335 (mit Emendationsversuchen und Browers Tagesdatum) ;
20 — Dronke Trad. 3 cap. 1 = Landau Territorien 139 Bruchst., = Gegenbaur
Kloster Fulda II 31 Bruchst. (mit irrigen Emendationsversuchen) u. = Will
Hegesta I 11 nr. I 52 Bruchst. u. = Noll : Mitteilungen des histoinschen
Vereins der Diözese Fulda II 1 Bruchst. u. = Rubel Die Frar^ken 54
Bruchst. — Übers.: Schneider: Buchonia Ib 22 = Seiters Bonifacius
25 468, = Reinerding Bonifacius 153 unvollst, u. = v. Buss Winfrid-Boni-
facius 311 u. = Rady Geschichte der katholischen Kirche in Hessen 80;
— Wiss Des . . Bonifacius . . Briefe 91 nr. 39; - Külb Schriften des
Bonifacius I 212 nr. 76; — J. P. Müller Bonifacius II 130 unvollständig
(holländisch) ; — Pfahler St. Bonifacius 244. — Reg.: Georgisch I 30
80 nr. 3; — Brequigny Table I 91 ; — Herquet Specitnina 3 nr. 1; — Gegen-
baur I 45 nr. 3; — Will l. c. I 16 nr. I 69; — Brandi: Göttingische ge-
lehrte Anzeigen CLXX 7 nr. 3.
Die U. 6 (vgl. Stengel Fuldensia I Kap. 1, Archiv für UU.-
Forschung VJj meist für echt gehalten, durch [v. Pflugk-] Harttung
35 Forschungen 332 als Erfindung aus dem 11. Jh. angesehen, ist eine
Fälschung des Mönches Rudolf von Fulda wahrscheinlich aus den
JJ. 822 — 824. Rudolfs Vorlagen für einzelne Wendungen waren die
der bonifatianischen Briefsammlung (M. G. Epistolae III 364 ff.) an-
gehörenden Schreiben nr. 61 (VL. III), 73 (VL. I), 83 (VL. VI),
40 86 = ü. 14 (VL. II) y der in der Vorbemerkung der ü. 4 behandelte
Gründungsbericht der Vita Sturmi des Eigil (VL. V), endlich für die
Publicatio und die Zählung nach anni principatus der beiden Haus-
maier die verlorene U. 4 (VL. IV). Die Zeugenliste hat Eberhard
vielleicht verstümmelt; dann ist sie aus Rudolfs jüngerer Fälschung
45 U. 20 zu ergänzen.
Ob die in unserer U. enthaltene Grenzbeschreibuiig auf eine
alte Aufzeichnung aus der Zeit des Bonifatius zurückgeht, lässt
o* ?. ßf. I) Überschrift: Incipit cartula sancti Bonifacii episcopi de tinibus et
terminis Fuldensia monasterii, darüber von Hand des 16. Jh.s: Der anfenglich circk diaz
50 stiflFts, im Register f. 70': Cartula (letztes a auf Rasur) s. BonifA f.') de terminis et finJbug
F. m. V^gl, auch Note b.
8 Nr. 5—6: nach 743 Frühjahr bis 747 März 12.
sich nicht entscheiden (vgl. auch zum Folgenden: Stengel Fuldensia l. c).
Die sprachliche Form der Ortsnamen iveist nach E. Schröder zwar
mehrfach in die Zeit vor 850, aber nirgends bis ins 8. Jh. zurück,
und die Erwähnung der captura sancti Bonifatii in einer echten
U, aus dem J. 825 (Dronke nr. 462) kann, ja dürfte bereits 5
an die fertige Fälschung selbst anknüpfen. Andererseits ist aber
zu beachten, was im Anschluss an seinen Bericht über die U. 4
Eigil in der Vita Sturmi cap. 5 erzählt (M. G. Scriptores II 370; ich
zitiere hier nur nach der wohl ursprünglicheren Würzburger Hand-
schrift): Et misit (nämlich Karlomannus rexj nuntios snos^ ut con- jo
gregarent omnes viros nobiles, qui in regione Grapfelt commorassent,
ut eos regis sermonibus rogassent, ut omnis quicumque in loco illo
aliquid proprium videatur habere, quem ad modum fecit rex, ita
et ipsi tradendo facerent. Cumque ad condictum diem omnes
fuissent congregati, advenientes regis nuntii : ^Omnes vos', inquiunt, 15
^rex suis salutare praecepit sermonibus poscebatque et imperabat,
ut omnis, qui aliquid proprietatis visus fuisset habere in loco qui
dicitur Eihloha, servis domini inhabitandum totum traderet.' Qui
cum hoc audissent, nutu dei statim cum omni diligentia quidquid
ibidem habere potuerunt, viro dei Sturmi totum tradiderunt. Lässt2o
sich daraus wohl auf eine durch fiskalische Boten erfolgte Einiueisung
des Abtes Sturmi in die Schenkung des Hausmaiers schliessen, so ist
auch die Möglichkeit einer gleichzeitigen Aufzeichnung des bei der
feierlichen Grenzbegehung festgestellten Grenzlaufes gegeben; in der
Form könnte man sie sich etwa der Hammelburger Grenzbeschreihung 25
vom J. 777 (ü. 82) ähnlich denken.
Erläutert haben die Ortsangaben der U. 6 namentlich Schneider:
Buchonia Ib 22 ff., Landau Territorien 139 — 141, Gegenbaur l. c.
II 30 — 34, Noll: Mitteilungen des historischen. Vereins der Diözese
Fulda la 20 f., Ib 2 ff. Einige Verbesserungen bringe ich in den 30
Noten; die neue, vieles berichtigende und loohl abschliessende Er-
klärung, die Haas demnächst bieten wird (Fuldaer Geschichtsblätter
XII; vgl. schon VIII 74 ff.), konnte dank gütiger Mitteilung des
Verfassers noch nachträglich eingearbeitet werden. Es emoeist sich
nun auch an der bisher ganz falsch gedeuteten Ostgreyize die Grad- .30
linigkeit des Grenzlaufes und. dessen sonst im ganzen Umkreis gewahrte
durchschnittliche Entfernung vom Mittelpunkte Fulda, die mit ihren
etwa 8 km dem Radius von 4 Meilen in Eigils Auszug der U. 4 ganz
gut entspricht.
I. II {Bonifacivs legatus Germanicus Saucte Roman? t^cclesi? I viris reli- 40
III giosis aC deum | timentibus in regno Francorum constitutis.
IV. IV Non incognitum esSe reor pluribus, qualiter | Carlomannus vir illustris,
V qui in regno Francorum simul cum gcrmano suo Pipino dominatur, lo-
cum in Boconia silva aptum ad monastcrium construendum nobis con-
cessit et perpetualiter servis dei condonavit. Ideo placuit nobis, \1t45
eundem locum, qualiter certis terminis consistit", adnotemus et idoneis
f7*f. OK h) viü hellerer Tinte Korrektur zu consi.stat versucht
Nr. 5-6: nach 743 Frühjahr bis 777 März /2. 0
tcstibns, qui in predicti priiicipis traditione et vestitione ipsius loci
affuerunt, subter firmemns.
Est'' ergo terniiims ecclesic et monasterii sancti salvatoris,
quod situm est iu littore fliiminis Fulde, prinmm in oricntali plaga
sfoDS rivi, qui vocatur Ciunibcnbach^; et sie vadit per illiun riviun
usque quo intrat ^ in australem Hünam^; inde transit iu collem
Leohunhovg'% qui a quibusdam dicitur Cüffiso, et sie vadit usque
ad introitura Uhtinabacches ' in alteram Hunam'^^ inde transit in
Caput rivi; qui vocatur Rodenbach^% inde in caput^ Wolfesbäches''^ et
josic in rivura eius usque quo intrat in Riberaha^ et per litus illius
deorsum usque in^ ostia Larbrunnen ^'^ ; inde vadit ad locum, ubi
alter Crumbenbach^^ intr[a]t^ in Treisbach ^^, et sie sursurn per rivum
Crumbenbaches usque in caput eius'^; inde transit in sumniitatem
Rosberges ^"^ et sie per siccum torrentem^^ iterum vadit in Hunam
/5et deorsum per litus eius usque in ostia Mar[c]bacbes^^^", inde sur-
surn per rivura illuni usque in caput eius^^ inde in caput Berolfes-
*?* ?. 6 f. b) vorausgeht die rote Überschrift : Descriptio termiiii secundum
iUud tempus^ entsprechend im Register f. 70' : Descripiio ipsius termini secundum illud
tenipus, ((ui (auf Rasur von po und noch einem Buchstaben) postmodum ex oblationibus
20 fidelium multo latius amplificatus est. c) danach 2—3 Buchstaben radiert. d) wohl
verderbt aus üuoltbaches (Haas). e) nachgetragen. f) intret E. g) Mart-
baches E, ebenso %vie in DronJce cap. 22, zvährend Pistorius 497 an gleicher Stelle Marck-
bach hat; die Emendation konjizierte schon Roth Kleine Beiträge I 120.
1) die Krumhach, zwischen Herz- und Dassener Berg, Haidchen und
25 Gaulsrain entspringend^ bei Ober-Dirlos Kr. Fulda von Süden in die Haune
mündend. 2) die Haune, bei Hersfeld in die F'ulda mündend. 3) der
Wisselsroder Kuppel nordöstlich von Dirlos (Noll, [LeimbachJ ebenda 1138^,
Haas : Geschichtsblätter VIII 75, X 182, XI 7) ; nicht der Margretenberg
östlich von Margretenhaun (Landau u. a.). i) die Igelbach nördlich
uo von Dipperz in die Wanne (JSf. 5) mündend (Noll und Haas: l. c. VIII 77);
nicht der Unzbach zwischen Nieder-Bieber und Wie.'^en von Norden in die
Bieber (N. 9) mündend, (Landau u. a.). 5) die Wanne., bei Margareten-
haun von Osten in die Haune mündend. 6) eher der Zillbach, bei
Ober-A7'menhof entspringend, nördlich Margretenhaun von O.sten in die
35 Haune mündend (so, mir zustimmend, nun auch Haas) als der im ,^Nest"
nordöstlich Dipperz entspringende, an der Strasse Lang enbieber -- Dipperz
in die Igelbach mündende Bach (Haas) ; unmöglich der Röderbach, zivischen
Nieder- und Langen-Bieber von Norden in die Bieber mündend (Landau
u. a.) 1) eher die tvestliche Quelle, der Hainstitzgraben westlich
■iu vom Goldbachshof (so nun auch Haas), als die östliche, die im ^^Marsch-
rod" liegt (Haas). 8) die Goldbach, südlicher Zufluss der Bieber,
oberhalb Niederbieber mündend (so auch Haas), unmöglich der Wolfsbach,
nordivestlich Allmus von Osten in die Treisbach (N. 12) mündend (Landau
u. a). 9) die Bieber, bei Wiesen von Osten in die Haun mündend.
45 10) Rinnsal nahe der Rasenmühle icestlich Niederbieber von Norden in die
Bieber mündend (Haas) ; lueder der Lotzbrunnen bei Mittelberg (Landau)
noch ein unbenannter Bach zwischen den Mündungen des Wolfs- und
Hosbaches (NN. 8 und 11) (Gegenbaur). ii) die Hosbach, zwischen
Wiesen und Treisbach von Norden in die Treisbach mündend. 12) die
50 Treisbach, bei Mittelberg in die Bieber mündend. 13) nördlich vom
Wirthesberg (Haas), U) die Rosskuppe zwischen Dammersbach und
Marbach. 15) der Reisig graben (früher Dörrebach), von der Rosskuppe
südwestlich ziehend, bei der Grubenmühle südöstlich Marbach von Osten
in die Haune mündend (Haas). 16) der Marbach bei Marbach von
55 Westen in die Haune mündend. r») in der Baumgartenschlucht (Haa.s).
10 Nr. 5—6: nach 743 Frühjahr bis 747 März 12.
baches^; inde vadit ad locum, ubi flumen Lutire^ intvat Fuldam,
et sie sursum per litus Lutire iisqne in ostia Biunbaches*' et per
rivum eius sursum usque in caput eins, inde trans viam, que dicitur
Antsauvia^, usque in viam, que vocatur Ortheswehc^; inde vadit in
volutabrum, quod est in monte, qui dicitur Himelesberch^; inde trän- 5
Sit in Caput rivi, qui vocatur Schalkesbah ^ '', et sie per litus eius
usque quo intrat in Fliedena^, inde deorsum usque ad ostia Scamun-
fulde^ et ab ostio eius sursum usque quo ipsum flumen dividitur in
freta^^; inde transit inter media freta, que nascuntur de flumine
Fulda ^^, et sie vadit in caput rivi^ qui dicitur Sudromilbach^^; inde^o
pergit ad caput supradicti fontis Crummenbaches*.
Sic enim iste locus traditus est (a^ Pippino cum) bis terminis
circumscriptus deo et salvatori nostro <et^) a predicto principe Carlo-
manno, ut sit commendatus idem locus et utilis salvatori nostro
usque in finem seculi ad congregandos et nutriendos servos eius/5
absque^ ulla impedicione vel usurpatione aliorum.
Signum" Bonifacii archiepiscopi, qui hanc cartam noticie om-
nium conscribi iussitf. Signum Burchardi episcopif- Signum Stvrmii »^
abbatisf. Signum Megenbelmi presbiteri f . signum Folcheramni^^
r/ presbiteri f. signum Megengoti presbiteri f. signum T[h]ro[a]n[d]i'Z2ö
prefectif. signum L[i]utfridi'' prefectif. signum Runtulfi prefectif«.
V. IV Anno*^ dominice incamationis septingentesimo XLm ° VII*, | princi-
patus vero nobilium virorum Karlmanni et Pipini fratris eius anno VI°, |
5*?. Gf. h) Scalkesbah e. i) danach Absatz. k) a — cum ge-
drängt auf Rasur nachgetragen an Stelle von ca. 7—8 Buchstaben fundique ivie in 25
U. 82 9), deren etwa vierler und letzter vielleicht Oberlänge hatten. 1) nachgetragen
lu) danach 8 — 4 Buchstaben radiert. ii) die einzelnen Zeugennamen sind zeilenvjeise
abgesetzt und reichen bis zum Ende der Seite. o) Stvrmii — Megenbelmi presb.
vielleicht anstatt Uuillibaldi — Cilimanni episcopi (= U. 20) interpoliert E. p) a axis
i corr. q) U. 20; Throando VL. VI; Trountis E. r) Ü.20; Liutfrido VL. VI; 30
Lyutfridi E. s) danach loohl signum Hroggouis — Uuichingi (= U. 20) aus-
gelassen E. t) die Datierung füllt, in Majuskeln, eine ganze Seite.
1) Quelle des Glasebaches, der zwischen Lüdermünd und Kämmer-
zell in die Fulda mündet. 2) die Lüder, bei Lüderinünd in die
Fulda mündend. 3) der Bimbach, bei Ober-Bimbach in die Lüder 35
mündend. 4) die von Mainz her über Hersfeld nach Thüringen
führende alte Strasse, die vom Himmelsberg (N. 6) bis Grossen-Lüder nörd-
lich und dann nordöstlich zog, um bei Hemmen die Ftdda zu überschreiten ;
vgl. Eigils Vita Sturmi cap. 7. 5) die aus der Wetterau kommende
Strasse, die am Himmelsberg (N. 6) die Antsanvia (N. 4) kreuzend bei Bronn- 4o
Zell die Fulda überschritt ; vgl. Eigil l. c. cap. 8. «) der Sumpf Wild-
suhl auf dem Himmelsberg ivestlich von Giesel. 7) zwischen
Nippelskuppe und Bielandshöhen entspringender unbenannter Bach., bei
Tiefengruben in die Fliede mündend (Haas); weder das bei Dorfborn,
V071 Nordicesten in die Fliede (N. 8) mündende Kahlberger Wasser 46
(Gegenbaur) noch ein unterhalb Kerzell mündender Bach (Landau).
8) die Fliede, bei Bronnzell von Süden in die Fulda mündend. 9) die
„Schöne'' F7dda (Döllbach), bei Kerzell von Süden in die Fliede 7nün-
dend. lO) d. h. ca. 1 km südlich von Kerzell. ii) d. h. zwischen
EichenzeU und Welkers. 12) die Milmich, bei Eichenzell von Osten 5o
in die Fulda mündend, entspringend nördlich von Melters (vgl. Haas
l. c. VIII 77 f.); weder der westlich Gerbachshof von Oste?i in die Fulda
Nr. 7: 714--747. H
mense Diartio, XII ° die scripta cst bec notionis karta in Fnldcnsi
monastcrio primimi a Megeiihelnio presbitero iussione et permissione
divina.)
7*?.
5 [Der Hausmaier] Karhnann schenkt das Hofgut Gerst-
unqen^.
^ [744-747.]
Cod. Eherhardi II f. 94 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 179.
Schannat Jrad. 291 cap. 2 nr. 102; — Dronke Trad. 84 cap. 39
tonr.79 = Eühel Die Franken 95. — Reg.: Mühlbacher '^ 24 nr. 48; —
Dobenecker 10 nr. 25.
Der Karlomannus rex unserer U. kann weder der Sohn Plppins
noch der Ludivigs des Deutschen sein; denn keiner von beiden
vermochte zu irgend einer Zeit über das thüringische Gerstungen zu
15 verfügen. Es bleibt also wir die Beziehung auf den Bruder
PippinSy so dass durch dessen Abdankung und die Gründung Fuldas
die zeitliche Einreihung gegeben ist. — Merkwürdiger Weise fehlt die
U., ebenso loie Eberhards vorhergehendes Summar (Dronke cap, 39
nr. 78), in dem Pistoriusschen Druck des Grabfeld-Cartulars, aus dem
20 Eberhard, sie doch genommen haben muss. Ob Pistorius sie beide ver-
sehentlich oder unabsichtlich übergangen oder gar nicht mehr in
seiner Vorlage gefunden hat, lässt sich nicht entscheiden. Da Gersf-
ungen in Thüringen liegt und auch die in nr. 78 genannten Orte
Grunaha und Gruningen wahrscheinlich ausserhalb des Grabfelds zu
'25 suchen si7id, ist die Möglichkeit nachträglicher Eintragung beider
Stücke nicht ganz ausgeschlossen. An ihrer einstigen Existenz ist hei
dem ganzen Charakter der Cartular- Auszüge Eberhards kein Zioeifel
gestattet. Wohl aber ist es mehr als ziceifelhaft, ob die von ihm
zusammengezogene, Gerstungen betreffende U. loirklich eine von
30 Karlmann ausgestellte Schenkung betraf. Denn in einem anderen
Falle (Dronke cap. 39 nr. 147) hat er eine U. vom J. 825, die tatsäch-
lich nichts als eine Inquisitio zu Gunsten des Klosters Hünfeld enthält
(Dronke nr. 456), als Schenkung des Hünfelds durch Karl den
Grossen (vgl. Dronke nr. 72 = M. G. Diplomata Karol. I nr. 139)
35 bezeichnet. Dadurch wird der Glaube an die Genauigkeit auch
unseres Summars zerstört. Obendrein sollte dasselbe nach seiner
Stellung im Cartular- Auszug Eberhards in die Amtszeit Abt Ratgars
gehören. Wahrscheinlich handelt es sich also um eine damals
entstandene und auf Gerstungen bezügliche U. Vielleicht ist in
40 ihr auch von einer Schenkung Karlmanns die Rede gewesen. Die
Beurkundung einer solchen aber ist nichts weniger als verbürgt. In
der anachronistisch auf Ludivig den Frommen und Abt Sigehard
bezogenen Fälschung Dronke nr. 615 wird die Schenkung Gerstungens
auf die parentes des angeblichen Ausstellers, dann speziell auf seinen
45 mündende unbenannte Bach (Gegenbaur), noch das bei Bronnzell mündende
Engelhelmser Wasser (Schneider). l) Sachsen- Weimar VB. Eisenach.
12 Nr. 8: 744-747.
Vater Karl zurückgeführt und als a quibusdam pestilentibus Saxonie
tyronis iniuste pregravatum bezeichnet. Ob diese letztere Angabe
durch den Inhalt der Vorlage von Eberhards Summar veranlasst ist?
Vielleicht verrät sie freilich nur, gleich Eberhards Interpolation des
Namens in seiner Kopie des Zehntenweistums von 874 (Dronkes
cap. 46), dass Fuldas Besitz in Gerstungen zur Zeit Eberhards
problematischer Natur war. Solcher Besitz ergibt sich übrigens aus-
drücklich aus den nachkaroUngischen Urbaren (Dronke cap. IS
nr. 1—3, cap. 43 nr. 23. 32 und cap. 45 nr. 9. 12. 13).
(Karlomannus rex tradidit deo et sancto Bonifacio villam pro- lo
prietatis sue Gerstunge cum omnibus appendiciis et farailiis suis.)
8 f.
Die ^Jiöyiige'"' Karlmann und Pippin bestätigen die Schen-
kungen ihrer Vorfahren Pippins fdes Mittleren] und Karl fMar-
tells] in Sachsen, Thüringen, Hessen, Grabfeld, TuUifeld, Wetterati, i5
Rheingau, Wormsgau, Saalegau, Bayern, Schicahen und Ehass,
fügen die vier Hof guter zu Geisa ^, Ober- Uf hausen ^, Unter-
Reichenbach ^ und Wegfurt ^ hinzu und berechtigen den Abt, die
Vogt ei in der Ortschaft Fulda zum Schutze des Klosters und
seiner Besitzungen nach Belieben zu vergeben. 20
([744—747.]}
Cod. Eberhardi II f 70' (E)^ = Copiar. IIL f. 164 (e).
Schannat Trad. 287 cap. I nr. 128 Auszug = Thomas Sistem aller
fuldischen Privatr achte I 183; — Schöttgen et Kreysig I 3 nr. 5 aus Ab-
schrift von E. ~ Eeg : Sickel Acta II 410 nr. 1; — Gegenbaur I 52 2ö
nr. 1; — Mühlbacher 22 nr. 47 ^^^ 24 nr. 48; — Dobenecker I 10 nr. 24;
— M. G. Diplomata Karol. I 58 Anm. 1; — Roller b 44 nr. 218.
Dies Machwerk steht in der nachgeschobenen zehnten Lage des
Codex Eberhardi II, die nur grobe Fälschungen enthält (vgl. Dopsch:
Mitteilungen d. Inst. f. Österreich. Geschichts forsch. XIV 329 und-^o
Roller l. c.J. Seine formelle, zeitliche, inhaltliche Unmöglichkeit bedarf
keiner Erörterung. Einreihen könnte man es eben so gut wie zu
744 — 747 (gegeben durch die Gründung Fuldas und die gemeinsame
Regierung der beiden Aussteller) auch zu 800 — 817 (Amtszeit Ratgars).
Begütert war Fulda an allen vier genannten Orten nach Ausioeis35
der nachkaroUngischen Urbare (vgl. Dronke cap. 13 nr. 1. 2, cap. 43
nr. 8. 25. 32. 59, cap. 45 nr. 13. 26) ; aber nur für Reichenbach und
Wegfurt gibt es wenigstens ein paar alte urkundliche Rechtstitel
(Dronke cap. 42 nr. 44. 92. 306, dazu, die Grenzbeschreibung cap. 21
8 f. I) Überschrift in E : Traditio de Geisaha et Vfhusen ; fehlt iin Register. 40
1) Sach.sen- Weimar- Eisenach VB. Dermbach. i) Kurhessen Kr.
Hünfeld eher als U/f hausen Kr. Fulda. ü) ebenda Kr. Gelnhausen.
4; Oberhessen Kr. Lauterbach.
Nr. 8: 744-747. 13
tcnd die verunechteten Stücke cap. 36 und Dronkc nr. (JGh). Dans
speziell der Besitz Fuldas zu Wegfuvt im 12. Jh. auf/e/'ochten war,
erhellt aus dem zuletzt angeführten Stück, in dem Eberhard sich
auf imsere angebliche Schenkung zurilckbezieht und ihren Verlust
.'ibeklagt, soicie aus seinem Summar cap. 39 nv. 120, in xoelcitem er
den Namen Wegfurt, der in der Vorlage, Dronke nr. 449, gar nicht
steht, nachträglich interpoliert. Damit liegt sein Motiv zu der vor-
liegenden Fälschung klar. In einen gewissen Widerspruch mit ihr
setzt er sich übrigens in Dronke nr. 324, ico er Geisa samt zwei
10 anderen Villikationen nochmals für Fulda erworben icerden lässt,
zwar iciederum durch Abt Ratgar, aber erst von Liuhvig dem
Frommen. — Auf U. 8 bezieht sich eine Notiz in Valentin Müntzers
Chronographia (Bern lööOj fol. CXVIII: Den Stifft Fulda hat er
(nämlich Abt Ratgar) mit Geysa und Reychenbacli gebessert; Mvntzer
15 ist also u'ohl der älteste litterarische Benutzer des Codex Eberhardi.
(Carlomannus et Pippinus dei gratia reges totius Gallie et
Germanie ac patricii Romanorum et principes totius senatus eunc-
tis regni principibus omnibusque Christi fidelibus salutem in domino.
Decet nos, qui ex regio stemate et nobilissimo priueipum san-
20 guine sumus progeniti, illorum fidem et liberalitatis honestatem
imitari, ita videlicet ut circa dei ecclesias et fidelium fratrum mona-
steria eaudem teneamus devotionis voluntatem, quam et patres ac
parentes nostri tenuerunt, qui suis proprietatibus et patrimoniis
saactorum loca pro eterne hereditatis amore ditaverunt et terrenis
25 bonis celestia sibi premia comparare studuerunt.
Unde notum fieri volumus cunctis nostris Christique fidelibus,
qualiter nos ob amorem eternorum premiorum pro remedio animarum
nostrarum et propter spem vite eterne et pro parentum nostrorum
requie stabilimus et coufirmamus sive etiam ex parte nostra con^
aötradimus traditiones parentum nostrorum Pippini videlicet et Caroli,
proprietates, hereditates sive qualescunque res sue ditionis sive in
Saxonia vel Thuriugia, Hassia, Grapheldia, Tullifeldia, Wetereibia,
Rinecgevgia, Wormazfeldia, Salegevgia, Baioaria, Sueuia, Alsatia
sitas, saneto Bonifacio preciosissimo Christi martiri fratribusque deo
söfamulantibus in Fuldensi monasterio.
Insuper et hoc siiperaddimus donamusque ac contradimus,
\\i°' loca ab ipsis conprehensa sive ex novalibus sive qualicunque
condicione ex regio nemore possessa teneant, possideant et in suos
usus redigant.
40 Ex nostra autem speciali largitate douamus atque contradimus
prefato monasterio in honore saucti ßonifaeii quatuor villas Geisaha*,
Vfhusen, Richenbach, Wegefurtam cum omnibus conpertinentiis et
8f. a) später nacligetragen. b) Geysa, Vfhusen. Rigienlbach, Weygeford
Randvermerk aus dem lü. Jh. E; Geysa, Vfl hausen, Rychenbach, 'WQ^f^imi Ea,idoermerk
45 aus dem 16. JJi. e.
14 Nr. 9-10: 744-747,
appendiciis suis, agris, pratis, campis, silvis, aquis, molendiDis, mobilibus
et inmobilibus, viis et inviis, exitibus et rcditibus, quesitis et inqui-
lendis, domibus, mancipiis et eorum prole, siibstantia et possessione,
censu seu omiiimode servitiitis iusticia, in perpetuam proprietatera
prefatis fratiibus in alimenti et tegimenti consolationem, ut nostris
perpetuo sint memores.
Sed et hoc superaddimus, ut abbas monasterii venerabilis
Ratgerius vel eius successores habeant potestatem in ipso Fuldensi
oppido advocationem ad sui monasteri^ et locorum attinentium defen-
sionem prestare, cui voluerint. w
Et ut hec traditio^ nostre auctoritatis et potestatis firmior
et credibilior et per succedentium tempora inrefragabilior permaueatj
decreto nostre preceptionis firmamus, ut quieunque eam violaverit,
regie maiestatis reus existat.
*
15
9f
Die [Hausmaier] Fippm und Karlmann schenken die Orte
Zellingen^j Retzhacli^, Dettelhacli'^ und Hundsfeld^.
([744—747.])
Erfindung Ehei'liards, ohne ausdrückliche Angabe der Be-
urkundung nur eriüähnt in der Fälschung Dronke nr, 616 flocago
quedam a nostris parentibus Pippino et Carlomanno contradita^ hoc
est Ellingen, Recibah, Tetdelbach et Huntesfeltj^ hier eingereiht
loie U. 8.
10 1.
Notiz über die zugunsten des Klosters von den durch Erz- 25
bischof Bonifatius eingesetzten Bischöfen Johannes von Salzburg,
Vivulus von Passau, Gowibald von Regensburg und Ermbert von
Freising gemachten oder veranlassten vier Schenkungen, nämlich
eines Hauses und einer Salzquelle zu Reichenhall -^ mit zwölf
Talenten Zins, von vier Weinher gen und vier Königshufen mit 30
einem Fisch- und Harz-Zins, eines Zinses derselben Art und eines
Zinses von Berqhäsen.
^ ([744—747,]}
Cod. Eberhardi U f. 161' (E) ^ = Copiar. III. f. 224'.
St. c) E. d) ti über der Zeile nachgetragen.
10 f. I) Überschrift in E: De obl(atione) IUI episcoporum, im Register f. 15S' .
De o. Uli ep. et sancti WiUibaldi.
85
1) Unterfranken BA. Karlstadt. 2) ebenda. 8) ebenda BA.
Kiizingen. 4) ebenda BA. Hammelburg. 5) Oberbayern BA.
Berchtesyaden (vgl. Förstemann 11^ 721), nicht Tirol B.-St. Hall (so 40
Osferley 250).
Nr. 10: 744-747. 15
Brower Ant. 205 = Greiser Phüippi Eystettcnsis ecclesiae episcopi
de eiusdem ecclesiae tutcJarihus 119 (= Greiser Opera X 171), = Bi^unner
Annales Boicorum 1674 verändert (=~ 108"= k\ Falckenstein Antiqui-
tates Nordgaviae I 140 kkj u. = Le Coivte Ännales V 618 Bruchstücke
6u. == Mahülon Annales 11 198 { — ^ 179) unvollst. u. = v. Eckhart Commen-
taril 1 589 u. = [Kleimayrn] Nachrichten vom Zustande der Gegenden
und Stadt Juvavia 181; — Schannat Trad. 8 nr 17 = Calles Ännalcs
291 unvollst.; — Dronke Trad. 148 c. 65. — Übers.: Eichstattisches
Heiligthum [1750] [Prodromus] 216 unvollständig. — lieg.: Leff'lad Be-
log esten der Bischöfe von Eichstätt 2 nr. 15; — lioller h 62 nr. 285.
Die U. trägt unverkennbar das Gepräge Eberhards. Trotzdem
ist es umoahr scheinlich, dass dieser sie durchaus erfunden habe.
Die sachlichen Angaben über die Schenkungen sind so präzis, dass
sie aus einer Vorlage übernommen sein müssen; namentlich die Er-
m wähnung von Reichenhall kann dem. Schatz der geographischen
Kenntnisse Eberhards unmöglich entstammen. Die Einleitung ist
deutlich von dem Bericht der Vita Bonifatii über die im J. 789
erfolgten bayrischen Bistums gründungen des Bonifatius beeinfiusst,
und zwar, trotz der Formen Gowibaldum und Ratisponensi_, von einer
HO Handschrift der Originalfassung Willibalds (ed. Levison 38), nicht
von der Bearbeitung Otlohs (l. c. 146), wie Levison LXIX annimmt.
Auch das spricht gegen die Autorschaft Eberhards, der Otlohs Arbeit
häufig benutzt hat (vgl. die ÜU. 14. 16. 19), aber nie Kenntnis von
Willibalds Werk verrät. Die Beziehung der in der U. genannten Hechte
25 Fuldas auf die vier bonifatianischen Bischöfe (vgl. über sie, von
denen wenigstens Ermbert spätestens 747 gestorben ist, Gengier Bei-
träge zur Rechtsgeschichte Bayerns I 52 f., Hauck Kirchengeschichte
11^ 815 f.) hat also tcohl [schon der Vorlage Eberhards angehört.
Dadurch wird sie freilich nicht ^glaubwürdiger. Vielmehr verrät sie
30 sich durch ihre ^^stilistische Abhängigkeit von der Vita als Erfindung.
Deren Entstehungszeit ist kaum zu bestimmen. Altertümlich klingt
die Wendung cum ab errore gentilitatis . . eonvertisset (unten Z. 48);
sie entspricht übrigens' dem Sprachschatze der Vita Willibalds (vgl.
l. c. 47 Z. 19, 31 Z. 9, 38 Z.:i4, 84 Z. 10, 27 Z. 2). Am
3ö ehesten möchte man an eine Autorschaft Otlohs denken, den als Regens-
burger Mönch eine bayrische Interessensphäre Fuldas nahe berühren
musste. Der echte Kern unserer U., an welchem auch in diesem
Falle kaum zu zweifeln ist, dürfte eine urbariale Aufzeichnung
gewesen sein, etwa von der Art wie das Stück Dronke cap. 3 nr. 16,
40 das V. Eckhart Francia orientalis I 592 wegen einzelner kleiner
Übereinstimmungen sogar als die von Eberhard benutzte Vorlage
ansehen ivollte. Vielleicht hat sie wie dieses Stück etwa dem 10. Jh.
angehört. — Die in E unmittelbar anschliessende Schenkung Willi-
balds (vgl. Noten I und m) wird in unserer Ausgabe an späterer Stelle
45 folgen. Über die octo codicelli der Note m vgl. Roller a 64 ff.
Cunctis nostris fidelibus notissimum est, qualiter preclarissimus
patroDiis noster et totius Gallie atque Germanie apostolus sanctus
Bonifacius cum ab errore gentilitatis ^ Boioariain eonvertisset, divisit
10 f. a) zweites i aus t corr.
16 Nr. 11: 751 Januar 24.
eam in quatuor episcopatus et quatuor ex discipulis suis ordinavit
pastores ad regeiidum populum dei, lohannem Saizburgensi ?cclesi?,
VmUlUm Patauiensi ?cclesi^, GoWibaldlim ^ Eatisponensi §cclesi§, et Ermbertum
Frisingensi ecciesie preponens. Qui statim velut palmites^ vere viti
adherentes in vinea^ domiüi non sine fructu animarum sibi commis-s
sarum comparuerunt sed et insuper quantum potuerunt ipsam Ful-
densem ecclesiam matrem suam pro amore pii patris Bonifacii donis
et honoribus extulerunt. ünde contigit, ut quisque eorum pro posse
suo^ caritatis oblationes Fuldensibus fratribus de sua patria annu-
atim persolveret ac suos cives, ut idem facerent, incitaret*^. Siequeio
factum est, ut de singulis regionibus plurima predia quique fideles
Fuldensi ecciesie pro bonore sancti Bonifacii arcbiepiscopi et mar-
tiris conferrent cresceretque et aucmentaretur domus domini de die
in diem.
Obtulit ergo primum Salzburgensis ecclesia matri sue Ful-^ö
densi ecciesie in oppido suo Halla nuncupato domum et fontem
salis cum conpertinentiis et utensilibus suis, unde singulis annis XII
talenta persolvi possunt. Obtulit etiam Ratisponensis ^cclesia IUI
vineas et IUI regales mansus cum curtilibus et conpertinentiis ac
familiis suis, unde singulis annis transmittere ^ debent ad Fuldensem 20
ecclesiam fratribus deo et beato Bonifacio servientibus piscem''
magniim büsen nuncupatum et de oleo arborum, quantum equi duo
in lagenis deferrent. Simili modo de oleo et de pisce solebat
Patauiensis ecclesia, id est, dum viveret Viuulus episcopus, fratribus
Fuldensisö' monasterii singulis annis in oblationem transmittere. 25
Quo defuncto paulatim per negligentiam et incuriam seu per vie
longinquitatem subtractum esf^. Frisingensis vero ecclesia, cui
preerat* Erembertus episcopus, que iuxta Alpes et montana Italie
Sita est, singulis annis ^'" caseos grandes berckese vocatos Fuldensi-
bus' fratribus in oblationem transmittebat*'^ 30
11.
Adalherct (Adälhert) und seine Gattin Ermensina (rnninswind)
schenken eine Hufe in der Stadt Mainz.
Mainz 751 Januar 24,
10 f. b) aus Gowiboldum corr. c) nachgetragen. d) aus incitareut 35
corr. e) smittere debent auf Rasur, erstes t in transm. aus r corr.. a nachgetragen.
t) z. T. auf Rasur corr. aus ? g) sis auf Rasur. h) wohl nachgetragen.
i) p(re)eerat E. k) zweites n auf Rasur. 1) bus fratribus auf Rasur.
m) aus transmittebat corr. Darauf die Bemerkung: Preterea de singulis torra-
rum provinciis seu regionibus singuli fideles offerebant deo et beat04<)
Bonifa cio predia seu mancipia, que omniadescriptasuntinocto codi-
cellia et reposita in librario (aus librio corr. J sanctQ Fu 1 densis ecclesijj;
danach minier t : cap. (es folgt die Schenkung Willibalds, vgl. die Vorbemerkung).
1) Vgl. Joh. 15, 2. 4. 5. 2) Vgl. Matth. 21, 4o. Marc. 12, 9.
Luc. 20, 15. 4C
Nr. 11: 15t Januar 24. 17
Cartular f. 10 (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszua aus C
(E)^^ = Copiar. IIL f. 90 (e).
Aus C : Schannat Trad. 1 nr. 1; — Dronke Cod. 1 nr. 2. — Aus E :
Dronke Trad. 6 cap. 3 nr.28; — Übers.: Külb Schriften des h. Boni-
cfacms I 440 nr. 111. — Rey.: v. Sartori Staatsrecht IIa 298; — Scriba
in 1 nr. 3 und 333 Anm. nr. I A 10; — Will I 19 nr. I 81.
Mit Hahn und Levillai7i (vgl. Mühlbacher ^ nr. 45a und Levison:
Neues Archiv XXXV 51) nehme ich an^ dass König Childerich III.
erst im Februar — März 143 erhoben ivorden ist; wäre die von Wart-
10 mann (UU.-Buch des Klosters St. Gallen I 13 f. nr. 11, II 413) für
Alamannien angenommene Epoche (Herbst 142) richtig und für das
ganze Reich oder wenigstens für ganz Austrasien giltig, so würde
die U. 11 ein J. älter sein. Nach Ölsner Jahrbücher 32^ ist der
Titel archiepiscopus (Z. 22) ^^ein späterer Zusatz des Schreibers, von
15 dessen Hand loir die Copie besitzen^. Aber er bezeichnet den Boni-
fatius (Erzbischof etiva seit 132) gar nicht als Metropolitan solidem
nur als Bischof von Mainz, der er seit 146 (vgl. Hauck I^ .566^) war.
In nomiüe sanctae trinitatis.
Ego Adalberctus et coniux raea Ermeusina caso fragilitatis vel
2ödivina dementia donamus pro animas nostras" remedium mereamur
aliquod in futurum habere, ad illud monasterium, quod domnus
Bonifatius archiepiscopus urbis Mogontie iussit fieri ^ vel edificare
in honore sancti salvatoris in loco nuncupante iuxta fluvio, quod
dicitur Uulta, in silva Bochonia, hoc est quod dono arealem I ad
25 commanendo infra murum civitatis Mogontiae ^ — ad eonfinis in duas
partes via publica et in aliis duabus partibus terra dominica — , quam
arialem ad supra scriptum monasterium pro anime nostrac remedium ^^
donamus et donatumque in perpetuum esse volumus.
Et si aliquis de heredibus nostris vel qualibet opposita perso[na]%
aoqui contra hanc epistolam, quam nos Sana mente sanoque consilio
fieri vel scribere rogavimus, infraugere voluerit, inprimitus iram dei
caelestis incurrat et insuper inferat ad ipsam ecclesiam auri uncias II,
argeuti libras ni[I]^ coactus exsolvat et sie, quod repetil, evindicare
non valeat, stipulatione subnixa.
35 Actum Mogontiae civitatis publice; facta karta Villi, kl.
februarias anno VIII. dom(ni) nostri Hilderichi et Pippino duce.
Ego Erlefridus acsi indignus peccator presbiter rogatus ab
Adalberto et coniuge sua Irminsuuindae scripsi.
Signum Adalberti. f Irminsuuindae. f Rathato clerico. jAdal-
^perdi. f Tindoni. f Gipioni. f Hartgero, f üualthario. f Tlieot-
maro. f Adalperdo. s. Uualane.
11. I) Überschrift in C: Kart.ula) Adan)ercti, im Register f. 2 : Adalb. II) E:
Adelbertus tradidit sancto Boniiacio bona sua et uuam curiam in civitatc MoRoiitia
('Moguncia ej. a) (lanacli ut zu ergänsen. b) aus fierc corr. o) liavd-
^5 vermerl' des 11. Jh.s: area in Mog(ontia). d) von späterer Hand eu reinediu
corr. c) persü C. f) III C.
Fuldaer Urkundenbuch I. 2
18 Nr. 12: 751 Frühjahr bis Sommer?
12.
Der [Erzjbischof Bonifatius bittet den Abt Optatus und die
Kongregation von Montecassino'^ um Aufnahme in ihre Bruder-
schaft sowie um Gehetsgemeinschaft und Totenhund zwischen
ihrem Kloster [und seinem Kloster Fiäda]. s
[751 Frühjahr bis Sommer?]
Cod. 751 (theol. 259) aus der Mitte des 9. Jh.s in der K. K. Hof-
bibliothek zu Wien f. 71 (W)^.
[Flaciiis Illyricus u. a.] Octava centuria ecclesiasticae historiae [1564]
797 Citat ; — Serainus Epistolae Bonifacii [1605] = - [1629] 149 nr. 106 lo
= Nova bibliotheca veterum patruni II (=^ Magna bibl. XVI) 96 u. =
Maxima bibliotheca XIII 114 u. = Gattida Historia abbatiae Cassinensis
I 16 u. = Würdttvein Epistolae Boni[acii 263 nr. 93 = Giles Boni[acii
opera I 192 7ir. 82 = Migne LXXXIX 781 nr. 82, = Zappert: Sitzungs-
berichte der k. k. [Wiener] Akademie X 419 Bruchst.; — Jaffe Bibliotheca 15
III 256 nr. 104; — Dümmler: M. G. Epistolae III 393 nr. 106 = Albers
Co7isuetudines monasticae III 12 nr. 10. — Übers : Wiss Des . . Boni-
[acius . . Brie[e 82 nr. 32; — Külb Schri[ten des Boni[acius I 266
nr, 93; — Tangl: Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit^ XCII 221
nr. 106 Bruchstück und Heg. 20
Die meisten Biographen des Bonifatius haben diesen Brief in
keine ausdrückliche Verbindung mit Fulda gebracht. Eine Ausnahme
macht etiva Schnürer Bonifatius 96; Ölsner Jahrbücher . . unter
König Pippin 57 f. scheint wenigstens ebenso zu denken. Allerdings
wird das Kloster nicht genannt. Aber offenbar Ist ein anderer 2.->
Kontrahent für einen von Bonifatius mit Montecassino geschlossenen
Totenbund damals nicht denkbar. Die Beziehung^ in der Fulda zu
Montecassino kurz zuvor durch den Besuch des Abtes Sturmi im J.
747148 getreten war (vgl. namentlich Richter Anfänge der Bau-
und Kunstthätigkeit des Klosters Fulda 52 — 54), unterstützt die An- 30
nähme. Aufs beste passen zu ihr auch die zeitlichen Grenzen des
Briefes (750 Mai 6 f der Vorgänger des Optatus [M. G. Scriptores
VII 585 f.], 754 Juni 4 f Bonifatius). Denn im J. 751 hat
Bonifatius für sein Kloster das päpstliche Privileg erbeten und er-
halten (UU. 13. 15. 17); Lull, der diesen Auftrag ausführte, mag 30
damals auch nach Montecassino gegangen sein (vgl. schon Ölsner
I.e.); ja vielleicht sollte der Brief , den er überbrachte, die Kongregation
dieses eng mit Rom verbundenen Klosters, der Fiddas Wohltäter, der
ehemalige Hausmaier Karlmann, angehörte, zugleich bestimmen, jenen
Wunsch nach Exemtion beim Papste zu unterstützen. Dass gerade 40
Lull der Gesandte des Bonifatius loar, kann auch erklären, dass
unser Brief nicht in der ursprünglichen, durch die Münchener und
Karlsruher Handschriften repräsentierten Redaktion der Bonifatia-
nischen Briefsammlung überliefert ist, sondern nur in der durch den
brieflichen Nachlass des Lull enueiterten Redaktion, die in der ir,
12. l) ohne Überschrift W.
1) Italien Prov. Caserta Distr. Sara.
Nr. 13—14: 751 vor Oktober.
19
Wiener Handschrift vorliegt (vgl. darüber zuletzt Tangl l. c. XXIX f.) ;
Lull wird von dem Briefe den er überbrachte, eine Abschrift behalten
haben. — Die Kollation von W hat Krammer besorgt.
Reverentissimo" fratri, immo dilectissimo consacerdoti, Optato
öabba^ et universae sanctae coDgregationi sub ciira illius regularis
vitae norniam custodienti Bonifatius sine pracrogativa meritorum
nominatus episcopus obtabilem in Christo caritatis salutem.
Venerandam sanctitatis vestrae clementiam intimis obsecramus
praecibus, nt nos indignos vobiscum in unitate fraternae diiectionis
10 et societatis spiritalis suscipere et habere dignemini, ut una sit inter
nos et fides mentium et pietas actionum, et — sicut princeps apostolorum
Petrus hortatur dicens^: .Ante omnia * mutuam in invicem caritatem
habete, quia Caritas operit multitudinem peccatorum'; et ipsa veritas dixit^:
In hoc cognoscent omnes, quia mei estis discipuli, si dilectionem habueritis ad
/5 invicem'; et similiter Paulus apostolus admonet dicendo^: .Alter aiterius
honera portate et sie adinplebitis legem Christi' et alibi^: .Finis enim precepti
est Caritas de corde puro et conscientia bona et fide non ficta' — et ut vestra
fraternitaSj in spiritali regulariter vita^ [vi]vens, in pacifica tran-
quillitate fraterne concordie pro nostra fragilitate exorare dignetur,
20 .ut^ sermo domini currat et clarificetur', .ut' iuxta dictum apostoli^ .liber-
emur ab inportunis et malis hominibus' et a temtationibus maligUOrum
spirituum et tribulationibus adversariorum, ut lux evangeliorum
gloriae Christi et via vitae, quam populis et gentibus ostendere et
ipsi pergere debemus, nobismet ipsis non obtenebrescat nee abscondatur.
25 Diligenter quoque depi'ecamur, ut familiaritas fraternae cari-
tatis inter nos sit, et pro viveutibus oratio comm[u]nis^ et pro migran-
tibus de hoc saeculo orationes et mis[s]arum^ sollemnia celebrentur,
cum alternatim nomina defunctorum inter nos mittantur.
Interea, si quid frateruitas vestra nobis mandare ad perficieu-
30 dum vel ad dicendum dignata fuerit, voluntatis vestrae desiderium
in Omnibus adinplebimus. Agite ergo'' de ac^ petitione nostra, ut
in aUjojö' celorum culmine mercedis vestre premia in superna curia
angelorum clarescant et crescant.
Longevam ac valentem et almis viribus proficientem et
35 suavissimis operuni et verborum floribus [o]dorantem '^ beatitudinera
vestram perenniter salvator mundi custodiat f.
IS.
Der [Erzbischof und] päpst-
liche Legat Bonifatius heglaubigt
14: f.
Der [Erzbischof und] päpst-
liche Legat Bonifatius heglau-
40 12. a) Keverentissimo — salutem (Z. 7) in Unciale. h) W. c) vitavens.
d) commonia. e) misarum. f) ergo bis Ende in Unciale. g) alta. h) adorantem.
1) Petr. I 4, 8. 2) Joh. 13, 35. 3) Galat. 6, 2. 4) Timoth.
I 1, 5. 5) Thessal. II 3, 1. 6) Ebenda 3, 2.
20 Nr. 13-14: 751 vor Oktober.
seinen Gesandten, den Priester j higt seinen Gesandten hei Papst
Lull, hei Papst Zacharias, recht- Zacharias und hiftet das von
fertigt sich ivegen seiner Amts- ihm erhaute Kloster Fidda^ das
führu7ig, herichtet üher die Frage noch unvollendet hereits von
dessen Vorgänger Gregor [III»]
ein Privileg erhalten hohe, in den
päpstlichen Schutz zu nehmen.
10
der Pallien Verleihungen, erzählt
von der Gründung und ersten
Dotiei'ung des Klosters [Fulda
und bittet, demselben ein Privi-
leg zu erteilen],
[751 vor Oktober]
IS. Cod. lat. 8112 vom Ende des 8. oder Anfang des 9. Jh.s in
der Hof- und Staatsbibliothek zu München f. 47' unvollständig (M) ^ --=?
Cod. 3859 A aus dem 17. Jh in der Nationalbibliothek zu Paris f. 14' (P) ^;
— Cod. Rastatt 22 aus dem 10. Jh. in der Hof- und Landes- Bibliothek zu
Karlsruhe f. 84 unvollständig (K) " = Otlohs Vita sancti Bonifatii aus i5
den JJ. 1062 — 1066 Buch II cap. [12] unvollständig (0) ; — Bruchstücke
(S. 28 Z. 4 Autece-^sor — Z. 33 commuiiicavij; Ädditionel Ms. nr. 8873
vom Anfang des 12. Jh.s (vgl. Etvald: Neues Archiv V275ff.y 284 ff.,
287) im British Museum zu London f. 141' f {L) ; — Collectio trium
partium {vgl. Fournier : Bibliotheque de l'ecole des chartes L VII 646 ff.) 20
Buch I vom Ende des 11. Jh.s cap. 58, 2 (T ^) =. Ivo von Chartres Decre-
tuni vom Ende des 11. Jh.s (vgl. Fournier l. c. LVIII 73 ff.) Buch II
cap. 95 (J) = Collectio trium partium Buch III aus dem Anfang des
12. Jh.s cap. 2, // (T ^^, = Gratian Decretum aus der Mitte des 12. Jh.s
c. 104 C. XL qu 3 (G). 2.5
Aus Abschriften von M: fCarafa] Epi.'^tolae . . pontificiim II
[159 IJ 697; — Serarius Moguntiacae res [1604J 413 (= Joa?inis Mog. res I
259) = /Serarius Ejnstolae 210 (= ^, = Nova bibliotheca veterum patrum II
114 = Magna bibl. v. p. XVI 114 u. = Maxima bibl. p. XIII 183) nr. 141
= ? Sirmond Concilia I 576 nr. 4 (= Miraeus Notitia ecclesiarum Belgii 30
26 unvollst. (= Miräus Opera I 640 = Gallia christiana V 441 nr. 1),
= Concilia [editio regia] XVII 410 u. = Labbe und Cossart Concilia
VI 1530 (=- [ed ColetiJ VIII 265) u. = Mansi Concilia XII 851), =
Le Cointe Annales V 257 ff. Bruchstücke u. = v. Eckhart Animadversiones
2 Bruchst. u. = v. Eckhart Commentarii I 498 Bruchst. u. = Weismüllers.-,
Glorreicher Blut-Zeug . . Bonifacius 151 Bruchst. — Aus M : Würdtwein
Epistolae 246 nr. 86' = J. E. Ch. Schmidt Beiträge zur Kii'cheiigeschichte
I 77^ Bruchst., = Schneider: Buchonia la 7- Bruchst. u. = Kunstmann
Hrabanus Maurus 17 ' Bruchst. u. = Giles . . Bonifacii opera I 179
nr. 75 u. = Seiters Bonifacius 478' Bruchst. u. = Migne LXXXIX 777 40
nr. 75 = Bartolini Di s. Zaccaria papa b 78 nr. 31 ; — lioth Kleine Beiträge
[IJ 115 Bruchst. — Aus M und K: Jaffe Bibliotheca HI 218 nr. 7.9 =
V. Buss u. Scherer Winfrid- Bonifacius 317' Bruch.st.; — Dümmler :
M. G. Epistolae III 367 nr. 86. — Aus 0: Wicelius Zwei ff Bücher Hi-
.^torien aller Heiligen Gottes [1563] 301 Citat; — Surius De . . sanclorum 45
historiis III fl572] 501 (='111605, =-' III f 160' u. =" Juni 79) = Baro-
nius Annales IX [1600 J 197 zum J. 751 (= 8 Neuauflagen, = Vorburg
Ilistoriae IX 486), = Mabillon Acta sanctorum 8. saec. II 75 ='-' 69 =
Series facti et iuris circa erectionem novi epi.scopatus Fuldensis [1753]
13 Bruchst. (= Sammlung der neuesten und wichtigsten Deductionen VII r^o
21, = [König] Selecta iuris jyublici XXXI 39) = v. Habermann Dissertatio
IH. I) M und P ohne. Über.tchrift. II) Überschrift in K: Kpi,st(ola)
Bonifatii ail Zachttriaiu itapam (Uon. pap. auf Rn.turf)
Nr. 13-14: 7.5/ vor Oktober. 21
. . circa exemtiones dbbatum [1754] 132 n Brückst.; — Levison Vitae . .
Bonifatü 201. — Aus J zuletzt: Mifjne CLXI 183. — Aus G zuletzt: Fried-
hery Corpus iuris canonici J 013 (mit den Varianten von ./, T i-'^). —
Übers.: Joh. a Via Bewerte Ili.storien der lieben Heiligen Gottes III b [Der
5 sechste MonatJ [1576] f. CCCL' {aus Surius) ; — Das Leben und Leyden des
heiligen . . Bonifazii [1588] 239 ; — Lefzner Ilistoriae s. Bonifacii II [1603]
nr.62; — Wiss Des . . Bonifacius . . Briefe 89 nr.38; Külb Schriften des . .
Bonifacius [1859] 1 244 nr. 86; — Arndt : Geschicht.'ichreiber der deutschen
Vorzeit 8. Jh. II 126 Bruchst. =^ XIII 136; - Werner Bonifacius 312
ti) Bruchst. ; — Fischer Bonifatius 202 Bruchst. ; — Kurth Saint Boniface 115
Bruchst. (französisch; übersetzt von Eltester: Wynfrith- Bonifatius 100);
— Schnürer Bonifatius 97 Bruchst.; — Tangl: Geschichtschreiber ^ XCII
187 nr. 86. — Reg.: Georgi.scJi I 31 nr. 9; — Brequigny Table I 92 ; —
Pardes.ms Diplomata II 413 nr. 602; — Will I 20 nr.'l 88.
16 14. Cod. Eberhardi I f. 31 (K) ^ = Copiar. III. f. 24.
Brower Ant. 201 = Lünig Reichsarchiv [XVIII] 132 nr. 2, = v.
Eckhart Commentarii 1 499; — Schannat Flist. a2; — Dronke Cod. 1 nr.3.
— Übers.: Külb Schriften des Bonifacius I 433 nr. 174; — Kuhlmann
Der heilige Stürmt 83 — Reg.: Roller b 6 nr. 28.
20 Die U. 13 und die Sendung Lulls nach Rom, dürften^ da die
Antwort des Papstes, U, 17, vom 4. November 751 datiert ist, etiva
in den Sommer dieses Jahres fallen. Dass der fehlende Schluss die
Bitte um Privilegienbestätigung enthalten hat, darf man gleichfalls aus
U. 17 schliessen. Wohl nur die Überlieferungen M (von Krammer
25 nachkollationiert) , dessen Orthographie hier zugrundeliegt, und K sind
textkritisch von Bedeittung. Die Varianten von P gebe ich nach
der Ausgabe Dümmlers, diejenigen der Bruchstücke T-^, J, T^ und
G nach der Edition Friedbergs ; L kenne ich nicht. Zitiert bzw.
benutzt hat die U. der Mönch Rudolf von Fidda soicohl in den
sofaischen UU. 6 und 20 als in seiner Vita Leobae cap. 17, M. G.
Scriptores XV 129 Z. 10 (vgl. darüber Stengel Fiddensia I Kap. 1
und 3, Archiv für UU.-F^orschung V) ; dass Hinkmar von Reims
sich nnf sie beziehe (Dümmler l. c. 223), kann ich dagegen nicht
finden.
35 U. 14 ist eine grobe Fälschung Eberhards (vgl. [v. Pflugk-J
Uarttung Forschungen 336 f.), eine Umformung der U. 13 zu einem
ausschliesslich fiddischen Aktenstück ; ivie in U. 8 bestrebt der Fälscher
sich, das Alter des Klosters noch etwas loeiter her aufzurücken, wie
sonst (vgl. oben S. 3 Z. 44 ff'.), auch Pippin zu seinem Mitbegründer
t»zu rnacheti; der Name Lidls, des ältesten Feindes von FiUda, ist
wohl nicht zufällig ausgelassen. Als Vorlage diente 0 (vgl. schon
Levison l. c. LXIX). Dabei .üeht aber die von Eberhard benutzte
Fassung des Otlohschen Werkes in einigen Wendungen, die im Text
gesperrt sind, der ürfassung näher als die erhaltene Redaktion; ist
46 sie nicht als erster Entwurf anzuseilen, ,w beruht sie vermutlich auf
einer nachträglichen Ausfeilung des Werkes wohl durch den Autor
selbst.
14. I) Überschrift in E : Epistola sancti Bonifacii ail Zachariam paparn directa
pro privilegns, im Register (nur in e, f.l'): Epistola — privilegiis Fuideusis ecclesie.
22
Nr. 13—14: 151 vor Oktober.
IS.
Reverentissimo " patri ^ dilec-
tissimo domino^ cum timore et
honore venerando magistro^ apo-
stolici^ honoris privilegio prae-
dito^ pontificatus apostolice sedis
infula sublimato ZachariaeS'
Bonifatius exiguiis serviis vester
licet indignus et ultimiis tarnen
legatus Germanicus devotissimiis
optabilem in Christo inmarcesci-
bilis caritatis sal(utem).
Paternae pietatis vestrae sanc-
titatem subnixis precibus obsecro,
ut hunc presb(iter)um meum por-
titorem "' litterarum mearum '* nomine
Lul grato animo dementer^' siis-
cipiatis. Habet enim secreta quae-
dam mea, quae soli pietati vestrae
profiteri debet, quaedam^ viva
voce vobis^ dicere^'^ quedam*^
per litteras notata ostendere^, de
qnibusdam vero^ necessitatibus
meis inquirere et interrogare et^
mihi paternitatis vestrae respon-
sum et consilium ex auctoritate
sancti Petri principis'' aposto
lorum ad solacium senectutis re-
praesentare *, ut bis omnibus au-
ditis et consideratis, si quae ^ sint
quae vobis placeant facta, adau-
gere" deo volente^ studeam, si
autem^ quid, ut timendum est^,
displiceat, ex praecepto sancti
Idf.
(In nomine domini nostri lesu
Christi.
Reverentissimo patri et domiuo dilec-
tissimo et * omni honore venerando 5
apostolice sedis infula digne " subli-
mato Zachari§ pap§ Bonifacius
exiguus Christi servus * licet * ulti-
mus tamen Romane et apostolice
sedis legatus Germanicus devotissimus w
optabilem in Christo inmarcescibilis
caritatis salutera.
Patern^ pietatis vestr? sanctitatem 16
subnixlUS * obsecro, ut hunc presbi-
terum * presentium latorcm literarum
* grato et clementi animo suscipiatis.
Habet enim secreta quedam, * quQ soli
pietati vestre profiteri debet. Quedam 20
namque viva voce dicere habet,
quedam autcm litteris * ostendere
debet, de quibusdam vero necessi-
tatibus meis inquirere et interrogare^
mihique vestrae paternitatis^ respon- 25
sum et consilium ex auctoritate bcati
Petri apostoli ad solatium senectutis
mee missum a vobis reprcsentare
debet, ut his * auditis et consideratis,
si qu? sunt, qu§ SaUCtitati VCStrC COn- 30
placeant, facCre deo adiuvante stu-
deam; si quid autem, ut timeO, displi-
ceat; ex precepto sancti apostolatus
vestri * indulgentiam prOmerear *.
35
13. a) Keverent. — t>alutem {Z. 14) rot M; Rev. — domino (d. h. die erste Zeile,
in Kapitale K). b) et add. P, 0. c) domno 0. d) fehlt O. e) apo-
stolici — pontificatus felilt O. t) p(rae)dicto M. g) Zacharitj K.
sentium O. i) fehlt 0- Variante. h) quidein add. O.
Hl) dicens 0; fehlt in Variante von O. u) vero add. O. 0) ostendens O
que O. q) mihique statt et m. O. r) apostoli statt pr. a. O.
add. O; reportare O- Variante. t) qua 0-Variantc. u) fehlt O.
liante O. w) quid autem statt a. q. O.
(d. 11. Jh.s?) nachgetragen K
14. a) auf Rasur. b) ar c. T. auf Rasur.
dj erstes a aus i corr.
h) pre-
1) fehlt O. 40
p) nam-
8) debet
Y) auxi-
x) avi Rande von jüngerer Hand
c) aus vestram corr.
45
1) vyL M. G. Epistolae III 258 nr. 11 {Vor-U. I).
Nr. 13—14: 751 vor Oktober.
23
a|)08ioIatii8 '' vcstri vcl indiilgcn-
tiain meiear vcl dignani peiiiten-
tiam persolvara.
Antecessor- etenira"^ praeccs-
6 soris ^^ ^ vestri ^^, venerandae me-
raoriae Grej^orius^, dum me in-
digiiiira ordiuavit et ad praedican-
duni verbum * fidei ^^ Germanicis
gentibus misit •', sacramento ^^ ^
10 me coiistrinxit/^, ut canonicis et
iustis episeopis et^'ö' presbiteris
iu verbo, in'*'' facto, in" consensu
adstipulator^'^' et adiutor fierem
— hoc" aiitem'""^ cum divina
/sgratia implere studui^" — , falsos
autem sacerdotes, bypochritas ^'^
et seductores populorum vei coni-
gerem^ ad viam saiutis vel declina-
rem et abstinerem a communione^-?^^
20 ipsorum ^'^, — quod ex parte ser-
vavi et ex^'* parte custodire^* et
implere ^^ non potui: spiritaliter"^
implevi sacramentum, quia in con-
sensum et in^^ consilium illo-
25rum'*'"'^' non venit anima mea;
corporaliter^'' autem ab eis om-
nino abstinere non potui, dum
venissem^-^ ad principem Fran-
corum cogente aecclesiarum ^^ ne-
30 cessitate, cum"' tales ibi repperi^'',
quales nolui^\ sed tamen in sanc-
ta communione^' corporis Cbristi
illis*' non^' communicavi.
Antecessor etenim vestev prcsul *
apOStolicUS venerande memorie Gro-
goiius ^) dum me indiguum ordinarct
episcopum, obtinui ab eo, ut lo-
cum meum mee sepulture previ-
sum, Fuldense videlicet monaste-
rium nondum quidem perfectum
sed cum dei et vestro adiutorio
perficiendum in suum specialiter
susciperet presidium beati Petri
apostoli presidio muniendum ac
Romana auctoritate roborandum^
atque tuendum. Quod et fecit
et dato privilegio sua et beati
Petri auctoritate confirmavit et
banni sui vinculo sub testificatione
Christi et ecclesie perpetuo ana-
themate eos constrinxit, qui de
stipeudio fratrum vel de decimis^
et oblationibus fidelium vel ad
bospitale pauperum seu ad por-
tam hospitum pertinentibus rebus
quicquam distraxerit.
IS. y) apostolati M. z) intercessor T'. «a) enim J, T*; fehlt G
35 bb) praedecessoris P, O, T^, J, T^, G; aus praedecessoris corr. durch Unterpunktierung
von de K. cc) nostri Variante von G, T"^. dd) fehlt F ; dei T\ J, G.
ee) fidei adä. 9 J. ff) astrinxit T'^?, G. gg) ac O. hh) et T\ J,
T^, G. 11) et J, G. kk) astipulator 0, T^i^, J, T'^9, G. W) quod O.
mm) fehlt K, P, O; ebenso ursprünglich auch M, tco aut(ein) cu(m) mit kleineren Buch-
40 Stäben auf Rasur steht. nn) studil M; wohl aus studii corr. K. oo) ypochri-
tas 0; ypocritas Jf, Tf, G. pp) aus commonione corr. M. qq) eorum
0-Variante. rr) alicubi statt ex p. 0. ss) custodire et fehlt 31. tt) adira-
plere Variante von G. nu) spiritualiter 0-Variante ; sed f'et Variante von G)
spiritualiter J, T, G. vt) fehlt 0. ww) eorum T, G. xx) Corpor. — potui
i6 fehlt O- Variante. yy) veniens O; enim ven. T^, G. zz) eclesiarum K.
a-) fehlt 0 ; non T, J, G. b') reperissem 0. C) novi 0-Variante; volui
Tf, Jf, G. d') commonione M. e') eis Variante von G. f') fehlt T.
14. ^) i)res. ayost. auf starker Rasur, t) auf Rasur f g) das erste i aus n corr.
1) Pap.st Gregor III. (131-741). 2) IL (715—731). 8) vgl.
50 Vor-U. I. 4) vgl. l. c. 265 nr. 16.
24
Nr. 13—14: 751 vor Oktober.
Praecepit quoque mihi prae-
fatus apostolicus pontifex, ut po-
pulorum, quoscumque^ visitas-
sem, conversationem et mores
apostolice^' sedis pontifici indi-
cassem*'. Quod in domino con-
fido, ut^' fecissem^.
De eo autem^ quod iam prae-
terito tempore de archiepiscopis
et de^' palleis^^' a*^' Romana aec-
clesia^' petendis iuxta promissa^'
Francorum sanctitati vestrae no-
tum feci^, indulgentiam aposto-
lic§^' sedis flagito, qnia, quod
promiserunt, tardantes non imple-
verunt, et adhuc differtur^' et«'
ventilatur et ^', quid inde perficere
voluerint"', ignoratur. Sed^' mea
voluntate impleta esset promis-
sio^'^'.
Est praeterea locus silvaticus
in heremo vastissime*' solitudinis
in medio nationum praedicationis
nostrae, in quo monasterium con-
struentes monachos constituimus
sub regula^' sancti patris Bene-
dieti viventes viros stricte ab-
stinentiae absque carne et vino
absque sicera et servis proprio
raanuum suarum labore contentos.
Hunc^' locum supradictum per
viros religiosos^'"' et deum timen-
tes, maxime
b'b'
Carlmannum ^'^
10
16
20
Est enim locus ille, quem elegi,
Fulda uomen Habens a flumine,
qui preterfluit, in vasta soiitudine
Bochonie in medio ''^ nationum predi-
cationis nostre; in quo loCO monaste- 25
rium construxi dominO UOStrO salva-
tori Christo et eius genitrici per-
petue virgini Marie et sanctissimis
apostolis Petro et Paulo, in quo
monachos constituimus, sub regula sanc- 30
ti * Bene[dicti] ^" deo devote ser-
vientes. * Hunc locum * per principCS
et viros religiöses * ditavi predüs
1*3. p') q von anderer Hand über der Zeile ergänzt. h') apostolico pre-
suli statt ap. - pontifici O. V) indicarem 0-Variante. k') me fecisse 35
statt ut fecissem O. V) fehlt Variante von O. m') zu paUiis corr. voti gleicher
Hand K; paUiis P, O. n') fehlt P. o') ^clesia K. pO promisa Jf
q') a vobis statt ap. aedis O (fehlt Variante). r) diflferunt 0-Variante. s') et
Ventil, fehlt 0; et nachgetragen von gleicher Hand IC. V) fehlt M. n') velint
0-Variante. v) Sed — promissio /eÄii O-Variante. w') promisio M. 40
TL') vasti.saimq ans v— e corr K. j') ^ aus 1 corr. r) ergo bzu:. igitur add.
0-Varianten. a'a') gloriosos 0-Varianien ; aus relegiosos von gleicher Hand
corr. K. I>'b') .maximeque O (add. per Variante); niaxime K. c'&) Carlo-
mannum K, P; Karloinannum O (Variante Karlomanumj.
14. 1») d aus r corr. i) Bene E. 40
1) U verloren., aber vielleicht ertvähnt l. c. 273 nr. 24 Z. 32 oder
275 nr. 26 Z. 21 ff. oder 293 nr. 45. 2) U. verloren, doch vgl. l. c.
313 nr 57 Z. 25 //"., 315 nr. 58 Z. 16 ff.
Nr. 15- 16: 15 i um November 4.
25
quundaiu principcin Francoriini ^
iU8t() laborc adquisivi'^'^ et in lio-
Dore saiicti salvatoris dedicavi. In
quo loco cum consensu pietatis
övestrae proposui aliquantulum vel
paucis^'^' diebus fcssum senectute
corpus requiescendo recuperare
et post mortem iacere. Quat-
tuor^'^' etenim^''/' populi, quibus
10 verbum Christi ^^'^^' per g-ratiam
dei''*' diximus^'^', in circuitu loci
huius habitare dinoscuntur^'^', qui-
bus cum vestra intercessionc,
quamdiu vivo vel sapio, utilis
/.> esse possum. Cupio enim^"-''^*^' vestris
orationibus commitante"'^' gratia
dei in familiaritate Romanae aee-
clesiae ^'^' et vestro servitio inter
Germanicas gentes, ad quas missus
2olmi''p\ perseverare et '^''^' prae-
cepto vestro obedire^''', sicut
scriptum est^: Judicium patris au-
dite, filii dilecti, et sie facite, ut salvi
sitis', et*'^' alibi''^: .Qui honorat patrem
25 suum, vita vivit ^ ^ longiore', et itC-
rum^^: .Honora patrem tuum, et super-
veniat "'"' tibi benedictio a domino'
et
v'v' 5
.Benedictio patris firmat "^ '*'"'
domUs ^'^' filiorum'?^''/'.
et honoribus et per Pippinum et
Karlomannum * aUCtoritatC tiruiis-
sima confirmavi, ne de locis vel
prediis vel de familia eiusdem
ecclesie quisquam aliquid presu-
mat subtrabere vel auferre. Hunc
inquam locum mee requiei pre-
paratum in vestram'% pater karis-
sime, et beati Petri apostoli
conmiendo potestatem, obnixius
orans atqne deposcens, ut dex-
tera protectionis vestre sit semper
munitus atque defensus, et qui-
cunque eidem loco quicquam boni
contulerit, cterne beatitudinis ^
premio remuueretur; qui vero
quicquam, quod absit, subtraxerit,
divine"^ et vestre maledictioni
subiaceat et illo vinculo collige-
tur atque eternaliter dampnetur,
quo dominus noster lesus Christus
beato Petro apostolo precepit^'
impioS ligare" super terram, Ut in
eternum ligati'^ atque dampnati
sint. Et non inmerito lig-andi sunt
inimici Christi et ecclesie : nam
ipse sie precepit dicens^: .Ligatis
manibus et pedibus * mittautur in tene-
bras^^ exteriores'.^
*> lo. I 16 f.
Papst Zacharias verleiht dem Papst Zachanas verleiht dem
Kloster auf Bitten des [Erz]- \ Kloster auf Bitten des [Erz]-
13. d'd') acquisivi O. e'e') pacis P. f't') Quatuor O. g'g') per
add. 0-Variante. h'h') Christi — gratiam fehlt O- Variante. ii') Christi
Ji^ 0- Variante. k'k') iiredicavnmus 0-Variante. MO noseuntur O.
nk'm') quippe 0. au') sii comitaiite aus coramitiante corr. K; comiiante 0
{Variante : intercedentibus paviterque opitulante). o'o') eclesiae K. p'p') sum
0-Variante. q'q') ac 0-Variante. r'r') obedi in blasserer Schrift auf
Rasur M; obocdire K. s'S') et — longiore fehlt O. VV) zu vivet corr. K.
*>U'u') veniat 0-Variante. \'y') et — filiorum fehlt 0-Variante. n'w) confirmat O.
x'x') domos K (aus domus corr), O. y'y') danach freie Seite K.
14. k) r auf Rasur. 1) aus beatitudine corr. m) aus divini corr.
n) r aus t corr. o) atis legati corr. p) n aus b corr.
1) vgl. U. 4.
46 4) Ebenda 5, 9. 10.
7) Ebenda 22, 13.
i) Ecclesiasticus 5, i^
5) Ebenda ii, it.
S) Ebenda 8, 7.
6) Matfhaeus 16, 19.
26
Nr. 15 — 16: 751 um November 4.
hischofs Bonifatius die Exemtion
von aller geistlichen Gerichtshar-
Jceit und unterstellt es unmittel-
bar der römischen Kirche.
[751 um November 4.]
Cod. lat. 8112 vom Ende des 8.
oder Anfang des 9. Jh.s in der Hof-
und Staatsbibliothek zu München
f. 54 Bruchstück (M)^. — Indirekt
aus noch unverstümmeltem M: Cod.
Vat lat. 4898 aus dem 16. Jh. in
der Vatikanischen Bibliothek zu
Rom f. 14' (Va)^\- — Cod. 8859 A
aus dem. 17. Jh. in der National-
bibliothek zu Paris f. 16' (P) ".
Aus der Vorlage von Va:
[Carafa] Epistolae . . pontificum II
1591] 6[9]8 (Ca) = f (obivohl am
Rande: ex ms. cod.y Binius Concilia
generalia III [1606] 21.0, = Cocque-
Lines Bullarum collectio I [1739] 148
nr. 3 mit den Varianten Schannats
(= Bullarium Taurinense I 237)
u. = Sirmond Concilia I [1629]
582 nr. 15 = Miraeus Notitia eccle-
siarum Belgii 26 unvollst. (=
Opera I 640 = Gallia christiana
Vb 441 nr. 2), = Concilia [editio
regia 1644] XVII 407 nr. 14 u. —
Launoius Assertio inquisitionis
in monasterii s. Medardi Suessio-
bischofs Bonifatius die Exemtion
von aller geistlichen Gerichtsbar-
keit, unter.stellt es unmittelbar
der römischen Kirche und garan-
tieret ihm den Geiiuss seiner jetzi- 5
gen und künftigen Besitzungen
und Zehnten.
(^[751 um November 4.]}
Cod. Rastatt. 22 vom Anfang des
10. Jh.s in der Hof- und Landes- 10
bibliothek zu Kar^lsruhe f. 40 (K) ^ ;
— Einzelkopie vom Ende des 10. Jh.s
(B) "; — Otlohs Vita sancti Bonifatii
aus den JJ. 1062—1066 Buch II
cap. 15 rOJ"S* — Cod. Eberhardi 1 15
f. 3' (E')^''' = Copiar III f. 4; —
Cod. Eberhardi I f. 32 f^^jv ==
Copiar III f. 24' ; — Urkundenver-
zeichnisse aus dem 11. Jh. (V ^- ^- 5) vi
Erwähnungen ; — Registrum litte- 20
rarum ,R 59' vom Ende des 15. Jh.s
f. 7 nr. 13 Auszug aus B (R).
Aus B: Schannat Dioc. 233 mit
Datierung aus 0 = v. Eckhart Ani-
madversiones 3 ohne Protokoll, = 25
Gallia christiana V b 441 nr. 2 u. =
Fidelissimum Specimen iurium
Moguntinensium 13 Bruchst. =
[König] Selecta iuris publici XXXV
400 u. = V. Habermann Dissertatio so
de pontificis Romani potestate circa
exemtiones abbatmn 128^; — Dronke
Cod. 2 nr. 4a; — Sickel: Sitzungs-
berichte der [Wiener] Akademie
XLVII 620 (=^ Sickel Beiträge zur 35
Diplomatik 59) ohne Protokoll. —
Aus K: Arndt: Geschichtschreiber
der deutsche7i Vorzeit 8. Jh. II 130 •
15. I) Der Anfang, also auch Überschrift fehlt M. II) Va und P
ivohl ohne Überschrift. 40
Iß. I) Überschrift in K : Epist(olaj Zacliariae ad Bonifatium, II) Rück-
vermerk auf B (11.— 12. Jh.) : PRIUILEG(IUM) ZAChARIAE PAPE S(AN)C(T)0 BONI-
FACIO DATÜ(M) (das folgende in kleineren Typen) DE DECIMIS et (gekürzt) DE
ALIIS. III) ohne Überschrift O. IV) Überschrift in E^ : Prixi-
Jopium Zachariq pape datura sancto Bonifatio archiepiscopo pro monasterio Fuldensi, 45
quod debet (aus habet corr.) idem monasteriura nulli iiiHi Romantj tjcclesiq pontifici
subiectiim esse nullumque episcoporum nisi abbatq eiusdem monasterii invitatum
missam ibi cql(;brare ipsumque abbatem locis, decimis omnibusque rebus, quas ipsum
monasterium nunc (aus tunc corr.) teuiporis habet (aus haberet corr.) et in futurum
habuerit, absque onmis persona contradictione perpetuo perfrui et postremo habet sen- 50
tenciam prevaricatoris istius privilegii. (Danach mit roter Tinte:) Privilegium Zacharitj
pape sancto Bonifatio archiepiscopo datum; im Register (nur e, f. 2): Pr. Z. p. s. B.
donatum. V) Überschrift in E^ : Privilegium Zacbarie pape sancto Bonifacio
concessum de privilepiis Fuldensi ecciesie traditis, im Register (nur e, f. 2): Pr. Z. p. s.
B. concessum. VI) F'; Primum Privilegium Zacharias papa sancto Boui- 55
facio dedit; V^ = V^: Z. p. s. B.
Nr, 16--16i 75 J um November 4.
27
nensis Privilegium [1661] 289 (=
Launoius Opera III h 295) u. =
Labbe und Cossart Ccmcilia VI 1528
= ' [ed. ColetiJ VIII 268 nr. 14 u.
5= Mansi Concilia XII [1766] 349
nr. 14 (mit Beachtung von Ca) u. =
Pardeasus II 417 (angeblich aus Ma-
billo7i Acta) u. = Migne LXXXIX
778 Bruchstilck und 954 nr. 15 =
10 Bartolini Di s. Zaccaria papa b 83
nr.33. —Aus M: Schicarz Comm,en-
tatio de . . Bonifacii . . vita enar-
randa et de epistolaimm . . nora edi-
tione adornanda [1838] 15^^ Bruch-
15 st. — Aus M und Ca : Ja[fe Biblio-
theca III 228 nr. 82 Sp. 2 = Zehet-
bauer Das Kirchenrecht bei Boni-
fatius 25 ; — Dilmmler : M. G.
Epistolae III 374 nr. 89 Sp. 2 =
20 Sepp Fiddaer Privilegienfrage 15.
— Über s. : Bartolini Di s. Zaccaria
papa [1879] 478 (italieni.Hch) ; —
Fischer Boriifatius 202 (ohne Proto-
koll); — Tangl: Geschichtschreiber
25 der deutschen Vorzeit ^ XCII 202
nr. 89 mit den Variante?i der U. 16.
30
.95
40
46
Georgisch I 32 nr. 4;
— Jaffe l. c. in 228 Sp. 1 =
Zehetbauer l. c. 25; — Dümmler
l. c. 374 nr. 89 Sp. 1. — Aus B und
K mit Emendationen aus U. 15, 0
und Dronke nr. 447: [v. Pflugk-[
Harttung For.schunge7i 228. — In-
direkt aus der römischenUota vor-
gelegter Abschrift von E^: v. Eck-
hart Commentarii 1 500. — Aus 0:
Wicelius Zicelff Bücher Historien
[1563[ Citat; — Surius De . .
sanctorum historiis III 504 (= ^ III
608 =■' III f 161' =^ Juni 81) =
Baronius IX [1600J 201 zum J. 751,
(= 8 Neuauflagen = Vorburg
Historiae IX 488, = Weismüller
Glorreicher Blut Zeug . . Bonifacius
151 Brachst.) u. = Mabillon Acta
sancto7'um 3. saec. II 80 =- 73 u.
= Serariiis Moguntiacae res 420
(= Joannis Moguntiacae res I 265)
u. = Le Cointe Annales V 259 f=
Mabillon Annales II 156 = - 145),
= Lünig Reichsarchiv [XVIII] 133
nr. 3 II. = Würdtwein Epistolae s.
Bonifacii 257 nr. 88 = Giles Boni-
facii opera I 187 nr. 77, = Seiters
Bonifacius 473^ Bruchst. u. = Rett-
berg Kirchengeschichte 1 6 lä^'^ Br^uch-
stück. — ^us E^ : Dronke Cod. 3
nr. 4 b — Übers.: a Via Beweinte
Historien der lieben Heiligen Gottes
III b (Der .sechste Monat) [1576]
f CCCLW (aus Surius); — Das
Leben . , Bonifazii [1588] 254 (aus
0) ; — Letzner Historiae s. Boni-
facii I cap. 20 = II nr. 65 faus O) ;
— Killb Schriften des . . Bonifacius
I 257 nr. 88 aus Wiirdticein ? (=
Komp : Jahresbericht der Görres-
Gesellschaft 1880 S. 46) und 436
nr. 175 aus v. Eckhart (E^); —
Arndt l. c. 130; — Wer^ier Boni-
facius 313 Brachst.; — Pfahler St.
Bonifacius 253. —
— Brequigny I 93; — Jaffe 188
Reg
nr. 1756; — Will 1 12 nr. 155; — [v. P flu gk-] Harttung Forschungen 359
nr. 1; — Jaffe" I (Eivald) 269 nr. 2293; — Roller b 2 nr. 1 und 6 nr. 29.
Die über ein Jahrtausend alte Kontroverse, die sich an das
50 Exemtionsprivileg des Papstes Zacliarias knüpft, hat im wichtigsten
Punkte Tangl: Mitteilungen des österreichischen Instituts XX, beson-
ders 205 — 215, entschieden, indem er gegen [v. F^ugk-] Harttung
Forschungen 359 ff., 198 ff. endgiltig bewies, dass zwei, und zwar
nur zwei verschiedene Fassungen existieren, sowie dass von ihnen b
55 (U. 16) eine Überarbeitung aus dem 9. Jh., a (U. 15) aber völlig
echt ist, weil .sie gedeckt icircl durch die genaue tbereinstimmung mit
nr. 32 der päpstlichen Formelsammlung (Sickel Liber diurnus 23).
28 -^^- i5—16: 161 um November 4.
Tangls ü^rteil über die U. 15 lässt sich etwas Wesentliches nicht
hinzufügen. Es ist eine Nebenfrage, ob die Handschrift M, von der
sie allein seihständig überliefert toird, nicht vielleicht doch ursprüng-
lich in Fidda zu Hcmse geivesen ist (vgl. unten S. 30 Z. 8 f und
meine Bemerkungen in: Ftildensia I Kap. 2, Archiv für UU.-s
Forschung V) statt immer in Mainz, loie mit Tangl (l. c, 208 und
Geschichtschreiber l. c. 8. XXIX) bisher für wahrscheinlich gehalten
werden durfte; die Echtheit der U. 15 wird dadurch nicht berührt.
Die U. 16 hat erst die gleiche Untersuchung Tangls (l. c. 210
bis 215) richtig aufzufassen gelehrt; sie ist ^^eine in Fulda . . nachio
dem Muster der fränkischen Privaturkunde ^ und unter königsurkund-
lichem Einfluss ^^vorgenommene Überarbeitung^^ der U. 15, die diese
ersetzen sollte und sie sogar aus einer auf tulda zurückführenden
Überlieferung der Bonifatianischen Brief Sammlung (vgl. zuletzt Tangl:
Geschichtschreiber l. c. S. XXX und Stengel l. c.) verdrängt hat (Kj. i5
Musste Tangl ihre Entstehung kurz vor bzw. in die JJ. 809 — 812
setzen, loeil sie in der von ihm für echt gehaltenen U. Dronke nr. 248
= M. G. Diplomata Kar. I nr. 215 bereits benutzt ist (l. c 241 f.,
248 f.), so glaube ich gezeigt zu haben (l. c.J, dass sie frühestens
im Herbst 822, spätestens im Sommer 823, d. h. im Anfange der 20
Regieimng des Hrabanus Maurus, angefertigt loordeii ist, und zwar
gleich der U. '6 und der jüngeren U. 20 durch den Mönch und
Schidmeister Rudolf von Fulda, Als Vorlage diente neben U. 15
(VL. IJ die Immunität Ludwigs des Frommen vom J. 816, Dronke
nr, 322 — Mühlbacher^ nr. 613 (VL. II). Das Exemtionsprivileg 25
in dem Katnpfe um die Kirchenzehnten auszuspielen, loar der Zweck
der Fälschung. Diese ist alshald, noch 823, in Rom vorgelegt, dort
aber als unecht erkannt loorden; das beioeisen die schon von
Tangl herangezogenen und gedeuteten Fragmente des Briefes, in
dem Hraban später (855 f) über den Vorgang berichtet hat (M. G. so
Epistolae V 528 nr. 26): Paschalis pontifex (f Anfang 824) eius
(d. h. Hrabans) epistolam de privilegio coenobii Fuldensis mole-
stissime tulit et monachos eam offerentes incarceravit et parum
abfuit quin Kabanuin exeommunicasset. Nachmals, spätestens unter
Papst Leo IV. (Dronke nr. 557 vom J. 855, nicht 850 f), ist die 35
Fälschung in Rom aber doch durchgedrungen ; ihre Fassung zieht sich
seitdem in einer langen Kette von Nach-UU. durch die Jalirhu7iderte.
Wichtig für die Geschichte der U. 15 sind zivei alte litter arische
Erwähnungen. Eigil berichtet, toohl anfangs des 9. Jh.s, in seiner
Lehensbeschreibung Sturmis (cap. 19) von der im J. 765 (vgl. unten ^o
ü. 39) erfolgten Rückgabe des Privilegiums durch König Pippin an
das von Bischof Lidls Herrschaft wieder befreite Kloster (M. G.
Scriptores II 375); die Stelle ist in den beiden Redaktionen
der Vita (vgl. über sie oben S. 4 Z. J2fj'.) — die kürzere und zu-
gleich auch jüngere muss spätestens bcüd nach der Mitte des*5
11. Jh.s entstanden sein — inhaltlich stark abweichend überliefert:
Rex vero petitiones fratruni benigne sus- Quorum petitiones rex be-
cipiens venerandiim Stürmen abbatcm ad nigne suscipiens * vocavit
illos se mittere promisit, quod per multas ] ad se beatum viriim *
^?". Ih—IG: 151 um November V.
29
oiquü inonasterium, quod
prius habuit, * rct^eiiduiu
cüimnendavit et ab.solutura
ab omui dominio Lulli opi-
scopi * cum SUnimO ho-
uore * et cum * privilegio,
quüd beatus Zacliarias papa
summus apostolice sedis
pontifex * beato Bonifatiü
tradiderat, remisit *; quod
Privilegium usque hodie iu
monasterio * couservatum
* causam * et * defon-
sionem ipsius ccclesiiie
et ad nulluni aiium
* iiisi ad regem et ad
summnm pootifieem
pertinere testatur. *
orationes servorum et ancillaruni dei fieri
credinnis. Post non multum temporis spa-
tium rex vocari ad se Stiirmen iussit ciqiie
inonasterium, quod prius liabuit, ad regen-
5 dum connnendavit absolutumque ab omni
dominio Lulli episcopi ad coenobium Ful-
dae euni cum omni honore ire praecepit,
ut cum suo privilegio, quod beatus Zacba-
rias papa summus apostolicae sedis pon-
/otifex dudum sancto tradidit Bonifacio,
monasterium regeret — quod Privile-
gium usque hodie iu monasterio fratres
conservatum babent — , quod etiam cau-
sam suam et monasterii defensionem a
iönullo alio quaereret nisi a rege, impera-
vit. Accepta a domino rege potestate cum
privilegio supradicto, quod de manu regis
acceperat, ad suum perrexit coenobium.
— Eme Anfechtung und Anerkennung des Privileges ist auch in der
'20 Zeit von 787 — 800 erfolgt, wie ein Bruchstück des bereits oben
S. 28 Z. 28 ff', angeführten Schreibens Hrabans ergibt: Inter eum
(nämlich Bischof Bermvelf von Würzburg) et Ricull'um Mogunti-
num episcopum et Bougolfium Fuldensem abbatera ortüm est
dissidium propter chartam quandam, quam aliqui Bonifacium a
söpontifice accepisse affirmarunt; taudem causa in praesentia Caroli
et episcoporum in synodo tractata Berwolffus damnatur propter
illicitam ordinationem in Fuldensi coenobio factam; die Nachricht
verdient luohl Glauben, obwohl sie jünger ist als die U. 16.
Sicher erst auf diese zu beziehen sind dagegen die Citate in
30 einigen anderen Bruchstücken verlorener Briefe Hrabans sowie der
Äbte Hatto 2ind Thioto aus den JJ. 855 (?) und 857 (M, G.
Epistolae V 530 f. nr. 31 — 33): . . epistolas pontificum de monasterii
sui fundatione sedulo custodiit (nämlich Hatto) ; — Sic Zacharias et
postea Benedictus Fuldense coenobium sibi solis volebant esse sub-
j.'>iectum; — . . ut suis (Thioios) monachis . . liceat . . benedictione
eius frui iuxta privilegia a pontificibus Bonifacio olim concessis;
— Et a Zacharia Privilegium impetrat (nämlich Bonifatius), ne
eui Fuldense coenobium sit subiectum praeter Romanum pontificem.
Der Text der U. 15 ist mit Hilfe der Formel nr. 32 des Liber
4odiurnus (L. d.) unter Berücksichtigung der abgeleiteten U. 16 aus M
(nachkollationiert von M. Krammer), Va (nach Tangls Kollation)^
P (kollationiert von H. Labrosse) und Ca zu gewinnen. — Die Text-
herstellung der U. 16 hat ausser K (orthographische Vorlage) tcnd B
einige Ableitungen zu benutzen. Von diesen sind sicher selbständig
4-, nur U. 20 (AL. I) und die erste Nach-U., Dronke nr. 477 oder 557
(AL. II). Auf B beruhen die Nach-U. Dronke nr. 685^ die Königs-U.
Dronke nr. 715 (— M. G. Diplo^aata IIa nr. 103) und Eberhards
Kopie E '. Eberhard hat dann nochmals 0, mit besonders erheblichen
30
Nr. 15 — 16: 751 um November 4.
Interpolationeyi abgeschrieben (E ^)^ aus einem Exemplar^ das jeden-
falls (vgl. die Noten f, kk, mm und g' der U. 16) nächst vericandt
tuar mit der Vorlage des spätmittelalterlichen ^ ursprünglich fuldischen
Codex 2e und mit der gleichfalls fuldischen Vorlage des Codex 2c
5 (über beide vgl. Levison l. c. LXX und LXXIII). — 0 selbst ist
aus K oder dessen Vorlage oder Ableitung geflossen (vgl. Levison
LXVff., der direkte Benutzung von K durch Otloh nicht annehmen
loill), aber an einer Stelle (N. i) von der ü. 15, vielleicht durch
Vermittlung von M (vgl. oben S. 28 Z. 2 ff.), berührt icorden. Keine
10 Bedeutung hat die Datierung, die 0 in einigen Handschriften trägt,
sie ist zweifellos aus U. 12 erborgt, übrigens nicht einmal unmittelbar
sondern vermittelt durch den Brief (31. G. Epistolae III 373 nr. 88),
der in Otlohs Werk der U. 16 vorhergeht (vgl. zidetzt Levison l. c).
15.
15 Zacharias'* papa Bonifa-
[t]io^ episcopo et per eum in mo-
nasterio ab eo constructo et suc-
cessim abbatibus in perpetuum.
Quoniam semper sunt conce-
2odenda, qiiae rationabilibus con-
gruunt desideriis, oportet, ut de-
votio conditoris piae constructionis
oraculo^ in privilegüs praestandis
minime denegetur.
25 Igitur quia postulasti a nobis,
quatenus monasterium salvatoris
a te constructum situm in loco^,
qui vocatiir Bochonia ^, erga ripam
fluminis [ü]ul[t]a[ha] f privilegii se-
30 dis apostolicae infulis decoretur^ ut
sub iurisdictione ^ sanctae nostrae,
cui deo auetore deservimus ecele-
siae, constitutum nullius alterius
16.
<^Zacharias<* papa Bonifatio epi- i
scopo^ et^ per eum<^ in monasterio
ab eo constructo * successim« abba-
tibus in perpetuum A
Quoniam semper sunt concedendaö',
quae^ rationabilibus congruunt desi-
deriis, oportet, ut devotioni conditoris
piae constructionis aUCtoritaS * in
privilegüs prestandis minime denege-
tur.
Igitur^' quia postulasti a nobis, qua-
tenus monasterium salvatoris^ a te con-
structum in loco, qui"^ vocatur BoCo-
nia'^, erga ripam fluminis Uultahao
Privilegium sedis apostolicae infulis 1 de-
coretur, ut sub iurisditione ^' sanctae
nostrae, cui deo auetore deservimus
eclesiae^, constitutum nullius alterius
eclesiae iurisdicionibus* submittatur",
15. a) Zach. — praesulibus (S. 82 Z. l) fehlt M. b) so U. 16; Botiifacio
35 Va, Ca. c) oraculi L. d.; oraculum Variante von B. d) locum L. d.
e) Bothonia Ca, P. f) tf. 16 ; qua Fulda Va, P, Ca. g) iurisditione P.
IG. a) In nomine domini dei ego Zacharias apostolicus E^; Zach. — perpe-
tuum (die drei ersten Zeilen) in Kapitale K. b) ar eh i episcopo E^. c) et —
abbatibus fehlt E^, statt dessen eccleaie Mogoutie Variante von 0. d) fratribus
40 add. Variante von O. e) successim — in perpetuum fehlt O. t) perpetuam
salutem Variante von 0, salutem et apostolicam benedictionem andere Vai'iante von O
= E^ {add. in Christof. g) et adiuvanda add. E^. h) quq B (hier auch sonst
immer ^ statt aej. i) oraculum O (vgl. die Vorbemerkung) ^ E". k) frater
karissime add. E^. 1) sancti salv. E'^, domini nostri salvatoris Jesu Christi
45 E^. m) Fuldensi iuxta ripam fluminis eiusdem nominis statt qui - Uultaha
E^. u) Bochonia Variante von 0. o) Vultaha K; Fuldae O; Fultha E^,
üulda hztü. Fultha AL. II. p) privilegio 0 — E'^. q) fehlt 0= £«.
r) iurisdicione K, O. s) aeclesiacj B. t) iurisditionibus B; potestati
O = £,"-. n) aed sub nostra Romana et apostolica auctoritate nuiui-
öOtum privilegio et banno nostro confirmetur add. E'^.
Nr. 16 16: 751 um November 4.
31
ecciesiae iurisditionibus'' summit-
tatur', 1)1-0 qua re piis desidcriis
faventes liac nostra auctoritate
id, quod exposcitur, effectui mau-
5 cipamus ^'.
Et ideo omnem cuiuslibet eccie-
siae sacerdotem in praefato mo-
nasterio ditionein quamlibet habere
hac auctoritate praeter sedeni
/ö apostolicam prohibemus, ita ut,
nisi ab abbatc monasterii t'uerit
iuvitatus, nee missarum ibidem^
solemnitatem quispiam''^ praesu-
mat omnimodo celebrare, ut pro-
isfecto iuxta id, quod subiecti apo-
stolici" privileg'ii consistunt, in-
concusse dotatus'^ permaneat.
20
25
Constituentes per huius decreti
nostri pag-inam atque interdicen-
tes omnibus^^ cuiuslibet omnino
pro^" qua re piis'*' desideriis faventes^
hac nostra auctoritate.'/ id, quod expo-
scitur*', effectui"" mancipamus.
Et*^^ ideo omnem cuiuslibet cc ecle-
siae sacerdotem ^'^ in pr^fato^^ mona-
sterio dicionom/"/' quamlibetf/f/ habere
aut auctoritatem^'' praeter" sedem
apostolicam prohibemus, ita ut, nisi ab
abbate monasterii fuerit invitatus, nee
missarum ibidem'^"''^ sollemnitatem^^ quis-
piam pr^sumat omnimodo ""''^ celebrare,
ut profecto iuxta id«'^, quod subiectum
apostolicae sedi f irmitate ''^ priviiegü
consistitj inconcusse dotatum perma-
neat 1 locis et^^^ rebus tarn eis^ quas//
moderne tempore * tenet vel possidet *,
quam quae«'^ futuris temporibus in
iure^''' ipsius monastcrü divina pietas
voluerit augerC i CX donis et oblati-
onibus decimisque *^ fidelium,
absque ullius persone contradic-
tione firmitate perpetua per-
fruatur.
ConstituimUS quoque per huius /
decreti nostri*^ paginam"" *, ut^^' qui-
CUnque cuiuslibet^"' eclesiae praesul^'^
lö. h) U. IG wie L. d.; iurisdictione Va ; iurisdictionibus P, Ca. i) P, L. d.,
30 summittatur Va, Ca. k) U. 16 wie L. d.; maneipemus Va, Ca. 1) quip-
piain P. ni) ibidem solemnitatem U. 16 wie L. d.; sol. ibid. Va, P, Ca.
n) apostolici priviiegü L. d.; apostolice sedi firmitate priviiegü U. 16 ; apostolicis privi-
legüs Va, P, Ca. o) dotandus h. d. p) nach cuiuslibet L. d.
IG. v) idcirco E^ (auf Rasur), E^ statt pro — re. w) tuis add. E^.
35 x) annuentes E^. y) usi et beati Petri vicaria potestate confisi add. E^.
2) exposciraur E^. aa) piq devotionis eff. E-. bb) cuiu.slibet ergo ccclesi^
statt Et — aecl. E". cc) cuiusl, aeclesiae, auf ßasur K, B. dd) vel epis-
copum add. E^. ee) Fuldensi E^. ff) ditionem B. gg) ullam 0 = E^.
iih) vel potestatem posse exercere add. E^. 11) praeter B. kk) nach sollemp-
40 lütatem 0-Variante = E^. 11) soUempnitatem K, O = E^. mm) fehlt.
Variante von O = E^. nii) nostram auctoritatem et preceptionem et beati
Petri reverentiam et timorera locus idem apostolice sedi subiectus in-
coticusse sicut a bonis et religiosis viris ditatus est statt id — dotatum E^
00) firmitate priviiegü fehlt 0. pp) quoque et O = E-. qq) quamque
45 B ; quam quas E^. rr) ius 0 = E^. 8s) fidel i um ac decimis
^cclediarum statt decimisque fidelium E\ tt) fehlt E-. nn) et
per beati Petri apostoli preceptionem sub testificatione Christi et ^cclesie add. E^.
VT) nullus hominum de rebus seu fundis vel facultatibus aut decimis
vel quibuslibet utilitatibus ad stipendia fratrum pertinentibus vel ad
öOhospitale pauperum vel ad portam hospitum pertingentibus a liquid
subtrahat vel cuiquam hominum in beneficium concedere audeat
add. E*. TTw) ergo statt cuiuslibet — persona EK xx) prtjsul B.
32
Nr. 17: 751 um November 4.
ecclesiae praesulibus vel cuius-
cumque^ dignitati praeditis pote-
statem'* sub anathematis inter-
positionem *, qui ei^ praesump-
serifc praesenti" constituti a nobis
praefati^ monasterii indulti quo-
libet modo existere temerator^.
Bene^ vale^-'.
vel quacu(ii)que dignitate praedita-^i^
persona banc nostri^^ privilegii
cartam, quam auctoiitate"' prin-
cipis apostolorum fiiiiiamus*', te-
merare temptaverit, anathema sit 5
et iram dei^' ineurrens a cetu^'
saiictorum omnium extorris exis-
tat^', et DihilominUS praefati^' mona-
sterii dig'nitas a nobis fi'' induita pei*-
petualiter inviolata permaneat, 10
apostolica aiictoritate subnixa'^' *.
Bene*' vale.)
17.
Papst Zacharias antwortet seinem Mithischof Bonifatius auf
dessen schriftliche wie mündliche Bitten und Fragen und teilt 15
ihm dabei unter anderem mit, dass er ihm das erbetene Privileg
für das von ihm gegründete Kloster Fulda erteilt habe.
751 November 4.
Cod. lat. 8112 vom Ende des 8. oder Anfang des 9. Jh.s in der Hof-
und Staatsbibliothek zu München f. 49 (M)'^; — Cod. Rastatt 22 vom Anfang 20
des 10. Jh.s in der Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe f. 39' (K)^^;
— Cod. H. 3 vom Ende des 12 Jh.s in der Universitätsbibliothek zu
MoJitpellier f. 186' (Mo)''^^^ = Cod. H. 13 aus dem 13. Jh. ebendort; —
Cod. Vat. Lat. 1340 aus dem 13. — 14. Jh. in der Vatikanischen Bibliothek zu
Rom f. 352 (R) ; — Cod. CLXIX aus dem 15. Jh. in der St. Mai'kus-2.')
Bibliothek zu Venedig f. ? (V) ^"; — Otlohs Vita sancti Bonifatii aus den
JJ. 1062-1066 Buch II cap. [13] (0)^.
13. q) cuiuscumque dignitati M= L. d.; cuicunque dignitati Va, P; qua-
cunque dignitate Ca = U. 16. r) M, Va ; potestate L. d.; personis Ca.
s) M; interpositione L. d., Va, P, Ca. t) M n-ie L. d.; huius Va, P, Ca. 30
u) M wie L. d.; praesentis Va, P, Ca. v) praefato monastcrio Va, P, Ca.
vr) Mer bricht auch der Liber diurnus ab. x) Bene vale rot M. y) valete P, Ca.
10. yy) pr^dita B. zz) privilegii nostri cartulam statt nostri — cartam E-.
&') beati Petri add. UK h') et bauni uostri vinculo coDStringimus add. E^.
c,') omnipotentis add. E^. d') coetu cniniuin sanctorum AL. II. e') aus exsi- 55
stat corr. K; fiat Vao-iarite von 0 = E^. f) jjrefali B. g') benigiiissime add. E'.
h') add. Variante von 0 (vgl. S. 80 Z. 9ff.)z=E^. Data pridie 11 on. novemb. impe-
rante domino augusto Constantino (^Const. aug. E'^) anno XXXII. imperii
eius, indictione qui Tita. Vorher in E": Quicquid autem Idem venera hile
Fuldense monasterium sive a regibus sive a ducibus seu a quibuöCum-40
q u e V i r i s r e li g i o s i s et d e u m t i m e n t H» u s pro o b 1 a 1 1 o n e in p o s s e s s i o n e ni
accepit seu adhuc deo favente quandoque est accepturum sive in pre-
diis vel Sil vis aut nemoribus pratis viUis viculis niolendinis sive qui-
buslibet utilitatibus, volumus et jirecipimus et beati l'etri apostoli
precei)to confirmamus, ut semper inconvulsum ibi permaneat et ad 46
augmentum fratrum et ad conBOlatiotiem pauperum et hospitum et ad
reparationem edificiojum et comodationem In min um de die in diem
succrescat. i') Bene vale in Kapitälchen K, fehlt B, O, E^- '.
17. I) Mund 0 ohne Überschrift. II) Überschrift in K: Epist(ola)
Zacbariae papae ad Bonifatium. III) Überschrift in lifo und V: Item epistolaSö
Zacbari^ ad Honefacium.
Nr. 11: 751 November 4. 33
Aus einer Handschrift der Klasse Mo It V: [Ci-ahbcJ Concilia
omnia tarn generalia quam particularia II [1638] f. 108' =- [1551] (=
[Flaciiis lUyricus-Wigand- Judex] Ecclesiastica historia VIII [1564] 803
Citat) — [Surius] Concilia omnia III [1567] 35 = ^ [1585] 433 = Binius
5 Co7icilia generalia III [1606] 209 (angeblich ex ms. cod.; verglichen mit
Carafa oder Serariusf) =^f Sirmond Concilia I 578 nr. 13 = Concilia
[editio regia 1644] XVII 401 nr. 12 = Labbe und Cossart Concilia VI
1524 nr. 12 (=^ [ed. Coleti] VIII 259 nr. 12), = Le Cointe Annales V 257 ff-
Bruchstücke u. = Harduin Acta conciliorum III 1915 u. =? v. Eckhart
10 Animadversiones 2 Bruchst. u. = f v. Eckhart Commentarii I 498 Bruchst.
u. = Mansi Concilia XII 345 nr. 12 = Migne XCVIII 778 nr. 76 Bruchst.
und. 949 nr. 13 = Bartolini Di Zaccaria papa b 80 nr. 32. — Aus Ab-
schrift von M: [Carafa] Epi.stolae II [1591] 695. — Aus anderer
Abschrift von AI: Serarius Moguntiacae res 414 = Joannis Mag. res
15 1 261; — Serarius Epistolae ^=2 211 (= Nova bibliotheca veterum patrum
II 115 = Magna bibl. v. p. XVI 115 = Maxima bibl. v. p. XIII 134)
nr. 142. — Aus M: Würdtwein Epistolae 248 nr. 87 = Giles Bonifacii
opera I 181 nr. 176. — Aus M und K: Jaffe Bibliotheca III 220
tir. 80 = V. Bus.s-v. Scherer Winfrid-Bonifacius 318^ Bruchst.; — Dilmm-
2oler: M. G. Epistolae III 369 nr. 87. — Aus 0: Surius De sanc-
torum historiis III [1572] 502 (=^ III 606, =^ /// f 160' u. =" Juni
79) = Baronius Annales IX [1600] 198 zum J. 751 (=^ 8 Neuauflagen,
= Vorburg Historiae IX 488), = Mabillon Acta saec. 3. II [1672] 76 =*
70 = Series facti et iuris circa erectionem novi ejn.^icopatus Fuldensis
25 [Moguntiae 1753] 13 Briich.'it., = v. Habermann Dissertatio . . circa
exemtiones abbatum 133^' Bimchst.; — Levison Vitae . . Bonifatii 195.
— Übers.: Joh. a Via Bewerte Historien der lieben Heiligen Gottes III b
(Der sechste Monat [1576] ) f. CCCLI (aus Surius) ; — Das Leben . .
Bonifazil [1588] 242; — Letzner Historiae s. Bonifacii II [1603] nr. 63 ;
30 — Külb Schriften des . . Bonifacius I [1859] 247 nr. 87; — Arndt: Ge-
schichtschreiber 8. Jh. II 127 Bruchst. —^ XIII 137 ; — Bartolini Di s.
Zaccaria papa 468 (italienisch); — Fischer Bonifatius 203 Bruchst.; —
Tangl: Geschichtschreiber ^ XCII 190 nr. 87. — Reg.: Georgisch I 32 (751)
nr. 3; — Pardessus II 417 nr. 607; — Jaffe 188 nr. 1757 =^ I (Ewald)
85 268 nr. 2291; — Will I 12 nr. 154.
Der sehr ausführUclie und darum hier an zwei Stellen gekürzte
Brief beantivortet zunächst die in der U. IS schriftlich foi^midierten
Fragen des Bonifatius, Nur der letzte dieser drei Punkte kommt
für uns in Betracht; er klingt übrigens auch wörtlich an die Vor-
40 U. 13 an (8. 34 Z. 23 — 26j. Es folgen in achtzehn weiteren
Punkten Auskünfte des Papstes auf die durch Lidl gleichzeitig mit
der U. 13 mündlich übermittelten Fragen des Erzbischofs.
Von der Überlieferung habe ich nur K selbst gesehen. M, dessen
Orthographie der Text unedergibtj hat ICrammer nachkollationiert.
4ö Aics der Handschriften- IClasse Mo, R, V (vgl. über sie Hahn :
Forschungen zur deutschen Geschichte XV 98, Nürnberger: Neues
Archiv VII 370 f., über die wohl fuldische Provenienz des ältesten
Druckes vgl. Stengel Fiddensia I Kap. 2, Archiv für UU.-Forschung
V) vermag ich nur die Varianten von Mo mitzuteilen, nach der
50 Ausgabe Dilmmlers, der übrigens l. c. 221 gar nicht erwähnt, dass
unser Brief in dieser Handschrift steht. 0 ist nach Levisons Aus-
gabe benutzt. Ein für uns belangloses Bruchstück enthalten die
bei U. 13 angeführten Überlieferungen L, T^, J, T- und G.
Citiert wird U. 17 bald nach Otloh von Marianus Scottus
55 (f ca. 1082) in seiner Chronik (M. G. Scriptores V 547): Alia epi-
Fuldaer ürkundenbuch I. 3
34 ^r- -^7; 751 November 4.
stola Zachariae papae ad Bonifacium data IL non. novembris
Constantini anno XXXII. , patris eins aiuio XI., indictione V.; das
auf Verlesung von p. c. = post consulatum beruhende pater lässt
darauf schliessen, dass Marianus hier M, dem diese Verlesung eigen-
tümlich ist (Note g^j vgl. Dilmmler l. c. 225), benutzt hat. ö
Reverentissimo '^ et^ sanctissimo fratri Bonifatio coepiscopo^
Zacbarias episcopus servus servorum dei.
Benedictus deus'^, pater domini nostri lesu Christi, qui , dis-
persa congregat'^ et coDgregata conservat augetque fidem et fiduciam
servis suis ad pracdicandum verbum^ evaügclii lesu^ Christi domini 7r>
nostri cum eodem patre et spiritu sancto in'/ iinitate viventi'^ in
saecula saeculorum. Ipsi^ gloria et laus, qui adiutor et protector
est in se credentibus; ipse enim dixit^: ^Qui credit in me, vita vivet et
non morietur', quoniam '''^ ^ego sum via, vita ^ et veritas.'
Laudamus^^ et superexaltamus^* sanctum" nomen eius laeti^s
gaudentes^^ per harum*^ gerulos et sanctae fraternitatis tuae litteris^'
allatis^ superstitem in hac vita et in domino te valere cognoscentes^
petentes inmensam dei nostri divinitatem'*, ut ad praedicandum
multo^ amplius evangelii atque sanctae fidei eins'" sacramentum
longevum^ te conservet^ suaque protectione te^ muniat*" et'*^" ab^^so
adversantium insidiis pie'^ miserendo*'^ custodiat.
Igitur^ et hoc petisti^'^, ut-' monasterium^^ in vastissima solitudinC
et in medio gentium, quibus praedicas, Constitutum et^^^ a te fundatum
esse atque in honore salvatoris dei'^ nostri dedicatum, ubi etiam^'^' etsö
monachos sub reguia bcati^^ * ßenedicti dcgcre ordinasti''^, illud^^ vcnera-
bile'*'^ monasterium nomini tuo privilegio sedis apostolice" muniri^*.
Quod^^ votis tuis acquiescentes^""^ ordinavimus"" iuxta^'^ desiderium
et Petitionen! tuam. Congruit enim divini ministerii praedicatorem
optimumque ministrum ad desiderata pertingere et .coeptum^''^ * bo-.w
17. a) Rev. — dei (Z. 2) rot M ; Rev. — servorum dei (die drei ersten Zeilen)
in Kajntale K. b) et sanctissimo fehlt O. c) s icohl an Stelle eines
radierten i M ; et coepiscopo, vor Bonifatio O. d) et add. 0. e) evan-
gelium stait verbum evangelii O. f) Jes. Christi nach nostri O (fehlt ganz
Variante von 0). h) ui unit. fehlt 0-Variante. h) so alle, viventis nur O..!.'»
i) Ipsi — credentibus /ßTiii O. k) quia 0-Var. 1) ver. et vita 0-Var.
m) igitur add. O cLaudemus Var.). ii) superexaltemus 0-Var. o) nach
nomen JK, 0-Var. p) quod 0. q) har. «•erul. et fehlt O. r) lite-
ras 0. k) allatas O. t) cognoscimns O. n) pietatem O.
V) multo ampl. fehlt 0. \t) fehlt 0. x) nach te O. y) servet 40
K, Mo. 7.) vor custodiat O. na) a cunctis O. bb) vor et
hoc O. cc) quod add. O. dd) et — esse fehlt O. ee) sancti O.
ff) fecisti 0. ,gg) hoc K, Mo; iUud — monasterium fehlt O. hh) aus
venerabilem corr. K. ii) apostolicae K. kk) munire Mo; muuire de-
beremus 0. W) Ideo(iue O. mm) adquiescentes K. iin) imple- 40
mus, nach tuam 0. 00) inclioatum O.
1) vgl. Joh. 11^ 52. 2) ebenda 11, 2c und 14, a. 8) das
Folgende bis Z. 26 aus der Vor-U. 13. 4) vgl. Philipp. 1, 6 f.
Nr. 18: 752 Januar 18. 35
num^'i' opus nsquo in fiiicm perficcrc '^'^', siciit'"'' Scriptum est in
dominico praeceptO^: ^Qui peisoveraverit usque in finem, hie salvns erit' et^
JJoatus servus ille, quem cum venorit dominus, invenerit sie facientom, ctenim
super omnia bona sua constituet cum'.
ö ■■^~
His** autem'^ se liabentibiis domini"" dcprecamur^"" cleraen-
tiain, licet^'^^''^' peccatores, nt siio te muiiiat et confortet aiixilio nos-
qne annuat prosperitatis tuae^-*^ senipcr lacta siiscipere uiintia.
Deus'^'^ te incolumem custodiat, revcrentissime i'rater.
m Data prid(ie)— nonas novcmb(ns)"' impcrante^'' domno piissimo^'
augiisto Consta ntino a^^' deo coronato raagn(o) imperatore^' anno*' tri-
cesinio^' secundo, post'^' consulatura eins anno undeeimo, indictione
quinta'^'.
18.
i-i ^ Adalherct (Adalpraht) verkauft dem [Erzjbischof Bonifatkis
für '15 Ffund Silbers oder 7 Unzen Goldes einen Weingarten
innerhalb und schenkt ihm einen anderen Weingarten ausserhalb
der Maliern von Mainz zu Bretzenheim^.
752 Januar 18.
20 Cartular f. 27 (C)\- — Cod. Eherhardi I f. 138' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90' (e).
Aus C : Scliannat Trad. 1 nr. 2; — Dronke Cod. 5 nr. 6 (z\im J. 7ö2j.
— Aus K: Dronke Trad. 8 cap. 3 nr. 51. — Übers.: Killb Schriften
de.'i h. Bonifacius I 441 nr. 178. — lieg.: v. Sartori IIa 298; — Scriba
j-.III 1 nr. 4; - Will I 22 nr. 193.
Eingereiht unter der Voraussetzung^ dass König Pippin Ende
7.^)1 erhoben tcorden ist. Die Fassung kann mittelbar auf die Formel
II 20 der Sammlung Markulfs (M. G. Formulae 90) zurückgehen.
Domino sancto et apostolico patri Bonifatio episcopo ego
vf' Adalberctus.
Coustat me nulli cogentis imperio sed proprio volnntatis arbi-
17. pp) nach opus 0. qq) perducei-e 0. rr) sieut — eum
fehlt O. ss) In his igitur et in omnibus rebus sanctitatis tuae vota amplectentes
staU His — liabentibus 0. tt) ita Mo, ita add. (icohl von anderer Hand) K.
.?.•; au) divinam 0. vv) nach clem. 0; depraecamur K; depreeanuis M. nw) lic.
pecc. fehlt O. xx) tue K. yy) Deus — frater rot M, fehlt O. zz) prid. K.
aO novemb. K. b') imp, K. c') piissime 3/. d') a — impera-
tore fehlt O. e') eius anno 0. f) trieessimo M; XXXII O; nach ce
kleine Easur K. g') post — undeeimo fehlt O; statt post cons. in K von der Hand
40 des 11. Jh.s): i m)perii, M: pater. h') V. O.
18. I) Überschrift in C: Kart(ula) venditionis Adalprahti de Uvormaninse
(V über \5), Uegister f. 2; Adalbrahti. II) E : Adalbreht ('Adelbrecht O
tradidit sancto Bonifacio in Mog(o)nt(ia) bona sua, (in — sua später am Ende der
Spalte nachgetragen).
^•'5 1) Matth. 10, 22 = 24, .?. 2) Luc. 12, 13—44. 3) llhein-
hessen Kr. Mainz.
3*
36 Nr. 19: 753 April 25.
trio vobis vendidisse et ita vendidi vineam^ unam infra murum
civitatis Mogontie publice, qnod sunt adfinis de una parte sancti
Martyni^ et de alia parte murus civitatis et de tertia parte mei
ipsius et de quarta parte via publica. Similiter dono aliam vineam
foris murum civitatis Mogontie in villa nominata Prittonorum, quod 5
sunt adfines de una parte sancti Maximini ^ et de alia parte Gund-
rati et tertia parte Baldrati, quarta parte via^ publica, et accepi
a vobis in pretium iuxta^ quod mihi conplacuit atque convenit inter
auro et argento libras XV et VII uncias et pret'atas vineas vobis
presentialiter tradidi possidendum, ea ratione ut ab hac die habendi, 10
tenendi, possidendi vel quicquid exinde facere volueritis, liberam
ac firmissimam in omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra hanc vendicionis kartam venire /0
aut eam inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et
trinae maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis
appareat; insuper autem solventem iuxta poenam seculi auri uncias
duas, argenti pondera IUI et, quod repetit, evindicare non valeat,
sed presens donatio hec omni tempore firma et inviolata permaneat, 20
stipulatione subnixa.
Facta vendicio sub die XVIII. ian. anno primo regni domni
Pippini regis.
Signum Adalprahti, qui hanc traditionis kartam fieri rogavit.
t Adalprahti. f Otacri. f Irminsuuindae. f Theotheri. f Hrihbaldi. 25
t Sigibaldi f.
Ego üuolframnus emanuensis rogatus scripsi.
19f.
Papst Stephan IL bestätigt dem Abt Stürmt auf Wunsch
des Erzbischofs Bonifatius die Exemtion des Klosters von aller 30
geistlichen Gerichtsbarlceit, die unmittelbare AbhängigTceit von der
römischen Kirche soivie die Garantie seiner Besitzungen und
Zehnten, ihm gebietend, diese niemandem zu Lehen zu geben
sondern sie nur im Liter esse des Klosters zu verwalten.
(753 April 25.} 35
Urkundenverzeichnisse aus dem 11. Jh. Ertvähnungen (V ^■^•^)'^; —
Cod. Eberhardi 1 f. 33 f£;j" = Copiar. III. f. 25 (e).
18. ft) zwei Randvermerke des 11. Jh.s: vin. b) u aus Ansatz zu p ?
corr. c) i aus Ansatz zu q ? corr.
19f. I) Fi--2:^3.- Stephanus papa Sturmi abbati, II) Über- io
Schrift in E: Privilegium Stephaui pape Sturmio abbaii concessum de privil(egio), im
Register (e, f. II): Pr. St. p. St. ab. conc.
1) Domstift in Mainz. 2) Kloster St. Maximin in Trier,
Nr. 19: 753 April 25. 37
Brower Ant. 105 = Le Cointc Annales V 480, = Lilnifj Reichs-
archiv [XVIIIJ 131 nr. 5 ; — Schannat Dioec. 236 = v. Eckhart Commen-
tarii 1 555 Citat (zum Teil aus Brower), = Cocquelines Bullarum collectio
I 151 nr. 4 = Bullarum Taurinensis editio 1 243 nr. 4 u. = Fidelissimum
5 specimen iurium Moguntinensium 13 Brückst. = [Könifj] Selecta iuris
puhlici XXXV 400 ; — Dronke Cod. 5 nr.7. — Übers.: Külh Sammlung XIX
438 nr. 176; — Kulilmann Der heilige Sturmi 85. — 11 eq.: Bräquiqny I 97 ;
— V. Sartori IIa 298; — Jafß ^ I (Ewald) 274 nr. f 2319; — Will I 25 nr. I
120; — [v. Pflugk-] Harttung Forschungen 363 nr. 2; — Roller b 4 nr. 30.
10 Die Unechtheit der neuerdings icieder von B. Sepp (Die Fuldaer
Privilegien f rage j 1908^ S. 9^) mit haltlosen Gründen verteidigten
U. steht fest (vgl. Sickel: Wiener Sitzungsberichte XLVII 613^,
fv. Pflugk-] Harttung l. c, Tangl: Mitteilungen des österreichischen
Instituts XX 230, Poller l. c. a 38 f.). Sie ergibt sich soicohl aus
15 der formalen Unhaltbarkeit der Datumzeile als aus der Benutzung
des Ftddaer Privilegienformidars in der Fassimg der U. 16, die erst
in den JJ. 822 — 823 entstanden ist. Unmittelbare Vorlage des
Fälschers ivar, loie ich hinzufüge, die echte Bestätigung Johanns XII.
vom J. 961, Dronke 7ir. 711, und zwar auf Grund der verlorenen
20 Vorlage des Eberhardischen Textes (VL. I) ,' dadurch icird eine Be-
merkung [v. Pflugk-] Harttungs l. c. 364 berichtigt und zugleich ein
sicherer terminus post quem gewonnen. Die beiden grossen Einschühe
sind offenkundig stilistisches Eigen Eberhards. Auf ihn lassen sich
auch die kleineren Abiceichungen meist ausdrücklich zurückführen
~'ö (vgl. z. B. die Varianten von E^ in U. 16). Dennoch trage ich
Bedenken, das Stück selbst bestimmt als seine Erfindung zu bezeichnen.
Die ü. beruhigt sich nämlich an einigen Stellen in eigentümlicher Weise
mit Otlohschen Varianten der U. 16 (vgl. deren Noten f, p, q, mm) :
in der aus einem Mandat geschöpften Grussformel salutem — - bene-
30 dictionem (S. 38 Z. 22), in privilegio statt privilegii . . infulis (Z. 35),
im Fehlen von omniraodo vor celebrare (Z. 42). Zwar könnten
diese Berührungen bei Eberhard allenfalls Reminiscenzen aus der
Otlohschen Kopie selbst sein, die er unmittelbar vor unserer U. ab-
geschrieben hatte, ivie er denn jene Grussformel auch nachher noch
35 (icohl gemerkt nicht früher!) ab und zu amvandte (vgl. die Fälschungen
Dronke nr. 77 und [v. Pflugk-] Harttung l. c. 384 nr. 12). Aber
die Möglichkeit besteht doch, dass U. 19 an den genannten Stellen
eine Abstammung aus älterer, Otlohscher Redaktion verrät. Dann
loäre vielleicht auch das Fehlen der Worte aut auctoritatem nach
^öditionem — habere (S. 38 Z. 41) kein Zitfall: U. 19 nähert sich
damit etwas der echten Fassung des Zacharias-Privilegs (U. 15),
und diese hat ja Ofloh gekannt und in die von ihm wieder-
gegebene Fassimg (U. 16) an einer Stelle hineinkollationiert (vgl.
oben S. 30 Z. 8). Zu allem hinzu kommt die Datumzeile. Hier
46 kann das imperante aus der Datierung eines anderen Fuldaer Privi-
leges stammen (vgl. z. B. Dronke nr, 574 f.), ivahr scheinlicher ist aber
doch Quelle die Datierung eines der auch von Otloh reproduzierten
Papstbriefe der bonifatianischen Brief Sammlung , und zwar diejenige, die
in eine Variante der Otlohschen Kopie der U. 16 (vgl. dort N. gO
50 herübergenommen ist (VL. II); Eberhard, hatte sie ja mit dieser
38 Nr. 19: 753 April 25.
unmittelbar vor unserer U. abgeschrieben. Aber steht die Datum-
zeile im übrigen Eberhard an? Gut entspricht seinen Gewohnheiten
die im ganzen Pontißkat Stephans II. keinen Platz findende Indiktions-
zahl, schlecht dagegen die Tatsache^ dass die Angaben der Ilegierungs-
jahre des Papstes und König Pippins so trefflich zu einander und 5
zum angegebenen Tagesdatum stimmen, was bisher, namentlich von
Roller l. c. 38^, übersehen worden ist. Eine derartige chronologische
Berechnung ist Eberhard kaum zuzutrauen. Aus OtloJcs Vita Boni-
fatii, die er benutzt hat, konnte er sie nicht geicinnen, und Kenntnis
anderer historischer Quellen verrät er nirgends. Wie es mit seinen lo
GescMclitskenntnissen bestellt war, zeigt unten U. 67 Note I. Dagegen
tvar Otloh selbst durchaus der Mann, diese zusammenstimmenden
Zeitmerkmale zu suchen und zu finden. Die angeführten Momente
würden schon für sich allein die Vermutung einer vor eberhardischen
Fälschung nahelegen. Das Citat in den voreberhardischen Ver- Jo
zeichnissen F' — F^ (Note I) verstärkt dieselbe aber noch erheblich.
Dass es aus der Luft gegriffen sei, ist überhaupt wenig ic ahr scheinlich ;
man müsste erioarten, es dann in V^ oder V^ ausgemerzt zu sehen,
wie das dort in einigen anderen Fällen geschehen ist.
I {StephanvS episcopus servus servorum dei dilectissimo filio Stui'- 20
mioni venerando abbati * monasterii « sancti salvatoris *, quod ^ situm est in *
Bocouia super ripam tiuminis Fuld?, * salutem et apostolicam benedic-
tionem.
Quoniam semper sunt concedenda, qu? rationabilibus congruunt desideriis,
oportet, ut devotioni conditoris pi? constructionis auctoritas in privilegiis prestan- 23
dis<^ non * negetur, maxime bis locis, que nostre apostolice sedi specia-
liter siibiecta sunt.
Quapropter^ decreviraus, ut locum tuum, Fuldense scilicet mo-
nasterium, quod venerabilis frater noster Bonifacius arcbiepiscopus
construxit et dedieavit omnibusque bonis ditavit, in nostra semper ^(>
habeamus defensione Romana et apostob'ca auctoritate munitum, tum
propter iusticiam tum propter beatissimi fratris nostri Bonifacii
votivum desiderium^ qui tam te quam ipsum cum fratribus locum
in nostra Romana commendavit defensione. igitur quia postuiasti a
nobis, quatinus prefatum monasterium sancti salvatoris privilegio =:= apostolic? •"'.
aUCtoritatlS decoretur, ut sub iuris ^ dicione sancte nostr?, cui deo auctore de-
servimus ?cclesi<? constitutum nullius alterius ^cclesi? iuris ditionibus summittatur.
idcirco piis desideriis faventes hac nostra auctoritate id, quod exposcimui* devoto
effectui mancipamus.
Et ideo omnem cuiuslibet ?cclesi§ sacerdotem in prefato monasterio ditio- 4(>
nem quainlibet habere * preter apostolicam sedem prohibomus, ita ut nisi ab
abbate * fuerit invitatus, nee missarum ibidem sollempnia * presumat * cele-
19f. a) am Rande nachgetragen. h) auf Rasur. c) a aus
i <^orr. d) Quap(ro)t(er) E. e) iuris auf Rasur, aus iudic
corr. 40
Nr. 20: 753 Juni. 39
braro; * loclls^ iUlteni idem^ Siinul cum rebus et liomillibus tam eis, quo
nioderno tempore tenet * quaui qu? futurisfl' temporibus in iure ipsius nionasterii
(livina voluerit pietas aug-ore ex donis et oblationibus decimisque fidelium, absque
ullius person? contradictiono firmitafco perpetua perfruatur.
r> Precipimns etiam tibi cimctisque tuis successoribus abbatibus
eiusdem monasterii per divini nominis intemerandam reverentiaiii et
per eam, quam nobis et Christo debes obedientiam, ut locum tibi
commendatum omni studio et diligentia excolas, res et faeultates
monasterii sub dei tiraore conserves et nihil ex bis, quo deo sunt
^>oblata et consecrata, cuiquam laico vel clerico in beneficium con-
cedas vel prestes, sed omnia in scrvicio dei et edificiis monasterii
et consolationibus pauperum et hospitum devote ac fideliter dispenses,
fratres tuos secundum reg-ulam sancti Benedicti dirigas atque provi-
deas et curam animarum tibi commissarum sempcr intendas.
lö Constituimus quoque per huius decreti * paginam, ut quicumque cuius-
iibet * dignitatis predita persona hanc nostri privilcgii cartam, quam auctoritate
principis apostolorum firraavimus, temerare temptaverit, anathema '^ sit et iram
dei Omnipotentis incurrens a cetu sanctorum omniuni extorris existat et
nichilominus prefati monasterii dignitas a nobis indulta perpetualiter inviolata
20 permaneat, apostolica auctoritate subnixa. |
Data VII. k. niai. indictione XII., Stephano papa IL, imperante ^^
Pippino IL)
20f.
König Pippin bestätigt dem Erzhischof und päpstlichen
25 Legaten Bonifatius das Exemtionsprivileg des Papstes Zacharias
für das Kloster. ^ , . „ . ^ ^ . ,
\Attigny 7ö3 Jtmi.j
Angebliches Original aus der Mitte des 9. Jh.s (A)^; — ^Kind-
lingeinana Varia II' aus dem Anfang des 19. Jh.s mit Kindlingers
30 Kollation des Esehatokolls der verlorenen Kopie von A im jetzt verstümmelten
Rotulus aus der ersten Hälfte des 10. Jh.s (K)^'^; — Einzelkopie von A
aus dem, 11. Jh. (B)^^^ ; — Otlohs Vita sancti Bonifatii aus den JJ. 1062 bis
1066 Buch II cap. 18 ohne Zeugen und Eschatokoll^ wohl aus B (0)^^' ;
lOf. f) US hzio. idem auf Rasur ; ursprünglich offenbar locis et rebus icie in
35 der Vorlage. g) aus futuribus corr. b) auathema sit am Rande
nachgetragen.
20^. I) Rückvermerke auf A: l. (9— 10. Jh.) praeceptum. Pippini res:is de mona-
sterio F[uldensi ?]; 2. (11.— 12. Jh.) PRECEPTU(M; PIPPINI REGIS DE MONAST(ERIO)
FÜLDENSE S(AN)C(TO) BONIFATlÖ CONCESSU(M); 3. (15. Jh.) Practicavi secun-
ifodum coronicam Fuldensem preseus preceptum esse datum saucto (davor sanctum
getilgt) Bonifacio a Pippino rege Francorum circa annos incarnacionis domini DCC
L III. — Mittelalterliche Signatur: III,- Signatur des 17.1 IS. Jh.s: III. II) Vor-
bemerkung in K: Im Fuldischen Archive befindet sich eine lange pergame (!) Rolle,
worauf folgende Urkunden geschrieben sind: 1. Pippinus rex Francorum etc. wie beim
i/.'5 Schannat Hierarch. et dioces. Fuld. Num. 2 pag. 231 bis ganz ans .Subnixum'. Hinter
der Collation des Esehatokolls steht: Nota diese Urkunde ist mit blasser Dinte ge-
schrieben, die folgende mit schwärzerer. III) Indorsate in B: 1. (12.? Ja.; Precep-
tum Pippini regia sancto Bonifacio datum, 2. (15. Jh.) anno incarnacionis DCC ^XLV*«.
IV) Einleitung in 0: Unde ct:am traditionem fraternam suis literis ei roborare curavit
40 ^r- 2ö: 755 Juni
— Cod. Eberhardi I f. 73' aus B (E)"^ = Copiar. III. f. 50' (e). — Ur-
kundenverzeichnisse aus dem 11. Jh. Erwähiiungen fF^-^-^jvi. _ jiß.
gistrum litterarum ^E 59' vom Ende des 15. Jh.s f. 17 liegest, z. J. 745,
aus B (R).
Aus A: Schannat Dioec. 234 nr. 2 mit anno I. = v. Eckhart Animad- 5
versiones 12 unvollst., = v. Habermann Dissertatio de pontificis Romani
potestate circa exemtiones abbatum 129^^ u. = Calles Annales II 329
c. 116; — Gallia christiana Vb 443 nr. 4 (angeblich ex antographqj;
— V. Eckhart Commentarii I 553 Eschatokoll (beide wohl aus Schannats
Facs.); — Dronke Cod. 4 nr. 5 ; — Herquet Specimina 8 nr. 1; — Mühl- lo
bacher: M. G. Diplomata Kar. I 44 nr. 32; — Sepp Fuldaer Privilegien-
frage 15 (mit Emendationsver suchen). — Aus 0 : Surius De . . sanctorum
historiis III [1572] 508 (=^ III 609, =^ III 162) = Baronius IX [1600]
229 (samt 8 Neuauflagen) zum J. 755 (= Vorburg Historiae IX 560, =
Weismilller Glorreicher Blut-Zeug . . s. Bonifacius 152), = Serarius i5
Epistolae^=^ 231 (= Nova bibliotheca . . patrum II 121 = Magna bibl.
XVI 121, = Maxima bibl. XIII 140) nr. 151 = Duchesne JScriptores II 663
nr. 6 (= Delalande Concilia 77), = Le Cointe Annales V 480 u. =
Lünig Reichsarchiv [XVIII] 133 nr. 4 u. = Würdticein Epistolae 281
nr. 106 = Giles Bonifacii opera I 209 nr. 95 = Migne LXXXIX 788 20
nr. 91 = Bartolini Di s. Zaccaria papa b 83 nr. 34; — Canisius Antiqua
lectio IV 457 (= Basnage Canisii lectiones III 363) = Serarius Mogun-
tiacae res 424 (= Joannis Mog. res I 267), = Surius De . . sanctorum
vitis^ Juni 81 u. = Mabillon Acta 3. saec. II 82 (=^ 75) = Bouquet V 425
(mit Varianten aus Schannat); — Jaffe Bibliotheca III 500 = Zehetbaur25
Das Kirchenrecht bei Bonifatius 30; — Levison Vitae Bonifatii 204. —
Übers, aus 0: Wicelius Zwelff Bücher Historien Aller Heiligen Gottes
[1563] 301 f. Citate; — a Via Bewerte Historien der lieben Heiligen Gottes
Illb (Der sechste Monat [1576]) f. CCCLIW (aus Surius); — Das Leben
. . Bonifazii [1588] 263; — Letzner Historiae s. Bonifacii I cap. 20; — 3ö
aus A: Külb Schriften des Bonifacius I 293 nr. 106; — Pfahler St. Boni-
facius 255 Bruchst. — Facs.: Schannat Dioec. l. c. (schlecht) = Schannat
Vindiciae T. 3 = v. Eckhart Commentarii I 554 nr. 1, = Toustain et
Tassin Nouve traite de diplomatique III 657 pl. 67 (übersetzt von Rudolph
Neues Lehrgebäude der Diplomatik V 226 T. 67) ; — Kopp und Sickel 35
Schrifttafeln T. 1; — Herquet l. c. T. 1. — Siegelabbild.: Posse Siegel
der deutschen Kaiser II T. 29 nr. 2. — Reg.: Georgisch Regesta I 38
nr. 5; — Brequigny Table I 93 ; — Böhmer 1 nr. 3; — Sickel Acta II 2
nr. 7; — Herquet 3 nr. 2; — Gegenbaur I 39 nr. 1; — Lefflad Reg. der
Bischöfe von Eichstädt I 1 nr. 4; — Will I 22 nr. I 95; — Mühlbacher 4o
31 nr. 70 ^^ 34 nr. 72. — Roller b 12 nr. 62.
Die Unechtheit der lange Zeit heiss umstrittenen U. hat end-
giltig erwiesen Tangls Untersuchung ^^Die Fuldaer Privilegienfrage'^
(Mitteilungen des Instit. f. Österreich. Geschichts forsch. XX 193 — 252),
über deren in dieser Beziehung durchaus abschliessende Ergebnisse^
— der Rettungsversuch von B. Sepp l. c. ist gänzlich misslungen —
sich nur in einigen anderen Punkten hinauskommen lässt (vgl. zum
(nämlich Pippin) \ quarum literarum exemplar hie inserere cupio, ut fideles quique
inde instruantur, raptores vero iniqui videant et confundantur. V) Über-
schrift in E (f. 73' in Majuskeln ganz füllend): Preceptum Pippini regia de monasterio 50
Fvldensi sancto Bonifacio episcopo itraditum, in quo continetur nullum episco-
porum nisi ab abbate invitatum super principale altare missam celebrare nulli-
que idem inouasterium nisi Komanq sedis pontifici subiectum esse ipsumque ab batem
decimis ceterisque perfrui rebus ad idem monasterium extunc et (nachgetrayen) nunc et
semper pertinentibus et in futurum adquirendis ; (danach die eigentliche Überschrift •'>5
in roter Minuskel:) Preceptum Pippini regis de monasterio Fuldensi sancto Boni-
fatio traditum, dazu llandvermerk des 14. Jh.s: Sigillatum est; ivi Register
f. 10: Preceptum Pippini regis de monasterio Fuldensi sancto Bonifacio contraditum.
VI) VI; Pippinus sancto Bonifatio; V'—^: Pippinus Sturmioni (Sturmi V'^) abbat!.
Nr. 20: 753 Juni. 41
Folgenden Stengel Fuldensia I Kap. 3, Archiv für UU.-ForscJmng V).
Sah Tangl als Entstehungszeit der Fälschnng die JJ, 809 — 811 an,
so hin ich dazu gelangt, sie über die Mitte des Jh.s herabzurücken;
damit steht auch der paläo graphische Befund von A noch im Ein-
r> klang, namentlich in Anbetracht der Persönlichkeit des Fälschers:
der Mönch Rudolf von Fulda (gestorben 865) hat, kurz vor dem J. 856,
die U. gefälscht, vielleicht um seine ältere Fälschung U. 16 bei Papst
Leo /F. (Dronke nr. 557 vom J. 855, nicht 850 f) durchzusetzen.
Neben seinen vier Hauptvorlagen, den Diplomen UU. 34 und 43,
10 die er zugleich als Schriftvorbild benutzte (VLL. I und II), soicie
den in früheren JJ. von ihm seihst gefälschten UU. 16 (VL. III)
und 6 (VL. IV), ist ihm noch eine grosse Zahl anderer Muster
nachzuweisen, denen er immer nur einzelne Wendungen, ja ein-
zelne Worte entlehnt hat, in der Absicht, durch ein an eigenen
15 Diktatelementen armes Mosaik aus Wendungen teils altertümlicher
teils kanzleimässiger Herkunft den Schein der Echtheit zu erzielen:
Eigils Vita Sturmi (VL. V), die Briefe der Bonifatianischen Samm-
lung (M. G. Epistolae III 231 ff.) nr. 28 (VL. VI), 75 (VL. VII),
108 (VL. VIII), 86 = U. 13 (VL. IX) und möglicher Weise —
20 doch ist loohl auch hier VL. IV direkt Vorbild (vgl. S. 7 Z. 43 ff.,
S. 10 N. s) — 83 (VL. Xf), endlich die Diplome Ludwigs des
Frommen, Ludivigs des Deutschen und, wahrscheinlich, Lothars I. Mühl-
bacher ^ nr. 516 (VL. XI), 1355 (VL. XII) 1087 (VL. XIII f) und
1143 (VL. XIV?) aus den JJ. 816, 834, 841 und 850. Eben die
25 letztgenannten Muster bedingen die im Vergleich zur bisherigen An-
nahme späte Entstellung unseres Stückes; und dieser Ansatz icird
bestätigt durch deutliche stilistische Berührungen gerade mit jüngeren
Werken Rudolfs, so der icohl um das J. 856 entstandenen Schrift
„De reliquiis sanctorum" (M. G. Scriptores XV 329 ff.) und einer
30 U. vom J. 856 (Dronke nr. 565), deren Diktat ich ihm zuschreibe.
Benutzt icurde die Fälschung zunächst in den icährend des
dritten Viertels des 9. Jh.s — so nehme ich an — gefälschten UU,
M. G. Diplomata Kar. I nr. 215 und deren Ableitung Dronke nr. 526
(Mühlbacher ^ nr. 1004), dann in der Original-U. M. G. Diplomata
35 1 nr. 55 vom J. 943 und in deren Nach-UU., welche die Fassung
bis ins 12. Jh. vererbt haben. Auch hier liegt A zu Gintnde, nicht
die Kopie B, loie Sickel M. G. l. c. Vorbemerkung angibt. B scheint
überhaupt noch einige Jahrzehnte jünger zu sein. Etwas älter icar
dagegen die verlorene Vorlage des bisher unbekannten K, die erste
40 Kopie im jetzt verstümmelten Eotulus, der bald nach 920 entstanden ist.
(^(Chrismon) Pippinus« rex Francorum vir inluster* | Bonifatio | ar- /• VI. VII
chiepiscopO et legatO GermanicO | ab * apostolica | sede | directo ^ I . VI., VII. VI
* Quia ( veneranda * paternitaS I tlia nostram | III? IX? XI?
excelleutiaru | postulavit | pro monasterio, quod | a te | XII.III.XII.III
45noviter I constructum ^ | est | in solitudine * Boconia ^ ^. I? III. XII V
20 f. a) Pipinus Variante von 0. b) illust(er) Bonifa cio B; inlustris
O; illustris E. c) dilecto E. d) instructura Variante von O. •) Bocho-
nia B, 0 (Variante BuchoniiV; Bocconia E.
42 Nr. 20: 753 Juni.
III. //iuxta fluvium/ * | UuUlaha-'/ in loco, | quem beatae memo-
X/F?/F?nae'* CarlomannUS ! germanus noster | legitima donatione tibi concessit, I
XI. IX. F7//ut *, sicut j ex auctoritate sancti Petri principis apostolonim, | pro quO legatione
IX. XII? x/fungeriS; privilegio sanctae sedis apostolicae | sublimatum *' | eSSe constat, | ita
XIII? x/etiam nostrae auctoritatis praeceptO | roboretur | , placuit nobis ptitionibus'"' |5
Z//tllis aSsensum praebere.
XIV? XII Et ideo hanc | nostrae praeceptionis seriera | ob borem ^ dei
jII?Qt venerationem sancti Peri"* COnscribi inssimus, per quam | Pri-
vilegium sctae'^ sedis apostolicae | a beato papa*' Zacbaria tibi collatum
VIII cnm * consensu episcoporum j ceteroi'umqne fidelium nostrorum peiw^
XIL III. z//Omnia roboramus praecipientes, ut nullus I sacerdotum | in regnO |
XI. XII. XI. III ^^ostrO 1 divinitns nobis | concessO 1 in praefato monasterio dicionem aliquam
Slbl vmdicet-^ praeter sedem apostolicam *, ita ut, nisi ab abbate monasterii
fuerit invitatus, nee missarum ibidem ^ soUemllia quisq(ue)''' * celebrare*
praesumat, sed iuxta id, quod subiectum constat apostolicae sedi firmitate 15
Z/7/, ///privilegii, inconcusse | roboratum | permaneat, locis et* rebus, tarn" eis, quas
inoderno tempore tenet vel possidet, quam quae^ futuris temporibus * iurl
ipsius monasterii divina pietas augere voluerit ex donis et oblationibus decimisque
fidelium, absque ullius personae contradictione firmitate^ perpetua perfruatur. j
Si autem quispiam buic'^ nostrae auctoritatis praecepto repu-iv>
gnare voluerit, sententiam apostolicae districtioniS; quae in privilegio-^
A'/expressa est, experiatur, et tarnen hoc, quod ob amorem dei et venera-
XIII? ///? tionem sancti Petri nostra^ auctoritate firmavimus, I stabile | permaneat, |
X//7.?manu nOStra roboratum et tam^* anuli nostri inpressione ^^ quam ^^ fide-
lium nostrorum | adstipulationc ^^ subnixum^^. 25
II Signum/"/' (Kreuz-3Ionogramm) gg Pippini glorioslssimi regis. |
IV t Signum Bonifatii '*^' arcliiepiscopi *. f Signum Burghardi" episcopi"-''^-'. *
t Signum Uuillibaldi ^^ episcopi ^. f signum LuP'"'^ episcopi ^. f Signum
Eoban"'^ episcopi^. f signum Cilimanni'^^ episcopi^. * fFoicremmi^^
20f. f) fehlt B, vjar hier aber ursxirünfßich beabsichtigt, da u in Fulda aus 30
radiertem 1 korrigiert ist; flumen E. p) Fuld^ha B, E ; Fuldae (Variante Fuldej 0.
h) Karlomannus 0. i) sublimatus O. k) A; petitionibus B, O, E. I) A. Ent-
tveder verlesen (vgl. Sickel: Wiener Sitzungsberichte XLVII 604 A. 1 und M. G. Diplo-
mata Karol. I 138 Note b) oder verschrieben für amorem, das auch VL. XI bietet, oder
verschrieben für honorem (vgl. Tangl : Mitteilungen des österreichischen Instituts XX 35
197 f.), loie auch B, O, E haben. m) A, loo von anderer (?) Hand anstatt des aus-
gelassenen t irrig nochmals e übergeschrieben ; Petri richtig B, O, E. 1») A; sanctae
richtig B, E; fehlt O. 0) fehlt O. p) vendieet B, O, E. q) sol-
lemnia ibi B; soll, ibidem O, E. r) A; quisquam B, 0; quispiam E (wie U. 15\lß).
8) presumat celebrare O. t) etlam et O. u) tarn eis fehlt O, E. 10
v) quas O, E. w) perpetua firmitate E. x) fehlt O. y) zu privi-
Icgiis corr. E z) auctoritate ncstra Variante von 0. na) etiam E.
bb) impressione B, O. cc) ac E. dd) astipulatlone B, E. ee) damus
add. E. ff) Eschaioll fehlt O. gg) fehlt E. Mi) Bonifacii B, K.
W) Burchardi K. B, E. kk) W i rc(e b u rg en si») add. E. II) Willibaldi B, E. 4'i
mm) Lvl archiepiscopi B ; Lulli E (aycIu vor episcopi radiert). im) Eobatus A';
Eübanis E. 00) Chilimanni K; Kilimanni B; Kylimanui E. pp) Folc-
romi K; Folcrammi B, E.
1) von Würzburg (741— nach 749 bzw. vor 754 Juni). 2> von
FÄchstädt (745?— nach 786). 3) von Mainz (754—786, Chorbischof :^^
seit 752). 4) von Üb echt (nach 753 Mai -754 Juni). ö> unbekannt.
Nr. 21-22: 747-754 Juni 15. 13
presbytori. y sig-num Megillgo'/i presbyteri ■'. f .siprnuin Thro.andi'^'^ praofccti '"''.
t Signum Iviutfridi**^ prnefecti. f signuni llnni/Olti " praefecti. | f llro^gonLS "" | A' r/K-J?
praefecti. f sig-uum Oreiitiles^'*'. f Signum Tliacholt'i"^^''^. f signiini
Uiüchingi '■'■.
5 (Ghrismon) Vil In dei nomine Baddilo-^ recognovit^' et^^' (Rekognitions- II
zeichen)'^'. | (Siegel^).
Data niense iunio'^' anno II.''' regui nostri^'; actum Attiniaco -^ pala- /
tio publico^''; | in dei nomine feliciter amen.)> XI— XIV f
21f*.
10 König Pippin schenkt dem Kloster zu Händen des Erz-
hischofs Bonifatius den Bramforst'^. mAi 7^'W\
Verzeichnet: Sickel Acta II 369.
Die angebliche Schenkung wird, ohne ausdrückliche Behauptung
löder Beurkundung, nur bezeugt in einer Fälschung aus dem 12. Jh.,
die in zwei Fassungen iiberliefert ist (Schöttgen und Kreysig Scrip-
tores I 10 nr, 26 aus Eberhard, Dronke nr. 323 aus etwas jüngerer
Einzelkopie): ex his duabus forestis, qiios fquasj Pippinus et KaroJus
sancto Bonifatio et Sturmi abbati ad manus tradiderunt, hoc est
i?(> Branuirst fBramuirstJ, Salzuorst . . Sie ist xcohl reine Konjektur
Eberhards, hier einzureihen nach den Jahren der Abdankung Kari-
manns und der letzten Amvesenheit des am 5. Juni 754 erschlagenen
Bonifatius a)a Königshofe (vgl. Tangl: Zeitschrift für hessische
Geschichte XXXVII 233 ff., 245 f., 2 49 f.). Die Urkunde Ottos IL
-övom J. 980 (Dronke nr. 721; AI. G. Diplomata IIa nr. 221) setzt
das Eigentum des Klosters am Bramforst bereits voraus, ohne sich
über das Alter des Rechtstitels auszidassen, was dafür spricht, dass
derselbe schon daiaaJs recht iceit zurückreichte. Zuerst erwähnt den
Bramforst eine Grenzbeschreibung aus dem. J. 801 (Dronke nr. 165).
30 22.
Eggiolt schenkt zum Seelenheil seines Bruders Ililtwin sein
Erbteil, samt einer Kirche, zu Dromersheim^ mit Ausnahme
^Of. <i<i) Troantis E. rr) prcfati K. ss) Lyutfridi B (aber
Liutfr. EJ. tt) Runzolfi K, B, E. uu) Roggonis K; Ruotgonis
35 B, E. vv) Orentilis K; prefecti add. E. w>r) Tahcolfi Signum B;
Thachulfi K; Dachulfi prefeoti E. xx) Wichinsi B; Wiggingi prefecti E.
jy) q(uod) B. zz) Baldilo K; Bardilo ar Chi can cell ar las iv". a') recog-
Dovi E. b') fehlt K. C) felilt K, B. d') iun. K;
iulio E. e') von xcohl (/leicher, j eden falls wenig späterer
40 Hand mit dnnlclerer Tinte auf Rasur aus nono (= VL. II J corr. A; II K,
E; set'undo B. t') Pippini gl orio sissimi K; domni Pippini regis
Franc orum E. g') Attinaco K. h') fehlt K ; concilio add E.
1) später Bischof von Würzburg. 2) gefälscht, icahr scheinlich
nach dem Siegel Karls des Grossen^ nur als Bruchstück erhalten; vgl.
4öSickel: Sitzungsberichte l. c. 604 f. 3) Hessen-Nassau Kr. Fulda und
Hünfeld; vgl. Gegenbauer Kloster Fulda II 22 f Haas: Fuldaer Geschichts-
blätter XI ü f. \) Uheinhessen Kr. Bingen.
44 ^r. 22: 754 Juni 15.
eines Weingartens und dreizehn genannter Unfreier^ dazu einen
Waldanteil zu Biehern'^, ^^^ ^^^^^^ ^^
Cartular f. IT (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E)^^
= Copiar. IIL f. 90. 5
Aus C : Schannat Trad. 2 nr. 4; — Dronke Cod. 6 nr. 9. ~ Aus E :
Dronke Trad. 7 cap. 8 nr. 31. — Reg.: v. Sartori IIa 298; — Scriba
III 1 nr. 6 und 333 Anm. nr. I A 12.'
Diese und die folgenden fünf UU., die ersten, die nach dem Tode
des Bonifatius ausgestellt lüurden, sind für die Feststellung von dessen lo
Todesjahr besonders ivichtig; vgl. Tangl: Zeitschrift . . für hessische
Geschichte XXXV 238 ff. — Das häufig gebrauchte Formular (I, vgl,
die Einleitung) erscheint hier zum ersten Mal.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigiia sunt, que pro immensis peccatis et &q- i5
bitis offero, tarnen pius dominus noster lesus Christus non quanti-
tatem rauneris perspieit sed devotionem offerentis.
Ideoque ego Eggioltus sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut^ in futuro veniam aliquam promerire merear, dono
pro remediura animae fratris mei Hiltuuini ad monasterium sancti 20
Bonifatii, quod constructum est in pag'o Grapfeld super fluvium
Fulda, in pago üuormacinse^ in villa Trubtmaresheim^ hereditateni
meani, quam mihi pater mens moriens et fratres mei dereliquerunt,
id est domibus, aedificiis, ecclesia I, accolabus, mansis, casis, terris,
araturiis, campis, vineis, pratis, pascuis, aquis aquarumque decursibus, 25
cultum seu incultum'^, mobilibus et immobilibus omnia, quae ibidem
Visus fui habere, excepto I vinea et mancipia^ bis nominibus: Alto-
lah, Adalhilt, Geruuig et Berahttraht, Adalhart, Gotahart, üuolfram,
Fridulf, Hiltiram, Uuillileih, Otger, Ratilo, Ratolt.
Et simili modo dono silvae portionem nostram in loco, quiso
dicitur in pago Nafinsie ad Bibarahu, totum et integrum a die
presente ad predicto monasterio iam dictam rem habeatis, tencatis,
possideatis vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac fir-
missimam in omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut 35
aliquis de heredibus meis seu quislibet ulla opposita extranea per-
sona, qui contra hanc donationem venire aut eam inrumpere volu-
erit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae maiestatis incurrat
22. I) Überschrift in C: Eartula traditionis Earpiolt de Uuormacinse, im Register
f. 2: Eginen. II) E: Egilolt tradidit sancto Bonifacio bona siia in Worniez--ft>
felde et unam vineam et unam ^cclesiam in Truhmarcsheim cum suis appen-
dieiis et familiis. a) in futuro ut C. b) n «u« 3 corr.; Rand-
vermerk aus dem 11. Jh.: Worma. c) Randvermerk aus dem 11. Jh.: Trutmareh.
d) c aus 8 corr.
1) Rheinprovinz Kr. Simmern. 2) maiieipia hängt ivie in 45
U. 37 von excepto, nicht von dono ab.
Nr. 23: 754 Juni 11. 45
et ab omni loca saiictornni excommunis apparcat, insiiper solventem
ad picdicto monasterio auri uncias V, argcnti poiidera X et quod
lepetit evindicare non valeat, sed prescns donatio liee omni tempore
firma et stabilis permaneat, stipulatione siibnixa.
5 Facta donatio hec sub die XV. iunii anno III. regni domiui
uostri Pippini regis Francorum.
Ego üuolframnus [e]manuensis^ rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra.
Signum f Eggioltus, qui hanc donationis kartam fieri rogavit.
/o t Hatto com(es). f Folcbrabt. fAdalpraht. fUuillipraht. fOtachar.
t Grimbert. f Hluduuiu. f Haduprabt. f Gerolt. fUualuram^.
t Flanbert f.
23.
Odacrus (Odagrus) scherikt einen Weingarten zu Wackern-
"^«*'"'- 754 Juni n.
Cartular f. 11 (C)^; — Cod. Eherhardi I f. 138 Auszug aus C
f^j" = Copiar. III. f. 90.
Aus C : Schannat Trad. 3 nr. 5 ; — Dronke Cod. 1 nr. 10. — Aus
20 E: Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 30. — Reg.: v. Sartori IIa 298; — Scriha
III 1 nr. 7 und 333 Anm. nr. 1 A 12.
Formular loie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et de-
25bitis offero, sceleribus tamen scio aequissimum iudicem plus devo-
tionem mentis perspicere quam quantitatem muneris.
Ideoque ego Odacrus sana mente sanoque consilio, pro malis
peccatis meis ut in futuro veniam aliquam merear, dono ad moua-
sterium sancti salvatoris et sancti Petri, quod constructum est in
30 Silva Bocbonia super ripam fluminis Fulda, quod construxit sanctus
Bonifatius, boc est quod dono vineam I in pago üuormacinse^ in
Villa üuacbarenbeim, cui sunt adfines^ de una parte Raganperdi,
de alia parte Nordperdi fratris mei, tertia parte Adalperdi et Ragan-
perdi, quarta parte Gundperdi et Tbeotperdi totum et integrum a
3ödie presente ad iam dicto*^ monasterio sancti salvatoris et sancti
Petri iam dictam rem babeatis, teneatis, possideatis vel quicquid
exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus babeatis
potestatem.
22. e) manuensis C. f) drittes u aus Ansatz zu a oder o corr.
40 23. I) Überschrift in C: Kartula Otacri de üuormacinse, im Register f. 2:
Otakar, II) E: Otacher tradidit sancto Bonifacio bona sua in
Wormazfclde et vineam I in Wachernheim. &) Randvermerke aus
dem 11. Jh.: Worma., Wacharenheim C. b) f nochmals von späterer Hand
ühergeschriehen C. c) von der späteren Hand zu dictum monasterium corr. C.
45 1) üheinhessen Kr. Bingen.
46 ^r. 24: 754 Juli 22 (23P)
Si qiiis vcro, qnod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de beredibus meis vel prohercdibus seu quislibct ulla oppo-
sita extiauea persona, qui contra lianc [donationera] '^ venire aut eam
inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae
maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis appareat, r,
et insuper solventem ad predicto monasterio auri uueias [V]^ argenti
pond(era) X multa conponat et quod repetit evindicare non valeat,
sed presens donatio hec omni tempore firma et stabilis permaneat,
stipulatioue subnixa.
Facta donatio bec sub die XV. kl. iul. anno III. regni domni lo
nostri Pippini regis.
Ego Uuolframnus emanuensis rogatus scripsi^ ac notavi diem
et tempus quo supra.
Signum f Odagri, qui banc traditionem fieri rogavit. f Nord-
perdi. f Landsuuindae filiae eius^. f Hariperdi clerici. f Hattoni. /ö
f Raganperdi. f Adalperdi.
24.
Rantulf schenJct einen Weingarten zu Bodenheini ^.
Mainz 754 Juli 22 (23f).
Cartular f. 27' (C ') und f. 12 (C ^)'^; — Cod. Eherhardi I f. 139 (E')^^ 20
und 137' {E^y^^ Auszüge aus C und C^ = Copiar. III. f. 90' und 90.
Aus C^ und C^ : Schannat Trad. 3 nr.6 und 5 nr.lO; — Dronke
Cod. 8 nr. IIa und 11h; — Tangl: Zeitschrift . . für hessische Geschichte
XXXVII 240 nr. a und b. — Aus E^ und E-: Dronke Trad. 6 und 8
cap. 3 nr. 52 und 19; — Reg.: v. Sartori IIa 298; Scriha III 1 nr, 8,2->
12 und 333 Anm. nr. I A 2.
Über diese U. (Formular wie in U. 22) vgl. Tangl l. c. gegen
Will: Tübinger Theologische Quartalschrift LV 525 y der ihre Echtheit
bestritt. C ^ und C ^ gehen zioeifellos auf zwei verschiedene Atis-
fertigungen zurück. Wahrscheinlich ist C^ die ursprünglicliere Fassung no
und durch C ^ ersetzt loegen einiger formaler Verstösse (Fehlen einer
ausdrücklichen Nennung des Bonifatius, auf den der Satz ubi — corpore
S. 47 Z. 27 f. sich beziehen mUsste, Unvoll ständigkeit der Strafformel).
In C^ icurde dabei die Fassung auch noch an anderen Stellen, zum Teil
dem, Formular gemäss, verändert. Die Zahlenangaben von C^ sind 35
an ziüei Stellen verderbt: in der Strafformel durch die paläo-
23. fl) fehlt C. e) II, aus U = V verlesen, C. f) p aus
anderem Buchstaben corr., darüber kleine Rasur C.
24:. I) Überschrift in C' und C^ : Kartula Rantulti de Uuonnacinse, im Register
f. 2 : Rantulfi bcio. Ratolfi. II) K^: Ego (über Rautulf. nach(ietraqen) Ran- ^0
tulfus de Worinacia trartidi (aus itdiCio corr.) sancto Boiüfacio bona mea in eodcm
pago quicquid pr oprie tatia habui tarn in agris quam vineis (aus habuit iu
agris et vineis corr.). III) E'~: Frantulf de pago \Vorm(acense) tradidit
sancto Bonifacio in Batenheiui quicquid proprietatis habuit.
1) d. h. Odacars, des Ausstellers ; denn dieser icar Landsicinds Vater y4->
vgl. U. 59. 2) Rheinhessen Kr. Oppenheim.
Nr. 24: 754 Juli 22 (23?)
47
graphische naheliegende Verlesung von II zu V (Y) nnd von IUI
zit Uli CVll) ; in der Datierung durch die aber vom Schreiber selbst
nachträglich auf (inind des Originals oder der Fassung C richtirj
gestellte Verlesang von XI. cl. zu X. id., die paläographisch gleich-
5 falls verständlich ist und auch sonst vorkommty sowie durch die irrige
Jahreszdhlung IUI, der die III der Fassung C sicher vorzuziehen^
da die Gleichzeitigkeit mit den UU. 22, 23, 25, 26 durch die Über-
einstimmung der meisten Namen, namentlich der singulärcn Voto
comis und Rantulf; gewährleistet v:ird. Auch C ' ist übrigens an
meiner Stelle (Note a) durch eine Verlesung entstellt. — Ein Rantidf
befindet sich unter den austrasischeu Grossen, denen Papst Zacharias
7 4H schreibt, sie sollten ihre kirchliche Gesinnung, namentlich bei Kloster-
gründungen, catch fernerhin betätigen (M. G. Epistolae III 364 nr. 83).
a (C).
15 In nomine patris et filii et
Spiritus sancti.
Licet parva et exigna sunt,
que pro iumensis peccatis et de-
bitis offerimus, tarnen pius domi-
2ouus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devo-
tionem aninii perspicit offerentis.
Ideoque ego Rantulfus sana
mente sanoque consilio pro nialis
2ö peccatis nieis, ut in futuro veuiani
aliquam promerire merear, dono
ad moiiasterium sancti salvatoris,
quod dicitur Fulda, ubi ipse sanc-
tus martyr sacro requiescit cor-
30 pore,- hoc est quod dono vineani
I in pag'o Uuormaciusae in vüla
Batenheim; bec sunt fines: de
una parte sancti Martyni^, de
alia parte sancti Martyni, tertia
35 parte via, quarta parte Isaugeri,
totum et integrum a die presente
supradictam rem tcneatis, possi-
deatis vel quicquid exinde facere
voluerint, liberara ac firmissimam
40 in Omnibus habcatis potestatem.
b (cv.
In nomine patris et filii et Spiritus
sancti.
Licet parva et exigna sunt, que pro
inmensis peccatis et di[b]itis« ofFeri-
mus, tarnen pius dominus noster lesus
Christus non quantitatem muneris sed
devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque * Rantulfus sana mente
sanoque consilio pro malis peccatis
meis, ut in futurum veniam aliquod
promerire * , dono ad monasterium
sancti salvatoris et sancti Petri,
quod domnus Bonifatius constru-
xit, ubi ipse domUUS * requiescit
in corpore, in Bocbonia super^
fluvio^ Fulda, hoc est quod dono
vineam UUam in pago Uuormacinse in
Villa nuncupaute Pattenheimo^^ mar-
Ca, quod sunt adfinis: de una parte
sancti Martyni ^ ct de alia parte sancti
]\Iartyni, tertia parte via COmmunis,
quarta parte IsiuCramnUS, totum et
integrum a die presente ad iaui dicto^
monastcrio sancti salvatoris iam
dictam rem babcatis, teneatis, possi-
deatis vel quicquid exinde facere volu-
24:h. a) divitiis. b) aus Fulda corr. p) von späterer (9)
Hand zu fluvium corr. d) Randvermerk des ii. Jh.s: Pattenb. e) von
der späteren ( ) Band zu dictum monasterium corr.
1) Domstift in Mainz.
48
Nr, 25: 754 Juli 23,
Si quis vero, quod futurum esse
non credo, si ego ipse aut ali-
quis de heredibus raeis vel pro-
heredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona, qui contra hanc
donationem venire temptaverit,
iram dei omnipotentis incurrat
et ab omni loca sanctorum ex-
communis appareat et insuper
inferat supradicto monasterio auri
uneias II argenti pond(era) IUI
coaetus exsolvat.
Facta donatio haec XL kl. aug.
anno III. regni dom(ni) [nostri]"
Pippini.
Ego Uuolframnus scripsi.
fKantulfi, qui hanc traditio-
nem fieri rogavit. f Voto co-
m(itis). fAdalprabt. flluilliprabt.
t Flanpraht. f Otacar. f Hun-
prabt.
eritlS, liberam ac firmissimam in Omni-
bus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non
credo, si ego ipse aut aliquis de here-
dibus meis vel proheredibus mcis vel 5
quislibet ulla opposita persona extra-
nea, qui contra hanc donatione venire
aut inrumpere voluerit, primitus
iram dei omnipotentis et trine mage-
statis incurrat et ab omni loca^ sanc- io
torum excommunis appareat et insuper
solventem ad iam dicto monasterio
Sancti Salvatoris auri uneias [II] ä'
argenti pondera [IIJII'^ multa COn-
ponat et quod repetit evindicarcio
non valeat, sed presens donatio
ista omni tempore firma et in-
violata permaneat, stipulatione
subnixa.
Actum Mogontie civitate publi- 20
ce; facta donatio * sub die XI.*"
c(a)l(end)as aug. anno IUI. ^ regni
domni * Pippini rCgC.
Ego Uuolframnus [e]ma[nu]ensis ^
rogatus scribsi et notavi diem et 25
tempus quo supra.
t Signum Rantulfi, qui hanc dona-
tionem fieri rogavit. f Voto'"^ comis.
t^ Signum Adalbertus. f Signum
Uuiiliberctus. t Signum Finnberc- 30
tus. t Signum Otgart^. f Signum
Hunbraht f signum.
23.
Graf Leidrat schenkt einen Weingarten zu Dienheim^.
Mainz 754 Juli 23.85
24il. «) zu imp(eratoris) verlesen, vgl. Tangl I.e. 242.
24b. f) von der späteren ( ) Hand zu loco corr. g) V C (vgl. Vor-
bemerkung), h) Uli C. i) XL c(a)l(end)a8 oder X. k(a)l(eud)a8
nachträglich, aber von gleicher Hand aus X. idus (vgl. die Vorbemerkung) corr.
k) C; vgl. die Vorhemerkung. 1) Magocensis C, so im Cartular anfangs, in 40
UU. 69, 44, 27 und 33, auch sonst immer verlesen, seitdem richtig. m) aus Oto
corr. oder v über o geschrieben. n) f Signum dop2>elt. o) g aus 1 corr.
1) Rheinhessen Kr. Oppenheim.
N7\25: 751 Juli 23 49
Carhdar f. 18 (C)\- — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E)^^ =
Copiar. III. f. 90.
Aus C : Schannat Trad. 4 nr. 7; — Dr^onke Cod. 9 nr. 12. — Aus E :
Dt'onke Trnd. 7 cap. 3 nr. 32. — lieg.: v. Sartori IIa 298; — Scriba III 1
önr. 9 und 333 Anm. nr. I A 14.
Die Lücken in der Gn'eiizuinsclireibiing gehen nicht auf das
Original zurück, soridern beruhen darauf, dass der Schreiber des
Cartulars einzelne Eigennamen nicht zu lesen vermochte; vgl. U. 27
Noten d, c, wo in einem Falle, in dem die Lesung nachher doch
io noch gelang, ein solcher ur.^prünglich ausgelassener Name nachträglich
ergänzt ivurde. Zur Datierung vgl. die Vorbemerkungen ztc UU. 22
und 27. Fassung wie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus saneti.
Licet parva et exigua sunt, qiie pro inmensis peccatis et di[b]i-
y.'itis^ offerimus, tarnen pius dominus noster Jesus Christus non quan-
titatem mimeris sed devotionem aninii perspicit offerentis.
Ideoque ego Leidratvs^ comes sana mente sanoque consilio
pro malls peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire
merear, dono ad monasterium saneti Bonifatii, quod constructum
20 est in pa^'O Grapfeld super fiuvium Fulda, ubi ipse Christi martyr
sacro requiescit in corpore, hoc est quod dono vineam I in pago
üuormacinse in villa nuncupante Deinenlieini'^, cui sunt adtines de
uiui parte ^^ et de alia parte '^, tertia parte "^^
quarta parte ^, totum et integrum a die presente ad pre-
i'ödicto monasterio saneti salvatoris supra dictam rem babeatis, teneatis
possideatis vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac firmis-
simam in omnibus babeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum^ esse non credo, si ego ipse, quod
absit, aut aiiquis de heredibus raeis vel proheredibus seu quislibet
soulla opposita persona, qui contra hanc donatione venire aut eam
inrumpere^ voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis incurrat et
trinae maiestatis et ab omni loca sanctorum excommunis appareat;
insuper autem solventem ad predicto monasterio auri uncias V
argenti pondera X multa conponat et quod repetit evindicare non
jr>valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma et stabilis per-
maneat, stipulatione subnixa.
Actum Mogontie civitatis publice; facta donatio sub die X. kl.
augustas anno 111. regni domni Pippini regis Francorum.
Ego Uuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
40 Qi tempus quo supra.
23. I) Überschrift in C: Kart(ula) traditionis Leidrati comitis de üuormacinse,
im Register f. 2: Leidrati. II) E: Leiderat comes tradidit vineam unam in
Dinenheim cum familia et eorum substantia. a) divitiis C, verlesen aus der
merowingischen Form dibitis. b) v über der Zeile nachgetragen, s paläographisch
4ö= Y. c) Randvennerk des 11. Jh.s: vineam Deinenheim. d) Lücken von
je ca. 15 Buchstaben Rauminhalt C. e) aus futuro corr. f) n aus r
corr. (oder umgekehrt?).
Fuldaer Urkundenbuch L 4
50 ^r. 26: 754 Juli 31.
Signum f Leidrati comitis, qui hanc kartulam traditionis scri-
bere rogavit. f Voto com(es). f Otacar. f üuillipertus. f Adal-
pertus. t Rantulf. f Ratharii.
26.
Nordpraht schenkt einen Weingarten zu WacTcernheim^. s
754 Juli 31.
Cartular f. 19' (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90.
Aus C : Schannat Tr. 5 nr. 9 (mit anno IIII.j; — Dronke Cod. 9
nr. 13. — Aus E: Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 36. — Reg.: v. Sartori lo
Staatsrecht IIa 298; — Scriba III 1 nr. 10 und 333 Anm. nr. I A 18.
Vgl. die Vorbemerkungen zu UU. 22 und 27. Fassung wie in
U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus saneti.
Licet parva et exigua sunt, que fpro]'^^ inmensis peccatis et 15
di[b]itis^ offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Nordpraht sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire raerear, dono
ad monasterium saneti salvatoris et saneti Petri^ quod est construc- 20
tum in pago Grapfeld super ripam fluminis Fulde, ubi ipse sanctus
martyr Bonifatius corpore requiescit, hoc est quod dono vineara
unam in pago üuormacinse in villa Uuacharenheim^, cui sunt ad
unum latus vinea Odacri, alio latere ipsius Otacri, tertio iterum
Odacri, quarto latere domni regis Pippini, totum et integrum a die 25
presente ad supra dicto monasterio saneti salvatoris prenominatam
rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid exinde facere volu-
eritis, liberam ac firmissimam in omnibus habeatis'^ potestatem.
Si quis vero, quod futurum non credo, si ego ipse aut aliquis
de heredibus meis vel proheredibus meis seu quislibet opposita per-30
sona extranea, qui contra hanc donatione venire aut eam inrumpere
voluerit, inprimitus iram trinae maiestatis et dei omnipotentis in-
currat et ab omni loca sanctorum excommunis appareat^ insupcr
autem solventem iuxta poenam seculi ad iam dicto monasterio auri
uncias duas^ argenti pondera X multa conponat, et nee sie quod 35
repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio liec omni tempore
firma et stabilis permaneat, stipulatione subnexa.
2G. l) Überschrift in C: Kartula Nordprahti de üuormacinse, im Register f. 2:
Nordb. II) E: Nortbraht tradidit sancto Bonifacio vincam I füber vin. nach-
getragen) in Wachernheim. a) feldt C. h) divitiis (,'. c) Rand- 40
vermerk des 11. Jh.: vinea Wacharenheim. d) von gleicher Hand aus habea-
tus corr. e) wohl sicher verlesen aus U = V.
1) Rheinhessen Kr. Bingen.
Nr. 27: 754 Juli 31. 51
Facta donatio liec sub die pridiae kl. augustas anno III. re^ni
donini Pippiui ic^ns Francoium.
Ego Uuolframüus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo siipra.
ö f Signum Nordprahti, qui lianc donationem scribere rogavit.
f Otacri. f Adalprahti. f Reginprahti. f Hariprabti clerici.
27.
Adalhert (Adalheralit) schenkt zwei Weingärten zu Wackern-
//^'''''' 75/47 JiUi 31.
Cartular f. 13' nr. 8 (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C
C^J" = Copiar. III. f. 90.
Aus C : Scliannat Trad. 4 nr. 8 ; — Dronke Cod. 10 nr. 14. — Aus
E : Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 23. — Reg. : v. Sartori Staatsrecht IIa 298;
15 — Scriba III 1 nr. 11 und 333 Anm. nr. I A 6.
Die Übereinstimmung dieser U. mit der vorhergehenden im
TagesdatuMy in der Örtlichkeit und in den meisten der genannten
Namen nötigt dazu, auch sie ins Jahr 754 zu ziehen und im Jahres-
datum ein Versehen des Notars oder Abschreibers (vgl. U. 24b Note k)
20 anzunehmen, tvie schon Tangl, der zuerst anders dachte (Zeitschrift
. . für hessische Geschichte XXXVII 245 Anm. 1), bemerkt hat.
Fassung wie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
25di[b]itis" offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Adalbertus sana mente sanoque consilio pro
malis peccatis meis, ut* in futuro veniam aliquam promerire merear,
dono ad monasterium sancti salvatoris et sancti Petri, quod est
30 constructum in Bochonia super fluvium Fulda, quod sanctus Boni-
fatius eoustruxit, ubi ipse domnus sacro requiescit in corpore, boc
est quod dono vineam unam in pago üuormacinse in villa nuncu-
pante üuacbarenheim^, que est adfinis de una parte Hrodacbari,
de aliae parte Liutfridi, tertia parte Hariberti clerici, quarta parte
35 via publica. Similiter dono vineam unam in ipsa marca üuacbaren-
heimo, que est adfinis de una parte sancti Martini-, de alia parte
Hruodhobi^^, tertia parte ^, quarta parte ^ totum et
ad integrum a die presente ad iam dicto monasterio sancti salva-
2T . I) Überschrift in C: Kart(ula) Adalberti de üuormacinse. II) E: Adel-
40 breht de Worm(acense) tradidit saucto Bonifacio in villa Wachernheim (aus Warchern-
heim corr.J vineam I et alia predia cum familia . . a) divitiis. b) nach-
getragen, c) Randvermerk des ". Jh.s: Wachareubeim. d) auf leer-
gelassenem Raum nachgetragen. e) leerer Raum für j2—15 Buchstaben.
1) Bheinhessen Kr. Bingen. 2) Domstift zu Mainz.
4*
52 Nr. 28: 756 Februar 22.
toris supra dictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid
exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus habeatis
potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de beredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-ö
Sita persona, qui contra banc donatione venire aut eam invumpere
voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae magestatis in-
currat et ab omni loca sanetorum excommunis appareat^ et insuper
solventem ad predicto monasterio sancti salvatoris auri uucias V,
arg-enti pondera X, et quod repetit, evindicare non valeat, sed^ö
presens donatio bec omni tempore firma permaneat, stipulatione
subnexa.
Facta donatione sub die II. kl. augustas anno IIII.^ regni
domni Pippini regis.
Ego Uuolfbramnus [e]m[anu]ensisö' rogatas scripsi et notavi^s
diem et tempus quo supra.
f Signum Adalberabti, qui haue donationem fieri rogavit.
f Signum Odacri. f signum Ragenberctus. f Signum Haimoni.
f Signum Nordbercti. f signum Uuillisuuindae coniugis suae. f Sig-
num Odilprahti. f signum Liutsuuinda. f signum üuolfprabti. 20
28.
Herimot schenkt einen Weingarten zu Dienheim ^
Mainz 7ö6 Februar 22.
Cartular f. 19 nr. 20 (C) ^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug (E) "
= Copiar. III. f. 90. 25
Aus C: Schannat Trad. 7 nr. 13; — Dronke Cod. 11 nr. 11. —
Aus E : Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 34. — Reg.: v. Sartori Staatsrecht
IIa 299; — Scriba III 2 nr. 14 und 333 Anin. ' nr. I A 16.
Fassung wie in U. 22.
In nomine patris et filii et spiritus sancti. 30
Licet parva et exigua sunt, que pro iumensis peccatis et
di[b]itis'* offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Cbristus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Herimot sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear, ^5
dono ad monasterium sancti salvatoris et sancti Petri et sancti
Bonifatii, ubi ipse domnus corpore requiescit sacro, quod est con-
27. f) vgl. die Vorbemerkung. g) Mogocensis C, vgl. U. 24 N. l.
28. I) Überschrift in C: Kartula traditionis Herimoti de pago Uuormacinse,
im Register f. 2: Herimvoti. II) E: Herimot tradidit sancto Uoiiifacio yinQenn 40
in Dinenheim. a) divitiis C.
1) Rheinhessen Kr. Oppenheim.
Nr. 29: 756 Mai 18. 53
stnictiirn in pai^o rrrjipfcld super fluvinm Fulda, lioc est qaod dono
in pago Uuoniiaeinse in Teinenbeimo'' marca vineara unam, cui sunt
adfines de una parte Ermenfridi, de alie parte Deodoni, tertia parte
Adalulfi, quarta parte via cum muro usque in viam puplicam, totum
5 et integrum a die presente ad supra dicto monasterio sancti Boni-
fatii predictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid
exinde faeere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus babeatis
potestatem.
Si qnis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse, quod
ioabsit, aut aliquis de beredibus meis vel proheredibus seu quislibet
ulla persona opposita extranea, qui contra banc donatione venire
aut eam inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et
trinae maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis
appareat, insuper ad iam dicto monasterio auri uncias II, argenti
ispondera IUI cum multa conponat, et quod repetit, evindicare non
valeat, sed presens donatio bec omni tempore firnja et stabilis per-
maneat, stipulatione subnexa.
Actum Mogontie civitatis publice sub die VIII. kl. martias
anno V. regni domni Pippini regis Francorum.
w Ego Uuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra.
t Signum Herimoti, qui hanc donationem scribere rogavit.
t Fulcbolti. f Herirato filio suo. f Irminbilt. f Sigimunt. f Fol-
cbart. t üuillihart. f Dangbilt. f Pacbilt. f Folmot.
Binc(h)olf und Agilo verkaufen dem Wino (Wini), einem
Hintersassen des Klosters, für zweiundeinhalb Pfund in Silber und
Pferden (f) eine Hofstaft samt Haus innerhalb der Stadt Mainz,
756 Mai 18.
30 Cartular f. 23 (C) ^; — Urkundenverzeichnis ,Do Magontia* im
Cartular f. 29 a nr. 23 Regest fC^j"; — Cod. Eherliardi I f. 138' Auszug
(E)^^^ = Copiar. III. f. 90'.
Aus C: Schannat Trad. 7 nr. 14; — Dronke Cod. 12 nr. 18. —
Aus E: Dronke Trad. 7 cap.3 nr. 44. — Reg.: v. Sartoin Staatsrecht
35 IIa 299; — Scriha III 2 nr. 15 und 333 Anm'. nr. I A 25.
Die Fassung, die etwas fortgebildet in den Uü. 40 und 41
wiederkehrt, steht, auch in der Arenga, ziemlich nahe der 2. Formel
von Sens (M. G. Formulae 186); vgl. auch die salischen Formeln
2S. b) Randvermerk aus dem 11. Jh.: Teinenh. vin(ea).
40 29. I) Überschrift in C: Kartula vendicionis Rincholfi et Agiloni de Mogrontia,
im Register f. 2: Richolfi et Egiloni (aus Eginoloni corr). II) C: Traditio
Richolfi et Agiloni. IIT) E : Ringolf et Ae^ilolf (^Egilolf e) dederunt sancto
Bonifacio in civitate Mogontia ('Moguncia e) aream et curtem ac domum.
54 Nr. 30: 756 Juli 28.
Bignons nr. 3, 4, 20 (l. c. 229y 235) und Lindenbrogs nr. 8 (l. c. 272)
sowie die Reichenauer Formel B nr. 39 (l. c. 362),
Domino magnifico üuinoni servo sancti salvatoris de mona-
sterio, quod dicitur Fulda, Rincholf.
Fingit mos legum, ut iura sunt inter emptorem et venditorem, 6
sollemni scriptura firmetur, ut nee detrahendi nee repetitio eon-
parandi alicui esse videatur formido.
Et ideo vendidisse tibi constat et ideo vendidi aream unam
cum casa intus mumm Mogontie^ civitatis publice, quod sunt ad-
fines de una parte sancti Albani^, de alia parte via communis, tertia/ö
parte Elloni, quarta parte via publica, sicut inter nos conplacuit
atque convenit, ut inter argento et caballis^ libras duas et^ tertiam
dimediam, ita tamen ut ab bac die habendi, donandi, vendendi vel
quicquid exinde faeere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus
habeatis potestatem. 15
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut ali-
quis de beredibus meis vel proheredibus, qui contra hanc vendicione
[venire]'^ temptaverit aut inrumpere voluerit, inferat ipso üuinio
auri uncias duas argenti pondera II[II]^ coactus exsolvat et quod
repetit evindicare non valeat, sed presens vendicio hec omni tem- 20
pore firma et inviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Facta vendicio sub die XV. kl. iunias anno V. regni domni
Pippini regis.
Ego üuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra. 25
t Signum Rincolfi et Agiloni qui hanc vendicionem scribere
rogaverunt. f Agiloni. f Angilulf f.
30.
Eathari schenkt einen Weingarten innerhalb der Stadt Mainz.
756 Juli 28.30
Cartular f. 24 (C)^; — Cod. Eherhardi I f. 138' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90'.
Aus C : Schannat Trad. 8 nr. 15; — Dronke Cod. 12 nr. 19. — Aus
E: Dronke Trad. 8 cap. 3 nr. 46. — Reg.: v. Sartori IIa 299; — Scriha
III 2 nr. 16. 35
29. a) Randvermerk des n. Jh.s: area in Mog. b) später eingefügt,
c) fehlt C. d) II C; vgl. U. 4 Vorbemerkung.
30. I) Überschrift in C : Kart(ula) Hratharii de Mogontia. im Register f. 2: Rat-
harii. II) E : Ratharius de Mogontia tradidit saneto Bonifacio vineam I infra
muros Mogonti^ ("Moguncie ej. <ö
1) Kloster St. Alhan zu Mainz. 2) formelrecht iväre amac-
tum = .^ gemihiztes Geld (vgl Zeumor: M. G. Formulae 186 [); vielleicht
liegt eine Verderbung vor.
Nr. 31: 156 Juli 31. 55
Fassung tvie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
(li[b]itis" offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
5 quantitatem muneris sed devotioncm animi perspieit offerenlis.
Ideoque ego Ratharius sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear,
dono ad monasterium sancti salvatoris, quod est constructam in
pag'o Grapfeld super fluvium Fulda, ubi ipse sanctus martyr Boni-
iofatius sacro requiescit in corpore, hoc est quod dono vineam unam
intus murum Mogontie^ civitatis, quod sunt adfines de una parte
mei ipsius, de alia parte Uualtharii, tertia parte via, quarta parte
via publica, totum et integrum a die presente ad iam dicto mona-
sterio supradictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid
/sexinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus habe-
atis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra hanc donationis kartulam venire
2ö temptaverit aut eam inrumpere voluerit, inprimitus [iram]^ dei omni-
potentis et trinae maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum
excommunis appareat, insuper autem iuxta poenam seculi inferat
partibus ipsius monasterii cogente fisco auri uncias duas argenti
pondera IUI, et quod repetit, evindicare non valeat, sed presens
25 donatio hec omni tempore firma et inviolata permaneat, stipulatione
subnixa.
Facta donatio sub die V. kl. augustas anno V. regni Pippini
regis.
Ego üuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
30 et tempus quo supra.
t Signum Ratharii, qui banc donationem scribere rogavit.
t üualtharii. f Liutsuuindae. f Meginsuuindae. f Theotmari. f.
31.
Eathari schenTct einen zweiten Weingarten innerhalb der
35 Stadt Mainz.
Mainz 756 Juli 31.
Cartular f. 25 (C)\
Schannat Trad. 11 nr. 22 (mit anno XII.^- — Dronke Cod. 13 nr. 20.
— Reg.: v. Sartori IIa 300; — Scriha III 2 nr. 11 und 26.
40 30. a) divitiis C. b) Randvermerk aus dem 11. Jh.: vinea infram Mog.
c) fehlt.
31. I) Überschrift in C: Kartula Ratharii de üuormacinse, im Register f. 2 :
Ratharii.
56 Nr. 32: 758 Juli 28.
Eberhard hat die U. in seinem Cartular- Auszug übersprungen,
loohl ivege7i ihrer nahen inhaltlichen Berührung mit der im Cartular
fast unmittelbar vorausgehenden U. 30. — Fassung ivie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus saneti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et 5
di[b]itis*^ offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Ratharius sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire merear, dono
ad monasterium saneti salvatoris, quod est constructum in pag-o lo
Grapfeld super fluvium Fulda, quod domnus Bonifatius construxit,
hoc est quod dono vineam^ I intus murum Mogontie civitatis, quod
sunt adfines de una parte Mahthilde, de alia parte murus^ civitatis,
tertia parte via com[mu]nis^, quarta parte Theotmari, totura et inte-
grum a die presente ad predicto monasterio saneti salvatoris supra-?5
dictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid exinde facere
volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus raeis vel proheredibiis seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra hanc donationem venire aut eam 20
inrampere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis incurrat et ab
omni loca sanctorum excommunis appareat, insuper autem solventem
ad iam dicto monasterio auri uncias duas argenti pondera IUI, et
quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni
tempore firma et inviolata permaneat, stipulatione subuixa. 25
Actum in civitate Mogontie; facta donatio sub die II. kl.
augustas anno V. regni domni Pippini regis.
Ego Uuolframnus emanuensis rogatus scripsi et uotavi diem et
tempus quo supra.
t Signum Ratharii, qui hanc donationem scribere rogavit. -^^
t Uualtharii. f Uuillisuuindae. f üuoifprahli. f Theotsuuindae.
t Maginsuuindae. f Hariprahti.
32.
Manolt schenkt sein ererbtes Eigengut zu Jüchsen^.
758 Juli 28.35
Cod. Eberhardi II f. 90' Auszug aus verschollenem Cartular (E)^ =
Copiar. III f. 177.
SI. a) divitiis. b) Randvermerk aus dem 11. Jh.: vin. c) aus
murum corr. d) comnis C.
32. I) E: Manoldus tradidit deo et sancto Bonifacio bona sua in viila Govli-^ö
1) Sachsen-Mein. Kr. Meiningen (vgl. Gegenbaur IIb 29, Dobenecker
l. c und G. Jacob: Neue Beiträge ziir Get^chichfe des deutschen Alter-
tums XIV 50 ff.).
Nr. 32: 758 Juli 28. 57
Aus de 7' Vorlar/e von K: Pistorius 498 (PJ^^ = Pist.-Struve 549
nr. 12, = Lihiig lieichsarchiv [XVIII] 135 nr. 6 u. = Schannat Trad. 9
nr. 18 u. = Dronke 14 nr. 22. — Aus Abschrift von E: iSchütlf/eji et
Kreysig I 40; — aus E: Dronke Trad. 80 cap. 39 nr. 10. — lieg.:
.^y Georgisch Regesta I 34 zum J. 758; — v. Sartori IIa 299; — Dohen-
ecker I 11 nr. 29.
Fassung ivie in U. 22 und icohl teilweise entsprechend zu
emendicren.
In nomine patris et filii et spiritiis sancti.
10 Licet sint parva et exigua, quae pro i[n]mensis" peccatis meis
et [dibjitis^' offero^ tarnen piiis dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem aniini perspicit offerentis.
Ideoque eg'o Manoltus sana mente sanoqne consiüo pro raalis pec-
catis meis, ut in futurum veniara aliquam promer[i]r[e]^ merear, dono
/.'jad monasterium sancti salvatoris, quod est constructum super fluviuni
Fulda, ubi sanctus Bonifa[t]ius^ requiescit in -corpore, hoc est quod
dono in pago Grapfcld^ in villa, cuins vocabiilum est Gohhusa, bere-
ditatera^ meara, quam pater mens mibi moriens dereliquit in arcis
terris, araturiis, campis, pratis, silvis, pascuis/aquis aquarumque de-
ivjcursibus, inculta seu culta, mobilia et i[nJmobilia-'^, sicut superius dixi-
mus, totum et integrum a die praesente ad iam dictum monasterium
sancii salvatoris iam dictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel
quicquid inde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibuß
habeatis potestatem.
25 Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus^ meis et proheredibus^ et quaelibet ulla opposita
persona extranea, quae contra donationem istam venire te[mp]taverit^
aut eam infringere voluerit, inprimitus i[r]am''" dei omnipotentis^ in-
currat et ab omni loc[a]^ sanctorum excommunis*^ appareat, et insuper
3r)solvat ad iam dictum monasterium sancti salvatoris auri uncias V
argenti pondera X multa co[n]ponat^, et quod repetit, evindicare non
valeat, sed praesens donatio ista omni tempore firma pcrmaneat,
stipulatione subnixa.
Facta donatio sub die V.^ [k]l. august[as] anno Vil. regnante
35 domno'^ nostro Pippino rege.
Ego [üujolfraranus'' emanuensis rogatus scripsi et notavi diera
et* tempus quo^ supra.
[t]" Signum Manolti, qui hanc donationem fieri rogavit.
husen, (\ über o), quecumque habuit. II) Überschrift in P: Traditio bonorum
4t) in Villa Gohhusa sub abbate Stj'rmio. a) immensis P. b) vitiis P, offenbar
Emendation des auch im erhaltenen Cartular häiiflg (vgl. z. B. UU. 24b— 28, 30—32) vor-
komvienden Lesefehlers Aivitiis. c) promereri. d) Bonifacius. e) G rapfelde.
f) haer. g) immob. h) prohaer. i) tentav. k) ipsam P infolge
einer Verlesung des angelsächsischen r der Vorlage zu p. 1) poeuam ad.d. P, eine
45 durch die vorhergehende Verlesung ipsam (Note b) verursachte Ergänzung des Pistorius.
m) loco. n) excommunicatus. o) compon. p) 5. calend. augusti statt
V. — aoguslas. «1) doniino. r) Wolfr. s) fehlt t) quod. u) et.
58 Nr. 38: 759 Oktober 1.
33.
Eathari (Hrathari) schenkt eine Hofstatt innerhalb der
Stadt Mainz.
759 Oktober 1.
Cartular f. 15 (C) ^ ; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E) " 5
= Copiar. III. f. 90 (e).
Aus C : ScTiannat Trad. 6 nr. 11 (mit an. IUI. rognij; — Dronke
Cod. 15 n7\ 23. — Aus E: Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 26. — Reg.:
V. Sa7^tori II a 298; — Scriba III 2 nr. 18 und 333 Anm. nr. I A 9.
Fassung wie in U. 22. lo
In nomine patris et filii et Spiritus saneti.
Licet parva et exigua sunt, que pro iumensis peccatis et de-
bitis offerimus, taraen pius dominus noster lesus Christus non quan-
titatem muneris sed devotionem animi perspieit offerentis.
Ideoque ego Ratharius sana mente sanoque consilio pro malisis
peccatis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear, hoc
est quod dono ad monasterium saneti salvatoris et saneti Bonifatii
martyris Christi, quod est constructum super fluvium Fulda, aream
I intus rnuro Mogontiae" civitatis publice, que est adfinis de una
parte via publica, de alia parte Mahthildae, tertia parte mei ipsi, 20
quarta parte puteus antiquus, totum et integrum a die presente ad
iam dicto monasterio supradictam rem habeatis, teneatis, possideatis
vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in
Omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut25
aliquis de heredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra hanc donatione venire aut eam
inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae
maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis appareat
et insuper fisci dicionibus auri uncias V argenti pondus X multaso
conponat, et quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio
ista omni tempore firma et inviolata permaneat, stipulatione
subnixa.
Facta donatio sub die kl. octubris anno VIII. regni domni
nostri Pippini regis. 35
Ego üuolframnus [e]m[anu]ensis* rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra.
t Signum Hratharii, qui hanc donationem fieri rogavit. siguum
Heribrahti filii sui.
33. I) Überschrift in C: Kart(ula) Ratharii de Uuoimacinse. im. Register f. 2:40
Ratharii. II) E : Rathore de Wormac(ense) tradidit sancto Bonifacio curtem
unam infra rauros civitatis Mogontiq fMoguncie e) cum domibus et familiis
et ce neu il 1 orum. ») Randvermerk au/t dem iL Jh.: arcn in Mop*,
b) Mogücensis,- vgl. U. 24b Note l.
i
Nr. 34-36: 760 [Anfang] Juni.
59
34:.
König Pippin
schenkt das Hofgiit
Deiningen *.
Attigny 760 [An-
fang] Juni.
Originaldiplom (A)^ ;
10 — Registrum litterarum
^R 69' vom Ende des 15.
Jh.sf.l6nr.67Reg.(RJ.
Schannat Trad. 10
nr. 19 = Bouguet Re-
is cueil V 704 nr. 10 Brück-
st.. = Mig7ie XCVI
1536; - Dronke Cod. 14
nr. 21 ; — Herqiiet Sjieci-
mina 11 ; — M. G. Diplo-
20 mala Kar. 1 18 nr. 13; —
Steffens Lateinische Fa-
läographie T. 40 (Siippl.
19); — Übersetz.: Külh
Schriften des h. Boni-
25 facius I 444 nr. 179. —
Fa c s im. : v. Eckhart
Commentarii I zu 554
f.exipso archivoFuldeii-
si . . nobis pridem a . .
30 Schannato . . communi-
catum'j, vgl. 570; —
Kopp - Sickel Schrift-
tafeln nr. 2 ; — Herquet
l. c. nr. 2; — V. Sybel
35 und Sickel Kaiserur-
kunden in Abbildungen
I T.l== Steffens l. c. —
35f.
König Pippin
schenkt die Jlofgüter
Lauingen ^^ Deinin-
gen ^j (Finningen ^)
und Holzkirchen^ .
Cod. Eberhardi II
f 7' (E)^ = Cop. III.
f. 124 (e).
Schöttgen et Kreysig
1 1 nr. 2 {aus Abschrift
von E) ; — Roller Bei--
läge II nr. 5. ~ Frag-
7nente: Dronke Cod. 14
Anyn.; -- Mühlbacher:
M. G. Diplomat a Karol.
I 19 Anm. b. ~ Reg :
vgl. Sickel Acta II 217
nr. 17; — vgl. Milhl-
bacher 40 nr.88 =^ 45
nr. 90; — Roller b 26
nr. 142.
36f.
König Pippin
schenkt das llofgut
Öttingen ^.
(Attigny [760 An-
fang] Jiuii.}
Cod. Eberhardi II
f. 24' (E)' = Cop. IlL
f 135 (e).
Schöttgen et Kreysig
I 2 nr. 3. (aus Ab.'ichrift
vonE). — Bruch.stücke :
Dronke Cod. 14 Anm. ;
— Mühlbacher: M. G.
Diplomata Karol. I 19
Anm,. b ; — Roller Bei-
lage II nr. 5. — Reg. :
vgl. Sickel Acta II 217
nr. 17; -- vgl. Mühl-
bacher 40 7ir.'8S =^ 45
nr. 90; — Roller b 30
nr. 165.
34. I) Rückvermerke auf A: l. (9. Jh., fast ganz verblasst) Karta Pippini regis
de villis que nuncupat[u?]r Tininga; 2. (9. Jh.) Traditio Pippini de Tininga; 3. fspät-
^ mittelalterlich) anno domini DCCLV® (danach verblasste vioderne Schrift).
33 f. I) Überschrift in E: Traditio Pippini Loug. ^Long. e), Tining., Feu-
ningen ^Fenningeu e), Holzk. savit Randvermerk de 14. Jh.s : [Si]gillata [f]uit;
im Register f. V: Tradicio Pippini regis de locis Lovgingen (y über o), Tiningen
nuncupati.
^ 36f. I) Überschrift in E: Traditio Pippini regis de Ottingen, im Register f. 2:
Traditio eiusdem Pippini de Otingen, fOttingen e) qui locus est in pago Reli^ (^ nach-
getragen).
1) bayr, Schwaben BA. Nördlingen. 2) ebenda BA. Dil-
lingen. 3) Ober- oder Unter-F. bayrisch Schicaben BA. Dillingen
^ eher ficegen der grösseren Nähe des 7nit genannten Lauingen und vieler
anderer fiddischer Besitzungen der Gegend) als F. ebenda BA. Neuulm.
4) bayr. Schicaben BA. Nördlingen, nicht zu vertcech.^eln, icie getcöhnlich
geschieht, mit dem unterfränkischen Dorf und Kloster, das von Ftdda
775 ericorben wurde (U. 72); die Scheidung beider Ortschaften hat Hauck
^^ Kirchengeschichte 11^ 777' scharf betont. 5) ebenda.
60
Nr. 34-36: 760 [Anfang] Juni.
Reg. : de Brequigny
Table 1 100 ; — v. Sar-
tori II a 299; — Böhmer
3nr. 15 ; — SickelActa II
5 nr. P. 11; —Herquet l. c.
3nr.3; — Gegenhaurl40
nr. 1 ; — Sickel : Kaiser-
urkunden l. c. Text 1
nr. 1; — Mühlbacher 40
nr. 88 =^ 45 nr. 90. lo
U. 34 ist ganz, das Eschatoll mit etivas blasserer Tinte, von
Hitherius geschrieben, das erste Diplom, das dieser bis 777 in der
königlichen Kanzlei tätige Beamte hergestellt hat, zugleich das älteste
auf deutschem Boden erhaltene Original einer Königsurkunde Die
offenbar gleichfalls von Hitherius geliefei'te Fassung führt Sickel: 15
Kaiser Urkunden Text 2 auf ein Muster aus Merowingerzeit zurück.
Ihre Arenga beruht, wohl indirekt, auf Markidfs Formel I nr. 14 c
(M. G. Formulae 52) ; in Diplomen kommt sie sonst nur noch
einmal vor (M. G. Diplomata Kar. I 22 nr. 16) ; ausserdem kenne
ich sie noch aus einer Weissenburger Privat- U. vom J. 742 (Zeuss 20
Traditiones Wizenburgenses 9 nr. 2). — Die Datierung der U. lässt
sich nach dem Aufenthalt Pippins zu Verberie vom 10. Juni noch
etivas genauer bestimmen (vgl. Mühlbacher l. c). Über die tironischen
Noten vgl. Tangl: Archiv für UU.-Forschung I 92.
Die Uü. 35 und 36 sind nach U. 34 hergestellte Fälschungen 25
Eberhards, mit dem Zweck, königliche Rechtstitel auch für andere
riesgauische Besitzungen des Klosters zu schaffen. Bezeugt ist solcher
Besitz in Lauiiigen privaturkundlich aus karoli7igischer Zeit (Dronke
Trad. cap. 40 nr. 25, 33, 67), in Öttingen durch ein Urbar (ebenda
cap. 44 nr. 12) und durch das Güterverzeichnis der fuldischenao
Propstei Solenhofen (ebenda cap. 29), durch die letztgenannte Quelle
auch in Plolzkirchen, dessen Kirche nach der Art ihrer Erwähnung
in Rudolfs ^J)e reliquiis^ (M. G. Scriptores XV 334, 336) im 9. Jh.
gleichfalls fuldisch gewesen zu sein scheint. Finningen dagegen wird
wohl sonst nirgends mit Fulda in Verbindung gebracht; selbst dassaa
der Ort hier auftritt, war bisher unbekannt, da er nicht im Text
sondern nur in der Überschrift der ü. 35 (Note I, vgl. N. a) ge-
nannt ist. Der Eberhardische Besieg elungsvermerk in U. 35 (Note I)
bezieht sich natürlich auf das Original der U. 34. Erwähnt sei, dass
Eberhard in U. 36 das Bibelcitat (unten Note 1) genauer hergestellt 40
hat, als es in der Vorlage U. 34 erscheint. Die Erweiterung des
Titels in U. 36 entstammt einem Diplom Karls des Grossen, ü. 74,
77^ 90, Dronke nr. 72, 73 oder 76 (VL. II) ; das von Eberhard auch
sonst gern gebrauchte et caractere — insi^niri in der Korroboration
der U. 85 ist wahrscheinlich angeregt von einem verlorenen Diplom 40
wohl Heinrichs IL (vgl. M. G. Diplomata . . Germaniae II a nr. 174,
III nr. 336 f., IV nr. 282, dazu Erben Urkundenlehre 366 Anm. 3).
^ fChrismon) \ Pippi- | (Pippinvs rox Franco- j (Pippinvs rex Franco-
■'^^nUS rex Fraucorum rvm * CUnctis prin- j rum etLongobardorumac
j cipibuS omnibusque ; patricius Rl^omanorum) *. so
vir inluster. «
Nr. 34— mi: 700 [Anfang] Juni.
61
.Nihil *', ut ait apo-
6 stolus ^j .in hunc mun-
dum intulinius neC du-
bium, quia nihil [ex" co]
quicquam nobiscimi
aufene potcriinus/ nisi
/oquod ob animae salu-
tis devota mente locis
sanctoruiu deo inspi-
raute inpertire vide-
mur.
15 Ergo cognoscat ma-
gnitudo seu industiia
vestra, qiiod nos prop-
ter noraen domiiii vel
aeterna retributione
2odonamus a die prae-
sente ad monastirio
noncupante Fulda,
qui est constructus
in honore sancti sal-
25 vatoris, quem sanctus
Bonefatius a novo
construxit opere, ubi
ipse praeciosus raartyr
corpore requie[scit]*,
30 quin potius prump-
tissima devotione tra-
dimus Villa, qui dici-
tur Thininga^, sitam
in pago Rezi super ^
55 fluvio, qui vocatur
Agira, cum omni inte-
gritate, quicquid ad
ipsa villa aspicere vel
regni sui fidelibus sa-
luteni et gratiam in
Christo.
.NiChir, ut ait aposto-
lus', .intuliraus in hunc
inundum nee dubium est,
quia nihil * quicquam
hinc nobiscuni auferre
potei'imus', nisi quod ob
anirae saluteni devota
mente locis sanctorum deo
inspirante inpertiri vide-
mur.
Ergo cognoscat magni-
tudo * Industrie vestrC;
karissimi fideles Chri-
sti aC nOStri, quod nos
propter nomen domiui et
propter ^ternorum" pre-
miorum retributionem
donamus * atque con-
tradimus ad vcuerabile
Fuldense monasterium *
constructum in honore *
salvatorjs domini nostri
leSU Christi, quod sanc-
tus Bonifacius archiepi-
scopus primitus insti-
tuit, in quo et ipse
preciosissimus niartir
corporaliter * quiescit,
quam prOmptissima de-
votione viilas tres *
Logingen ^, Tiningum,
Holzchirchun^ sitaS in
pago Retie super fluvium
* EgCra et Danubium
pertenere videtur, id i cum omni integritate,
jNiChil * intuliuius in /
iiunc niundun), scd ne-
que * aliquid ex eo no-
biscum auferre poSSU-
mus' \ nisi quod ob ani-
marum uostrarum sa-
lutem devota mente locis
sanctorum deo inspirante
inpertiri^ videmur.
Ergo cognoscat magni-
tudo * Industrie omnium
fidelium nostrorum,
quod nos propter nomen
domini et pro amorc
^ternC retributionis dona-
mus atque coiicedimus
* ad Fuldense monaste-
rium, quod constructum
est in honore sancti sal-
vatoris, * in quo bea-
tissimus Christi martir
Bonifacius corpore * qui-
escit, * prOmptissima de-
votione * villam, que di-
citur Otingen^, sitam in
pago Recie iuxta flu-
vium, qui vocatur Egira,
cum omni integritate et
proprietate et quicquid
ad ipsam villam^ * perti-
nere debet, * agris, man-
sis *, terris, * silvis, * pra-
tis *, campis, aquis *,
f amiliis ^, mobilibus et
40 S4:. a) es eo verwischt, zu ergänzen aus Markulf l. c, vgl. U. 36. h) er
teihceise verwischt. q) Thinninga E.
So f. a) danach kleine Rasur. b) Randvervierk des 10. Jh.s ; Lougingen,
Tungen?, Fe(n)ingen, Holczkirchen E. c) n aus m corr.
SGf, a) nachträglich aus inpertire corr. b) Randvermerk des Ri Jh.s :
45 Otingen. c) ui aus iu? corr. d) is aus bus? corr.
1) 1. Timoth. 6, 7
62
Nr. 34—36: 760 [Anfang] Juni.
est tarn terris, mansis
cum hominibus con-
manentes, mancipiis,
silvis, mareas vel fines,
campis, pratis, pas-
cois, aquis aquarumve
decursibus, mobilibus
et immobilibus, prae-
sidiis quibuslibet ad-
iaeentiis totum et ad
integrum, ut diximus,
a die praesente ad
ipso monastirio sancti
salvatoris, ubi ipse
praeciosus martyr
sanctus Bonefatius
corpore reqiiieseit,
super fluvio Fulda
per haue seriem tra-
ditionis pro mercede
Dostrae augmentum
donamus perpetualiter
ad possedendum, ita
ut ab ac die rectores
ipsius monastirii ipsa
villa, qui dicitur Ti-
ninga, cum omnibus
adiaecentiis vel appen-
diciis suis ad profec-
tum ipsius ecclesiae
eam teneant et posse-
deant et usque in per-
petuum eis proficiat
in augmentum.
Et ut haec auctori-
tas firmior habeatur
vel per tempora me-
lius conservetur, sub-
ter eam firmavimus
vel de anulo nostro
sigillavimus.
quicquid ad ipsaS trCS
villas * pertinet *, id est
tarn terris quam * silvis,
aquis, aquarum * decursi-
bus, * campis, pratis, *
agris, domibuS; villis,
familiis, maucipüs, cur-
tibus, hortis, animali-
bus^, iumentis, pecori-
bus aliisque substan-
tiis omnique suppel-
lectllij mobilibus et im-
mobilibus rebus et cum
omni utilitate * ea
conditione, ut fratres
nostri deo ibidem fa-
mulantes nostri sem-
per sint apud deum
memores.
Et ut hec tradicio
stabilis et firma per
maneat ■*, anulo nostro
signari^ banc cartam
iubemus et caractere^
nominis nostri insi-
gniri ^.
immobilibus, presidiis, lo-
cis, iumentis, animali-
bus et cum omni hu-
mana^ substantia to-
tum et * integrum, SlCut
diximus, * tradimus et
donamus ad * monaste-
rium * sancti BonifaCii
martins *, ita ut ab
hac die et deinceps
rectores ipsius monastCrii
ipsam villam, que dici-
tur Otinga, cum Omni-
bus adiacentiis vel appen-
diciis suis ad profectum
suum et utilitatem fra-
trum ibidem deo fa-
mulantium * teneant *,
possideant et nostri per-
petua commemoratione
memoriam in suis ora-
tionibus faeiant.
10
15
20
25
30
Et ut huius donatio-
nis ac traditionis auc-
toritas firmior atque Sta-
bilior habeatur *, hanc
cartam conscribi et
anuli nostri imprcssio-
ne iussimus insigniri.
85
40
35 f. d) alibus auf Raarir.
auf Rasur, die noch über das Wort hinausgeht.
36 f. p) u aus a corr.
e) aus Signare corr.
f) letztes i
1) vgl. die Vorbemerkung.
4ö
Nr. 37: 762 December 18.
63
l Sigiiiim (vollzo-
genes Kreiiz-Mono-
gramm) Pippiiio glo-
riosissimo rege. J
5 (Chrlsmon) \ Hi-
tberjus in vice Baddi-
loiie ; (EeJcognitionS'
zeichen ; tironische
Noten: Hitaerius sub-
10 scripsi; Siegelschnitt).
Data in mense iunio
anno nono reguum
nostri; actum Atinia-
go palatio publico.
(Erfundenes Na-
men-Alonogramm) Si-
gnum Pippini ♦ rogis.^
Data * menso iunio *.
Ego Hiltherius can-
cellaiius * recognovi.
(Eirunden es Na -
men- Monogramm) ^
t Signum Pippini * r(e-
gis).
Actum Attiniago pa-
latio *.^
«37.
Bernharij seine Gattin Walthald und seine Schwester Hiltl-
lauc schenken für ihren Todesfall zwei Hofstätten und einen
Weingarten innerhalb und vier Weingärten ausserhalb der Stadt
Mai7iz mit genannten Grenzen, zwei Wiesen im oberen und im
'20 unteren Merisge^ bei Mainz sowie ihren Besitz zu Saulheim^ mit
Ausnahme eines Weingartens und zehn genannter Unfreier,
Mainz 762 December 18.
Cartular f. 25' (C ')'^ ; — TJrkundenverzeichnis ,De Mag-ontia' im
Cartular f. 29a nr. 27 Regest (C^)^\' ~ Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug
25 aus C (E)^^^ = Copiar. HI. f, 90'.
Aus C: Scliannat Trad. 13 nr.25; — Dronke Cod. 17 nr. 27. —
Aus E: Dronke Trad. 8 cap. 3 nr. 48. — Reg.: v. Sartori IIa 300;
— Scriba III 3 und 5 nr. 29 und 73 sowie 333 Änm. nr. I A 28.
Fassung icie in U. 22,
In nomine patris et fib'i et spiritus sancti.
Licet parva et exigna sunt, quc pro inmensis peccatis et debi-
tis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Cbristus non quanti-
tatem muueris sed devotionem auimi perspicit offerentis.
30
Sßf. f) Monogramm — regis fehlt e.
35 S7 . I) Überschrift in C : Kart(ula) Bemharii, im Register f. 2: Bernharii.
II) C2: Traditio Pernharii et Uuatheid (!). III) E: Bernharius tradidit saucto
Bonifacio vineam et areas in Mogn. et aliam vineam foris miiros.
1) wohl verschollene Flurbezeichnung bei Mainz, kaum das viel
zu u'eit entfernte Morsch (vgl. Falk: Archivalische Zeitschrift XIII 216;
40 alt Marisco, vgl. Edio. Schröder bei Dopsch Wirtschaftliche Entwicklung
der Karolingerzeit I 104), Rheinpfalz BA. Frankenthal, 2) Nieder-
(oder Ober) S. Rheinhessen Kr. Oppenheim.
64 ^r. 37: 762 Dezember 18.
Id[e]oque* ego Bernharius et coniux mea nomine Unalthaid
et soror mea Hiltilauc sana mente sanoque consilio pro malis pecca-
tis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear, donamus
ad monasterium sancti Bonifati[i]*, quod est constructum in pago
Grapfeld super fluvium Fulda, ubi ipse sanctus martyr Bonifatiuss
sacro requiescit in corpore, hoc est quod donamus areas duas intus
muro MogontiaC^ civitatis publice, quod sunt adfinis: de una parte
fluvium Hrin^, de alia parte Isangarte, tertia parte Geroaldi, quarta
parte via communis; et de alia area hec sunt ad[fi]nes^: de una
parte Isangartane, de alia parte Agilulfi, tertia parte sancti Albani^, ^^
quarta parte via publica.
Et dono vineam unam intus murum Mogontie civitatis, quod
sunt adfinis : de una parte murus civitatis, de alia parte Aginoni,
tertia parte sancti Martyni^, quartaqu[c]^ parte Berahttrichi; et
aliam vineam foris murum Mogontie civitatis, quod sunt adfinis de^s
una parte sancti Nigodimi^, de alia parte via publica^, tertia parte
Immoni, quarta parte Irminoni ; tertia vinea, cui sunt adfines de
una parte ipsius sancti Bonifatii, de alia parte via communis, tertia
parte Isangarte, quarta parte sancteö' Marie ^; de quarta vinea hec
sunt adfinis: de una parte üuolfholti'^, de alia parte Adololti, tertiäre»
parte via publica; de quinta vinea hec sunt adfines: de una parte
Gundprahti, de alia parte Adalsuuinda, tertia parte terra araturia.
Et dono prata in duobus locis foris murum civitatis Mogontie
in superiore Merisge et in subteriora.
Et dono in pago üuormacinse in villa Sauuuilenheim id esti?5
areis, mansis, domibus, aedificiis, accolabus, viueis, terris, araturiis,
nisi excepto una vinea, quem tenet Thanchulfus, et mancipia his
nominibus: Nordolf, Madaloif, Aoliuo, Thancrato*", ürgolf, Adalfrida,
Ercanhilt, Helidin, Uuillimunt, Liubila nona, alia totum et integrum
post nostrum discessum^'^ ad iam dicto monasterio sancti Bonifatii so
supradictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid exinde
37. a) idioque. b) Bonifati. c) Randvermerk des 11. Jh.s:
are^ II in Mog. et vinea. d) adnes. e) quartaqua (DittograpliiefJ.
t) aus bublica corr. g) aus sancta corr. h) erstes 1 auf Rasurf
i) Tahncrato ; ursprünglich Trahncrats, erstes r durchstrichen, » zu o corr. k) erstes 35
s aus ein oder zwei anderen Buchstaben corr.
Vi der Rhein. 2) Kloster zu Mainz. 3) Domstift zu
Mainz. 4) Benediktiner Kloster St. Nikomed südlich vor Mainz
{vgl. Wagner und Schneider Die vormaligen geistlichen Stifte im Gross-
herzogtum He.ssen II 108). 5) viel wahrscheinlicher eines der-^^
Mainzer Klöster ^ St. Maria in campo südöstlich Mainz hei Weisenau
(ausdrücklich erioähnt Dronke nr. 244) oder Altenmün.üer (vgl. über sie
Wagjier und Schneider l. c II 93, 95, 362, Stimming: Westdeutsche Zeit-
schrift XXXI 141, 150; St. Marien zu Dalheim bei M. i.st erst seit 1145, als
Cistercienserkloster, bezeugt, vgl. Hauck Kirchengeschichte IV 934) als ^^
das Domstift zu Speier oder Strassburg (das letztere bestimmt gemeint
in Dronke nr. 171).
-\V. 38: 763 Juni 2t). 65
faccre volueritis, liljcram ac firmissiinam in omnibiis liabcatis pote-
stateni.
Si quis vciü, quod futurum esse uoii credo, si ego ipse aut
aliquis de hercdi'ous meis vel prolicredibus seu qnislibet ulla oppo-
flsita persona extranea, qui contra lianc doiuitionis [kartulaui]^ venire
aut eain inrumpere volucrit, inpriniitus irani dei umnipotentis et
trinae niaiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excomnmuis
a])pareat, insupcr autcm solventem ad iam dicto monasterio sancti
Bonifatii auri uncias II argenti pondera IUI, et quod repetit, evin-
10 dicare non valeat, sed presens donatio bec omni tempore firma et
inviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Actum Mogonzie civitatis publice; facta donatio sub die
XV. kl. ianuarias anno XII. regni domni Pippini regis.
Ego Uuolframnus emanucnsis rogatus scripsi et notavi diem
iset tempus quo supra.
f Signum Bernliarii et coniugis sue üualtbaida, qui baue tradi-
tionem fieri rogaveruut.
38.
Waluram schenlct unter dem Vorbehalt lehensläncjlicher
20 precarischer Nutzung eine Hufe mit dreissig Morgen Acker, einen
Weingarten und vier genannte Unfreie zu Schioabenheim^,
Ladenburg^ 763 Juni 25.
Cartular f. 76' (C.)\
Schannat Trad. 11 nr. 21; — Dronke Cod. 16 nr. 25. — Reg. :
25 V. Sartori IIa 300; — Scriba III 4 nr. 62.
Bei Eberhard ist diese U. in das Summar von Dronke nr. 91
verschmolzen. Die häufige Fassung (II, vgl. die Einleitung) begegnet
hier zum ersten Male. Priester Notbai d hat am gleichen Ort eine Lorscher
U. vom J. 763 oder 764 geschrieben und erscheint 765 als Grundbesitzer
30 im nahen Handschuhsheim (Cod. Laureshamensis I nr. 673, 283).
In Cbristi noraine.
Si aliquid de rebus nostris locis sanctorum vel in substantiam
pauperum conferimus, boc nobis procul dubio in eterna beatitudine
35 retribuere confidimus.
Ergo in dei nomine Uualurammus in amorem domini nostri
Jesu Christi et remisionem peccatorum meorum, ut veniam delictis
meis eonsequi merear in futuro, dono donatumque in perpetuum esse
37. 1) fehlt.
38. I) Überschrift in C: Kart(ula) Uualurammi quarta, fehlt im Register.
40 1) jetzt Schwabenheimer Hof Baden Kr. Heidelberg. 2) ebenda
Kr. Mannheim.
Fuldaer ürkundenbuch I. 5
66 Nr. 39: 762 Noveynher 19-763 vor August 28.
volo ad basilicam sancti Bonifatii, quc est constructa super fluvium
Fulda, in pago Lobaduneiisi in villa, que dicitur Suuabobeim"^
mansa una et de terra iurnales XXX et in ipsa villa Suuabobeim
vineam unam^ cui est ab uno laterc terra Hartricbi, ab ab'o latere
vinea ipsius üualurammi, et niaiicipia IUI bis nominibus: Ribtbrud.'j
cum infante suo Sigimonto et Olniuua et Friduuuina, ea scilicet
ratione^ ut, dum advixero, sub usu et beneficio tantiim ea absque
ullo preiudicio vel dominatione aliqua rem ante dictae basilice ea
colere dcbeam, post meum discessum, quandoquidem dominus boc
vult fieri, siipradicta ecclesia vel rectores illius bec omnia teneant^o
atque possideant et liberam in omnibns babea[n]t^ potestatcm.
Si quis vero, qnod futurum esse non credimus, si nos ipsi
aut aliquis de beredibus nostris vel proberedibus seu quislibet ulla
opposita persona^ qui contra hanc epistolam donationis nostre in-
frangerc vel iurumpere voluerit, irani dci babeat, sed insuper inferat/5
partibus ipsius basilicae auri libras II argenti pondera II exsolvat.
Actum in Loboduna^ civitate publice sub die VII. kl. iul.
anno XII. regnante domno Pippino rege.
f üualurammij qui baue donationem fieri rogavit. f Uuarino
com(itis). fGunduuini. f Gundpraliti. f Hartricbi. f Tutoni. f Ger- 20
prabti. f Brunicboni. f Sigiuuini. f Drudprabti.
t jSotbaldi presbiteri '^^ qui banc donationem scripsi.
39.
Hcüibert und seine Gattin Hruadiaug (Hruada) schenlcen
dem Kloster Fulda und einem Nonnenkloster (in Wenkheim '^ ?) zu2->
gleichen Teile?! und zu Händen des Ahtes Sturmi und der Äbtissin
Hruadiaug'^ ihren jetzigen loie auch für ihren Todesfall ihren
künftigen Besitz, zivei Fuder Heuertrag, ztoölf Unfreie, zwei
Hufen, zu Geldersheim^ und ihre Liegenschaften zu Ffersdorf'^.
Geldersheim^ [762 November 19 — 763 vor August 28], 30
Cod. Eberhardi II f. 90' Cartidar- Auszug (E)^ = Copiar. HI f. 177.
Aus der Vorlage von P : Pistorius 498^^ = Pist.-Struve III ru9
nr. 13, = Schan7iat Trad. 10 nr. 20 und = v. Eckhart Commentarii I
587 Brückst, u. = Dronke Cod. 15 nr. 24. — Aus E : iScliöttgen et Kreysig
I 40 nr. 11 (aus AbscJwift) ; — Dronke Trad. 80 cap. 39 nr. 11. — Reg. : ^ß
V. Sartori IIa 300; — lleffner: Archiv . . von Unterfranken . . Via 125.
38. ») Randvermerk aus dem 11. Jh.: Suaboheini. b) liabeat. 0) ans
Loboduno corr. d) p corr.
SO. I) E: Hatpraht (aus Ha])rat corr. E ; Ratpraht — habuit am Rande
nachgetragen e) tradidit deo et sancto Bonifacio bona sua queciimque habuit in viUa^O
Ger teresheim mansos duos cum XII niancipiis. II) statt der l' berschrift in P
die Randbemerkung : Charta super bonia in GeUresheitn et Hengisidorf.
1) Gross- oder Klein- W. Unterfranken BA. Mihiner.sfadt. 2) viel-
leicht eine Tante der Schenkerin. 8) Unterfranken BA. Schweinfurt.
(
N7\39: 162 November li)-16U vor August 28. 67
tür die zeitliche Einreihung ist Ausgangspunld der nach der
frühestmiUjlichen Epoche angesetzte Beginn des 12. Regierung sjahr es
J*ippins, Endpunkt der spätestens im August 703 erfolgte Eintritt der
Verbannung Abt Sturmis (vgl. die Vorbemerkung zu U. 40). —
5 Eigentümliche Fassung; der Schreiber kommt sonst nicht vor.
Der zweite Empfänger der U., das imgenannte der Jungfrau
Maria geiceihte Nonnenkloster, ist zweifellos in dem näheren Umkreis
von Geldevsheiin und Pfersdorf zu suchen, dass heisst in der seit
dem S. Jh. mit Nonnenklöstern besonders reich gesegneten Diöcese
10 Würzbitrg (vgl. deren Liste bei Hauck Kirchengeschichte 11^ H23).
llauck nimmt Karlburg am Main ( Unter franken BA. Karlstadt) an.
Aber dies Kloster ist nach dem. Zeugnis einer U. Kaiser Ludwigs
des Frommen (MühlbacJier Regesta'^ nr. 768) schon vom Jlausmaier
Karlmann (741 — 747) an die bischöfliche Kirche von Wilrzburg
15 geschenkt icorden, und nach allem, icas icir über das Wesen des
Eigenkirchenvermögens in dieser Zeit loissen (vgl. U. Stutz: Festschrift
. . Otto Gierke . . dargebracht 1187 — 1268, bes. 1256 ff.), könnte
die Äbtissin in unserer U. nicht als juristische Empfängerin der dem
Altare ihres Klosters gemachten Schenkung auftreten, luenn dieses
20 icürzburgisch gewesen tcäre; denn dass der Bischof von Würzburg
unter den Zeugen erscheint, trägt in dieser Beziehung nichts aus.
Eher icäre darum zu denken an das Nonnenkloster Kitzingen
(Unterfranken BA.), das gleichfalls als Marienkirche bezeugt ist (vgl.
Hauck l. c.) und den in unserer ü. genannten Orten ebenso nahe
2öliegt, ja von ihnen aus viel leichter und schneller zu erreichen ist
als Karlburg. Am meiste?! aber dürfte in Betracht kommen das in
der Luftlinie nur etwa 16 — 25 km entfernte Nonnenkloster zu Gross-
oder Klein- Wenkheim (Untei' franken BA. Münnerstadt) , das vor
Karlburg und Kitzingen auch voraus hat, dass es im gleichen Gau
30 (Grabfeld) liegt icie die geschenkten Besitzungen. Es ist einige Jahr-
zehnte später in das Eigentum Fuldas übergegangen (Dronke nr. 88).
Zu der Familie, deren Eigenkloster es bis dahin war und der die
damals als Tradentin genannte Äbtissin Jidiana samt ihren Bi'üdern
Matto und Megingoz angehörte, wird vermutlich auch die Äbtissin
3r> Ilruadlaug unserer U. zu rechnen sein. Sie ist vielleicht zu
identifizieren mit einer ungenannten Äbtissin, der Schwester des
Bischofs Megingoz, auf die sich dessen Brief an den Bischof Lull
von Mainz bezieht (M. G. Epistolae III 417 nr, 130, unten zum
J. 786). Dadurch würde erklärt, dass Megingoz unter den Zeu-
40 gen unserer U. ist, loie umgekehrt auch seine an sich loahrschein-
liche Zugehörigkeit zum Hause der Mattonen (vgl. Stein Geschichte
Frankens II 249, Hauck l. c. 11^ 52^) von hier aus eine neue
Stütze erführe.
Dum et nobis fiiit pietas et dei voluntas, pro animae nostrae
45i'emedio nos bini, Ilahbertus et coniux mea uomiiie Hruada, a die
praesente portioDcm uostrara tradimiis iu manum St[u]rme8^ abbatis et
in maniim Hruadlauge abbatissae in nostram elimosinam carradas
39. a) Styrmes /'.
68 ^>- 40: 763 August 28.
duas, in^ summa sunt mancipia XII, mansoes^ duas in Geltresbeim
cum terris, silvis, campis, pratis, j-ascuis, aquis aquarumque decur-
sibus et in Hengistdorpfe terram, quautum nobis contigit, a die
praesente pro mercede animae nostrae donamus atque tradimus per
manus illorum medietatcm ad casam sancti Bonifa[t]ii^ martyris et 5
medietatem ad casam sanctae Mariae, quantum nobis genitores
nostri dimiserunt et nos ipsi coulaborati babemus, donamus atque
transscribimus et post nostriim aniborum discessum, quantum con-
laboravimus et integrum babemus, douatum atque transscriptum ad
ipsa loca saneta superius denorainata. 10
Si quis vero, quod futurum esse non credo, quod si nos ipsi
aut ullus de beredibus^ ac proberedibus'^ nostris aut quaelibet oppo-
sita et i[n]missa^ persona, quae contra banc donationem et tra-
ditionem istam venire aut i[n]rumpere'' voluerit, i[n]primitus^ iram
dei incurrat et a manibus sacerdotum et liminibus ecclesiarum ex-^ö
communis'^ appareat, et insuper intulerit fisco sociante solidos CC
mulcta co|^n)ponat et quod repetit, evindicare non valeat, sed baec
traditio firma et stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Actum est ad Geltresbeim in villa publica anno XII. reguante
domuo* aostro Pippino rege Francorum. 20
Signum Habberti et Hruadlauge^, qui banc traditionis [k]ar-
tam^' fieri roga[ve]runt^ f Signum Alttbnringi. f signum Adalolti.
f Signum Megingozi episcopi^. f signum Hrabaningi. f signum Ger-
baldi, t Signum Ilruadbarti. f signum Tbeotuuigi. y signum Rib-
berti. f signum S[t]rangolfi''^. f signum Stabalolfi. f signum Alt- 05
belmi. 7 signum Hram[UjOlti". f signum Leibolfi. j signum Neu-
dingi. t Signum [Uujiganti^.
Ego enim Sadrebaldus scripsi et subscripsi.
40.
Graf Leidrat (Laidrat) verJcauft dem Bischof Lull [von Mainz] 30
für 37 Pfund Goldes und Silbers aus dem Schatz des Klosters seilten
gesamten Grundbesitz inner- und ausserhalb der Burg Bingen*^
mit 22 genannten Unfreien sowie eine Hofstätte und 2Ö Morgen
AcTcerlandes zu Dromersheim ^.
Mainz 763 August 28.35
SO. b) Mansoes P. r) Bonifaoii. d) haer. bzic. prohaer.
e) immissa. f) irrumpere. g) iinprimitus. h) excommunicatus.
i) domino. k; chartam. 1) rogarunt. m) Shrangolfi.
B) HramaoUi. o) Wiji-anti.
1) in — XII ist vielleicht verkürzte Wiedergabe einer namentlichen 40
Mancipien-Li.ste. 2) vgl. die Vorbemerkung. 3) V07i Wiirz-
burg; vgl. die Vorbemerkung, 4) Uheinhessen Kr.- Stadt.
6) ebenda Kr. Bingen.
Nr. 40: 763 August 28. 69
Cartular f. 22' {€)'; — Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug aus C
(Ky^ = Copiar. IIL f. 90'.
Aus C: Schannat Trad. 12 nr.23; — Dronke Cod. 16 nr. 26. —
Aus E : Broiver Ant. 209 = Le Cointe Annales VI 203; — Dronke Trad,. 7
scap. 3 nr. 42. — lieg. : v. Sartori IIa 300; — Scriha III 2 nr. 27 und 5
nr. 70; — Wtidenhach Uegesta Bingiensia 1 nr. 8; — Will Reg. I 36
nr. II 17.
Diese U. beruht auf derselben Fassung tote U. 29. C ist so
reich an Correcturen tvie kein anderes Stilck des Cartidars. Von
i*^ den zahlreichen Verbesserungen auf Rasur rühren einige sicher
(XN. c, Bj ij n, r^ z, dd)y andere höchst lüahr scheinlich (NN. a, g^
ky l, m, 0, t) von der angelsächsischen Haupthand her, welche die
Copie seihst geschrieben hat. Aber auch die übergeschriebenen Nach-
träge (NN. p, u, IC, y, aa) können durchaus dieser angehören ; denn
■^5 wenn sie auch in der Hauptsache Minuskel- Ductus aufweisen, so
verraten doch wieder die unzialen d und die zugespitzten Schäfte in
der Silbe ni von Hildoini (N. n) die angelsärh.nsclien Gewohnheiten
des Schreibers. Soviel halte ich allerdings für sicher: die erneute
Collatlon von C mit dem Original, auf der die Verbesserungen
^0 offenbar zum grössten Teile beruhen, ist erst nachträglich erfolgt.
Dagegen gibt der Schriftbestand keinen Anhalt für die Annahme,
dass das Original noch Jahre oder gar Jahrzehnte lang nach der
Herstellung des Cartulars vorhanden getcesen sei. Einer der in C
verbesserten Fehler (vgl. N. y) steht auch in der gleichzeitigen,
^5 übrigens im CartiUar ebenfalls unmittelbar folgenden U. 41, woraus
aber jedenfalls nicht geschlossen icerden darf, die Collation von C
könnte auf einer anderen Ausfertigung der U. beruhen als die
Copie selber.
Unsere U. imd U. 41 sind für Bischof Licll von Mainz aus-
^(^ gestellt (vgl. zum Folgenden namentlich Sickel: Sitzungsberichte der
[Wiener]' Akademie XLVII 635, Ölsner : Jahrbücher 386 ff., 516 f.,
Tangl: Mitteilungen des Instituts .XX 224 f., Hauck 11^ 59^). Die
durch Eigils Lebensbeschreibung (vgl. oben S. 28 Z. 39 ff.) bezeugte
Verbannung des Abtes Sturmi ivar also im August 763 bereits erfolgt.
^^ Dass sie nicht vor dem November 762 eingetreten ist, geht anderer-
seits aus U. 39 hervor, in der Sturmi noch genannt ist. Das Wieder-
auftreten Sturmis in U. 42 vom 11. Mai 765 stimmt genau zu
dieser Einreihung ; denn zicei Jahre hat nach Eigil die Verbannung
geicährt. Man bringt sie allgemein in politischen Zusammenhang
^mit dem Abfall des Herzogs Tassilo von Bayern im Frühjahr 763
( Mühlbacher ''^ nr. 96 d).
Domino magnifico fratri Lulloni episcopo in Christi nomine
ego Leidratus coraes'*.
40. I) Überschrift in C: Kart(ula) Leidrati com(itis) de Piugiu, im Register f.2:
*3 Leidrati. II) E: Leiderat comes dedit sancto Bonifacio per manum LuUi,
episcopi in papro "Wormaci^ quicquid proprietatis hubult in vineis, in agris, Silvia
pratis et in Truimaiesheim aream unam cum adiacentiis suis et familiis ao prole
8ua fag — sua später yiachgetragenj. tt) axis comis corr.
70 Nr. 40: 163 August 28.
Fiiigit mos legum, ut iura sunt inter emptorem et venditorem:
soUemni^ scriptura firmetur et non detrahendi^ sed repe[ti]tio'^ con-
parandi« alicui^ videatur esse formido^.
Ideo vendidimus tibi in pago Uuormacinse^* in loco, qui dici-
tur in Castro Piug*insie, quod est constructurn super fluvium Hrenum^^
et super fluvium Naba^, id est domibus, aedificiis, accolabus, vineis*,
terris, araturiis, mancipia his nominibus: Plidolf, Thetolf^% Ag-ilolf,
Ratulf, Hriho^oz, Theoto, Ota, Godalt[h]rud', Baldina ^^, Ratsuuind,
Theothaid", Uuilliheri, Hrihuuin, Sigipraht, Si2:iboto, Ernust, Theot-
praht, Adalpraht, Erlsoend^, Leobuuar, Gaozolt^, Tbeotrud et cam- -^^
pis, pratis, silvis, paseuis, aquis aquarumque decursibus, excultum
seu incultum, mobilibus seu inmobilibus, quod geuitor mens et
genetrix raea morientes mihi dereliquerunt et quod germana mea
mihi tradidit*^ intus murura castello Pingense vel foris murum seu
in ipsa marca et illa mancipia cum omni suppellectili eorum et ^5
cum omni integritate, sicut nos visi '' fuimus ^ habere omnia.
Et similiter dono in alio loco nuncupante in villa, que dicitur
Thruhtmaresheim*, aream unam cum casa cum omni stabilitate;
hec" sunt adfines: de una parte Hildoini^', de alia parte sancti
Liutgarii^, tertia parte via publica, quarta parte iterum via publica. 2(^
Et dono araturia'*^ iugera XXV in ipsa marca Truthmaresheim, sicut
inter nos conplacuit atque convenit inter auro et argento de pretio
sancti Bonifatii martyris probatas atque pensantes numero libras
XXXVII dedimus tibi, ita tamen ut ab [hac] '^ die habendi, tenendi
seu commutandi vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac^ö
firmissimam in omnibus habeatis potestatem.
Et, quod fieri non credo, si quis ex hoc uUo umquam tempore
pulsare voluerit aut fortasse^ evicerit^'^', noverit'^^ a me vel ab
beredibus meis vobis vel heredibus vestris^^ tantura et alterum
tantum vel quantum ipsa res meliorata valere'^'^ poterit, se esse^o
redditurum, stipulatione firmitatis subnixa.
Actum Mogontie civitatis publice; facta vendicio sub die V. kl.
septembris anno XII.^^ regni dorani Pippini regis.
4:0. b) danach s radiert. c) aus tetraliendi corr. d) repe-
tio C. <») aus comparanti corr. f) aus aliqirs corr, p) do auf '>ö
Rasur. h) Randvermerk des 11. JTi.s : Worma. i) erstes i aus anderem Buch-
staben-Ansatz corr. k) Thet auf Rasur. 1) Godaltrhiid. m) na auf
Rasur. n) vielleicht aus Theothart corr. o) OfMid auf Rasur. p) aozo
auf Rasur. q) über r/fitilgtem concedit nachgetragen. r) s nachgetragen.
s) aus sumus? corr. (?, aus i, erstes u auf Rasur, i nachgetragen. t) Randvermerk -iO
des 11. Jh.s: Trutmaresheim. u) auf Rasur aus quod corr. v) über getilgtem
Hluduuuini nachgetragen. >v) aus aruturia corr. x) über getilgtem quod
nachgetragen. y) fehlt C. z) über getilgtem infest.ire nachgetragen
aa) rit auf Rasur. bb) aus novere corr. cc) davor nieis getilgt. cid) icohl
aus volere corr. ee) anscheinend nachträglich aus II corr.; vgl. VorbemerKung 15
zu U. 41.
1) der Ithcin. 2) die Nahe. 8) Kloster Murbach (Oberelsass,
Kr. Gebiceiler).
i
Nr. 41: 163 August 31 (28?) 71
Ego üuolframnus cmanuciisis rogatus scripsi et notavi diem
et tciupiis quo supra.
t Signum Laidratus comis, qui haue venditioncm fieri roga-
vit. t Signum Imiinsuuindae germanae cius. f Clietoni. f Bcrn-
.-ibarii. f üuilliharii. f Liubiloni. f Otacri. f Rinoaldi f.
Graf Laidrat verkauft dem Bischof Lidl [von Mainz] für
drei Pfund Goldes und Silbers aus dem Schatz des Klosters eine
Jlofstätte zu Mainz, ^^^^j ^^^^^^^^ ^^ ^^^,^^^
Cartular f. 23 (Cy ; — Cod. Eberhardil f. 138 Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90'.
Aus C: Schannat Trad. 2 nr.3; — Dronke Cod. 6 nr. 8. — Aus
E: Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 43. — Übers.: Kiilb Schriften des h.
i5Bonifadus I 442 nr. 179. — Reg.: Scriha III 1 nr. 5 und 333 Anm.
I A 24; — Will I 36 nr. II 18.
Da die U. den Tod des Bonifatius voraicssetzt, muss ihre Jahres-
angabe falsch überliefert sein. An sich läge die Emendation von II
in V nahe. Aber die Erwähnung des erst 762 (vgl. unten 8. 72 N. 1)
HO Abt gewordenen Hariberaht erfordert eine noch höhere Zahl. Offenbar
ist eine X ausgefallen, icie in U. 40, wo die Ergänzung vom
Schreiber selbst gegeben wurde (N. dd). Durch die Übereinstimmung
der beiden Fassiongen wird diese Annahme gewiss, ja vielleicht ist
sogar wie dort V. statt II. kal. zu lesen, was völlige Gleichzeitigkeit
^'5 ergeben würde. Zum Inhalt vgl. die in der Vorbemerkung der
ü. 40 genannte Litteratur. Unmittelbare Vorlage war U. 40 übrigens
nicht; das zeigen einzelne genauere Übereinstimmungen mit U. 18.
Domino magnifico fratri Lulloni episcopo in Christi nomine
ego Laidratus comis"*.
30 Fiugit mos legum, ut iura sunt inter emptorem et venditorera,
ut sollempni scriptura firmetur et nee detrahendi nee repetitio con-
parandi alicui esse^ videatur^ formido.
Ideo vendidimus tibi intus muro Mogontie^ civitatis publice
aream unam; hec sunt adfines: de una parte Adalprahti, de alia
55 parte Folcholti, tertia parte fluvius Rin^, quarta parte via com-
munis, sicut inter nos conplacuit atque co[n]venit^^, ut inter auro
et argento probatas atque peusantes numero de pretio sancti Boni-
fatii martyris libras III dedimus tibi, ita tarnen ut [ab]^ hac die
habendi, donandi, vendendi'' seu commutandi vel quicquid exinde
•iO 41. I) Überschrift in C: Kartula Leidrati comitis de Mogontia ac ae Uuorina-
ciiise, im Register f. 2: item Leidrati. II) E: Item Leiderat comes infra
muros Mogoutie civitatis dedit sancto Bonifacio domos et familias, &) zu
conies corr. b) dea aus dur corr. c) Randvermerk des 11. Jh.s: in
Mog. d) covcnit C. e) fehlt. f) v aus d corr.
^ 1) der Rhein.
72 Nr. 42: 765 Mai 11.
facere volueritis, liberam ac firmissimam in omuibus habeatis
potestatem.
Et, quod fieri non credo, si quis ex hoc ullo iimquam tem-
pore voluerit iDpulsare aat infcstare^, nover[it]'^ a* mc vel ab here-
dibus meis vobis vel heredibus vestris tantum et alterum taotums
vel quantum ipsa res meliorata valere poterit, se esse redditurum,
stipulatione firmitatis subnixa.
Facta vendicio sub die II. kl. septembris anno [X]ll.^' regni
domni Pippini regis.
Ego üuolframnus emaniiensis rogatus scripsi et notavi diem lo
et tempus quo supra.
f Signum Laidrati comitis, qui banc vendicionem scribere roga-
vit. s. Irminsuuiudae. s. Reginolt. s. Olacar. s. Hariberaht abb(as)^.
s. Getto, s. Uuilliheri. s Liubilo.
4:2.
EggioU (Aggioldus) sclienM dem Kloster zu Händen des Abtes
ßtiirmi für das Seelenheil seines Bruders Hiltwin (Liuticin) zwei
Höfe zu Bossioeiler '^ ({Bockenheims?^) samt zugehörigen Liegen-
schaften zu Ascae^ und WieheJsMrchen^.
Wo7'ms 765 Mai 11. 20
Cartular f. 21' fC)^; ~ Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90'1
Aus C: Schannat Trad. 14 nr. 26; — Dronke Cod. 19 nr. 29 =
Boos UU.-Buch der Stadt Worms 13 nr.3 unvollstimdig. — Aus E : Dronke
Trad. 7 cap. 3 nr. 40. — Reg. : v Sartori IIa 300; — Scriba III 8 nr. 123. 25
4:1. g) vgl. U. 40 Note y. h) r.overe, vgl. U. 40 Note aa. i) nach-
getragen, k) II (J, vgl. die VorJiemerkung.
42. I) Überschrift in C: Kartula ttaditioi)i-j Eggiolti pro remedium anime fra-
tris sui de Uuormacinse, im Register f. 2: Kpinolti. II) E: Epilolt tradi-
dit sancto Bonifaeio bona sua in Bii c li ele li eim cum terrin, viiieis, silvis, domibus, 50
qdificiis, fauiiliis.
1) von Murbach (762—774, vgl. M. G. Scriptores I 28 f., 40). Besitz
dieses Klo.Hiers im IVormsgaii bezeugen die UU. 40, 54, 87 und Schöpfin
Alsatia diplom,ntica 40 nr. 35 (767). Über die Per.'iönlichkeit Hariberahts
vgl. U. 44 Vorbemerkung. -2) llheinpfalz BA. Frankenthal (Falk: 35
Ärchivalische Zeitschrift XIII 213, Förstemann^ II 618), nicht die ausser-
halb des Wormsgaus gelegene)!, Buchsiceiler bziv. Bii.siceiler (Unierelsass
Kr. Zabern) oder Bu.'iiveiler (Lothringen Kr. Saargemünd) oder Biirr-
iceiler (Pfalz BA. Landau) oder Bür-Bos.'ilar Rheinpr. Kr. Jülich; die
Emendation ßuchrolare, in Buchsolare (Lamey: Acta Falatina I 254) i.st 40
paläographisch gerechtfertigt. 3) Gross- oder Klein- B. ebenda (nach
Bethges Vermutung), kaum Gau-Bickelheim Rheiiihessen Kr. Oppenheim
(Österley 75). 4) vielleicht Oberesch Lothrijigen Kr. Saarlouis, uenn
nicht Aschbach Rheinpr. Kr. Otticeiler ^cegen der Nähe von Wiebehkirchen
(N. 4) oder A. Rheinpfalz BA. Kusel oder Aschbacherhof ebenda BA. 4:t
Kaisei-slautern oder Eschbach ebenda BA. Landau oder Unterelsass Kr.
Weissenburg, unmöglich aber (Wald-) Aschach Unter franken BA. Kissingen
(so Försteynann^ II 213); nach Bethge nur IVjldiinmv 1 r^^" odo^
^Asch""). 5) Rheinpr. Kr. Ottweiler. ^^'^"'Tr^ OF MEO/>Jr^
Nr. 42: 765 Mai 11. 73
Besondere Fassung. Bemerkensicert ist der Beurlcundungshefehl.
Die Poenformel beruht, icenii aucJi nicht direkt, auf Marcidf II nr. 6
(M. G. Formidae 78), wie schon Tamjl bemerkt hat; die Abhängigkeit
verrät sich durch das stehengebliebene illo (Z. 29). Der Schreiber
öbegegnet noch in der am gleichen Orte aus gestellten U. 50, vielleicht
auch in Cod. Laureshamerisis I nr. 429 vom J. 754. Von den
beiden Namen, die dem Bruder Eggiolts in unserer U. gegeben
loerden, ist IliUwin der richtige, da er aucli in U. 22 so heisst.
Venerabili in Christo patri Stiirmione abbati.
io Ego Eg-giolt cogitans pro rcniedinm anime fratris mei Hiltuuini
vel pro aeterna retributione, propterea dono ac trado traditiiniqiie
in perpetuum esse volo a die presente ad monasterium saneti sal-
vatoris, quod dicitur Fulda, iibi tu presenti tempore abbas preesse
videris, hoc est quod dono in villa Bueh[s]o]are'^ in pago Uuorma-
i5cinse duas curtiles cum casis, cum terris ibidem adiacentibus et
vineis seu pratis vel silvis in loco, qui dicitur Ascae, atque in üui-
bileschiricha ad ipsas curtiles aspicientibus, id est pratis, pascuis,
aquis aquarumque decursibus, sicut superius dixi, pro anime Liut-
uuini donatnm esse volo.
20 Propterea donatiouem rogavi scribere, ut tu, abba Sturmi,
supra scriptam rem et successores tui babcant, teneant, possideant
vel quicquid exinde facere voluerint, liberam ac firmissimam in
Omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
25aliquis de beredibus meis vel proberedibus raeis aut ulla opposita
persona extranea, qui contra hanc kartolam donatiouis nieae, quam
propter nomen domini fieri rogavi vel pro reverentia ipsius loci,
venire aut eam infrangere conatus fuerit^, irara trine maiestatis
incur[r]at'^ et cum supra scripto sancto illo ante tribunal Christi de-
soducat [rajtiones^^ insuper autem inferat partibus ipsius monasterii
dupla pecunia, quantiim ista res in se conteneat, et quod repetit
eviiidicare non valeat, sed presens epistola hec omni tempore firma
et inviolata permaneat, stipulatione subnexa.
Actum Uuangiona^ civitate publice sub die V. idus mai. anno
35XIIII. regnante domno nostro Pippino gloriosissimo rege.
t Signum Aggioldi, qui hanc donationem fieri rogavit. f Al-
toni. f Odalfridi. f Hruotfridi. fGummundi. fReginfridi. f Adal-
manni. f Nordmanui f.
Ego Hiae[b]o^ presbiter et amanuensis hanc kartolam donationis
^^rogante Aggioldo^' scripsi.
42. a) Biiehiülare C ; Eanävermeru' des^ 11. Jh.s : Buclirol.; vr)J. S. 72 Note 2.
b) aus fuerat corr. c) ine. trat. d) factiones C ; vgl. Marculf II C,
M. G. Form. Ts. e) das erste n nachgetragen. f) Hiaelo; vgl. U. 60.
S) vielleicht Cori-ectur zu Eggioldo versucht oder a aus Ansatz zu g corr.
74 Nr- 43: 766 Juli (Februar 11).
4:3.
König Pippin schenkt das Hof gut Umstadt *.
OrUans 766 Juli ((Februar 11}),
Origiiialdiplom (A)^; — Einzelcopie vom Anfang des 12. Jh.s (B)^^ ;
— Cod. Eherhardi II f. 24 aus A, verunechtet (E)^^^ = Copiar. IIL f. 134' ; 5
— Registrum litterarum, sign. ,R 59' vom Ende des 15. Jh.s f. 11 nr. 84
Regest von B (R).
Aus A : Schannat Trad. 14 nr. 21 = Migne Patrologia latina XCVI
1563 nr.24; — Dronke Cod. 18 nr. 28; — Herquet Specimina 12 nr.3;
— M. G. Diplomata Karolinorum I 30 nr. 21. — ^l u s E : Broiuer Sidera lo
(Vitae) illustriu7n et sanctorum virorum 30 Citat, vgl. Brovor Ant. 5; —
Schöttgen et Kreydg I 3 nr. 6 (aus Abschrift von E). — Übers.: Külb
Schriften des h. Bonifacius I 444 nr. 181. — Facs. : Kopp-Sickel Schrift-
tafeln t. 3; — Herquet l. c. t. 3 (rechts unvollständig). — Reg.: vgl.
V. Eckhart Cojnmentaria I 586; — v. Sartori IIa 300; — Böhmer 4 15
nr. 22; — Scriba I 1 nr. 12; — Sickel Acta II 1 nr. P. 24; — Herquet
l. c. 3 nr. 4; — Gegenbaur Kloster Fulda I 41 nr. 2; — Mühlbacher
46 nr. 100 =^52 nr. 102; — Roller b 30 nr. 164; — Christ: Mannheimer
Geschichtsblätter III [1902] 59 nr. 19.
In A ist Protokoll und Text von einem unbekannten Schreiber, 20
die Rekognition von Baddilo, dem Vorstand der königlichen
Kanzlei in den Jahren 757 — 768, die Signum- und Datumzeile
vom Notar Hitherius (vgl. U. 34) geschrieben; über die tironischen
Noten vgl. Tangl: Archiv f. UU.- Forschung I 92 f. Die Fassung
scheint frei stilisiert zu sein; sie kehrt in einem gleichzeitigen 25
Diplom für St. Denis loieder (M. G. Diplomata l. c. nr. 22,
vgl. auch 23, später nr. 53, 72). Erioähnt ivird die U. ausser
in R schon in der Vita Sturmi cap. 21 (M. G. Scriptores II 375),
die hier nach Eigils ursprünglicher (W) und Rudolfs jüngerer Fas-
sung (Er) — vgl. oben S. 4 Z. 11 ff. und Stengel: Archiv für UU.-so
Forschung V 141 ff. — ajigeführt sei: Verum quia vir iustus et
deo perfectus apud universos magnus (Inagnos Er) et maxirae apud
Pippinum regem habebatur, impetravit suis apud ipsum sermonibus
W: — habebat enim locum famili- | Er: * ut fiscum regalem Omun-
aritatis non modicum — , ut fiscurü
id est Omunstat cum omnibus, que
in illa villa antiqui reges posside-
bant, ad supradictum saepius mo-
nasterium in suam elemosynam
condonaret atque per conscriptam
chartam, sicut mos fuit firmaret.
stat videlicet cum omnibus, que 35
in illa villa antiqui reges pos-
sederant, * monasterio Christi,
cui ipse praeerat, * condo-
naret atque per conscriptam car-
tam, sicuti mos fuerat, COn- 40
firmaret; quod ita factum est.
4S. I Rückvermerke auf A: 1. (Ende des 8. bis Beginn des fl. Jh.s, stark ver-
blasste UU.-Cnrsive) Carta sancti Bonefacii de Autmond i stat ; 2. (9. Jh.) deOtmuntes-
stat; 3. (10. Jh.?) Pippini ; 4. ('J.llO. Jh , nur Federprohe) car;5. (? Jh.) iraperatoris Pipini;
6. (15. Jh.) Tradicio Fijjpini reeris Omstad sancto Stormioni abbati; 7. (15. Jh.) 45
Pippini (über durchstrichenem Stormlone?) imperatoris. II) B ohne
Indorsate. III) Überschrift in E: Traditio Bippini iunioris rle Omenestat,
dazu Randvermerk aus dem 14. Jh.: Sipillata est; im Rerjister f.'J: Traditio Pippini
de Omenstat et de omi)ibu3 ap])cndiciis eius.
1) Gross- oder Klein- U. Starkenburg Kr. Dieburg. ao
Nr. 43: 766 Juli (Februar 11).
75
Ein anderes Citat steht in dem Abtkatalog aus dem Beginn des
10. Jh.s (M. G. Scripfores XIII 272; Dronke Trad. 162): Qui
(.läi.ilich Stürmt) apud Pibpirium Otmuiitosstat (die Wortform = dem
2. Indorsat in Ä, vgl. Note I) . . . adquisivit.
5 (Chrlsmon)'^ » Pippinus rcx Francorum vir^ inlustcr'*.
Et" quia mouente scriptura^ ita'^ oporteat^ luiumqiiemque^
constanter praeparare-^, qnateiuis'' veniente in conspectu superni
iudices** illam^ nierea « tur domini piam voceni''^ audire, quem omnes
iiisti ex boiiis aetibus erunt g-avisi^
10 Qiiapropter''^ nos salubriter", ut credimus, considerantcs^, qua-
liter ex terreiiis-^^ rebus, quibus'^ divina misericordia nobis*' afflueiitcr
in hoc seculo largire dignata est, saltim vel in^ paupcribus^ ex hoc
tribuere deberemus^ unde misericordiam ipsius adaepisci" valeamus.
Idcirco*'' donaoius nos"' pro animae nostrae reniedium^ vcl^
^sbone menioriae g-erniano nostro Carolomanno^ quondam'^ ad mona-
steriuni Fulda"% ubi domnus^^ Bonefacius^'^ corpore requiescit^^,
villa aliqua'^'^ noncupante'"'' Autraundisstat, qui ponitur^^ in pago
Moinigaugio '''^ super" fluvio Ricchina, cum omnibus terminis vel
Ä: appendieiis suis, ut cum omni
20 integritate ad ipso monasterio
vel mouacbis ibidem deservienti-
bus seu luminaria ipsius eccle-
sia'^^^' procuranda vel stipendia
pauperum ibidem praedicta villa
25 proficere debcat in aumentum^^
et ut melius dilectat""'^ ipsos
monacbus"^^ pro uobis vel ger-
mano nostro seu subsequentem
progeniae nostra die noctuque
30 domini misericordia adteutius de-
praecare.
mJ : <^appendiciis suis.
Donamus ergo ipsara nostram
proprietatem in ius et proprieta-
tem sancti Bonifacii et ipsius
monasterii ac fratrum ibidem deo
faraulantium cum omni decima-
tione ipsius boni, ut inde himi-
naria ipsius ^cclesie procurCntur vel
stipendia fratrum et elemosine pau-
perum ingiter inde tribuantur, ut
eos magis delectet Orare pro nobis *.
4,3. a) fehlt E. b) v. inl. felilt E. c) sacra Script. E.
^) Sic B. 6) oportet E. f) add. nostrum E. g) se prep. E.
h) ut E. i) iudicis B; in summi iudicis conspeclibus E. k) piain do-
-jö mini vocem niereatur E. I) iusti cum }?audio sunt audituri E. iii) id-
circo E. n) salubri E. o) consilio atiducti consideramus E. p) das
aiceite e von gleAcher Hand (anders M. G. DD. Karol. I SO Note a) auf Rasur, wolil
anstatt ziceier Buchstaben A. q) add. nos E. r) statt nobis — est E:
largriter ditavit. s) salt. — in fehlt E. t) statt paup. — deber. E:
JO pauperes et qcclesias Christi consolemur. ii) adipisci E. v) Qua-
propter E. w) add. devoteque ontradimus E. x) remedio E. y) statt
vel — quondani E : et fratris nostri Carlomanni commemoratione E. z) Karlo-
manno B. aa) Ful(iensc monasterium E. bb) preciosus Christi
martir add. E. cc) Bonifacius B. E. dd) quiescit E. ee) quodiiam
^5 prcdium E. ff) nuncupate B; Omenestat fOmen mit blasser Tinte auf Rasur
von icohl nur 3 Buchstaben) nuncupatum E; Randvermerk des lö. Jh.s in E: Omestad;
Gm Stadt R. ^^) qui ponitur fehlt E. hh) Moynecgowe E.
ii) super — Ricchina fehlt E. kk) ecclesiq B. 11; auementum B.
mm) dilectet B. uii) monachos B.
76
Nr. 44: 766 (754—162?) September 24.
Igitur predicta villa * cum omni inte-
gritate * ad prefatlim monasteriUQl
* perpetualiter pertineat et nullus
eam ab eo removere vel inipe-
dire aiuleat. s
Quod si qiiis hoc fecerit, in
eternum a dornino et saucto Boni-
facio omiiibusque sanctis separan-
dus et excomniunicandus erit.)
10
Igitur praedicta villa una cum
terriS; doniibus, aedificiis, accola-
bus, mancipiis, salvis''^, campis,
pratis, pascuis, aquis aquarumve
decursibus, mobilibus et immo-
bilibus, sicut supra diximus, cum
omni integritate, quicquid prae-
senti tempore nostra ibidem ^^
videtur esse possessio, pars prae-
dicti monateriii'^'? eusque''' rec-
tores habeant, teneant adque
possedeant** et ad" ipsa casa
dei in nostra aelymosina"" vel
germaiio nostro usque in perpe-
tuum absque ullius repetitione
debeat esse^^ iure integro con-
firmata.
Et^'''*^ ut haec cessio firmier habeatur^^, nos eam subter firma-
vimus vel de anolo'^^ nostro sigillare studuimus.
l Signum ^" (Kreuz - Monogramm) *' Pippini gloriosissimi ^' 20
regis l .
(Chrismon)^' 5 In dei nomine Baddilo recognovit et * (Rekog-
nitionszeichen ; tironische Noten: Badilo subscripsij (verletztes
Siegel).
Datum ^' in mense iulio anno quintodecimo regni nostri; actum 25
Aurilianis^' civitate publice'"'. In dei nomine Hitherius scripsit;
feliciter.
15
44:.
Der Geistliche Raribercfus schenkt einen auf dem Grundstück,
das ihm Nandhari verkaufte, angelegten Weingarten zu Wackern- ^^
heim
Mainz 766 (754—762?) September 24.
Cartular f. 12' (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 137' Auszug aus C
(E)'^ = Copiar. III. f. 90 (e).
4:3. 00) A ; Sil vis B. pp) ibidem B. qq) A. rr) A, aus huius-
qae corr. ; eiusque B. ss) possideant B. 1t) d auf Rasur aus t corr. A.
uu) elemosina B. vv) vnii gleicher Hand fanders M. G. DD. Karol. I 30 Note f)
nachgetragen A. wn) Et — studuimus fehlt E. xx) aus habcretur corr. B.
yy) anulo B. 7.7.) Eschatokoll fehlt ganz B, Signum — rejjis hinter der Datum-
zeile E. aO Vollziehung nicht erkennbar ; Monogramm fehlt E. b') ßloriosi E.
cO Rekognitionazeile fehlt E. d') TU. id. febr. statt Datum — refjni nostri nach
actum -- civitate E. f') Aurelianis E. t) publice — feliciter fehlt E.
44. I) Überschrift in C: Kartula traditionis Hariherti de I'norniacinsc, im Re-
gister f.2: Heriberti. 11'» E: Flarilirobt de pago W. tradidit saucro Bonifacio
bona sua in villa Wacbarenlicini.
35
40
45
1) Rlieinhessen Kr. Bingen.
Nr. 44: 766 (754-762?) September 24. 77
Aus C : Scha7i7iaf Trad. 12 nr. 24 (mit an. rc^^'ni XII, j; — Dronke
Cod 19 nr. SO = lioos UrkuruUmlnich der tStadt Woraus I 4 nr. 4 unvoll-
st ändi(j. — Aus K: Dronke Trad. 6 cap 3 nr. 20. — lieg : v. Sartori
IIa 300; — Scriba III 2 nr. 28, 8 nr. 131 nnd 333 Anm. I A 3.
5 Fassung tele in U. 22. Der Aussteller kommt schon in UU.
23, 26 f. y wahr.^cJieinlicJi auch in 31 und 33 vor. Zugleich möchte
man ihn dem Abte llariberaht von Murbach, der in U. 41 begegnet,
gleichsetzen. Aber da er nue in den UU. 23 und 26 f. so auch in
unserer U. nur clericus heisst, müsste deren Jahrzahl XV atis einer
10 niedrigeren Ziffer (Ul bis XIJ verderbt sein, icenn diese Gleichung
bestehen sollte; die Einreiliung luäre dann durch die JJ. 754 (Tod
des Bonifatius) und 762 begrenzt.
In nomine patris et filii et spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inuiensis peccatis et
15 (Icbitis offeriraus, tarnen pius dominus noster Jesus Christus non
quantitatcm muueris sed devotioncm animi perspicit offereutis.
Ideoque ego Hariberctus clericus sana meute sanoque cousilio
pro malis peceatis meis, ut in futurum veniam aliquod promerire
nierear, dono ad monasterio sancti Bonif(atii) martiris, quod est con-
2östructum in silva, que dicitur Bochonia, super fluvium Fulda, ubi
ipse sanctus martyr sacro requiescit in corpore, Lochest quod dono
ad istud monasterinm^ in pago üuormacinse in villa, cuius voca-
bulum est Uuacharenheim^, viuea una; et^ ipsa vinea facta est in
illa terra, quod mihi Nandharius tradidit pro solidis meis, quod
i?ösunt adfiuis de una parte üuigharti, de alia parte Nortbercti, tertia
parte Adalperdi, quarta parte terra araturia, totum et ad integrum
a die presente ad iam dicto monasterio sancti Bonifatii iam dictam
rem habeatis, teueatis, possideatis vel quicquid exinde facere volu-
critis, liberara ac firmissimam in omnibus habeatis potestatem.
30 Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus vel quislibet ulla oppo-
sita persona ^^ extranea, qui contra cartolara donationis haue venire
aut eam inrumpere voluerit, primitus iram dei omnii)otentis et trinae^
magestatis incurrat et ab omni loca santorum excommunis appareat,
35 et insuper solventem ad iam dicto monasterio sancti Bonifatii auri
uncias V, argenti pondus X multa conponat et quod repetit evindi-
care non valeat, sed presens kartula donationis omni tempore firma
et iüviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Actum Mogontie civitate publice sub die VIII. kl. octubris
40 anno XV. regni Pippini rege.
Ego üuolframnus [e]m[anu]ensis^ rogatus scripsi et notavi
diem et tempus quo supra.
44. a) aus monasterio corr. b) Randvermerk des JJ. Jh.s : Wacharen-
heim, c) danach in getilgt. d) a woJil atts e corr. e) a aus
45 i ? corr. f) Mogocensis; vgl. U. 24 h Note l.
78" ^r- 45—46: 747—768.
t Signum Haribercti clerici, qni hanc kartolara donationis fieri
rogavit scribere pro [remedio]^ auime siie. f signain Ani;ilnlfus.
f Signum Adaloltus. f signum Irminolfus. f Signum Hrolliolius.
[Der Hausmaier oder König] Pippin schenld das Hof gut n
^ ([747—768.]}
Erfindung Eberhards^ einzureihen in die Zeit der Alleinherr-
schaft Pippin s^ ohne ausdrückliche Behaiqjtung der Beurkundung
nur eriüähnt in der Üherschrift des verfälschten Diploms Dronke lo
nr. 636 (Mühlbacher ^ nr. 1849, vgl. Roller b 31 nr. 167) vom J. 891
im Codex Eberhardi II f. 25' : . , de villa Logena, quam priinum
dederat Pippinus, sed postmodum ablata fuerat. Dort loie auch im
Text dieser U. ist Logen a auf teiliveiser Rasur, vermutlich aus Lou-
ginga^ corrigiert; das Stück bezog sich also in Wahrheit auf einen m
anderen Ort — es ist a7i Lauingen (Braunscliioeig Kr. Helmstedt) zu
denken — und von Haus aus nur auf ihn die Lageangabe in pago
Falaba. Demnach ist man lueder berechtigt, mit den Herausgebern
der ,,Bavaria'^ II b 978 und v. 8pruner-Menke Handatlas nr. 35 um
Laugna (Note 1) herum einen Gau Falaha anzunehmen, der dort sonst 20
nirgends bezeugt wird, noch braucht man das interpolierte Logena
nun noch in dem Gau Falaba, d. h. in Ostfalen — bei Förstemann
Namenbuch 11^ 840 sind einige Belege des Wortes irrig auf West-
falen bezogen — zu suchen (das Citat bei Österley 405 beruht auf
Verwechslung). Fuldischer Besitz zu Laugna ist sonst nicht über- 25
liefert, würde aber in den um die Donau liegenden Güter-Komplex
des Klosters (t^gl. z. B. UU. 34 — S6) gut passen. Eberhard kann bei
der sehr entfernten Lage des Ortes seine Angcd)e zudem kamn ganz
aus der Luft gegriffen haben. Ähnlich wie im Falle von Finningen
(vgl. U. 35) mag zu seiner Zeit ein Rechistitel vorha^iden gewesen 30
sein, dem die Interpolation eine urkundliche Stütze verleihen sollte»
46 f.
König Pippin erlässt zu Gunsten des Klosters den Kauf-
leuten zu Fulda den Rhein- und Marktzoll in der Stadt Mainz
sowie in den anderen Städten seines Reiches und schenkt dem 3,5
Kloster einige zinspflichtige Familien zu Mainz.
([761—768.]}
44. g) fehlt C.
1) bayr. Schwaben BA. Wertingen. Das „Bavai'ia'^ l. c. noch zur
Wahl gestellte Lauingen (ebenda BA. Dillingen) kommt nicht in Betracht ^40
da es hei Fjberhard (vgl. U. 35) J^ougingen hcis.st, eben.^o tcenig die
norddeutschen Orte Logum (Hannover Kr. Emden, alt Lngonha), Loge
(ebenda Kr. Syke), Lage (ebenda Kr. Bentheim oder Westfalen Kr.
Tecklenbiirg oder Lijjpe).
Nr. 46: 751—768. 79
Cod. Eherhardi II f. 153 (E)^ = Copiar. III. f. 219.
SchUttfje.yi et Kreyf^ig I 2 nr. 4 (aus Abschrift von K) ; — M. G.
Diplomata Karolinorum I 58 nr. 41. — lieg.: /Wickel Acta II 410 nr. 2; —
Geqenhaur Kloster Fulda 1 52 7ir. 2; — Mühlbacher Req. 50 nr. 110 ='
[,56' ur. 113; — Roller b 58 7ir. 275.
Die U. steht auf einem icährend der Arbeit nachgetragenen
Eiiizelblatt des Codex Eberhardi nnd gehört zu den gröbsten Fälschun-
gen Eberhards, der ein Motiv zu ihr gewiss dem itnmittelbar nachher
kopierten Verzeichnis von Censualen Fuldas in der Stadt Mainz
10 (Dronke cap. 58) entnahm. Für ein paar echte Formelbruchstücke
kommt am ehesten U. 90 als Vorlage in Betracht. Ausserdem enthält
das Spurium aber in seinem letzten Teile starke Anklänge an könig-
liche Zoll- und Marktprivilegien des 10. Jh.s. Man vergleiche ut
nullus . . ncgotiator bzw. sit pax, euntibus et redeunti-
15 bus V e n d e n tibus et e m e n t ibus S. 80 Z. 35 ff. tnit p a ce e a n t
r e d e a n t . . comparando e m e n do v e n d e n do oder n e g o t i a -
tores . . euntes et redeuntes talem pacem . . obtineant
oder euntes negociantes atque commorantes eundo et redeundo
talem obtineant pacem in den U. Ottos HL (M. G. Diplomata IIb)
20 nr. 311, 357 (ähnlich nr. 364, 372, 399) aus den JJ. 999 — 1001;
namentlich in nr. 364 und 372 finden sich zu dem, Vordersatz Qui-
cumque hoc violaverit (Z. 42) der Strafformel Berührungen:
Quicumque autem . . violator . . existerit und Si quis . .
violaverit; in nr. 372 kehrt in ceteris civitatibus (Z. 37)
25 wörtlich vdeder; ut eo maiorem utilitatem fratres . . conse-
quantur (Z. 39 f) lässt sich vielleicht vergleichen mit ut . . abbas . .
eiusque successores . . mercati utilitatem . . ad opus fratrum
accipiant; auch der Ausdruck vectigal persolvant (Z. 38)
entspricht der Diplomsprache des 10. und 11. Jhs (vgl. z. B. bannuni
.3opersolvant l. c. IIb nr. 357, cogantur vectigalia persolvere
in der U. Ottos IL M. G. Diplomata II a nr. 112). Noch schlagen-
der wirkt die Parellele mit der unvollzogenen U. Ottos L (l. c. I)
nr. 391; hier heisst es: Concedinius . . familiae in predicta Trevi-
rorura urbe aliisque imperii nostri civitatibus habitanti,
35 nt . . habeat licentiam . . intrandi et exeundi vendendi et
cmendi . ., und in unserer ü. ist zu lesen: Statuimus . ., ut nullus
mercator Fuldensis oppidi seu quivis negotiator abbatis vel fratrum . .
nee in prefata urbe Mogontia ncc in ceteris civitatibus
regni nostri aliquod exactionis vectigal persolvant, sed sit pax
•/f^ euntibus et rede un tibus ven den tibus et emen tibus . . Diese
Anklänge, die auch unten durch Sperrdruck hervorgehoben sind,
machen es in ihrer Gesamtheit unzweifelhaft, dass Eberhard irgend
ein r/arkt- bziv. Zoll-Privileg gekannt hat, icelches von einem der arei
Ottonen, tcohl dem drittelt, erteilt war oder wenigstens in seiner
45 40 f. I) Überschrift in E; Qualiter Pippinus rcx contulit Fuldensi ^cclesie in
honore Siincti Bonifacü teloiieum navis per Keuum et theloneum fori in Mogontia et
quasdam familias cum domibus et curtibus suis ut singulis annis annuus census inde
solveretur ad Fuld(en8e) monasterium.
80 Nr. 46: 751-768.
Fassung auf deren Zeit zurückfülirte. Ein Eigentum des Fuldaer
Kloster arcMves an dieser ü. kann allerdings kaum in Frage kommen;
Eberhard würde sie in diesem Falle sicherlich nicht nur in so
versteckten Resten auf die Nachtveit gebracht haben, und ihr völliges
Verschwinden aus der ganzen archivalischen Überlieferung icäreö
ebenso loenig zu begreifen. Nahe liegt die Vermutung, dass sie für
die Kaufleute von Fidda ausgestellt war. Dann hätte Eberhard sie
ausserhalb des klösterlichen Archives kennen gelernt, zum Rechtstitel
seines Klosters umgestaltet und durch Rückbeziehung auf Pippin
iiberti'umpft. Die Erteilung des Privilegs der Verkehrsfreiheit an lo
Kaufmannsgenossenschaften ist unter Konrad II. mehrfach erfolgt,
an die Naumburger und Quedlinburger (M. G. Diplomata IV nr. 194
und Vorbemerkung zu nr. 290). Nicht eher könnten es loohl auch
die Fuldaer erhalten haben, da erst seit 1019 in Fidda ein Markt
bestand (Dronke nr. 734 = M. G. Diplomata III nr. 413). Noch ir>
loeniger Halt als diese freilich problemcdische Annahme besässe die
einzige ausserdem sich bietende Ausflucht, die echten Bruchstücke
unserer U. auf ein ortsfremdes, etwa ein Maiyizer Privileg zurück-
zuführen; sie tvilrde der Arbeitsweise, dem engen geistigen Horizonte
Eberhards widersprechen. 20
(Pippinvs rex Francie et Alamannie omnibus Christi regni-
que fidelibus gratiam et salutem.
Quia nostniin est consulere ecclesiis Christi et fratribns, qui
nondum preparaverunt sibi partes mittere, ideo * notum vobis facimiis,
quod quasdam res proprietatis nostr^ *, quas * habuimUS in MoguntiaCensi 25
civitate, tradidimUS ad sanctum Bonifacium in Fuldensi monasteriO, id est
theloneiim navis per Renum et theloneum fori, ne Fuldensis oppidi
mercatores quicquam exactionis precii vendentes aut ementes per-
solvant, et quasdam familias cum domibus et curtibus suis, ut siu-
gulis annis aimuus census inde solvatur ad Fuldense raonasterium,3o
ubi SturmiS venerabilis abbaS multltudilli monachorum preesse videtur.
Ad quorum solacium hunc eundem nostre proprietatis censum pre-
bere disponimus fortiterque ac firmiter precipimus, ut quod tradimus
ac disponimus, ratum et stabile sit in perpetuum.
Statuimus etiam atque precipimus, ut nullus mercator Fuldensis 35
oppidi seu qui vis negotiator abbatis vel fratrum sancti Bonifaeii
nee in prefata urbe Mogontia nee in ceteris eivitatibus regni
nostri aliquod exactionis vectigal persolvant^, sed sit pax
euntibus et redeuntibus, vendentibus et ementibus, ut eö
maiorem utilitatem f rat res Fuldenses ab eis consequantur, ^o
quantö^ nulli nisi sue ditioni et exactioni subiecti sunt.
Quicumque hoc violaverit, regie maiestatis reus erit.)
4:0 f. a) a aui o corr. b) a aus o corr.
Nr. 47 -48: 751-168. 81
König rippin schenkt das Hof gut Schapdetten ^
Verzeichnet: Lechner bei Mühlbacher ^ 849 nr. 163.
5 Erfindung Eberhards, ohne ausdrückliche Behauptung einer
Beurkundung nur erwähnt in der gleichfalls von Eberhard gefälschten
U. König Konrads I. oder Heinrichs I. Dronke nr. 669 — M. G.
Diplomata I 46 nr. 8 (. . villam . . valde remotam ab ipso loco . .
Ditenhusen appellatam . . ab antecessoribus nostris regibus, Pippino
/oscilicct et Karolo, eidem monasterio contraditam . .), ivie diese
offenbar veranlasst durch die Original- U. Dronke nr. 744 aus den
JJ. 1022 bis 1032, in der bereits vorhandener Besitz Fuldas zu
Schapdetten ohne Angabe seiner Herkunft erioähnt ist fcurti . . ., qui
dicitur Thetton /Ditenhusen bei Eberhard] , iuxta fluvium Stiuarna^
/r>nuncupatum, ubi eiusdem predicli abbatis fiscus habetur^. Diese U.
ist für Fuldas Besitz zu Schapdetten, der in der Litteratur bisher ganz
unbeachtet geblieben ist, das älteste Zeugnis und fast das einzige: nur
noch zwei Belehnung s-UU. der Äbte Reinhard und Johann für die
Grafen Arnold und Everwin von Bentheim aus den JJ. 1464 und 1480
20 (Schannat Clientela 217 nr. 44 f.) bezeugen, dass man sich seiner
nach langer Vergessenheit doch wieder erinnert hat. Nun erklärt
sich zugleich das Bonifatius-Patrocinium der Kirche von Seh., dessen
Bedeutung bisher umstritten war (vgl. Wilkens Geschichte der Stadt
Münster 40, Tibus Gründungsgeschichte der Stifter . . im ehemaligen
25 Bisthum Münster I 97 4 ff.). Der Hof ist loohl sicher bereits im 9. Jh.
im Besitz des Klosters geivesen. Aber die Vermeidung von Wilkens,
der l. c. schon Bonifatius mit Seh. in Verbindung bringen will, bleibt
auch jetzt nicht lueniger haltlos als die vorliegende Angabe Eber-
hards selbst, der übrigens die Lage des Ortes gar nicht gekannt hat,
sowie die von ihm gebotene Namensform zeigt.
48.
Rathari (Hrathari) und seine Gatti^i Äsperin schenken ihren
Besitz in der Mark Boppard^ ((Kastei^)) nahe bei Kestert^
((Mainz}). , , ,
35'' ^^ Urmitz^ [754—768].
1) Westfalen Kr. Münster (vgl. Tibus l. c 316, 966, 952—976);
den Namen haben, wie ich nachträglich sehe, auch schon Kindlinger im
handschriftlichen liepertorium der Fuldaer Lehens-UU. und v. Ledebur :
Neue Mitteiliuigen aus dem Gebiet historisch-antiquarischer Forschungen
40 VId 145 richtig gedeutet. 2) die Stever, bei Haltern Kr. Koesfeld
in die Lippe mündend; St. von Schannat Trad. nr. 603 (= Dronke l. c.)
verlesen zu Strouua (die Streu, Nebenfiuss der fränkischen Saale).
3) Rheinprovinz Kr. St. Goar (vgl. Förstemann ^ II 495 f.). 4) Rhein-
hessen Kr. Mainz. 5) Nassau Kr. St. Goarshausen, nicht Kamp eben-
45 da (so Osterley 330). 6) Rheinprovinz Kr. Koblenz (vgl. Förstemann^
II 272). Der Ort kehrt als Hornuinzi im J. 1022 ivieder (M. G. Diplomata
III nr. 454); eine Verderbung aus Caput uiontium bzw. Capmuuti (vgl.
Fuldaer Urkundenbuch I. Q
82 Nr. 48: 754—768.
Cartular f. 26' (C)\- — Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug aus C f^j"
= Copiar. III. f. 90'.
Aus C: fSchannat Trad. 6 nr. 12 (mit der Interpolation anno
IUI. regni Pippini regis^* — Dronke Cod. 11 nr. 16. — Aus E: Dronke
Trad. 8 cap. 3 nr. 49. — Reg.: v. Sartori IIa 299; — Scriha III 2 5
nr. 13 u. 333 Anm. I A nr. 29; — Görz Mittelrheinische Regesten I 67
nr. 167 (zum J. 755).
Die U. ist nach dem Tode des Bonifatius und wie U. 49, die
direkt aus ihr abgeleitet ist — i/ire Ausstellerin ist Ratharis Mutter
(vgl. unten 8. 84 N. 2) — ^ vor 768 entstanden. Drei andere Sehen- 10
klingen machte Rathari in den JJ. 756 und 759 (UU. 30 f. y 33).
Sie beziehen sich alle auf Mainz. Das und die Eintragung der U. ins
Worms g au- Cai'tular erklärt die falsche Ortsbestimmung in E. Fassung
ähnlich wie in U. 22. Der Schreiber begegnet noch in U. 49.
In Christi nomioe. 15
Ego Ratharius et coniux mea Asperin sana mente sanoque
consilio pro malis peccatis nostris, ut in futurum veniam aliquam
promerire mereamur, donamus ad monasterium sancti Boni[fa]tii",
quod est constructum super fluvium Fulda, ubi ipse sanetus martyr
Bonifatius sacro requiescit in corpore, id est in marcu Bodobigrinse^so
ultra Hrenum ^ ad Castrionis ^ ariales cum casis, vineis, terris, pratis,
silvis, campis, aquis aquarumque decursibus, totum et integrum,
quidquid in supra dicta villa proprietatis babemus, ea ratione ut ab
bac die habendi, tenendi, possidendi vel quicquid exinde facere
voluerint^ rectores monasterii sancti Bouifatii, liberam ac firmissi- 2.';
mam in Omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra hanc donationem venire aut eam
inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinaea^?
maiestatis incurrat^, insuper autem solventem iuxta poenam seculi
ad predictum monasterium auri unciam unam argenti pond(era) IK et '
quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni
tempore firma et inviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Actum in villa Auromuncio, quod est prope litora Hreni^ fluvii. .7.'',
Ego Uiiinibald rogante Rathario et Asperina coniuge sua scripsi.
t Signum Hratharii et coniugis eins, qui hanc traditionem
scribere petierunt. f Aginoni. f Hrathadi. f Hildani.
4:8. I) Überschrift in C: Traditio Ratharii et Asperinae de Uuormacinse, im
Register f. 2 : Ratharii. 11) E: Rati^erius de Wormacense trndidit saiicto jr;
Bonifacio in Castelere marcbe bona sua, que habuit propc Mog(n^ iitiani in
vineis, agris, pratis, . pascu is, silvis, domibus, fainiliis. a) Bonitii.
b) verschrieben für Bodobriginse. c) Bandvermerk des 11. Jh.s: ad Castr.
d) t nachgetragen. e) am Rande nachgetragen. t) erster Schaft aus
Anaatz zu d ('duo?J oder q corr. 43
Annales Fuldenses zum J. 858) = Kempten (Rheinhessen Kr. Bingen)^
woran man gedacht hat, liegt also nicht vor. i) der Rhein.
Nr. 49: 754—768. 83
49.
Die Gott geioeihte Ota sclierikt zu Bingen ^ ({Mainz}) ein
Hofgut mit Haus und Gehäuden, in denen sie bisher wohnte,
sowie ihren Grundbesitz und drei genannte Unfreie.
5 Urmitz^ [754-768].
Cartular f. 26' (Cy ; — Cod. Eberhardi 1 f. 138' Auszug aus C (E) " =
Copiar. HL f. 90'.
Aus C: Schannat Tvad. 8 nr. 16 (mit der Interpolation VII. kl.
mart. anno VI. regni Pippini regis Francorumj; — Dronke Cod. 10 nr. 15.
10 — Aus E: Dronke Trad. 8 cap. 3 nr. 50. — Reg.: v. Sartori IIa
299; — Scriha III 333 Anm. 1 A 30; — Görz Mittelrheinische Regesten
I 69 nr. 170.
Die Einreihung der U. tvird dadurch bestimmt, dass sie einer-
seits nach dem Tode des Bonifatlus ausgestellt ist, andererseits den
ir, Konig Plppln als Grenznachharn des geschenkten Besitzes nennt. Die
Ü bereinstimmung in der Fassimg mit U. 48 führe ich nicht auf
Benutzung einer gleichen Formel sondern auf unmittelbare Benutzung
der U. 48 selbst zurück; der Schreiber, derselbe loie dort, hat sinn-
widrig sogar den Plurcü petierunt in der Zeugenliste aus seiner
20 Vorlage her üb er genommen.
In dei nomine.
Ego Ota deo Sacrata sana mente sanoque consilio pro malis peccatis
nieiS, ut in futurum veniam aliquam promerire mereai*, donO ad monasterium
sancti Bonifatii, quod est constructum in pag'O Gl'apfeld super fluvium Fulda,
s.'i ubi ipse sanctus martyr Bonifatius sacro requiescit in corpore, hoC est quod
donamus in Piügu marca * arcam* I cum casa et edificia, in quibus
eg"o Visus sum babitare — bec sunt adlateres : de una parte strata,
de alio latere Pippini regis, tertio latere Hagilgaucii comitis^ — et
dono servum meum nomine Tbancrat cum uxore sua et infante uno,
w Ratlind, Ercbenrat, et dono in ipsa marca, quicquid * proprietatis
habeO, id CSt terris, vineis, pratis, silvis *, totam et integrum, ea SCilicct
ratione ut ab hac die habendi, tenendi, possidendi vel quicquid exinde facere
voluerint *, liberam ac firmissimara in omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut aliquis de
,« heredibus meis vel proheredibus seu quislibet ulla opposita persona extranea,
qui contra baue donationis kartam venire aut eam inrumpere voluerit, inpri-
mitus iram dei omnipotentis et trinae maiestatis incurrat et ab Omni loca
Sanctorum excommunis appareat, insuper autem * iuxta poenam seculi *
4:0. I) Überschrift in C: Karta traditionis Otun de Uuormacinse, im Register
40 f. 2: Otun. II) i?; \'ta vidua tradidit sancto Bonifacio in Mog(untia)
aream et domum et quicquid proprietatis ibi habuit. a) Randvermerk aus
dem 11. Jh.: ar. I.
1) Rheinhessen Kr. -Stadt. 2) vgl. oben S. 81 Note 6.
3) vermutlich identisch mit dem wohl hessischen Grafen Agilgaud der U.
45 M. G. Diplomata Karol. I nr. 142 vom J. 782.
6*
84 Nr. 50: 770 Dezember 20.
inferat auri libram I argenti pondera IUI et quod repetit, evindicare noii
valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma et inviolata permaneat,
stipulatione subnixa.
Facta traditio in villa Auromuntio, quod est prope * Hreni fluvii '.
Ego Uuinibaldus presente Oda sacrata scripsi. s
t Signum Ota, quae hanc donationem scribeie petierunt. f Ka-
tharii^ filii Otvii^. f Hariiadi. f Heberhardi. f Uueleggisu. f Gunt-
hramni. f Nagalhardi. f Ratuuini. f üuilbercti. f Hunbercti.
50.
Folcrad und Agilolf sc7ien7ce7i die ihnen von Irminolf über- lo
tragene Hälfte^ seines Besitzes zu Friedelsheim^y Deidesheim^
und Gönnheim^. ^
Worms 770 Dezember 20.
Cartular f. 4 (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 137 Amzug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 89. i5
Aus C: Schannat Trad. 17 nr. 32; — Dronke Cod. 20 nr. 31 =
Boos U7'kundenbuch der Stadt Wo7'ms I 4 nr. 4 unvollständig. — Aus E :
Dronke Trad. 5 cap. 3 nr. 5. — Reg.: Grandidier Histoire d'Alsace I
b 34 nr. 62; — v. Sartori IIa 300.
Die U., die durch die Vornehmheit ihrer Zeugen auffällt^ ist 20
vielleicht ivährend oder gleich nach der Anwesenheit König Karls in
Worms (vgl. Mühlbacher RegJ nr. 138 b) ausgestellt. Fassung ähn-
lich loie in U. 38. über den Schreiber vgl. ü. 42.
In Christi nomine.
Si aliqiiid de rebus nostris locis sanctorum vel in substantia^s
pauperum conferimus, hoc nobis procul dubio in aeterna beatitudine
retribuere confidimus.
Idcirco in dei nomine Folcradus et Ag-ilolfus in amorem do-
mini nostri lesu Christi donamus illam rem, quam Irminolfus nobis
tradidit in pago Spirinse, hoc est in villa Fridolfeshaim^, in Didines-.;ö
haim% in Ginnanhaim^ in vineis illam medietatera donamus ad sanctum
Bonif(atium) ad monasterium, quod dicitur Fulda, pro animam ipsius
Irminolfi, hoc est quod ei legibus convenit tarn terris, mansis, domi-
bus^, aedificiis, accolabus, mancipiis, vineis, silvis, pratis, pascuis,
49. b) V aus a oder o corr. 35
50. I) Überschrift in C: Traditio Folcrati et Agilolfi (aus Agilofi corr.J de
Alsacinse, fehlt ivi Register. II) E: Folcrath et Ailolf dederunt sancto
Bonifacio pruprietates suas in Fridol u eshe im et in Ditencsheim et Ginneu -
heim et vineam unam. a) Randvermerk des 1'. Jh.: Fridolfe9h(aini),
Didinesh(aim), Ginnanhai(m). b) doppelt. 40
1) der Rhein. 2) der Au.'^steller der U. 48. 8) die
andere schenken Sie im selben J. an Lorsch: Cod. Laureshaniensis II nr. 2076
(Himveis. Bethges). 4) Rheinpfalz BA. Neuüadtß.jH. 5) ebenda,
nicht Friedolsheim Unterelsass Kr. Sirassburg (Österley 191, Clauss
Wörterbuch des Elsass 358). G) ebenda (dicht bei Fried elsheivi) 46
eher als Geinsheini ebenda., keinenfalls Genheim Rheinprovinz Kr. Koblenz
(so Österley 206).
Nr. 51: 110 Dezember 28. 85
aqiiis aqiiarumque deciirsibiis, omuera medietatem in illis locis supe-
rius denoniiuatis trademus atque transfundimus, ea vero ratione ut
ab bac die ipse locus sanctus vel custodes eius baec omuia teneant
atque possideant vel quicquid exinde elegerint ad faciendum, liberam
ßct fimiissimam iu omnibus babeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credimus, si nos ipsi,
quod absit, aut aliquis de beredibus nostris vel proberedibus seu
qualibet persona calliditate commotus aut cupiditate preventus con-
tra banc kart(am) donatiouis nostre, quod spontanea voluntate propter
10 uomen domini decrevimus, venire aut eam infrangere conatus f uerit,
iram trinae maiestatis incurrat et cum supra scripto sancto Boni-
fatio ante tribunal Cbristi deducat ratiouem et insuper iuferat
partibus ipsius monasterii cum cogente fisco auri libras X argenti
pondera XX et quod repetit, evindicare non valeat, sed presens
/5 donatio baec omni tempore firma et inviolata permaneat, stipula-
tione subnixa.
Actum üuangiona civitate publicae sub die XIII. kl. ianuarias
anno III. regnante domno nostro Karolo rege.
t Folcradus. f Agilolfus, qui banc kart(am) donationis fieri
20 rogaverunt. fBaugolfi^ com(itis). f üuarinbarii. f Ermberctus
episcopus ^. t Gunduuinus. f Ulf ridus f.
Ego laebo presbiter et ammanuensis^ banc kart(am) dona-
tionis scripsi.
31.
25 Egi und seine Gattin Sigihilt ((Uta)) schenken ihren Besitz
zu Münnerstadt^ und Halsheim^^ samt 19 genannten Unfreien,
an deren einem ein Drittel des Eigentums ihiien gehört.
110 Dezember 28.
Cod. Eberhardi II f. 90' Cartular- Auszug (E)^ = Copiar. III. f. 111'.
3ö Aus der Vorlage von E: Pistorius 500 fPj " = Pist.-Struve
551 nr. 16, = Schannai Trad. 11 nr. 33 und = Dro7ike Cod. 21 nr. 32.
— Aus E : Schöttgen et Kreysig I 40 nr. 14; — Dronke Trad. 80 cap. 39
nr. 14. — Reg.: v. Sartori IIa 300; — Heffner: Archiv . . von Unter-
franken . . Vl'a 126.
55 Die häufig gehrauchte Fassung (III, vgl. die Einleitung) er-
scheint in Fidda hier zum ersten Male; zur Kontrolle des Textes
kann die im Cartular überlieferte U. 51 dienen.
50. c) ans Paugolfi corr. d) ammanuinsis zu emmanuonsis corr.
51. I) E: Ei gel et uxor eius Vta tradiderunt deo et sancto Bonifacio bona
^^ sua in Munrichestat cum X maucipiis. 11) Überschrift in P: Traditio bonorum
in Munerih erstad et Haholtesheym.
1) von Worms (vgl. Hauck Kirchengeschichte 11^ 49 N. 5).
2) Unter franken BA. Kissingen. 8) ebenda BA. Karlstadt.
86 Nr. 52 : 771 Februar 16.
Dominus ac redemptor noster admonet dicenti^: ,Date elimosi-
nam et ecce omnia munda fiunt vobis'.
Idcirco ego in dei nomine Egi et coninx mea Sigihilt dona-
mus pro animae nostrae remedio donatumque in perpetuiim esse
volumus ad monasterium Fulda in pago Grapfeld* constructum, ubis
venerabilis vir St[u]rmi^ abbas cum turba plurima monachorum prae-
esse videtur, hoc est in loco nuncupante Muniribestat situm in pago
Grapfeld* et in Haholtesheim* situm in pago [üu]erangeuue^, quicquid
ibidem ad nos noscitur pervenisse, tam terris, domibus, acdit'iciis,
accolab[u]s^, mancipiis, quorum nomina haec sunt: [üujenilo^, Egilolf^^, lo
Reginolf *, Otuuin% Leobolf^, Megina*, Perahtbiit^^, Ezzilo*, cuius ad
nos tertia pars pertinet, similiter Ruadbirge, Ratbirg", [Ü]uonatheri^,
[Uujahoö', Adaiger*, Abbo*, Managolt*, Ratuuar'*, Himildrud", Egiua",
Liba, cum vineis, silvis, campis, pratis, pascuis, aquis aquarumque
decursibus, mobilibus et i[n]mobilibus^, quicquid dici aut nominari 15
potest, totum et ad integrum ad praefatum monasterium in elimo-
sinis monachorum ibidem habitantium, et libe[r]am* ac firmissiraam
tenendi, habendi et quicquid elegeritis faciendi in omuibus habeatis
potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credimus, si aliquis dew
heredibus'^ nostris et proheredibus^ contra hanc epistolam donationis
nostrae venire te[mp]taverit^ aut eam infringere conatus fiierit, iram
trinae maiestatis incurrat et insuper iuxta p[o]enam" seculi inferat
partibus ipsius monasterii cum cogente fisco auri libras duas pon-
dera argenti quinque et quo[d] <^ repetit, evindicare non valeat, sed 25
donatio nostra firma et invi[ola]ta^ permaneat, stipulatioue subnixa.
Actum sub die quinto [k]l.^ ianuar. '' anno tertio regnante
Carolo gloriosissimo rege Francorum.
Signum Eges, qui hanc [kjartulam* fieri rogavit. f signum
St[u]rmi ^ abbatis. f signum Theotperaht". f signum Hahperaht **. 30
t Signum Rumpraht".
32.
Haguno, Hartnand, Eathat (Eathad), Gehahart, Ratheri
(Hrathari) und Hlud(u)win schenken zum Seelenhell Hagunos
zwei Weingärten zu Zornheim -^ und Mommenheim^. 35
Mainz 771 Februar 16.
51. a) mit kleinem Atifangsbuchstaben P, b) Styrmi. 0) vverangrcuue.
(J) accolabiis. e) vvenilo. f) Vuoratheri. g) vvaho. h) im-
inobilibus. i) libeeam. k) haer. 1) prohacr. in) teiitav.
n) paenam. 0) quot. p) iiivilota. q) calend. r) ianuarii. •/(>
s) chartulam. t) styrmi. u) habperaht. v) cgi. Hiamperaht in U. 05.
1) Luc. 11^ n. 2) Eheinhesscn Kr. Mainz. 3) ebenda
Kr. Oppenheim.
Nr. 52: 771 Februar- 16. 87
Cartular f. 16 (Cy ; — Cod. Eberhardi I f. 138 Misch- Auszug aus C
und der im Cartular folcj enden U. 86 (E) " = Copiar. III. f. 90.
Aus C : Schannat Trad. 15 nr. 28; — Dronke Cod. 21 nr. 33. —
Aus E : Dronke Trad. 7 nr. 29; — Bossert: Württembergische Geschichts-
5 quellen II 235 nr. 1 (ergänzt). — Reg.: v. Sartori IIa 300; Scriba III
12 nr. 197 und 333 Anm. 7ir. I A 11.
Fassung tute in U. 22. In der Signa-Zeile fehlt der Name
Ilagunos. Vermutlich ist dieser also bei der Handlung nicht per-
sönlich zugegen geicesen; auch dass die Schenkung zu seinem Seelen-
10 heile erfolgt^ lässt seine besondere Stellung zu ihr erkennen.
lu uomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, quae pro inmensis [peccatis]" et
debitis offerimns, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
15 Ideoque ego Haguno et Hartnand et Rathat et Gebahart et
Ratheri et Hluduuuin sana mente sanoque consilio pro malis pecca-
' tis nostris, ut in futurum veniam aliquam mereamur, donamus pro
remedium^ anime^ Hagunoni ad monasterium sancti Bonif(atii), quod
est coustructum super fluvium Fulda in silva Bochonia, ubi Sturmi
2oabb(as) fungif^ officium, hoc est quod donamus in pago üuormacinse
in villa, que^ dicitur Zareganheim^/ vineam I, cui sunt adfines^' de
una^' parte Anbercti, de alia parte Rimhildis*, tertia parte sanctae
Mariae^, quarta'*^ parte Hradhadi et fratrum suorum.
Simili modo donamus aliam vineam in Momonheimo villa et
25 in ipsa marca, quod sunt adfinis de una parte Hattoni, de alia
parte domni regis Karoli^, tertia parte Hrathadi^'^ et fratrum suorum,
quarta parte Ratolfi et Hrodberti'^, totum et integrum a die pre-
sente ad predictum monasterium, ut habeatis, teneatis, possideatis
vel quicquid exinde facere volueritis, liberam et firmissimam in
3ö Omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus meis seu quislibet ulla
opposita extranea persona, qui contra hanc kartolam donationis
venire aut eam inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis
■35 32. I) Überschrift in C: Kart(ula) Haguneu Hardnandi, Rathati, im Register
f. 2: Hngunenli. Nandrath. etc. II) E; Hageno et Hartuant et Gebe hart
et Ratherc tradideruut sancto Bonifacio vineam unam in Zargen heim ei proprietates
suas in his locia: Hohdorfe, Gruningen, Ingenesheim, Feingen, Stangehah,
W vi fingen (v über W>, Adoltesheim, Wachalingen, Bunin gen, Lutera, Saulen-
<W heim cum familia eteorumsubstantia. a) fehlt. b) von anderer
Hand zu remedio corr. c) von der anderen Hand zu anim^ corr. d) fungit
officium von der anderen Hand zu fungitur officio corr. e) von der anderen
Uand zxi quq corr. f) mit hellerer Tinte nachgetragen; Randvermerk des 11. Jh.s:
vinea in Zare>2:anh(eim). g) von der anderen Hand zu affines corr. h) u aus
45 a corr. i) wohl nachgetragen, davor Raum für 1 Buchstaben. k) quarta
parte doppelt. 1) scheint in ursprünglicher Lücke nachgetragen. m) aus
Hrathado corr. n) Hhrodberti.
1) vgl. oben S. 64 Note 5.
88 Nr. 53: 771 Mai 26. I
incurrat et ab omni loca sauctorum excommunis appareat, iusuper
autem solventem ad iam dicto monasterio sancti Bonif(atii) auri
uneias IP argenti pond(era) X multa conponat et quod repetit, evin-
dicare non valeat, sed presens donatio liec omni tempore firma et
stabilis permaneat, stipulatione subnixa. ^
Actum Mogontiae civitatis publicae; facta traditio sub die
XIIII. kl. mart. anno III. domni Karoli regis Francoium glorio-
sissimi.
Ego Uuolfhramnus rogatus scribsi ac notavi diem et tempus
quo supra. lo
Signum fHartnandi. f Gebaharti, f Rathadi. f Hratharii.
t Hluduuini. f Hattoni. f Maginharii. f Flanbercti. f Adalbercti.
t Odagri. f Sindolti missi^^ regis.
53.
Graf Baugulf schenJct seinen Besitz zu Gönnlieim^, deniö
Waning zu Lehen hat, darunter de7i Unfreien Ello mit Familie.
771 Mai 26.
Cartular f. 15' (C)^; — Cod. Eherhardi I f. 138 Auszug aus C (E) "
= Copiar. IIL f. 90.
Aus C: JSchannat 15 nr. 29; — Dronke Cod. 22 nr. 34. — Aus E : 20
Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 27. — Reg.: v. Sartori IIa 300.
Den Schreiher Geronus halte ich für Geroinus, der von 757
his 784 zahlreiche Weissenhurger UU. geschrieben hat (vgl. Br esslau:
Forschungen zur deutschen Geschichte XXVI 40) ; in Zeuss Traditiones
nr. 128 vom J. 773 kommt er der Fassung unserer U. (III j vgl. die 25
Einleitung) am nächsten.
Sacrosancto monasterio, cuius vocabulum est Fulda, ubi dom-
nus Bonifatius in corpore requiescit, ubi Sturmi abba seu rector
esse videtur.
Ego enim in dei nomine Baugulfus in amorem domini nostriac;
lesu Christi et remisione peccatorum meorum dono ad ipsum" mona-
sterium donatumque in perpetuum esse volo hoc est portionem
meam in villa Ginuinheim^, quicquid proprietatis illic visus sum
habere et dominare, totum et integrum, quicquid Uuaningus ad
beneficium habet, id est Ello cum uxore sua et suis infantibus cum. ^5
mancipiis et vineis et cum omni peculiarc sua, ea vero ratione ut
ö2m 0) vielleicht Abachreibefehler statt V. p) inissis.
53. I) Überschrift in C: Kart(ula) Baugulfi, im Register f. 2; Baugulfi.
II) E: Uaugulfus de Worniac(en3e) tradidit sancto Bonifaeio bona sua in loco Giunen-
heim et unun servum cum uxore et liberis. a) aus ipso corr. b) Bandvermerk 40
des 11. Jh.s: Ginninhei(m).
1) Rheinpfalz BA. Neustadt; vgl. U. 50.
Nr. 54: 111 August 1. 89
rcctores siipra dicti'^ mouastcrii cum numsis, maiicipiis, vincis, pratis,
pascuis, silvis, aqiiis aquarumve decursibus liabeaiit, tencant atque
possidcant siiisque posteris ad possidendum dcreliiiquunt^^ vel quic-
quid exinde facere volucrint, liberum in omnibus perfruuntur^
5 arbitrium.
Si quis vero, quod facturum esse non credat^, si ego ipse,
quod absit, aut aliquis de beredibus meis seu uUa opposita per-
sona extranea, qui contra banc donationis [kartulam]^ venire aut
eam inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omuipotentis incurrat
ioet ab omni loca sanctorum excommunis appareat, insuper etiam
fisco cog-ente inferat auri libras III argenti pondus V et quod repetit,
evindicare non valeat, sed ut presens donatio bec omni tempore
firma et stabilis permaneat, stipulatione subnexa.
Actum sub die VIL kl. iunias anno 111. regni dorani Karoli regis.
15 f Signum Baugulfi comitis, qui banc donationem fieri rogavit.
t Signum Irminulfi f. f signum Ursoni. f Signum Iringi. f Signum
Uuarinliarii. f signum Gunduuini. f signum Hruodbercti. f signum
Ratulfi. f Signum llruodnaudi. j signum Boboni. f signum Gota-
berti clerici.
HO Ego Geronus acsi indignus presbiter scripsi.
34.
Lanbert (FlonhertJ schenkt einen Weingarten zu Bodenheim^.
ni August 1.
Cartular f. 41 (C)^ ; — Cod. Eberhardi I f. 140 Auszug aus C f ^j "
25 = Copiar. III. f. 91'.
Aus C: Schannat Trad. 16 nr. 30; — Dronke Cod. 22 nr. 35. —
Aus E : Dronke Trad. 10 cap. 3 nr. 83. — Reg. : v. Sartori IIa 300 ; —
Scriha III 13 nr. 213 und 333 Anm. I A 53.
Die Correctur des Aussteller- Namens (vgl. die Noten I und b) kann
30 nicht vor der Vollendung des Cartulars vorgenommen sein. Denn
die ursprüngliche Form findet sich, imverändert, auch im Register
(Note I). Vielleicht ist sie, trotz der Autorität, die den Correcturen
des Cartidars im allgemeinen gebührt, sogar die Hchtige; kommt
doch sonst damals nur Flonbert, mit leichten sprachlichen Abwand-
sölungen, vor (Uü. 22, 24, 52, 55, 59), Lanbert dagegen erst seit 800
(Dronke nr. 161). — Das Stück ist im Cartidar irrtümlich unter
die UU. aus der Zeit Abt Baugidfs geraten, ivas sich damit erklären
wird, dass der Name des Abtes in ihm nicht genannt ist. Für die
33. c) aus supradicto corr. d) C. e) fehlt.
40 i)4:. I) Übersclirift in C: Karlula traditionis Lonbercti (davor ein f radiert)
de pago Uuoimaciiist'^ im Register f. 2: Flonberti. II) E : Lambreth tradidit
sancto Bonifacio bona sna et vineam iinam in Batenheim.
1) Rheinhessen Kr. Oppenheim, nicht Badenheim ebenda Kr. Alzey.
90 Nr. 55: 111 September 11.
Richtigkeit der überlieferten Datierung bürgt der Name des Notars,
der nur bis 114 vorkommt (U. 66) und die Tatsache, dass der Titel
emanuensis, den er sich sonst zulegt, toie hier nur noch in der loenige
Wochen älteren U. 52 fehlt. — Fassung lüie U. 22.
In üomine patris et filii et Spiritus sancti. 5
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
di[b]itis* offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non f
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque eg'o Lanbertus^ sana mente sanoque consilio pro
malis peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam consequi merear, 10
dono ad monasteriuin sancti salvatoris et sancti Petri, quod est
constructum in silva Bochonia iuxta ripam fluminis Fuldae, quod
domnus Bonifatius construxit et ubi ipse nunc sacro requiescit in
corpore, hoc est quod dono vineam unam in pago Uuormacinse in
villa nuncupata Pattenheim ^', que est^ cingitur bis terminibus: de ^5
una parte sancti Martyni^, de alia parte eiusdem, tertia parte sancti
Liutgarii^y quarta parte Roecholfi, totum et integrum a die presente
supra dictam rem habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid exinde
facere voluerint, liberam ac firmissimam in omnibus babeant
potestatem. 20
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de bercdibus mcis vel proheredibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona extranea, qui contra haue donationem venire tempta-
verit aut eam inrumpere vokierit, inprimitus iram dei omnipotentis
et trinae maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis ^^
appareat, insuper autem solventem iuxta poenam seculi auri uncias II
argenti pond(era) IUI coactus exsolvat et nee sie quod repetit, evin-
dicare non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma et
stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Facta donatio ista sub die kal. aug. anno III. regui domni.3(>
Karoli regis Francorum.
Ego üuolfraranus rogatus scripsi.
t Ratprahti. f Hartprahti. f Reginprahti. f Hrihbaldi.
t Adalprahti f.
Ö5, 35
Fruotwin schenkt zwei Weingärten zu Pfeddersheim^ ((Petter-
weil^}) und den Unfreien Haribert.
Mainz 111 September 11.
t>4:. a) divitiis. b) ursprünglich Flonbei'tus, F radiert, o c» a corr.;
vgl. die Vorbemerkung. c) Randcennerk des 11. Jh.s: vin(ea) Pattenh(eim) 40
d) C (Kürzungszeichen).
1) Domstift zu Mainz 2^ Kloster Murbach. 3) Rhein-
hessen Kr. Worms. 4) Oberhessen Kr. Friedberg; vgl. Dronke
Nr. 55: 771 September 17. 91
Cartular f. 21' (CJ\' — Cod. EberharcU I f. 138' Auszug aus C (Ep^
= Copiar. III. f. 90'.
Aus C : Schannat 16 nr. 31; — Dronke Cod. 23 7ir. 36. — Aics E :
Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 41. — lieg. : v. Sartori IIa 300; — Scriba III
5 13 nr. 220 und 333 Anm. I A 22; — Bonin UU.-Buch der früheren
freien Reichsstadt Pfeddersheim 6 nr. 7.
Fassung tcie XJ. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et clebi-
/t^tis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non quanti-
tatera muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Fruotuuin sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire merear, dono
ad mouasterium sancti Jjonifatii, quod est constructum in pago
/sGrapfeld super fluvium Fulda, ubi ipse.sanctus martyr corpore
requiescit sacro et vir venerabilis Sturmi abbas pius preesse vidctur
pater, hoc est quod dono ad supra dictum mouasterium sancti Boni-
fatii in pago Uuormacinse in villa, cuius vocabuhi est Patroniuilla*,
seu in ipsa marca vineae^ II, quod sunt fines de una parte Flam-
L'übercti, de alia parte Oduuini, tertia parte Frauuirata, quarta parte
sancti Maximini ^; de alia vinea hoc sunt fines: de una parte Grim-
bercti, de alia parte via publica, tertia parte sancti Nazarii^, quarta
parte eiusdem Freuuirata. Et dono mancipium unum nomine Hari-
bert cum omni suppellectile suo. Totum et integrum a die presente
25 ad supradicto monasterio predictam rem habeatis, teneatis, possideatis
vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in
Omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus meis seu ulla opposita
30 persona extranea, qui contra hanc donationis kartam venire aut
eam inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae
maiestatis incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis appa-
reat, insuper iuxta poenam seculi solventem ad predicto monasterio
sancti ßonifatii auri uncias V argenti pondera X et quod repetit,
35 evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma
et stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Actum Mogontiae civitatis publice-, facta donatio sub die
XV. kl. octubris anno III. regni domni Karoli regis gloriosissimi
Francorum.
40 0»5. I) Überschrift in C : Kavtula Fruotuuiiii de Unoruiacinse, im Register f. 2 :
Fruotuuini (aus Fruommunti corr.). II) E: Frowin tradidit sancto Bonifacio
duas vineas in Phetrcnwile et alias propr ietates. a) Randvermerlc des
11. Jh.s: Patrouiw'ila. b) aus vineas corr.
Trad. cap. 42 nr. 9, 18, 19, 34, 88, 174, 211, 215, Cod. nr. 464 fvilla
45Petrina). i) Kloster in Trier. 2) Kloster Lorsch.
92 Nr. 56: 772 Januar 17.
Ego Uuolfrannius emanuensis rogatus scripsi ac notavi diem
et tempiis quo supra.
t Signum Fruotuuini, qui haue kartulam donationis fieri roga-
vit. f Birinani. f Baldhriclii. f Pliddrude. f Bennoni. f Bald-
hari. f llagibarii. f Frauuirata. f Austrati. f Sigilielmi^. [f]^Fra-5
uuirata.
56.
Der Priester Burgarad schenkt dem Kloster unter Vorbehalt
lebenslänglichen precarischen Niessbrauches eine Hufe zu Hersch-
feld'^, Beogo^ in marca et Nisartano und zu Nüdlingen^ sowieso
seine Liegenschaften zu Langendorf ^.
772 Januar 17,
Cod. Eherliardi I f. 150 Cartiüar- Auszug (E)^ = Copiar. 111. f. 99'.
Aus der Vorlage von E: Fistornus 445^^ (= Pist.-Struve 487
nr 1) = Lilnig Meichsarchiv [XVIIIJ 135 nr. 7, = Schannat Trad. 18 i5
nr. 34 u. = Dronke Cod. 24 nr. 37. — Aus E : Dronke Trad. 23 cap. 5
nr.2. — Heg.: Georgisch Eegesta I 40 (752) nr. 2; — v. Sartori IIa
300; — Heffner: Archiv . . von Unterfranken Via 127.
Wohl vom Verfasser der U. 51; die Fassimg wie dort zu kon-
trollieren nach U. 58. 20
Dominus ac redemptor noster dei filius admonet dicens^:
.Date elimosinam et ecce omnia munda fiunt vobis'.
Idcirco ego in dei nomine Burgarad presbyter dono pro
auimae meae remedio, ut veniam in futuro consequi merear, dono
per banc epistolara ad monasterium sancti Bonifa[t]ii^ in pago-'^
Grapfeld constructo in loco nuncupante, qui dicitur Fulda, ubi
«5'5. c) aus Sigiheimo corr. d) fehlt.
SG. I) E: Burchrat presbiter tradidit sancto Bonifacio bona sua in loco
Hirzfelt in Hutilingen hubam unam in loco, qui dicitur Wintgrabe, hubas IUI in
Salegewere marcha. II) Überschrift in P: Traditio bonorum in Hiruzfeld 3ö
vel Beogo et Hnutilingen et Wintgraben. a) Bonifacii P.
1) Unterfranken BA. Neustadt a./S., nicht Hirschfeld ebenda BA.
Schiceinfurt im Gau Volkfeld. 2) unbekannt, (die Formen
unverständlich, vielleicht verderbt, Beogo = ^Biegen^ f) wohl ebenda.
8) Unterfranken BA. Kissingen. 4) Unterfranken BA, Hammel- 35
hiirg. Von der bereits durch Frühere erwogenen Gleichung Laiigendorf
— LJiiiiitzraba überzeugt mich 0. Bethge: sie ist ausgesprochen in Dronke^
nr. 232 (^villa longa quae dicitur Uuintgr.; vgl. die Parallele Bitterauf
Traditionen des Hochstifts Freising I nr. 758: viila que dicitur Lengin-
ueld, quam veteres Alpunessteti iioniinaveruntj und erhellt zugleich 40
daraus, dass von den Zeugen der L. betreffenden UU. Dronke nr. 262,
313, 480 (aus den JJ. 811-830) fast die Hälfte in den Uu. berühr e7iden
UU. nr. 115, 163, '232, 278, 317, 331, 405 (aus den JJ. 796—824) icieder-
kehrt; ausser'dem liegt Uu. 7iach nr. 317 an der Saale, wodui^ch Wind-
heim BA. Hammelburg (Stein: Archiv . . von Unterfranken XXc 17, 40
23, 25) ausge.schlossen wird; auch Weickers grüben ebenda BA. Lohr
(Brückner: Correspondenzblatt des Gesammtver eines XI 80) kommt nicht
in Betracht. 6) Luc. 11, au
Nr. 57: 772 Januar 20. 93
8t[u]iiiii^^ abhas cum tiirba plurima monaclioriim praccssc vidctur,
hoc est in locis iiuiicupantibus Hiru/feld seil Beogo^ in marca et
Nisartano et in Hniitiling[u]ni'^ una hobiniue; et in alio loco nun-
cupante [Uu]int^raba^ sitiun in i)ago Salageuui, quicqiiid ibidem ad
ßme noscitur pervenisse tarn terris, domil)ns, aedificiis, s[i]lvis^, campis,
pratis, aqiiis aquaniniquc decursibus, quicquid in hercditatemfi^ mihi
convenit, ad praefatum monastcrium in elimos[i]nis'^ et substantia
monachorum ibidem habitan[t]iiim^ Christo protegente volo esse dona-
tnm atque firmatum, ea scilicet ratione ut, dum advivo, ipsa here-
ioditate^"^ sub [u]s[u]^ beneficio tantummodo absque ullo praeiudicio et
deminutione aliqua ipsius monasterii per vestram prccariam excolere
dcbeaui et post meum discessum, quandoquc vobis placuerit, vos et
successores vestri in dei nomine perpetualiter recipiatis possidendum,
habendi, tenefn]di"^ et quicquid elegeritis faciendi, liberam ac fir-
i5 missimam in omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si aliquis de heredi-
bus^' meis aut ulla opposita persona ullo unquam tempore contra hanc
epistolam donationis meae fieri decreverit aut eam infrangere couatus
fuerit, iuxta poenam seculi inferat partibus ipsius monasterii cum
2ocogente fisco auri libras centum argenti pondo centum esse multandum,
et quod repetit quisquam, evindicare non valeat, sed praesens epistola
donationis et devotionis meae firma et inviolata permaneat, stipula-
tione subnixa.
Actum sub die XVI. [k]l." februar. ^ anno IUI. regnante
25 Carlo Francorum rege.
57.
Der edeJe Geistliche Ähcalah schenJct {in Gegenwart König
Karls des Grossen^' unter Vorbehalt lehenslänglichen precarischen
Niessbrauches seine Besitzungen zu Essleben'^, Bergtheim^^y Pleich-
Bofeld^y Schwanfeld '^y Eisenheim'' , Gramschatz ^, Schivebenried'^ ,
öG. b) styrmi. c) heogo, in niarca. i\) hnutiliiigam. e) Wint-
graba. f) sylvis. g) haer. h) elcuiosynis. i) babitancium.
k) haer. 1) emendiert nach Markulf I nr. 6 und Dronke nr. 87, 93; vestro i^ bereits vom
Cartiilar- Schreiber verlesen, da auch in U. 58. in) teuedi. n) calend. o) Februarii.
35 1) Unterfranken BA. Schiceinfurt (an Ettlehen denken Heffner l. c.
und Stein 332, an Eischleben LA. Gotha Fürsfemann ^ II 14). 2) eben-
da BA. Würzburg (B. Mittel franken BA. Neustadt nach För.stemann '
// 424). 3) Unter- oder Ober-P. ebenda BA. Würzburg und
Kitzingen. 4) ebenda BA. Schweinfurt (Berg- oder Grafeji-
40 Bheinfeld nach Heffner und Stein l. c.) ; vgl. Note m. 5) Ober-
oder Unter- E. ebenda BA. Gerolzhofen. Die Ersetzung der in der Gegend
schon selteneren Endung -leben durch das hier vorwiegende -heim erklärt
sich leicht; ein anderer Ort kommt im Gau Gossfeld und seiner Nach-
barschaft nicht in Betracht, da Esslehen (hierfür Heffner und Stein l. c.)
^bereits vorweg geiiommen ist (vgl. oben Note 1). 6) ebenda BA.
Karlstadt. ' i) ebenda (bisher für zwei Orte gehalten; Heffner l. c.
94 Nr. 57: 772 Januar 20.
Rannungen ^, Üttingen^, Adalhalmastat ^^ Tutinga ^^ Gorsleben^,
Görshach ^, Tricusti ^ mit der halben Kirche daselbst ^ zu Tenn-
städt^, Grunaba fCranalia .^^ ^;, Auuenheimstetin^^; AS't^.9sr«^^^ Hiltigeris-
stetin (Gierstedf^^f), Ehrich^^ und Geisenheim^^, samt achtzehn
genannten Unfreien. s
Fulda (f) 772 Januar 20.
Cod. Eherhardi II f. 60' (E')^ == Copiar. IIL f. 158; — Cod. Eber-
hardi II f. 83' Auszug aus verlorenem Cay^tidar (E^J " = Copiar. III.
f 172' ; — Registrum litter arum ^R 59' vom Ende des 15. Jh.s unter den
Copie noii sigillate f. 17 nr. 86 Auszug aus verlorenem Original (R)^^^. lo
Aus E^: Scha7i7iat Trad. 33 nr. 63 (mit Emendationen) ; — Schött-
gen et Kreysig I 5 nr. 11 Kollation zu Scharinat (aus Ab.'ichrift von E^);
— Bodmann Rheingauische Altertümer 97 Bruchstück (dgl.) ; — Dronke
Cod. 42 nr. 68 = Menzel und Sauer Cod. diplomaticus Nassoicus I 3 nr. 2
unvollständig. — Aus E~ : Schannat Trad. 289 cap. II nr. 17 ; — 15
Schöttgen et Kreysig I 36 C Nachtrag zu Schannat (aus Abschrift) ; —
Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 17. — Reg.: Ileffner: Archiv . . von Unter-
Ö7 . I) Überschriften in E^: Traditio bonorum cuiusdani clerici nomine
Alwalah und (am Rande, von Eberhards Hand): Tradicio nobilissimi et libera-
lissimi clerici Alwaleh nomine; im Register f.3': Tr. cuiusdam nob. et lib. cl. 20
Alwalah nom. de prediis suis Egesleibe et (jiachgetragenj Bert heim (danach eine
Halbzeile radiert). II) E'^: Alwalal (!) tradidit bona sua in Egisleba et
Perhtheim et Bleib feit. III) R: Item copia littere tradicio nis
Alwalach nobilissimi et liberalissimi clerici super di versa loca et
villas notanter in pago Goß feit villas Eyßleyben, Pertheim, Bleich- 25
feit, Swanfelt, Vßleyben, Krampsneyt, in pago "Werngaw Swaba-
rodunge(n), in pago Grapfelt Ra(m)mungen, in pago Waltsasß(en) villas
Votinge(n), Halmastadt, in Tubergaw villam Toetingen (e über o), in
regio ne Th uringor um in pago Engeli villam Geurichsleyben, in
Helmengaw villam Gerhelmsbach (s nachträglich eingeschoben), in AltgawSO
villas Tricust (en) , Tunte nstetin, Grün ach, Auwenheinstetin, Suwesore,
Hiltigeristetin, Eberiche, in Rynagaw villam Gysenheym cum Omni-
bus pertinenciis suis etc. dat(a) anno domini DCCLXXI1°.
denkt an Schivebheim und Röthlein Unterfranken BA. Schweinfurt).
1) ebenda BA. Kissingen. 2) ebenda BA. Marktheidenfeld,. 3) kaum 35
Helmstadt ebenda, das == Halabiiigestat (vgl. För.stemann ^ II 1207).
4) unbekannt im Tauber gau. Bossert : Württernbergische Geschichtsquellen
II 245 ^'^ nimmt den Üttingshof (Württemberg DA. Mergentheini) an; aber
die Emendation Outing-e ist nicht möglich, da soicohl E als R das an-
lautende T habeti (vgl. Note y). Von erhaltenen Orten kommt wohl nur 40
Döttingen (Württemberg DA. Künzelsau) in Betracht. Es liegt freilich
im Kocher gau ; also müsste die Gauangabe unserer U. falsch sein.
5) Frov. Sachsen Kr. Eckartsberga. o) ebenda Kr. Sangerhausen.
7) wüst bei Sondershau.sen in Schwarzburg. 8) Prov. Sachsen Kr.
Langensalza (ebenso Tuntstedira marcha Dobenecker I nr. 501); vgl. N. ii.4.i
9) wohl die Wüstung Gruna bei Schernberg Schwarzburg LA. Sondej'S-
hau.sen (vgl. Dobenecker I nr. 1218); Dobenecker nr. 42 denkt an das
viel weiter entfernte Kraja Prov. Sachsen Kr. Worbis. 10) Auen-
heim Sachsen-Weimar VB. Eisenach (bei Berka a. d. Werra) liegt ausser-
halb des Altgaus. li) Holz-., Rocken- oder wüst Mark- S. Schwarz- .w
bürg LA. Sondershausen. 12) Sachsen-Gotha LA. Gotha.
IS) Grossen-E. Schwarzburg LA. Sondershausen. 14) Hessen- Na ssati
Kr. Rheingau. Böttger DtöcesaJi- und Gau-Grenzen IV 394 sucht den
Ort im thüringischen Ringgau. Aber Eberhard hat wie sonst (vgl. Dronke
cap. 3 nr. 114), so auch hier Kineeg'owe für Ivinaljguimo gesetzt: die 55
richtige Form ist in R erhalten.
Nr. 57: 772 Januar 20. 95
franken VI b 62 (zum J. 780); — lioth Fontes rerum Nassoicarum I a SSO
nr. 1; — Dobenccker I 14 nr. 42.
E^ ist in ganz ähnlicher Weise verunstaltet wie Ebei'hards
Kopie der U. 86, dereoi unverfälsditen Wortlaut ivir noch besitzen,
5 Doch lässt sich der ursprüngliche Text an den meisten Stellen mit
voller Sicherheit herstellen namentlich mittels der gleichzeitigen (siehe
unten Z, 24 ff.) UU. 56 und 68, die so ilbereinstiinmend formuliert
sind, dass der gleiche Verfasser angenommen werden darf.
Sehr loertvoll für die Kritik der U. ist das von mir entdeckte
10 Regest R. Im Repertorium als letztes Stück die Rubink der siegel-
losen Königs- UU. beschliessend ist es zweifellos nicht aus E geschöpft
sondern aus dem also am, Ausgang des Mittelalters noch vorhandenen
Original (der Registrator hat es freilich verzeihlicher Weise als Kopie
angesehen). Das geht auch hervor aus einer Verlesung des offenen a
15 der Kursive, in der das Original geschrieben gewesen sein muss
(vgl. Note 0, ferner aus den gegenüber E ^ zum Teil richtigeren
Wendungen tcnd Namensfoi^iuen, die zur Textherstellung von a bei-
tragen (vgl. die Noten l, m, o, q, v, w, z, ee, gg — oo), endlich aus
dem in E^ feldenden Jahresdatum, durch welches die bisher nur in
20 die Zeit Abt Sturmis einreihbare U. in höchst erivünschter Weise er-
gänzt wird. Diese Angabe hat man der Geivohnheit des Registrators
entsprechend auf das vierte Regierungsjahr Karls des Grossen zu
reduzieren. Die U. ist also am 20. Januar 772 ausgestellt worden;
das stimmt auf das Beste zu ihrer bereits erwähnten Verwandtschaft
25 mit den UU. 56 und 58, die vom 17. Januar und 12. Februar
dieses J. datiert sind.
In E^ kehrt die U. als sehr unvollständiger Auszug (Note II)
7iochmals wieder; sie hat also im Cartidar der thüringischen
Schenkungen des Klosters gestanden. Die Frage, ob E^ etwa aus
30 die Sern stamme, ist zu verneinen. Dass vielmehr auch E^ auf das
Original zurückgeht, verraten die Verlesungen von s zu r (Noten m
und ll) und die loie in R vorkommende Verioechselung des kursiven
a mit dem u (vgl. Noten o, gg, ii). Es ergibt sich zugleich aus der
Tatsache, dass die in E^ am Rande nachgetragene zweite Inhalts-
85 angäbe, die übrigens auch in Eberhards Register steht, luörtlich an
R anklingt (vgl. die Noten I und III) ; oiur die Benutzung des Ori-
ginals durch beide kann diese Übereinstimmung verursacht haben,
und da die in E ^ nicht erhaltene Signum-Zeile doch kaum von
einem iiobilissimus et liberalissimus clericus A. gesprochen haben
40 ivird, müssen die Worte loohl einem Rückvermerk entstammen.
Dessen Ursprung Hesse sich dabei verschieden deuten. Eberhard
selbst könnte ihn gleichzeitig mit seiner Abschrift auf dem Original
angebracht haben; recht wahrscJieinlich ist das nicht, obwohl
stilistisch kein Hindernis bestände. Ist er aber vor eberhardisch, so
45 muss er sehr alt sein und in eine Zeit, icohl ins 8. Jh., zurückreichen,
die noch wissen konnte, ivas ohne von der U. selbst ericähnt zu sein,
in ihm enthalten ist und doch icohl Glauben verdient: Älwalah, der
Aussteller unserer U, ist ein Mann von vornehmster Herkunft, der
den geistlichen Stand angenommen hat, und zwar vielleicht erst seit
96
Nr. 57: 772 Januar 20.
kurzem, da er nur clericus heisst. Ihn erkenne ich loieder in
einem Alwalah, der ivahr scheinlich schon im J. 780 Mönch in Fulda
loar (M. G. Libri confraternitatum 194 Sp. 135 Z. 18) und tvohl
mit einem, im. J. 803 dort gestorbenen Allolah (M. G. Scriptores
XIII 169) identisch ist; auch der Priester Ilalbwalah der im J. 796 5
dem Kloster eine Hufe zu Mainz schenkt (Dronke nr. 121), ist ti'otz
Stein Geschichte Frankens II 246 doch toohl derselbe Mann, der in
jüngeren Jahren die vorliegende precarische Donation gemacht hat.
Weiteres ivissen ivir nicht von ihm. Genealogische Vermutungen
über seine Person bei Stein l. c. Ohne Halt die Ausführungen von lo
Kraus: Archiv . . für Unterfranken XXVIII 267.
Deutungen der Ortsnamen findet man namentlich bei Stein:
Archiv . . für Unterfranken 332, 370 und Dobenecker l. c; einige
habe ich gesichert, andere verändert bziv. hinzugefügt (oben S. 93
NN. 1, 4, 5, 7, S. 94 NN. 4, 8—14). i5
b c^v.
d (Rekonstruktion) 9
[Dominus^ ac redemptor iioster
dei filius admonet dicens^: .Date
elimosiiiara et ecce omnia munda fiunt
vobis'.
Idcirco] eg'o in [dei] nomine
Alwalah^ dono pro^ remedio ani-
mae meae Qi^ pro abluendis pec-
catis meis, ut [venjiam in t'uturo
consequi^ merear^ [dona]tumque
in perpetuum esse volo ad mona-
sterium sancti salvatoris^, [ubi^
sanetjus Christi'* mart[y]r Boni-
fa[t]ius [sacro] corpor[e] requiescit
et ubi venerabilis Sturmi abbas
multitudini* monachorum prae-
esse videtur, hoc est in pago
Gozfelt [in''" locis et] vill[i]s
(In nomine sancte et individuae
trinitatis.
20
* Ego AlwalaCh dono atque
tribllO pro remedio anim? mee et
pro abluendis peccatis meis, ut in
futuro gratiam dci consequi mercar,
traditumque in perpetuum esse m
volo ad monasterium sancti salva-
toris, in quo beatissimus Christi
martir BonifaCius corporaliter re-
quiescit et ubi venerabilis abbas
Sturmi multitudiniöt monachorum pre- 30
esse videtur, hec predia pro-
prietatis mee, hoc est in pago
Gozfelt has^ * villas^ nomina-
07(1. ft) Bie folgenden stark mit UU. 56, 68 verwandten Sätze der Fassung
gestatten den Schiusa, dass diese Arenga und nicht die vorzugsweise in und bei Mains 35
gebräuchliche Arenga Licet parva im Original gestanden hat. Eberhards Invokation ist
für diese Zeit unmöglich ; auch in U. 80 hat er eine solche erfunden, da sie in der Vor-
lage ganz fehlte. b) vgl. Note I. o) pro — meae; vgl. die gleiche Wortstellung
in Dronke nr. 87. d) et — meis; vgl. Dronke nr. 67, 87. e) wie in UU. 55, 56,
58, 85, 86, 8.9, Dronke nr. 87, 93 statt des geicöhnlichcn promerire. f) nicht eber- 40
hardisch; normal damals allerdings Bonifatii, doch vgl. noch UU. 42, 54, Dronke
nr. 82 f., 99. g) ubi — requiescit; vgl. UU. 51, 59, 62, 64. h) vgl. UU. 62, 66;
häufiger dei. i) vgl. z. B. U. 86. k) zu in — vlH. vgl. E ^ ; super diversa
loca et villas li (Note III) ; in locis nuncup. UU. 56, 58; in istis locis seu villis U. 86
(in Eberhards Abschrift zu in l\is locis verändert). Der Akkusativ has villas hier und ir,
fast stets im folgenden' ist aucli sachlich unmöglich, obioohl ausser E^ auch li ihn iinniei
bietet; denn Alwalah schenkte nicht die ga^izen Dörfer sondern nur was er in ihnen
besass, vgl. S. 98 Z. 10 ff.
/>7h. a) 1 ans r oder t corr. h) aus in corr. (a nachgetragen. Im auf
Rasur). <•) aus villis corr. (a auf Rasur). ßo
1) Luc. 11, lt.
Nr. 57 ; 772 Januar 20.
97
10
15
20
D[uncupantibu]s Egisleiba^, f P]erht-
lieim"% Bleihi'elt, [Sua]u[a]felt«,
Isiul[ei]ba '', Crani[ph]esnesta^;
in pago vero [üu]er[a]ngfeime]'^
Siiabaharodungen^'; in pago
[G]ra[p]felt^ Ram[n]ungen^; in
pago [Uujaltsaze" [in]" vill[is] nun-
ciipa[ntibiis] [ü]oting[a]% Adal-
balm[a]stat'*'*, in Tubr[a]g[euu]e ^
[in] villa, quae dicitur Tuting[a]^;
in"* regione vero T[b]unngoruiii
in pago Eng[i]li^^ [in] villa Geuri-
chesleiba^^ et in Helmung[euu]e^^^
[in] villa nuncupa[nte] Gcrbelmes-
bach^^ et^^ [in] Altge[uue] in villa
nuncupa[nte] Trie[u]sti'^^ dimidiam
partcni ecclesiae, quae mibi^''^
ibidem in hereditatem convenit,
et in villa Tunteu[stetin] " et in
villa [G]r[u]naba^^^ et in A[uun]en-
beim[stetin]^^ et in [S]ü[ue]zore^^
et in Hilt[i]ger[i]sstet[in]^*^ et in
Eheriebe «'^ et in Rin[a]hg[euu]e^'^
in villa, quae dicitur Gisenbeim'^«,
tas'^ Eg-isleiba, Berhtheim, Bleih-
felt, Ronefelt, Isinlieba, Cram-
fesnesta ^; in pago vero Wern-
gOwa Suabaha, Rodungen; in
pago Graf feit Ramungen; in pago
Waltsaze * villas nuncupataS ' Fo-
tingen, Aclalhalmestat; in Tubri-
gOwe villam, quQ dicitur Tutinge ;
in regione vero Turingorura in
pago Engli * villam^ Geuriches-
leiba; et in HelmungOwe * villam
nuncupatani Gerhelraesbach et villam^
Altgewi, in villa nuncupata^^ Tricasti
dimidiam partem ^cclesi?, qu?^
mihi ibidem in hereditatem con-
venit, et in villa Tuntenfelt et in
villa Cranaha et in Auvenheim * et
in Rüzore et in Hiltegeresstete^'''
et in Eherriche^5 et in Rinech-
gOwe in villa, que dicitur Gisen-
heim, cum mancipiis et omni
eorum supellectili, quorum nomina
hQc sunt: Hamunt, WillibirC, Rat-
praht, Helidin, Wolfger, Heiliga, Rud-
25 57a. 1) Eyßleyben R. m) Berhtheim E^; Perhtheim E'^, R. n) Swan-
felt R; Ronefelt E'^; vgl. Suanafeld Dronke nr. 87. o) Isinlieba E ; Ußleyben R;
vgl. Isileibes Dronke nr. 834a. p) Cramfestiesta E^; Krampsneyt R; Cramphes-
nestu Dronke cap. 4 nr. 45. q) vgl. Uuerangeuue U. 51 ; Werngaw K; Werngowa
E^; ich übernehme -geuui aus U. 56. r) Suabaha Rodungen E^; Swabaro-
30 düngen R. s) R; Craffelt E^ (loie häufig hei Eberhard). t) Ra(mjmun-
gen R; Ramungen E^; Ramn. bzw. Hramn. Dronke nr. 103, 116, 396 ; Hramnunga nr. 496;
Hrannungen nr. 70, 163: Hrannung nr. 87; Ranugum nr. 163 a; Rannungu nr. 310.
n) Waidsassen R; vgl. Waltsaze U. 72 (Eberhard) , Waldsaze Dronke nr. 87, 391 (Pisto-
rius) ; vgl. Waldsazi in Rudolfs ^De reliquiis' fBroioer Ant. 242), Uualtsäzzi Würzburger
35 Markbeschreibung (Müllenhojf und Scherer Denkmäler I^ 64), Uualzsazi Mühlbacher
Reg.^ nr. 1007. v) vgl. Note k. w) Votingen R, Fotinf^en E^.
X) Adalhalmestat J5'; Halmastat R. y) Tubrigowe E^; Tubergaw R; vgl.
Note q; die ältesten Formen (9. Jh.) sind Dubragaoe, Dubragauginsis pagus Dubargawe,
Thubargowe (vgl. Förstemann IJ^ 756). z) Tutinge E^; Toetingen (q über o) R.
40 vgl. S.94N.4. aa) in reg. Thur. fTuringorum E^, auch sonst bei Eberhard) auch = R.
bb) = Dobenecker I nr. 402 vom J. 958 (älteste erhaltene Form); Engeli R; Engli E^.
cc) Geurichsleyben R. dd) Heimungo we E; Helmengaw R; vgl. die Formen
bei Dobenecker I 396 (die ältest erhaltenen: Helmgauue vom J. 802, Helmingouue und
Helmungouui vom J. 961). ee) Gerhelmsbach R. ff) statt et — Altg.
45 E^: et villam Altgewe, R: in Altgaw. gg) = Mühlbacher"^ nr. 1504; Tricust(en)
R; Tricasti E^. hh) mihi — convenit; vgl. UU. 56, 85. ii) R; Tuntenfelt
E^, hier wohl eher irrtümlich als R. kk) Grünach R; Cranaha E^; vgl. oben S. 94
N. 9. 11) Auwenheinstetin R; Auvenheim E^. mm) Suwesore i?; Rüzore -B».
nn) Hiltigeristetin R; Hiltegeresstete E. oo) R; Eherriche E^, bisher immer ver-
50 lesen zu Cherriche. pp) = Dronke nr. S7 ; Rinechgowe E^; Rynagaw R; vgl.
Note q lind S. 94 Note 14. qq) vgl. Dronke nr. 87, 124; Gisanh. nr. 611.
ö7h. d) aus nominatis corr. (zioeites a auf Rasur). e) Gramfesn. e.
f) aus nuncupatis corr. g) aus villa corr. 1») aus nuncupata corr.
i) auf Rasur. k) Hiltegerestede e. 1) Cherriche Schannat und Dronke.
Fuldaer Urkundenbuch I.
98
Nr. 57: 772 Janua?- 20.
cum^^ mancipiis et omni sup[p]el-
lectili eorum, quorum nomina
haec sunt: Hamunt, [üu]illi-
bir[g]«^ Ratpraht, Helidin,
[üujoifger, Heiliga, Eudwelf,
Frum[i]hilt^*, Am[a]nolf"",füu]en-
t[i]lsuint^", Liepger, Rüger,
Gerwin, Liopuuin, Rihpolt, Rut-
hilt, Ruthart et una puella, Bil[i]-
bilt^^ ; et quicquid ibidem in prae-
dictis locis ad'^^ praesens de
alod[e] parentum vel de quolibet
adtracto ad me noscitur perve-
ni[sse] tam^'^ terris, domibus, ae-
dificiis, silvis, campis, pratis, pas-
cuis, aquis aquarum[ve] decursibus
qu[icquid^^ in hereditatem mihi]
convenit, totum et integrum, sic-
ut a me moderno tempore pos-
spdere]^' videtur, ad praefatum
monasterium [in substantia]m
[monachojrum ibidem [habit]an-
tium [Christo protegente] vol[o]
esse donatum [atque firmajtum,
ea scilicet ratione ut, [dum] ad-
vi[vo, ipsam] hereditatem [sub]
usu ^' benefici[o tantum mod]o
absque [ullo] praeiudicio [et de-
minutione aliqua ipsius mona-
sterii] per vestram [precarjiam
[excolere de]beam, post me[u]m
vero [discessujm [vos^' vel suc-
cessores vejstri in'*' dei [nomine
perpetualitjer ^' re[cipiatis]>^' pos-
weif, Frumehilt, AmCnolf, Wentel-
suint, Liepger, Rüg-er, Gerwin,
Liopuuin ^, Rihpolt, Ruthilt, Rut-
hart et una puella, Bilehilt; et
quicquid ibidem in predictis locis 5
ad presens de allodio paren-
tum meorum vel de quolibet
predio ad me adtracto** ad
meam proprietatem dinoscitur
pervenire, tam terris, domibus, lo
^dificiis quam mancipiis et fa-
miliis, silvis, campis, pratis, pas-
cuis, aquis, aquarum * decursibus,
piscationibus, venationibus omni-
busque utilitatibus, que homi-^ö
nibus super terram convenit possi-
dere et habere vel uti, totum
et integrum, sicut a me moderno
tempore posseSSUm eSSe ^ vide-
tur, ad prefatum monasterium 20
saneti Bonifacii martiris ad
utilitatem fratrum ibidem deo
famulantium * donatum et tra-
ditum esse volumUS, ea scilicet
ratione, ut * ad vi tam meam 25
predicta bona omnia habeam per
vestram beneficientiam usufrUC-
tuario absque Omni preiudicio *,
post mortem vero meam omnia,
que enumeravi, ad prefate so
ecclesie saneti Bonifacii re-
deant utilitatem et possessio-
nem, ut fratres et domini
nostri semper memores esse mei
57(1. rr) cum — nomina eorum; vgl. UU. 51, 58, 65, Dronke nr. 78, 86, 88, nament- 35
lieh 85. 8s) = Dronke nr. 246, 552, 587. tt) = Dronke nr. 508, 698.
uu) = Dronke nr. 165, 456, 471, 510. vv) vgl. Uuentilmut und üuentilger Dronke
nr. 380, 490. vrvf) = UU. 63, 64 und sonst immer in Fulda. xx) das
in UU. 51, 56 und 58 fehlende ad praesens dadurch bestätigt, dass nach successores
vestri (Z. 33) das in U. 58 und Dronke nr. 87 stehende cum omni re meliorata fehlt. 40
yy) tam — decursibus; vgl. noch z. B. U. 65, Dronke nr. 93, IIO. zz) quicquid
— convenit = UU. 56, 65, 85. a') vgl. possidere E^ in Z. Wf. h') usu —
tantummodo; vgl. UU. 56, 58, Dronke nr. 87 ; vgl. mit -E» allerdings ad beneficium usu-
IVuctuario ordiue Markulf I nr. 5 und usuario modo Dronke nr. 93. c') vos —
vestri; vgl. fratres et domini nostri E^. d') in nomine; vgl. in regno dei E^.4^
e') vgl. semper E^. f') recipiatis poss. hat möglicher Weise gefehlt, vgl. Dronke
nr. 87.
57h. m) aus Lopuuin corr. n) aus attracto corr. 0) aus tstf
corr. (Ije auf Rasur).
Nr. 57: 772 Januar 20.
99
s[idendum, habendi, tenendi et
qiiicquid exinde elegeritis faciendi
liberam ac firmissimam in Omni-
bus] habea[tis potestatem].
5 Si quis [vero, quod futurum
esse non credo, si aliquis de
beredibus meis vel^'' proberedibus
vel quislibet ullo unquam tem-
pore contra] banc [epistolam]
io donation[is] me[ae venire'^' temp-
taverit aut eam infrangere cona-
tus fu]erit, [iram*' trinae maie-
statis incurrat et^"' de consortio
sanctorum] separ[e]tu[r et insuper
iöiuxta poenam saeculi inferat^'
partibus ipsius monasterii cum
cogente fisco auri libras . .^' et
argenti pondus . .^^' et quod repe-
tit^', vindicare non valeat, sed]
2ohaec^' [epistola donationis^' et
devotionis nostrae firma et invio-
lata permaneat, Stipulationen"' sub-
nixa].
[Actum ^'] in*' monasterio Ful-
25d[a] sub"' die XIII. kl. fe-
bruarias [anno IIII.^' regna]nte
Karolo rege^'.
30
velint, ut partem habeam in
regno dei.
Et si quis * hominum banc dona-
tionem P vel tradicionem meam
irritam fecerit, cterna excommu-
nicatione ab ecclesia catbolica
separatus cum eis in inferno ar-
deat, quorum vermis non moritur
et ignis non extinguitur.
Facta est hec tradicio pre-
Sente Karolo rege in monasterio Ful-
densi coram venerando abbate
Sturme et ceteris fratribus sub
die XIII. k. feb. ad laudem et
gloriam domini nostri lesu
Christi.)
37 it. gO vel proh. fehlt U. 56. h') fieri decreverit statt ven. tempt.
U. 56. i') iram — insuper fehlt U. 56. kO et — separetur fehlt U. 51,
et divinam ultionem super se recipiai Dronke nr. 87; vgl. aber auch ab universis
sanctorum ecclesiis excommunicatus appareat in U. 86 (in Eberhards Kopie
B5 unverändert). \') vgl. inferno ardeat E^. m') X nr. 38, duas U. 51;
centum U. 56, Dronke nr. 67 ; fehlt Dronke nr. 87. n') V U. 58; quinque U. 51;
centum U. 56; fehlt Dronke nr. 87. o') quisquam add. U. 51, Dronke nr. 87.
pO = U. 58; vgl. hqc E^ (Z. 24); praesens U. 56, Dronke nr. 87. q') don. — nostrae
fehlt U. 58. rO stip. subn. fehlt U. 58. s') = UU. 51, 56, 58, Dronke
40 nr. 87 usw. ; auch in U. 86 Data wahrscheinlich nur von Eberhard durch Facta est hec
traditio iviedergegeben. V) in — Fulda = UU. 75, 85, Dronke nr. 70, 78, 67 usw.
u') sub — rege: vgl. UU. 51, 56, 58, 65. y') vgl. die Vorbemerkung. tt') =
U. 58; gloriosissimo rege Francorum U 51; Fr. r. U. 56; r. Fr. U. 65; r. Fr. et Lango-
bardorum atque patricio RomanoiMiin Dronke nr. 85, 87. x') danach ist die
45 Zeugenliste zu denken ; ob in ihr Abt Sturmi und Fuldaer Mönche genannt icaren, wie
£1 anzudeuten scheint, ist sehr zweifelhaft.
S7b. p) d aus t corr.
7*
100
Nr. 58: 772 Februar 12.
15
58.
Hrodolt (Hruodolt) schenkt unter Vorbehalt des prekarischen
Niesshrauchs auf Lehenszeit sein Eigengut zu Dromersheim^,
Sulzheim^ und Weinheim^ mit sechs genannten Unfreien.
772 Februar 12.5
Cartular f. 23' (Cy ; — Cod. Eberhardi I f, 138' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90'.
Aus C: Schannat Trad. 18 nr. 35; — Di^onke Cod. 24 nr. 38. —
Aus E: Dronke Trad. 8 cap. 3 nr. 45. — Reg.: v. Sartori IIa 300; —
Scriba III 14 nr. 232 und 333 Anm. I A 26. lo
Fassung und ivohl auch Verfasser ivie in U. 51.
Dominus ac redemptor noster dei filius admonet dicens^:
^Date elimosinam et ecce omnia munda fiunt vobis'^.
Idcirco ego in dei nomine Hrodolt dono pro anime mee
remedium, ut veniam in futurum consequi merear, donatumque in
perpetuum esse volumus ad monasterium sancti Bonifatii in pago
Grapfeld constructo, ubi venerabilis vir Sturmi abb(as) cum turba
pluriraa monachorum pius preesse^ videatur, hoc est in locis nun-
cupantibus Trubtmaresheim^, Salziheim, üuihinheim*^, quicquid in
bis locis de alode parentum vel de qualibet adtraeto ad nos noscitur
pervenisse tarn terris, domibus, aedificiis, accolabus, mancipiis — hec
sunt nomina maneipiorum : Herolf , Hitto, Macco, Albdrut ^\ üuilligart,
Arclind; quicquit dici aut nominari potest, totum et integrum, sicut
a nobis moderno tempore possidere videtur, ad prefatum monasterium
in substantiam monachorum ibidem habitantium Christo protegente
volo esse donatura atque firmatum, ea scilicet ratione ut, dum advivo,
iptam hereditatem sub [u]s[u]^ beueficio tantummodo absque demi-
nutione aliqua ipsius monasterii per vestram precariam excolere
debeam, post meum vero discessum absque ullius iudicis inter-
pellatione vos vel successores vestri cum omni re meliorata perpetua-
liter accipiatis possidendo, habendi, tenendi vel quicquid exinde
eligeritis faciendi liberam ac firmissimam in omnibus habeatis
potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si aliquis de
heredibus meis vel proheredibus vel quislibet ullo umquam tempore
20
25
30
35
58. I) Überschrift in C: Kartula traditionis Hrvodolti (\ über o) de pago
Uuormacinse, im Register f. 2: Rvodolti. U) E: Roho (ans Ko corr. E;
Ro e) de pago Wormac(ensc) tradidit sancto BoniCucio bona sua in his viHis: Trut-
niaresheim, Sulzheim,. Wihenheim cum mancipiis et rebus eorum. a) auf
Rasur. b) Randvermerke des 11. Jh.s: Trutinai(e8)h(eim), Sulzih(eim), Win\t- 40
h(eim). c) Uuihin auf Rasur. d) Abldrut. e) zu u(est)ro
verlesen; vgl. U. 56 N. l.
1) Uheinheasen Kr. Bingen. 2) ebenda Kr. Oppenheim.
8) ebenda Kr. Alzey. 4) Luc. 11, 41.
Nr. 59: 772 Februar 24. 101
contra hanc epistolam donatioiiis nostre venire temptaverit aut eam
infrang-cre conatus l'ucrit, irani trinae niaiestatis ineurrat et de^
consortio sanctoruni sit separctur-^ et insuper iuxta poenara seculi
inferat partibns ipsius nionasterii cum cogente fisco auri libras X'*
setargenti pondus V'^ et quod repetit, viudicare non valeat, sed hec
epistola firnia et inviolata permaneat.
Acta sub die II. id. febriiarias anno IUI. regnantcKarolo re[ge]'.
t Signum Hruodolti, qui lianc kartulam donatiouis scribere
rogavit. s. Albuuini. s. Erluuiui. s. Eburharti. s. üualtberi.
/OS. Grimbercti. s. Gebabarti. s. Gerbarti f.
59.
Odagrus (Otacrus) schenJd für den Todesfall seiner seihst,
seiner Gattin Hriiodsimnd und seiner Tochter Lantswind den
von ihm hewohnteri Herrenhof mit Haus und die Hälfte seines
lö Eigentumes zu WacJcernheim^ sowie die Hälfte seines Eigen-
gutes, von seinen Unfreien ein Drittel, zu Saulheim^.
Mainz 772 Februar 24.
Cartular f. 10' (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 137' Auszug aus C
f^j" = Copiar. III. f. 89'.
20 Aus C : Schannat Trad. 19 nr. 36; - Dro7ike 25 nr. 39. — Aus E:
Dronke Tj'ad. 6 cap.3 nr. 17 (verbunden mit U. 72). — Reg.: v. Sartori
IIa 300; — Scriba III 14 nr. 234 und 333 Anm I A 1.
Fassung tcie in U. 22.
In nomine patris et filii et spiritus sancti.
25 Licet parva et exigua sunt, que pro inraensis peccatis offerimus,
tarnen pius dominus noster lesus Christus non quantitatem muneris
sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque Odagrus sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futurum veniam aliquod promerire merear,
aodon[o]" ad monasterium sancti Bouifatii, quod est constructum in
loco, qui dicitur Bocbonia, super ripam fluminis Fulda, ubi ipse
sanctus dei requiescit in corpore, hoc est quod donamus ad ipso
monasterio sancti Bonifatii in pago üuormacinse in villa, cuius
vocabulum est üuacharenheim^, curt[e]^ dominicato et casa, ubi
35 SS. f) axis eo zu corrirjieren versucht. p) C. li) die beiden
Zahlen xoohl verstellt; V aber vielleicht nachgetragen. I) re C.
59. I) Überschrift in C; Kart(ula) Odacri de Uuormacin-^e altern, im Re-
gister f. 2 : Otakari item. H) E : Idem Otalcer (a. nachgetragen) tradidit bona
sua in viUa Wacharenh^im *. a) dona. b) Randvermerk des 11. Jh.s:
•iO \Vacharenhei(m). • c) curta.
1) Rheinhessen Kr. Bingen. 2) Nieder- oder Ober-S.
ebenda Kr. Oppenheim.
102 Nr. 59: 772 Februar 24.
ego manere videar^ quod est ad una parte Theotgeri, de alia parte
via puplica, tertia parte iterum via publica, quarte^ parte via
publica; et dono hanc in ipsa villa omnia medietate, quem genitor
meus et genetrix mea mihi moriens dereliquerunt et ego ipse
conparavi aut de qualibet tracto aut de conparato mihi pro^enit ins
areis, mansis, casis, mancipiis^, viniis^, terris araturiis, campis, pratis,
silvis, pascuis, aquis aquarumque decursibus, cultum seu incultum,
raobilibus et inmobilibus, omnia, que in ipsa villa seu in ipsa marca
üuacharenheim visus fui habere, medietate due p[ar]tis^ de conparato
in ipsa marca-, et in alia villa, cuius vocabulum est Sauuuilenheim, /o
hereditatem meam, quam genitor meus et genetrix mea mihi moriens
dereliquerunt, in areis, mansis, casis, mancipiis^, vineis, terris, araturiis,
campis, pratis, pascuis, aquis aquarumque decursibus, cultum seu
incultum, mobilibus et inmobilibus, omnia, que ibidem visus fui
habere, medietate dua'^' nisi mancipia^ tertia partem, totum et ad^s
integrum-, post nostrum vero discessum Odacro et coniuge sua
nomine Hrodsuuinda et filia sua Lantsuuinda ad iam dicto'^
monasterio sancti Bonifatii predictam rem teneatis, habeatis*, possi-
deatis vel quicquid exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam
in Omnibus habeatis potestatem. 20
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus meis seu quislibet ulla
opposita persona, qui contra hanc donationis kartam venire aut
inrumpere voluerit, iuprimitus iram dei omnipotentis incurrat et ab
omni loca sanctorum excommunis appareat et insuper inferat ad 25
iam dicto monasterio sancti Bonifatii auri uncias V argenti pondus
X multa conponat et quod repetit, evindicare non valeat, sed presens
kar(ta) donationis omni tempore firma permaneat, stipulatione subnixa.
Actum Mogontia civitate publice'"^ sub die VII. kal. martias
anno IUI. regni dorani [nostri] ^^ Caroli gloriosissimi regis Francorum. 30
Ego üuolframnus [e]ma[nu]ensis^"^ rogatus scripsi et notavi
diem et tempus quo supra.
t Signum Odacri, qui hanc kartulam donationis fieri rogavit.
t Signum Lantsuuinde filia sua. f Signum Hattoni comitis. f Signum
Adalbercti. f signura Hruduuini. f Signum Sindolti. f Signum 35
Grimberti. f signum Hluduuini. f signum Herimoti. f Signum
Flambercti. f signum Megiuhohi. f signum Vodilbercti. f signum
Uualtbercti. f signum üuelarammi.
S9. d) C. e) au8 finiis corr. f) pratis C. g) du
auf Rasur, aus una? corr. h) dicto monasterio von andere:' Hand zu dictum ^0
monasterium corr. i) aus habetis corr. k) später, aber icohl von
gleicher Hand zu publica corr. I) et* imp (eratoris) verlesen C; vgl. U. 24 a
m) notarius Magocensis; vgl. U. 24b N.l.
1) t^gl. U. 60.
Nr. 60-61: 772 Februar 24 bis 772 Mai 3. J03
60.
Verzeichnis der dem Kloster in der U. 59 von Otacar
geschenkten 41 Unfreien zu Saulheim und Waclcernheim.
[Mainz 772 um Februar 24.]
5 Cartular f. 11' (C) im Anschluss an U. 59.
Als Anhang zu U. 59 : Dronke Cod. 26.
Diese Liste ist offenbar gleichzeitig mit U. 59 entstanden;
vermutlich stand sie, vorn oder hinten, auf deren Original selbst
oder war ihm angehängt.
10 Hec sunt mancipiorum nomina in traditione Otacres: Isiiunt,
Truogo, Ermberct, Beldrih, Theotunar, Gerbald, Hruoduuin, Hruod-
lind, Hiltimunt, Uuarburg, üuentil, Lantsuuind, üuigthrud, Gundflat,
Hribuuin, Gozdriid, Giindrat, Giso, Uuigbrun, Ratolf, Brunger,
Otuuar, üuerdolf, Libolf, Reginolf, Gisa, Theotleih, Hiltolf, Uuanhilt,
/5 8ara, Hilo, Hruodin, Hribsuuind, Elbrib, Hruotthrud, Tagasuuind,
Anduuart, Folcgard, Suuidburg*, Betta, Stadolf.
61.
Hartmunt schenkt seinen Besitz zu Dromersheim^.
772 Mai 3,
20 Cartular f. 20 (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. IlL f. 90.
Aus C : Schannat Trad. 20 nr. 38; — Dronke Cod. 26 nr. 40. —
Aus E: Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 37. — Reg.: v. Sartori II a 301; —
Scriba III 15 nr. 239 und 333 Anm. I A 19.
25 Fassung tvie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
debitis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Cbristus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
30 Ideoque ego Hartmunt sana mente sanoque consilio pro malis
peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire merear, dono
ad monasterium sancti salvatoris et sancti Bonifatii, quod est con-
structum in pago Grapfeld super fluvium Fulda, ubi ipse sauctus
martyr Christi Bonifatius corpore'^' requiescit et ubi^ Sturmi preesse
35videtur abbas, hoc est quod dono in pago Uuormacinse in villa
Ol. I) Überschrift in C: Kartulä traditionis Ha-tmunti de Uuormacinse, im
Register f. 2: Hartmunti. II) E: Hartmut de Wormezfelden (Wormez-
felden e) tradidit sancto Bonifacio bona sua in Trutniaresheim quicquid habuit in
mansis, domibus, agris, vineis, hortis, pomerils, silvis, familiis. a)p
40 aus einem anderen Buchstaben corr. b) nach Sturmi C.
1) Eheinhessen Kr. Bingen.
104 ^^- 62: 775 Januar.
Truthmaresheim^ id*^ est mansis, casis, vineis^, terris, araturiis, campis,
pratis, pascuis, aquis aquaruraque decnrsibus, mancipiis, toturn et
integrum quicquid ibidem proprietatis ^ visiis fui habere, a die pre-
sente ad supra dicto monasterio^' supra dietam rem habeatis, teneatis,
possideatis vel qnicquid exinde facere voliieritis, liberam ac firmis-5
simam in omnibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum non esse credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibus meis vel proheredibus meis seu ulla opposita
persona extranea, qui contra hanc donatione venire aut eam in-
rumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis ineurrat et trinae/o
maiestatis, insuper autem iuxta poenam seculi inferat ad predicto
monasterio auri uncias V argenti pondera X et nee sie quod repetit
evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni tempore '' firma
et stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Facta donatio hec sub die V. nonas maias anno IUI. regniis
domni Karoli gloriosissimi regis Francorum.
Ego üuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra.
f Signum Hartmunti, qui hanc kartulam traditionis scribere
rogavit. f Signum Hattoni com(itis). f Atacri*. f Sindolti. tHruod-20
uuini. t Hluduuini. f Uuitbarii. f Albuuini. f Uualtbercti.
f Grimbercti. f Uualuramni f.
62.
König Karl [der Grosse] heurlcundetj dass vor ihm Abt
Stürmt das von König Pippin geschenkte Hof gut Umstadt^ gegen 25
Dagaleih gerichtlich erstritten habe.
Longlier^ [773 Januar].
Cod. Eherhardi II f. 67 (E)^ = Copiar. III. f. 162; — Begistrum
liiterarum ^R 59" vom Ende des 15. Jh.s f. 11 nr. 1 Regest fÄj".
Angeblich ex veteri apographo ad autographum con- 30
fecto (tafsächlich zurechtgemacht aus E): Schannat Hist. b 79 nr. 5
Bruchstück, vgl. l. c. a 86 und Vindiciae 52 (S)^^^ = Migne XC VIII 1263 =
Mühlbacher: M. G. Diplomata Karol. I 91 nr. 63a. — Aus E: Brower
61. c) Thrutma(resheim) Randglosse des 11. Jh.s. d) id — casis atif frei-
gelassenem Raum von gleichet' Hand nachgetragen. e) u aus o? corr. f) aus 35
proprietas corr. g) doppelt. h) temp(re)o C. i) vielleicht für
Otacrl verschrieben.
6/i» I) Überschrift in E (ergänzt aus e) : De Omenstat, dazu später am Rande
nachgetragen: Quomodo a Ta(?aleich [o] quodam coinilc res ev[in]dicate sunt in
terrnin[is] viUe Omunstat co[ramj Carolo rege Franco[rum], im Register f. 4: Redemp-
tio loci Oinencstat a quodam Tagalcicho. II) R: Item due littere^ö
sigillate Karoli magni regis super Omstadt sancto Stormioni con-
cesse. Dat. anno domini DCC°LXXI1° et Vt». Über das zweite hier citierte
Diplom vgl. unten U.74. III) Überschrift in S; Fragmentum placiti regii adver-
8U8 Sinleum, qui bona eeclesiam Fuldensem attinentia usurpaverat.
1) Gross- oder Kl.-U. Hessen Prov. Starkenburg Kr. Dieburg. 45
2) Belgien Prov. Luxemburg.
Kr. 62: 773 Januar. 105
Ant. 20 Citat ; — Schöttyen et Kreysig 15 nr. 12 (aus Abschrift von E) ;
— Dronke Cod. 26 nr. 41 (mit der Datierunr/ aus S) = Lorsch und
Schröder UU. 16 nr. 26 =^ 20 nr. 31; — Mühlbacher l. c. I 91 nr. 63b.
— Heg.: Better Hessische Nachrichten IV (1770) 97; — Böhmer 8 nr. 50;
.-. - Scriba I 4 nr. 38, IV 1 nr. 2587; - Sickel Acta II 20 tmd 233 nr. 17;
— Ilerquet 3 nr. 5; — Gegenbaur I 45 nr. 2 ; — Mühlbacher 58 nr. 139
= " 65 nr. 142; — Ilübner Gerichts- UU. der fränkischen Zeit 14 nr. 83,
Das Bruchstück S, bisher allgemein als zuverlässig und selb-
ständig angesehen, auch noch von Mühlbacher unbedenklich in die
io Ausgabe der Karolinger-Diplome aufgenommen, vericerfe ich als Er-
findung Schannats ebenso wie die anderen UU. und UU.-Formen,
welche nur in den Publicationen dieses Editors, nicht aber hand-
schriftlich existieren. Als einzige Überlieferung des Textes kommt
daher, abgesehen von dem Schannat wahrscheinlich bekannten, sonst
15 bisher unbekannt gebliebenen Regest R (Note II), das aus dem
Original geschöpft ist, nur das arg verderbte E in Betracht. Aber
aus E lässt sich doch, an den meisten Stellen mit Sicherheit,
der ursprüngliche Text geivinnen, nämlich mittels umfassender
Heranziehung der zahlreichen und sehr gleichmässig formulierten
20 Gerichts- UU. der Merowinger (M), ihrer Hausmaier (H) und der
ersten Karolinger (K), wie sie in M. G. Diplomata imperii I und
Karolinorum I vorliegen, mit Hilfe auch der Formel Markulfs M. G.
Formulae .58 nr. I 25 (Ma). Schon Schannat hat diese Reconstruction
in seiner Fälschung auf Grund des bei Mabillon De re diplomatica
25 469 ff. gesammelten Materials mit grossem Raffinement versucht. Aber
die moderne Editionstechnik ist der Aufgabe doch besser gewachsen.
Ihr Ergebnis, hinter dem S iceit zurückbleibt — icodurch es sich eben
als untergeschoben erweist — , lüird^ als a neben b, imten gegeben. In
der Datierung kann es sich freilich mit den bestimmten Angaben von S
30 nicht messen. Aber gleich Schannat die Jahresangabe von R um-
rechnend, dürfen ivir sie doch entweder wie er ins 4. oder ins 5. J.
Karls des Gh^ossen setzen. Der Anfang des ersteren — Epoche ist der
9, Oktober — scheidet aus, da der Gerichtsort Longlier jedenfalls zum
Reiche des erst im December 77 1 verstorbenen Karlmann gehört hat
35 (lüogegen Mühlbacher ^ nr. 142 nur eben die falsche Angabe Schan-
nats, der das Glicht icusste, geltend macht). In der Zeit vom De-
cember 771 bis zum März 772 ist ein Aufenthalt des Königs zu
Longlier, icährend er nachher bis zum Ende des Regierungs-J.s
(Oktober 9) durch das Itinerar ziemlich ausgeschlossen icird, an sich
40 mehrfach möglich (vgl. Mühlbacher ^ nr. 142 a bis 150), aber doch nicht
bezeugt. Darum spricht iceitaus am, meisten dafür, dass unsere U. zu
dem gleichen Aufenthalt des Königs in Longlier gehört, der durch
ein Diplom für Lorsch (Diplomata Karolinorum nr. 73) zum 20.
Januar 773 überliefert ist.
^5 d, (Rekonstruktion),
Carolus^ [gratia dei] rex Fran-
corum vir i[n]lust[er].
<(Carolus * rex Franconim .ir illu-
stris et amator ecclesiarum et
serviciorum dei.
6^a. a) Car. — inluster formelrecht.
106
Nr. 62: 775 Januar.
Cum^ nos in dei nomine
Long[l]ario*^ villa*^ una^ cum''
optimatibuss' vel pontificibus seu
[et] i[n]lustnbns viris dueibus,
comitibus caeterisque^ [fideljibus
[nostris] ad* universorum causas
audiendas rectaque^ iudicia ter-
minanda [rejsederemus^ [ibique]^
veniens vir" venerabilis Stnr-
mi[o]^ abba^ de monasterio
Fuld[a]'?, ubi^ sanctus Bon[e]-
facius* mart[y]r [in]^ corpore re-
quiescit, homine" [aliquo] nomine
Dagaleich[o]^ interpellabat, [re-
petebat^ ei eo^] qn[od] illas^
res in loco, qui dicitiir [Aut]-
m[u]n[dis]8tat^ quem^^ dom[n]us*^
Cum nos in dei nomine Longario
villa una cum optimatibus vel ponti-
ficibus seu * illustribus viris dueibus,
comitibus c^terisque rcgni princi-
pibus * sederemus ad universorum 5
causas audiendas rectaque iudicia ter-
minanda, * veniens vir venerabilis
Sturmi*^ abb(as) de monasterio Fulden-
si, ubi * sanctus Bonlfacius martir *
corpore * quiescit, hominem qUCn- w
dam Dag-aleichum * * nomine inter-
peliabat * coram rege, qua re iilas
res in loco, qui dicitur Omenstat,
quem dominus et patcr noster * Pip-
pinus per suum preceptum ad mona- 15
sterium sancti Bonlfacii donaverat
una cum adiacentiis et^ ad se per-
62a. b) Cum — nomine = K l, 102, 110, 138, 148 usw. c) so auch
S; Schannat hat die richtige Emendation aus dem Pfalzenverzeichnis bei Mabillon
l. c. 295 oder aus persönlicher Kenntnis seiner luxemburgischen Heimat geschöpft- 20
d) nur = M 73, H 10, 16; in palatio nostro regelmässig M, Ma, H 21, K 1) ; i. p.
publice H 18, 22, K 12; palatio K 65; villa (in) ipalacio nostro K 102, 110, 138, 148,
204. e) una — cum formelrecht. f) cum — comitibus := H 16
(et statt vel^ fehlt duc. comj, 21 (add. apostolicis patribus nach pont., add. atque
nach duc), vgl. U. 41, 64, 70, K 179 ; fehlt et vor inlustribus S. ir) = ori- 25
gin. M 64, 70, K 44, 94, 120, abschriftl. H 16, 21, K 25, 26, 148, 239; obtimatibua
S, vgl. orig. K 197, abschriftl. M 41, Ma, K 248. h) caeterisque — nostris
fehlt S; aber caet. =^ M 41, vgl. vel cunctis fedilebus nostris M 70, vel reliquis
quam plures nostr. fidel. Ma, v. fid. K 1, et fid. nostris K 148, et ceteris fid. nostr.
K 197 ; caet. palatii nostri ministris M 41 wohl zu altertümlich. \) ad — 30
audiendas formelrecht. k) vel r. S und formelrecht, aber vgl. lusto-
que M 41; recta iudicia terminanda = original M 76, 79, K 197 und abschriftlich M 94,
H 10, Kl, 148, 204 (vgl. r. i. determinandum orig. K 12, r. i. terminandum orig. H 22
und abschriftlich K 102); recto (bzw. iustoj iudicio terminandas (bzw. terminandumj
original M 64, 70 und abschriftlich M 41, Ma, H 21, K 110, 188; recto iudicio 35
aterminanda (das erste a vielleicht infolge einer erst im Drucksatz erfolgten Correctur
von iudicio in iudicia irrig stehen geblieben) S. 1) formelrecht; sederemus
formehoidrig vor a.d — a,xi6.iend&s E = S. m) ibique ven. formelrecht.
n) vir. ven. ungewöhnlich (doch vgl. K 65, 78, 79). ven. vir. <S wie üblich. o) vgl.
U. 67a Note y. p) abba — mon. = M 70, K 65. q) formel- 40
recht. r) ubi — requiescit = K65; ubi domuos et sanctus Bon.
incorporerequ. iS. s) vgl. U. 67, Note II. t) = 3164, 77,
94, K 1, 65. u) hom. — nomine = H 18, K 1, 110 (hier allerdings immer
Accusativ, nicht Dativ, der aber durch alle älteren Originale, M 73, 83, H 22, K 102,
und die Abschriften M 94, H 10, Ma bezeugt wird). v) der Name an 45
dieser Stelle regelmässig flectiert ; Sinlei ä'. it) repet. ei (äusserlich und
sachlich nachklingend in coram rege E) = original H 22, K 102; et rep. ei ab-
schriftl. H 10, K 110; repetens ab eo (bzw. eisj abschriftl. H 18, 21, Kl, 138, 204;
repetivitque S; dum diceret (^dicerentj M 64, 73, 76, 79, 83, 94, Ma, K 65, (et)
dicens (AicQvite^) M 41, H 16, K 138, 197, 204. x) eo quod formelrecht; 50
ipse Tipsi; add. K 102, 204. y) ill. — dicitur = K 110; res illas . . S.
z) = U. 43, vgl. Omunstat Note I; Autmondistat S (wie im ältesten Jndorsat der
U. 43). aa) grammatisch correct wie sonst (M70, H 22, K 1, 110, 138, 148);
incorrect nur H 21, K 102 ; quod S. hh) domn. — noster = M 77, 148;
vgl. d. et av. n. II 16, parens noster domnus 3141; genetur n. 3168. 70; domnosö,)
rex S.
62b. a) zu Sturmis corr. E. b) nach dem ersten a ein Buchstabe mit
Oberschaft (\f) radiert E. c) et ad se auf Rasur E.
N7\ 62: 773 Januar.
107
et [gcnitolr
cc
noster Pippinus
per"" suum pracceptum ^ ad^^
monasterium saDCti Bon[e]facii^/'
[conJdoDaveratö'öf^ una''^ cum
.'-. adiaeentiis " [post^*^^] se
nialo [ordiüe] [re]tiiie[bat] in-
[iuste].
Sed^^ ipse Dagaleili presens^"'*
[a]sta[]bat [et"" hanc] causam
/<;nulIateDus^^ pot[ui]t denegare
nec^^ [nulla] iusta [potjuit [tra]-
dere ratione, p[]er'^'? quid [ip-
sas]*'^ res habere^* po[tui]sset
[et" tunc in"" presentia nostra
tincntibus^ rebus, maio et iniquo
studio'^ dctineret et ab utilitati-
bus^ ccclesie suc prohibcret.
Sed ipso D.'igaleih presens * stnrc
iubebatur^ causamque illatam nuUa-
tenus poterat denegare nee * iustam
quivit obtendere rationem, propter
quid res nomiuatas habere posset.
Statira rege et omnibus, qui ad-
erant, cogentibus abdicatas cum
15 62a. cc) quondam rex add. M 41, 68, (vgl. 70), H 21, K 148, (vgl. auch K 29,
55 f.), fehlt aber auch M 77 ,• quondani wird z. T. durch das folgende Plusquamper-
fectum donaverat (vgl. Note gg ) statt des damals vorwiegenden Perfectums ersetzt, rcx
hat der Notar vielleicht ausgelassen, weil ihm hei der Niederschrift nicht gegenwärtig war,
ob Pippin die citierte U. 39 als König oder als Hausmaier ausgestellt hatte; Pippi-
20 nos 5. dd) per praeceptum ; su erwarten wäre p. suam praeceptionem (vgl. M 70,
77, U 21) oder strumentum hzio. testamentum, falls der Schreiher mit der Mög-
lichkeit einer Hausmaier-U. (Note cc) rechnete (vgl. M 64, 73, H 16, 22, Kl, 102, 110,
148); doch begegnet das damals seltene praeceptum gerade in dem unserer U. fast gleich-
zeitigen K 62. ee) ad — sancti = K 110, vgl. M 41, 70, 73; statt mon.;
25 basilecatn M 41, casafinj H 21, 22, K 1, 102, causam 5. ff) vgl. Note s.
P?) vgl. condonaverant M 73, fuerat concessa M 70, condonasset H 16, concessissefn jt
M 41, 77, conparassit M 79, tradidisset K 110, delegasset K 148; coviäion2i,\\t S (= K l,
102, vgl. condonaverunt H 21, 22, condonarunt H 22, conquisivit 138. hh) una
— adiac. = H21, vgl. M41, 64, 73, H 16. ii) unsichere Stelle: et ad se
30 pertinentibus rebus E, aber auf Rasur; vel omni re ad se pertinente M 41 ; (^cum
omni merito vel adiacenciasy suas ad se pertenentis vel aspicientis quicquid . .
possiderunt i>f (>4 ; ('cum adiacenciasj suas in quibuscumquae pagis adquae terreturiis,
viUabus, domebus, aedificiis, acolabus, mancipiis, libertis, campis, viniis, silvis pratis,
pascuis, aquis aquarumve decursebus, farinariis, gregis cum pastorebus, presidiis,
35 mobilebus et inmobilebus, rem inexquaesita, ad intecrum quicquid possessio . . fuerunt
M 73, ähnlich M 79; ('una c. appendiciisj suis H 16; (c. omni integritate^ et c. omnibus
appendiciis Ä" 204 ; — domibus, edificiis, pratis, silvis, aquis aquarumque
decursibus ac totum et integrum quidquid ad ipsa villa Autmondistat
aficere('/^ videtur mit vorher und nachher angedeuteten Lücken S (vgl.
40 K 73). kk) post — iniuste = II 22 ; p. hec m. o. r. et ini. K 1, p. se reteniat m. o. ini.
K102; p. nos m. o. retineamus et ini. H 16 ; retinebat ini. H21; vgl. M 83, H 10, 18, K 12,
HO, 138, 148, 204; post — causatio (S. 110 Z. 3) fehlt S. 11) Sed ipsi = M 41,
64, 68, 70, 79, 94, H 10, 21, K 102, 138 ; J. vero ÜT i; Et i. K 65; Sed et i. K 110; Prae-
dictus vero K 197. mm) z= K 65 ; in presenti a. K 1, HO; de presente a. K 102;
45 in pr. adstans K 197 ; in praesentia adstans H21; ad presens aderat M 68, 76; in pr.
aderant K 138; vgl. M 41, 64, 79, 94, E 10. rn) et causam = K 65; (Qi) de hac
causa K HO, 188; vielleicht ist zu lesen et hanc hzw. illam (vgl. illatam E) causam.
00) null. — denegare = Ä" /; n. potuerunt den. K HO ; n. presentavit M70; n. contra
ipsam precariam potuerunt dicere vel oppbnere H 10, vgl. H21, in omnibus denegabat
50 K 65; nuraquam potuerunt . . K 138. pp) nee — ratione (statt iusta aber evidentij
= J/70; et nulla potuerunt tr. rat. H 10 ; numquam potuerunt tradere vel deducere
rationem K 138; nee tr. raciones K HO; nullum drictum habebant K 102. qq) per
quid = K 102; p. quod M 70; p. quas ('quam; K HO, 138 ; quod H 10. rr) = K HO;
ipsam rem K 138; ipsa M 70; ipso P. monasthyrio K 102 ; villam B 10. ss) hab.
55 posset 17; h. potuissent H 10, K 102, HO, 138; h, debuissit M 70; h. dibiad M 83.
tt) et tunc = Ä" 102; vgl. statim E; sed de (in) praesenti M 73, H 21, K HO; unde et de
presenti K 1; sed K 65, 138; et postea H 18, 22. nn) in — nostrorum = K 102,
vgl. rege — cogentibus E; de ('in; praesenti M 73, H 21, K 1, HO.
62b. d) pertinent. z. T. auf Rasur. e) am Rande nachgetragen.
60 f ) aus utilibus ec auf Rasur corr. g) z. T. auf Rasur.
1) U. 43.
108
Nr. 62: 773 Januar.
vel procernm Dostrorum] ipsas^^
res [per^"' siium uuadium una^=^]
cum [legibus fide facta ipsi'^^
Sturmi] abbati visus^^ fuit re[d-
didisse vel] re[vestisse] et^' pro
[sua] festuca se*' [exinde^' in
Omnibus dixisse exitum].
Proinde '^' nos tali[ter]
una
est
pa-
cum fidelibus nostris [id^'
__r etfl'' —^'' comite
latio nostro vel*' reliquis quam
pluris visi^^' fuemus] iudica[sse,
ut dum] ips[e]^' Dagale[ih pre-
sens astabat et hanc causam
nullatenus potuit denegare nee
iuramento ipsas res restituit et re-
consignavit iniuste ablata abbati
prefato sanctoque martiri Boni-
facio et proiecta festuca, nt^ mos
est, promisit se ulterius non in-s
tromissurum.
Proinde nos talia una cum fidelibus
nostris * iudicavimus SufflCCrC vadium
et obsidem ab ipso Dagaiego sus-/o
cipere, ne se ulterius de bonis
sancti Bonifacii intromitteret.
15
62a. TV) ips. res = K 110; de i. r. in C. H 22 ; ipsam viUam 1j. .. H 16 ; ipsum
Oratorium C. . . H 21; ipsos mansos . . K 204; de ipsis viUis superlus nominatis ..Kl.
TTw) per — uuadium = K 1, 204 ; p. eorum w. K 110; p. nostrum w. H 16 ; p. suo wadio
H22; p. suos wadios K 138 ; una cum suum wadium H21; vgl. abdicatas E. xx) una
— facta = K 110; u. c. lege et f. f. K 204 ; vgl. cum iuramento E. yy) ipsi fprefato 20
E, vgl. K 138, iam fatas K 204) — abbati = H 16, 21, 22, vgl. K 110. zz) vis. —
revestisse = Ä" llO fvisi suntj; visa fuit recredidisse H 18; v. fuerit r. v. r. H21; v. fuit
revest. E 22, K 1; visi sumus reddisse H 16; recog:novit vel recredidit K 102; reddidit
vel x^\^?>i\w\t (2mal) K 204. a') et— festuca = i7 22 fsuo fistugo;/ per sua
festuca M13; et p. suam festucam H 21, Kl (statt et posteaj; et p. nostram f. H 16 ; 25
et p. illorum f. K 110; sed p. f. K 65; ut mos est add. E, vgl. sicut lex continuit K 138,
ut lex habuit K 216. h<) = M 73, H 18, 21, K 1 ; sibi H 22, K 102;
nos H 16. c') ex. — exitum = K 110; i. o. e. dixit esse exit. H 21; e. d.
e. e. H 22 ; e. d. exit. K 65; e. i. o. contra ipsum abbatem F. in causa sancti D. d. e. e.
Kl; i, 0. de ipso monasthyriolo . . d. esse exit. M 73; i. o. exbibuisse H 16 ; de ipsis 30
rebus se dixit exitam ut nullam recausationem contra casam sancti D. exinde facere
deberet H 18; fidem exinde . . ibidem fecerunt K 1.88; exinde i. o. aparuit K 216 ; vgl.
promisit se ulterius non intromissurum E. dO Pr. — nostris = H 10 fdominorum
vel nostris^ 16, 18, 22, K 65, 102. 110, 138, 204, 216; Pr. — proceribus nostris H 21; P. —
proc. vel fid. n. K i; p. — nostris proc. M 41, 64, 68, 73, 76, 79 fnobis statt nosj, 83, 94.35
eO id est = H 16, 18, K 1, 65, 138, 204; id sunt H 22, K 102, 148, 216; hü sunt H 10 (vgl.
die Variante!), K 110; a K 12. f) hier fehlen die Namen der Beisitzer; die
Rede ist von sieben in H 10, von 4 episcopis et abbate E in H 16, von 8 in 11 28, 5 in
H 22, 6 in Kl und 12, von 4 comitibus necnon et vassis nostris 5 in K 65, 8 comitibus
und 3 in K 102, 7 comitibus in K 110, 3 com. und 9 in K 138, 3 episc. 11 com. necnon 40
et a reliquis fidelibus nostris scabinos 44 in K 148, 7 com. 9 abb. in K 204, 7 com. und
4 in K 216 ; keine Namen (ivie in den Merowing er Urkunden) nur in H 21. g') et —
nostro = H 16, 18, K 1, 12 fseu et, nach vel reliquis — pluribusj, 102. 110, 138, 148 fseu
statt et; 216 fvel statt etj; fehlt H 21, K 12, 65; vgl. H 22, K 204. h') viel-
leicht Anselmo (erwähnt in K 102, 110 vom J. 775, in Fulrads Testament [vgl. 45
Tangl: Neues Archiv XXXII 167 ff.] vom J. 777, fällt imJ. 778 in den Pyrenäen [vgl. Mühl-
bacher ^ nr. 214 iJJ; die zunächst vorher bezeugten Pfalzgrafen sind Wicbertus unter
Pippin und Chrodoinus unter Karlmann (vgl. Sickel Acta I 301 *). i') vel —
Itlnris = original H 22 (^relicus;, K 102, 216 ("pluresj, abschriftl. K 12, 204 freliqui.
pluresj; vel — pluribus H 18, K 1, 110, 138; v. — plurimis H 10, 16; v. ceteris q. pluri- öö
bus fidelibus qui ibidem aderant K 148; fehlt H 21, K 65. k') v. - iudicasse
= original H 22, K 102; 216; v. fuimus i. abschriftl. H 10 fiudicare;, 16, 16, 21 (decrevi
mus;, K 1, 65, 110 fsumus;, 138, 148 (&um\xs), 204. \') das Wort vadium (Z. 9)
und die umschreibende Wendung et obsidem — suscipere in E beweisen, dass hier die
analoge Feststellung der Narratio (S. 107 Z. 8 bis S. 108 Z. 7) wörtlich wiederholt war wie 55
in M 73, H 10, 18, 21, K 1 und besonders in K 110; im Einzelnen bestanden doch wohl
kleine Abweichungen (vgl. Note in'); entsprechend formuliert noch K 204.
62 b. h) z. T auf Rasur.
Nr. 62: 773 Januar.
109
nullii iusta tradere ratione, per
quid ipsas res habere potuisset,
sed de"*' presenti per suum
ii]uadium [una cum legibus fide
ß facta ipsi Sturmi abbati visus
fuit reddidisse vel revestisse et
pro sua festuca] se [exinde in
Omnibus dixisse exitum].
Propterea"'] iubemus, ut
/öd[u]m^' [bac^' causa sie acta
vel perpetrata esse cognovimus,
memoratjus'^' Sturmi abba^'' [ad*'
parte] sancti Bon[e]facii iam^'
dicjtas res [in"' loco, qui dicitur
i5 Autmundisstat, una^'] cum su[is
apendiciis contra^' supra dictum
Dagaleicbum eiusque heredes
vel] contra [omnes ill]as res [in-
iuste retinere temptautes omni*'
20 tempore babeat] evindicat[as'^'
atque elidigatas et"' sit inter
ipsis in] postmodum [ex"'"' bac]
Voluraus ergo atque iubemus,
ut dominus Sturmi abbaS * res *
sancti Bonifacii a nobis et patre
nostro traditas possideat, teneat
et utatur secundum indigentiam*
monasterii et fratrum suorum nullus-
que postmodum inpcdiat vel contra-
dicat prefataS res cum omni utili-
tate sua.)
62a. m') de pres. vgl. Note uu; = H 21, 22, K 110 ; in pr. 3/73, Kl, 204. n') Pr.
— XXt — H 18, 22, K 1, 102, 110, 138, 204, 216. o') = M76, H 22, 102, 110, 216, vgl. do-
25 minus E ; quia H 18, K 1, 204. pO hac — cognovimus = original K 102, 216; hac
causa — cogn. abschriftl. K 110, 138, 204 (^cognosciturj; ac fhaec) causa ita fsicj acta v. per-
petr. fuit ('lueratj H 18, 22, K 1 a.c c. taliter acta vel definita seu inquisita vel iudecata
. . fuissit denusceter M77. q') = H 10,K 102, 204, 216; ipse H 18, 22, Kl; iam dictus
H21; superius scriptus K 110; suprascriptus K 138. r) nach dem Eigennamen wie
30 in H 21, 22, K 1, 102, 204, vgl. H 10; nach demselben K 110. s') ad — sancti . .
= M 83, K 102, 138; ad partem ipsius monastbyria sancti V. 3r 73; vel pars monasterii
H. KllO; pars predicte monasteriae sancti D. M 77 ; partibus sancti D. H 21 ; vel pars
ad monasteria . . H 10 ; in causa sancti . . H 18, K 204 ; vel casa s. D. H22. t'j iam
— res = K HO; iam dictara villam S. K 138; ipsa rem N. M70; ipsas ris in C. H 22 ;
35 ipso monsthuriolo superius nomenato L. M73; memmorato P. monasthyrio K 102 ;
ipsas villas superius nominatas T. et S. villam H 10, Kl; mansum superius nominatum
in M. H 18; Buprascriptos mansos vel mancipia K 204. W) in — dicitur = K HO,
vgl. oben S. 106 Z. 16. v') una — apendiciis = K 102 (add. vel quicquid ibidem per-
tenere videturj; e. omnibus append. suis K 204; c. omni integritate ac c. omnib. adia-
4ö centiis suis vel append. K 1. w') contra — temptantes = K HO (^eorumquej;
contra ipso D. M 70 ; c. ipsa R. abbatissa vel agentis . . seo successoris eorum // 22;
c. sepe dictos homines K 138 ; c. ipsum G. Kl; incontra sepe dicto H. episcopo vel ecle-
sie sue . . suisque successoribus K 102 ; incontra sepe dicto S. K216. x') omni
— h&heat = M 64, 68, 70, 73, 76, 77, 78, 83, H 18, 21, 22 (fehlt o. t.), K 1 (dgl.), 102 fdgl.J,
45 204 (dgl.), 65, 138, 148. y') ev. — elidigatas = Kl; evindegatas adque elidi-
gatas M 76 ; evindicatas adque lidiatas H 22 ; evindecata adque elidiata M 83 ; evinde-
catum atque helitiatum M 70 ; aevindecatum adquae aelidiatum M 73, 77^ 78, 102; evin-
dicatum atque elidigactum // 18; evindecatum atque elidicatum H 21; ^vindicatum at-
que ^litigatum K 65 ; evendicatam (^evendicatosj atque elidigatam felidigatosj K 1.38, 204;
50 elidicatas (elidiatumj atque evindicatas fevindicatum; Ä" HO, 148; vgl. res ev[in]dicäte
sunt Überschrift von E (Note I). r.') et — postmodum = M 41 (fehlt int. ips.j, 70, 73
fpostmodoj, 78, H 10 fipsos, posterumj, 18 (^inter eos, nach postm.J, 21 fipsosj^ K 12 (dgl.),
HO (dgl.j, 138 (dgl.), H 22 feos;, K 1 (dgl.), 204 (dgl.) 65 (illis statt int. ips.;, 102, 148 (^int. ip-
S03, nach re). a'a') ex — re = M 70, H 10, 18, 21, 22, K 1, 65, HO, 138, 148, 197, 204;
55 de h. r. M 41 ; vor in postm. Jf 73, 78; de h. r. M74; de ac causa K 216 ; fehlt 3183, K 102.
62 b. 1) erstes i auf Rasur.
110 Nr. 63: 773 März 3.
re[] [absque^'*' ulla repetitione
Dagaleichi] omni<^'^' [tempore
subita ^'^' causatio.]
[Theudegarius*'^' recognovit et
subscripsit.]
[Datum ^'^' — 2Lnnoo'9'
quinto'^''^' regni nostri*'**' — — ].
63.
Hruodbald (Rotbold) schenJct für seinen Todesfall eine Hof-
statt mit seinem Wohnhaus und einen Weingarten zu Roxheim ^ lo
773 März 3.
Cartular f. 79' (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 142' Auszug aus C (E)^
= Copiar. IIL f. 93' (e).
Aus C: Schannat Trad. 21 nr. 39 ; — Dronke Cod. 27 nr. 42. —
Aus E: Dronke Trad. 15 cap.3 nr. 209. — Reg.: v. Sartori IIa 301. 15
Fassung wie in U. 22,
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
debitis offerimus, tamen pius dominus noster Jesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspieit offerentis. 20
Ideoque ego Hruodbaldus sana mente sanoque consilio pro
malis peccatis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear,
dono ad monasterium sancti Bonifatii, quod est constructum in
Silva Bochonia, hoc est quod donamus in pago Nainse in villa
Hrocchesheim * area una cum casa, ubi ego intus manere videor;25
hec sunt fines: de una parte Rotpoten, de alia parte Uuitharii,
tertia parte ipsius sancti Bonifatii, quarte parte Hrihboto^. Et dono
62(1. b'bO äbsque — Dagaleichi ; vgl. ä. u. rep. H. episcopo vel successoribus
suis K 102; vgl. ä. alicuius repet. M 41; a. rep. M 64; a. r. suprascripto G. faut agentesj
vel heridis faut successorisj suos M 78, 83; fehlt M 70, 73, 76, H 10, 18, 21, 22, K l, 30
12, 65, 110, 138, 148, 197, 204, 216. c'c') ü. temp. = M 83, 21, 22 (omne-
que), K 1, 12; fehlt M 70, 73, 78, H 10, IS, 65. d'd') sub. caus. = M 70,
73, 78, 83, H 10, 22; sopita c. nur abschriftl. M 41, H 18, 21, Kl, 65; quieta et sub. c. K 12 ;
sub. faop.J et Cac, atquej definita fdiffin.j c. K 110, 148, 197, 204: sub. adque defen.
seu et Indulta c. K 102; sop. et defin. atque inconvulsa c. 138. e'e') Thead. 35
— subscripsit = K 102, 110 (fehlt et subscr.J; Thiotgaudus recognovit et
scripsit hinter der Datierung (Note d') S aus K 102 mit absichtlicher Ver-
derbung des Namens; vgl. Schannat Vindiciae 52. fC) Datum — nostri =
Kl, 102, 138; Actum quod fecit mense novembrio die III. in anno IUI.
regni nostri S. %'P) in anno original K 102. h'hO vgl. die 40
Vorbemerkung. i'i') danach vielleicht zu ergänzen Longlario gemäss M 49,
64, 66, 68, 70, 73, 76 f., 79, 83, 84, Kl (P. in palatio nostro M 94 ; D. villa in palacio
publico K 102; ohne Ortsangabe H 10, 18, 22, K 12) sowie feliciter ('= M 68, 73, 77,
79, 83, Kl) oder in dei nomine feliciter (= M49, 64, 66, 70, 76, 84, K 12, 102 [add. &menj ;
ohne Invocation M 94, H 10, 18, 22). 45
63. I) Überschrift in C: Traditio Hruodbaldi. II) E : Rutbalt tradidit
sancto Bonifacio bona sua in Rochesheim. a) Randvermerk des 11. Jh.s :
Roche8hei(m).
1) Rheinprovinz Kr. Kreuznach. 2) vielleicht der spätere Abt
Nr. 64: 775 Mai 3. 111
in ipsa marca terrae araturiae iugera XV et prata, ubi foeni crescere
possiint carrade VIII. Et dono vineam uiiam in ipsa villa; hec
sunt fines: de una parte sancti Petri^, de alia parte Hrodpoto, ter-
tia* parte silve. Donamus portionem nostram totum et integrum,
squiequid babemus, post nostrum discessum ad iam dicto monasterio
sancti Bonifatii supra dictam rem babeatis, teneatis, possideatis vel
quicquid exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus
babeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
10 aliquis de beredibus meis vel proberedibus seu quislibet ulla opposita
persona, qui contra banc donationem venire temptaverit aut eam
inrumpere voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis incurrat et ab
omni loca sanctorum se excommunis appareat et insuper inferat
fisci dicionibus auri uncias duas argenti pondera IUI et quod repetit,
isevindicare non valeat, sed presens donatio bec omni tempore firma
et stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Facta donatio sub die V. nonas martias anno V. regni Karolis.
Ego Uuolframnus scripsi.
t Germunti. f Adalbarti. f Gerbaldi, f Albuuini. f Rot-
20 boldi, qui banc donationem fieri rogavit. f Blidtbrude coniuge sua.
t üuitbarii. f Hartfridi. f üualtbarii. Hruodingi f.
64:.
Adalfrid und seine Gattin Songart ({Irmingart}) schenJcen für
den Todesfall zwei Hofstätten mit einem Haus in Mainz ^ ihren
25 Drittelanteil an zwei Weingärten auf dem j,Bretzenherg^' ^ und in
der Mark Mainz, eine Hof statte zu Bretzenheim^, einen Weinberg
zu Laubenheim^ und fünf genannte Unfreie. .
i t ö JxLCLX O»
Cartular f. 20' nr. 25 (C*)^; '— UU.-Verzeichnis J)e Magontia' im
30 Cartular f. 29 a nr. 22 Regest fO^j"; — Cod. Eberhardi I f. 138' Auszug
aus C (E)^^^ = Copiar. III. f. 90'.
G3. b) tert. p. aus tertiaiii partem corr.
ß4. I) Überschrift in C; Kartula traditionis Adalfrides et coniugis sue Son-
gartae de pago Uuorinacinse, im Register f. 2: Adalfrides et Suongarti. II) C*:
S.'j Traditio Adalfridi et Songart^. III) E : Adalfrit et uxor eius Irmingart
tradiderunt sancto Bonifacio areas duas in Moguntia et aream et vineam in Nubenheim
et substantiam aliam (nachgetragen) cum familia.
von Lorsch (seit 784) und Erzbischof von Trier (seit 791), der in Dronke
nr. 198 und 216 als Grundbesitzer in Dienheim (Rheinhessen Kr. Oppen-
40 heim) erscheint. i) KlosterWeissenburg ( Unter elsass), das zu Rox-
heim begütert war (vgl. Zeuss Tradiiiones 70 nr. 65, freilich erst vom J. 775),
oder Domstift Worms (in Cod. Laureshamensis II nr. 820 sanctus Petrus
neben Weissenburg als Grundbesitzer zu Worms) eher als Kloster Hornbach
(Rheinpfalz BÄ. Zweibrücken) oder Domstift Trier ; für das Petersstift zu
45 Mainz Wagner und Schneider Die vormaligen geistlichen Stifte im Gross-
herzogtum Hessen II 398, Stimming : Westdeutsche Zeitschrift XXXI 141,
149. 2) unbekannt, offenbar bei Bretzenheim (N. 3). 8) Rhein-
hessen Kr. Mainz. 4) ebenda; vgl. Wagner Wüstungen im Gross-
112 Nr. 64: 773 Mai 3.
Aus C^: Schannat Trad. 21 nr. 40; — Dronke Cod. 28 nr. 43. —
Aus E: Dronke Trad. 7 cap. 3 nr. 39; — Heg.: v. Sartori IIa 301; —
Scriba III 16 nr. 261 und 333 Änm. I A 21.
Fassung wie in U. 22. Oh der bis U. 63 regelmässig und
nochmals in U. 66 genannte Wolfram sie geschrieben hat, steht 5
dahin.
In Domine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et di-
fbjitis* offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non quan-
titatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis. lo
Ideoque ego Adalfrid et coniux mea Songart sana mente
sanoque consilio pro malis peccatis meis, ut in futurum veniam ali-
quam promerire mereamur, donamus pro animas nostras ad monaste-
rium sancti Bonifatii, quod est constructum in pago Grapfeld super
ripam fluminis Fuldae, ubi ipse sanctus dei martyr Bonifatius corpore 15
requiescit sacro et ubi Sturmi abb(as) fungit* officium, hoc est quod
donamus ad supra dicto monasterio areas duas^ intus muro Mogontiae^
civitatis public(ae) una* cum casa; hoc sunt fines: de una parte
Gundrata, de alia parte sancti Martyni^, tertia pars est, quod ego
dedi, quarte^ parte via publica; de altera area quod sunt fines 120
ipsius sancti Bonifatii, de alia parte domni regis Karoli. Et donamus
vineas duas in monte Prittonorum seu in marcu Mogontie portionem
nostram, id est tertiam partem, et aream unam in villa Brittanorum,
et donamus vineam unam in villa, cuius vocabula est Nubenheim^',
vel in ipsa, quod sunt fines de una parte Odacri, de alia parte 25
Bernharii, tertia parte via publica, quarta parte Gaganharti. Et
simili modo donamus mancipia hec nominibus: Ratsuuind, Agiheri,
Offa, Gerlind, üuillifrid, totum et integrum; post nostrum vero
discessum amborum supra dictam rem rectores monasterii huius
habeatis, teneatis, possideatis vel quicquid exinde facere volueritis, 50
liberam ac firmissimam in omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod futurum non credo, si ego ipse, quod absit,
vel aliquis de heredibus meis seu quislibet ulla opposita persona
extranea, qui contra hanc donatione venire aut eam inrumpere
voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae maiestatis [in- .35
currat]'^ et ab omni loca sanctorum excommunis appareat, insuper
autem iuxta poenam seculi inferat ad predicto monasterio sancti
Bonif(atii) auri uncias II argenti pondera V coactus exsolvat et,
quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni
tempore firma et stabilis permaneat, stipulatione subnexa. ^o
ßä:, a) divitiis. b) n aus Ansatz zu g corr. c) duas II C.
d) Randvermerk aus dem 11. Jh.: are(j II iu Mog. e) una — una auf Rasur,
f) C. g) Randvermerk aus dem 11. Jh. : Nubenheim. h) fehlt.
herzogtum Hessen Rheinhessen 183 ff. i) Domstift zu Mainz.
Nr, 65: 774 März 6. 113
Facta donatio liec sub die V. no. mai. anno V. Caroli regni
regia Francoruni.
t Signum Adalfridi, qui hanc traditionis kartam fieri rogavit.
f Signum Songarta uxoris sue. f Uualarammi. f Aggiolto. f Rih-
.i holto. Ilarifrido f- ßatgiso f. Ansbercto f. Uuillihario f. Adal-
bercto f.
6ö.
Neriperaht und seine Gattin Rathurg scJienken für den
Todesfall ihr Erbgut zu Nordheim ^ mit fünf genannten Unfreien.
10 774 März 6.
Cod. Eberhardi II f. 90' Cartular- Auszug (E)^ = Copiar. 111. f. 177'.
Aus der Vorlage von E: Pistorius 499 fP^" = Pist.-Struve
550 nr. 15, = Scliannat Trad. 22 nr. 41 u. = Dronke Cod. 28 nr. 44. —
Aus E: Schöttgen et Kreysig I 40 nr. 13 (aus Abschrift); — Dronke
15 Trad. 80 cap. 39 nr. 13. — Eeg.: v. Sartori IIa 301; — Heffner :
Archiv . . von Unterfranken VIb 59; — Dobenecker I 12 nr. 31.
Fassung und möglicher Weise Verfasser vne in U. 51.
Dominus ac redemptor noster dei lilius admonct dicens^: ,Date
elimosinam et ecce omnia munda fiunt vobis*.
20 Idcirco ego in dei nomine Neriperaht et coniux mea Rät-
burg per haue cartulam'^' donationis sive tcstamentum dono ad
sanctum Bonii'a[t]ium^ martyreni^ qui in corpore quiescit in pago
Grapfeld'^" sive in monastcrio, quod dicitur Fulda, et ubi St[u]rmi'^
abbas praeessc videtur, donatumque in perpetuum esse volumus et
25 promptissima voluntate confirmamus, hoc est in pago Grapfeld et
in loco nuncupante Nordheim, post obitum nostrum, quicquid in
hereditatem^ nobis convenit, omnia tradidimus ad sanctum Boni-
f(atium) cum terris, domibus, aedii'iciis. silvis, campis, pratis, pas-
cuis, aquis aquaruniqne decursibus, mobibbus et immobilibus, cum
wmancipiis; et baec nomina corum: Hruadaloh, Perahthilt; [Uu]alt-
thrud^, Gozfrid, Ada][uu]art'^ Sicut superius diximus, post obitum
nostrum haec omnia tradimus atque transfundimuS; ita ut habeatis
potestatem habendi, tenendi, commutandi vel, quicquid exinde ele-
geritis, liberum arbitrium habeatis, stipulatione subnixa.
35 Actum sub die pridiarum martii nonarum anno VI. regnante
Carolo rege Francorum.
ö,5. I) ^.' Heribraht et coniux eins Ratpurch tradidit deo et sancto Boni-
facio bona Siia in Nortlieim cum tribus mancipiis. II) Überschrift in P :
Traditio bonorum in Nordthsym. a) cbartulam P. b) Bonifacium.
40 c) Grapfelde. d) Styrmi. o) haer. f) Waltthr. g) Adalvvart.
1) Unter franken BA. Mellrichstadt (auch schon in Dronke nr. 93
wegen des mit genannten, benachbarten Fladungen gemeint; Haas) eher
als Sachsen- Meiningen Kr. Meiningen (Dobenecker). 2) Luc. 11., tu
Fuldaer Urkundenbuch I, 8
114 Nr. 66: 114 Mai 3.
Signum Neriperahti et coniugis eius, qui hanc traditionis
cartulam" fieri rogaverunt. f Ratburge. fMaraholt. f Rihperaht.
f Piruicho. f Reginperaht. f Hramperaht. f [üujolfmunt^. fOtrih.
t^Helmerih. f Eiigilrili. f Hegilo. f Cunirih. f Hi[l]tiperaht^
t Albarat. f Rimis. f Buobo. f Hruacl[uu]ig'^. f Milo. fGermar. 6
66.
Otac(h)ar und seine Gattin Hruodswind schenTcen für den Fall
des Ahlebens ihrer selbst und ihrer Kinder die Morgengabe Hruod-
sioinds bestellend in einer Hofstatt^ einem Weingarten und 46
Morgen Ackerlands zu Saulheim ^, fer7ier eine Hofstatt mit Haus, w
einen Weingarten und eine Wiese zu Wackernheim'^ sowie vier
Genannte Unfreie.
^ ' 114 Mai 3.
Cartulai' f. 24' (C^; — Cod. Eherhardi I f. 138' Auszug aus C
(E)^^ = Gopiar. III. f 90'. ^5
Aus C : Schannat Trad. 22 nr. 42; — Dronke Cod. 29 nr. 45. —
Aus E: Dronke Trad 8 cap. 3 nr.41. — Reg.: v. Sartori IIa 301.
Scriha III 11 nr. 281.
Fassung wie in U. 22.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti. 20
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
debitis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspieit offerentis.
Ideoque ego in dei nomine Otacar et coniux mea Hruod-
suuind Sana mente sanoque consilio pro malis peccatis meis, ut in 20
futurum veniam aliquam promerire merear, donamus ad monasterium
sancti Bonifatii, quod est constructum in pago Grapfeld super flu-
vium Fulda, ubi supra [dictus]^ martyr Christi Bonifatius corpore
requiescit saero et ubi Sturmi abbas fungit officium, hoc est quod
donat coniux mea suam dotem, quam tradidi illi ante diebus nup-so
tiis, id est in pago üuormacinse^ in villa Sauuuilenheim ^ areani
unam et vineam I et terre araturiae iugera XLV.
Siraili modo dono iterum in alia villa Uuaccherenheim^ areani
unam et vineam unam et pratum I ; et dono mancipia hec noniini-
bus his: Heimo, üuolfhilt, Gerbraht, Adalsuuind cum omni suppellec- s5
65. h) Wolfm. i) Hitiperaht. k) Hruadvvig-.
ßß. I) Überschrift in C: Kartula traditionis Otacres et coniugis eius de pago
Uuormacinse, im Register f.'J: Otakari. II) E: Otkarius de pago Wormacien^e)
tradidit sancto Boii(ifacio) vineam unam et aream in villa Saulenheim et in Wacheren-
heim (aus Wahercn corr.) iugera XL et in alia villa vineam et arcam *. jo
a) dictus fehlt. b) Eandvermerke des 11. Jh.s: in pago Worma(cinse), Sauuilen-
hei(m), Wacher(enheim),
1) Nieder- oder Oher-S. Rheinhessen Kr. Oppenheim. 2) ebenda
Kr Bingen.
Nr. 67; 77-^ September 24. 115
tili eorum et integritate, totum et integrum^ post nostrum et filiorum
nostroruni discessum supra dictam rem habeatis, tencatis, possideatis
vel quicquid exinde faccre volueritis, libciam ac firmissimani in
Omnibus habeatis potestatem cum illa casa in Sauuilenheim.
6 Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de heredibns meis vel proberedibus seu quislibet ulla oppo-
sita persona, qui contra banc donatione venire aut eam inrumpere
voluerit, inprimitus iram dei omnipotentis et trinae maiestatis in-
currat et ab omni loca sanctorum excommunis appareat, insuper
/oautem iuxta poenam seculi cogente fisco ad predicto monasterio
inferat auri uncias duas argenti pondera V et, quod rcpetit, evindi-
care non valeat, sed presens donatio bec omni tempore firma et
stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Facta donatio sub die V. nonas maias anno VI. regni domni
/sKaroli regis gloriosissimi.
Ego üuolframnus emanuensis rogatus scripsi et notavi diem
et tempus quo supra.
t Signum Otacbari et coniugis sue Hrodsuuinde, qui banc
kartam donationis scribere rogaverunt. f üualuramni. f Adal-
at) bercti. t Odilprabti. f Geilun. f Elisabetb.
67.
König Karl [der Grosse] erteilt auf Bitten des Abtes Stürmt
den Mönchen des Klosters das Recht der freien Abtwahl aus
ihrer Mitte, .so lange sie bei der Regel des heiligen Benedictus be-
2öharren und dem Könige treu bleiben.
Düren 774 September 24.
Cod. Eherhardi I f. 75 (E)^ = Copiar. III. f. 51.
Brower 7 Citat; — Dronke Cod. 30 nr. 47 ; — Mühlbacher: M. G.
Diplomata Karol. I 124 nr. 86. — Reg. : Sickel Acta II 24 u. 238 nr. K.
30 32 ; — Herquet Spechnina 3 nr. 7; — Gegenbaur I 45 nr. 4; — Mühl-
bacher 70 nr. 169 = " 78 nr. 173; — Roller b 12 nr. 63.
Die Überlieferung ist viel ungünstiger als bei U- 68 ; sie beruht
allein auf E, und nur in der Arenga, dem Schluss und einer Stelle
mitten im Text ist sie durch die der Fassung hier zu Grunde gelegte
.7;» Formel Markidfs I nr. 2 (M. G. Formidae 41) zu controllieren (M).
Dennoch lässt der Wortlaut sich auch hier bis fast in alle Einzel-
ß7 . I) Überschrift in E (eine ganze Seite in MajnsVeln füllend): Concessio
atque donatio Karoli regis Francorvm filii Pippini regis prioris (mit der am
Rande nachgetragenen Anmerkung : Pippinus iste filius fuit primi Pippi[ni];
40sed ideo iste prior voca1)atur, quia re[x] factus est; nam pater e[ius]
Pippinus non rex sed princeps fuit) de eleetione abbuiis iVatribus Fvldensis
monasterii. si forte opus fuerit. Dat. Stvrmio abbati VIII. kalendarum octobris. Da-
nach mit roter Tinte: Preceptum Karoli regis Stvrmioni abbati datum de eleetione
abbatis in congregatione. Im Register f. 70': Concessio atque donatio Karoli regis de
46 eleetione abbatis fratribus Fuldensis monasterii, si quando necesse babuerint.
IIÖ Nr. 67: 114 September 24.
heilen prüfen am Wortlaut der gleichzeitigen Diplome (in den Noten
citiert wie bei U. 68), wobei namentlich das original erhaltene, ganz
gleichzeitige Diplom nr. 84 und unter den anderen Wahlrechtsver-
leihungen nr. 12, 89 und 98 wertvolle Dienste leisten, E stellt sich
nun als i^echt gute Abschrift Eberhards heraus. Die Ausgabe der 5
M. G. hat viel zu viele Interpolationen angenommen ; auszuscheiden
ist ausser der Verunechtimg der Datumzeile mit Sicherheit nur der
auf Rasur stehende Satz ne forte — super hoc (JJ. b N. k). Alle
anderen Emendat Ionen, die der Text ausserdem noch verlangt, sind
stilistischer Natur. Die Ergänzung der Recognitionszeile stützt sich 10
auf die starken Berührungen der Fassung mit dem Diplom nr. 84 a
sowie auf die Analogie 7)iit ü. 68 und den anderen Diplomen der
Zeit; IC ahr scheinlich hat der seit dem J. 112 in der königlichen
Kanzlei tätige Recognoscent Rado (vgl. über Um Mühlbacher: M. G.
l. c. 11 f., Bresslau UU.- Lehre I^ 384) unsere U* auch geschrieben 15
und verfasst — Zur Sache vgl. Sickel: Wiener Sitzungsberichte
XLVII 628 und Tangl: Mitteilungen des Instit. für Österreich. Ge-
schichts forsch, XX 249. Die Fassung geht inhaltlich über die sonst
erhaltenen Wahlprivilegien der Zeit nicht hinaus, ist aber, auch in
stilistischen Einzelheiten, besonders ausführlich, ja umständlich for- 20
mulier t und entfernt sich, namentlich in der starken Betonung kirch-
licher Gedanken, mehrfach von der hergebrachten UU.-Sprache. Das
spricht dafür, dass Empfänger ivie Aussteller dieser Verleihung keine
geringe Bedeutung beimassen. Daraus, dass die Markulfsche Privi-
legienformel nur für formelle Teile benutzt, inhaltlich aber ignoriert 25
ist, braucht nicht auf Verweigeimng der Exemtionsstellung geschlossen
zu iverden; denn JEidda besass diese letztere bereits auf Grund des
echten Zacharias-Privilegs (U. 1^), das seit 165 auch vom Königshofe
wieder anerkannt ivar (vgl. Tangl l. c. 224 ff., Stengel: Archiv für
UU.-Forschung V 134 ff.). Wenn Erzbischof Lull tvenige Monateso
nach unserer U. für Tiersfeld, sein ,,Trutzfidda" , eine ausdrückliche
Exemtion erivarb (Diplom nr. 89), so geschalt es gewiss deshalb, weil
Hersfeld kein päpstliches Privileg aufzuweisen hatte wie Fidda, das
eben darum einer besonderen königlichen Verbriefung seiner Exemtion
nicht bedurfte, dagegen die in dem päpstlichen Privileg nicht ent- 35
haltene Verleihung des Wahlrechts .s-ehr gut gebrauchen konnte. —
Unsere U. findet sich nirgends in späteren Ze^ignissen erwähnt, nicht
einmal in der U. Ludwigs des Frommen (Dronke nr. 322 = Mühl-
bacher ^ nr. 516), die vielmehr als Neuverleihung stilisiert ist. Das
Original scheint nach seiner Benutzung durch Eberhard noch im 40
Mittelalter untergegangen zu sein; tvenigstens ist im Registrum litte-
^arum ^R 5.9' von ihm nicht die Rede.
(l (Rec.onatruciion), 1 J} (E),
[(Chrismon) ] ^ Carolas ^ratia | (* Carolvs gratia dei rex Francorum
(lei rex Francorum et Longo- \ et Longobardorum vir illustris omni- 4-.
ß7n. 9) Chriamon — inluster formelyemäes.
Nr 67: 774 September 24.
117
bardorum vir i[n]Iust[cr] Omni-
bus'' fidelibiis nostris tarn pre-
sentibus quam et fiituris.
Oportet*^ enim clemeiiti[ae] re-
5g-ali'', nt inter e[ae]terorum pcti-
c'iones^ sacerdot[ibiis]^ debea[t]'7
benigniim accoinodare'* auditiim,
ut^, qiiod^ pr[o]^ timore divini
uominis postnlatur™, ponatur pro-
/öcul dubio ad effectum, ut fiat [in]
mercede[m]" coninnctio, dum^
pro quiete[m]^ servorura dei cou-
grua impe[r]titur petitio'?, quia
fides perfecta non dubitat ad
isaitissimi gratiam pertinere, quod
secundum sacr[o'' a]eloqui[o] pre-
cipue [ad]® domesticis fidei de-
vota mente impenditur^, quia
scriptum est : .Beati pauperes spiritu,
20 quoniam ipsorura est regnum cae-
lorum"'^.
Id[eoque" colgnoscat'*^ ma[gni]-
tudo^ seu [util]itas vestra, qua-
liter venerabilis vir Sturmio ^^
25abba^ de'^'* monasterio Fulda^^,
qu[i]^<^ est constructu[s] in pago
Gra[ff]elt^^ in«« vast[e] ßocoui[a]
bus fidelibus nostris tam presentibus
quam et futuris.
Oportet enim elomenti? regali, ut
inter c<^terorum petieiones sacerdotum
clebeamUS beuignum accommodare au-
dituni«, ut, quod pre timore divini
nominis postulatur, ponatur procul du-
bio ad effectum, ut fiat mercedis ^
coniunctio, que pro quiete servorum
dei congrua impetitur petitione^, quia
fides perfecta non dubitat ad altissimi
gratiam pertinere, quod secundum
sacrUm eloquium precipue * domesti-
cis fidei devota mente impenditur, quia
scriptum est: ^Beati pauperes spiritu,
quoniam ipsorum est regnum c^lorum' '.
Idcireo agnoscat manSUCtudo seu
Strennuitas vestra, qualiter venerabilis
vir Sturmio abbaS de monasterio Ful-
densi, quod constructum^^ est in pago
Graphelt in vasta SOlitudine« Boco-
nie in honore sancti BonifaCü marti-
67<*. h) Omnibus — futuvis loie 73, 79, 02, vgl. So (U. 68), 00. c) icie
Variante von M ^ 52; Oportit 3/. d) loie 52? / principali M. e) peti-
30 tionis 52; peticionibus M. f) icie M=52. g) wie 3T. li) wie M.
\) wie 52 ; et M. k) vjie 52 ; que M. 1) wie M. m) icie Variante
von M=52; andere Variante postolatur; postolator M. ii) vgl. U. b Note a.
0) qn^ E. p) wie M=,^)2 (Note g) ; quiete E. q> vgl. U. b Note b. r) wie
Variante von M=ö2; sacri AI. s) wie Variante von M=^.52; a M, fehlt E, was sich
35leichter erklärt, tvenii ad als wenn a in der Vorlage stand. t) =52; inpenditur M'
n) icie M. t) 84, 8S, Ol und sonst; Igitur z. JB. 00, 08; Idcireo E, auch z. B. 16, .92,
aber neben cognoscat des Wohlklangs wegen umoahr scheinlich. w) 84, U. 08 und
son.^t. X) magnitndo — abba gedeckt durch 84, vgl. auch U. 68. y) vgl. U. 68
Note r. z) = 6'^, U. 68 und sonst. aa) de — Fulda .v ü</L U. 68 Note u.
40 hh) vgl. U. 68 Note v. er) qui est constrnctns in 58, 60, 61, 102; quod constructum
est E und sonst damals nur abschriftlich. dd) vgl. U. 86 Note u. ee) in —
Boconi[a] = 104, 144, vgl. ini'ra vaste (^vasta) Boconia fBochoniaj 140, 130 (beide in E
gleichfalls zu infra vastam solitudinem Boconie bziv. Bochoni^ verunechtet) ; vgl- die
Rasur in U b Note c.
^5 G7h. n) ud corr. b) von gleicher Hand auf Rasur. c) nach-
träglich mit blasser erscheinender Tinte aus petitio corr. d) :;. T. corr.?
e) e z. T. auf Rasur,
1) Matth. 5, 3.
118
Nr. 67: 774 September 24.
m^f honore sancti Bon[e]fa[t]ii'S'fl'
mart[y]ris''^, ubi" ipse preciosus
domnus et sanctus'"'^ corpore
reqiüescit, clemeiiti[ae] ^^ regni
nostri [sugg-essjit, ut pro ™^
mercedis nostr[ae] au[g']men-
t[uiD]*^« vel^^ dei intuitu et^'^ di-
viria altissirai misericordia nd^'i
ips[o] nionastcri[o] superius scrip-
t[o] talem''* prcberenius benigni-
tatem vel cessionem ^*, ut, dum-
modo*^ ipse Sturmi[o]"" abba^'^
cum plurima tur[b]a monachorum
\^ivw jpgQ cenobio sub sancta re-
gula conversar[e]^'^ videtur, ita^^
et deinceps inantea Dostris et
futuris teraporibus ipsa^^ con-
gregatio sancti Bon[e]fa[tJii*' se-
cundum^' ordinem vel regulam
ris, ubi ipse preciosus domnus et sanc-
tus corpore^ requiescit, clementiam
regui nostri peciit, ut pro mercedis
nostr^ auCmento vel dei intuitu et
divina altissimi misericordia ü ad ipsUm 5
monasterium superius scriptum talem
preberemus benignitatem vel CODces-
sionem^'^j ut, dummodo ipse SturmiS
abbaS cum plurima turma* monachorum
in ipso cenobio sub sancta regula con- io
versari videtur, ita et deinceps inantea
nostris et futuris temporibus ipsa con-
gregatio sancti Bonifacü secundum
ordinem vel regulam sanctam perenni-
ter vivere et conversari debeat, nc^ 15
forte, quod absit, bonis patrum
excmplis collecta et coaduuata reli-
giositas fluxa et dissoluta deficiat,
unde iiivigilandum est super hoc.
07(1. ff ^ in — martyris ztvar sachlich etwa» auffällig, aber bei der stilistischen 20
Unbeholfenheit des Dictates dieaer Stelle begreiflich und nur zu entbehren, tvenn im
folgenden Nebensatz nach domnus et sanctus das dann notwendige Bonefatius ergänzt
ivird. Eine so complicierte Emendation entspricht nicht dem Charakter dieser Ab-
schrift Eberhards. Allenfalls könnte martiris interx>oliert sein; aber vgl. 83 und die
Fuldaer Diplome 106, 116. gg) vgl. U. 68 Note z. lih) = II6 u. a.;25
vgl. Note cc. ii) ubi — requiescit wie in U. 68, domnus et sanetUH wie in
67, 75. kk) vgl. Note ff. II) clementiae — suggessit wie 76, 84,
100 tmd sonst, vgl. 98. mm) pro — augmentum wie 84; pro — augmento (EJ
nur abschriftlich 91, 98 und sonst, vgl. 77. nn) zeitgemässe Schreibung, vgl. 83,
84; aucmento E, wie auch in Eberhards Fälschung 288 (== U.7.9J nach augmentum der ^q
Vorlage. 00) vel — intuitu vgl. pro dei {bziv. divinoj intuitu bzio. respectu 66 =
91, 97, 98, 186. pp) et — misericordia vgl. divina misericordia und misericordiam
altissimi 21 = 22 =: 53 =^ 87 =■ 92. qq) ad ipso monasterio superius scripto damals
formelrecht, vgl. 74, 84; superius conscripto 84, supra scriptus 66. rr) talem —
cessionem ut z. T. ung etv ähnlich ; vgl. tale beneficium ei coucedere deberemus 60,35
talem . . beneficium . . indulsisse 74, U. 68, taliter . . cor.cedere deberemus .98, cessio-
nem 89, cessionis 98. ss) vgl. U. b Note d. tt) dummodo — monachorum.-
vgl. dum et ille episcopus aut abba vel turba plurima monachorum M, rectores cum
ipsa^sancta turba (falsch emendiert zu turmaj monachorum 76. uu) vgl. Note y;
Sturmis E {ebenso in den UU. 78, 79 aus Sturmio der Vorlage). vy) ivie M und 40
zeitgemäss. ww) in — videtur; vgl. ibidem esse videtur 82, ubi prisca patrum
regula custodiri videtur und sub eo privilegio et norma patrum consistat58, cenubiumöS,
zu sancta regula und conversare vgl. Note b', d". xx) vgl. Note b. yy) der
Pleonasmus ita — temporibus sonst nicht belegt, doch vgl. ita et 81, deinceps 85 (U. 68),
inantea 81, 84, 98, nostris — temporibus 80—83 und sonst (Corroboration). ?z) ipsa 45
— JBonefacii.- vgl. ipsa congregatio 52, 72, 84, 89, 1. congr.ibi consistencium 83, ipsam
congregationem sanct<j Mari^ 98 (also sancti Bonifacü ivohl nicht interpoliert).
A') vgl. Notegg. h') secundum — debeat.- vgl. conversare videntur bzu\ videtur
16, 08, regulam sancti Benedict! perpetualiter . . custodire und ipsa congregatio sub
recto ordine vivere et in regula sancti Benedict! conversari (abschriftlich!) desiderat 7:?, 50
sancta regula sancti Benedicti 74, vivere et secundum rectitudinem vel ordinem sanctam
conversare debeant 84, secundum canonicam et regule sancti Benedicti 89. secundum
regulam sancii Benedicti et sicut eorum ordo edocet et rectum est 9S, perenniter 75. 91,
vgl. die Corroboration unten S. 121 Z. 8 f.
ß7h. f) teilweise corr. g) miscdia (d mit Kürzungsstrich). b) con .55
nachträglich übergeschrieben. 1) ur z. T. auf Rasur. k) ne — super hoc mit
blasser erscheinender Tinte auf Rasur; unter ne noch das auf die Interpolation fol-
gende Et (S. 119 Z. 3) erkennbar.
Nr. 67; 774 September 24.
119
sanctam perenniter vivere et con-
vcrsar[e] debeat^'.
Et'^' ideo expe[t]ivit^' nobis, ut
|in]^' amore reverendi martyris
r> [talitcr]^' conced[ere]ums, ut quan-
do [quidem]'^' ipse^' abba*^' de^'
ipso monasterio [de]'"' bac liice
migraverit, quod"' ipsa"' congre-
gatio ex^^' semet ipsis pastorera'^'
iövel abbatem seciindiim'' dei con-
sensiim cligant, qni^' boc ovile
ad viam veritatis perducere sciat,
ut in unitatis concordia veniam
consequantur et vitam eternam.
15 ünde* DOS pro"' niercedis no-
stre au[§]ment[um]^' vel stabili-
tate[m] regni nostri seu''^' pro-
cerum nostrornm tardantes'^' nou
fuimus, ut peticiones '^^ sacer-
2odotum vel Sturmionis^' abbatis
nee"'*' nou et congregationis^'^'
monacborum sanetissimi^''^' mar-
Et ideo expedivit nobis, ut pro
reverendi martiris amore boC cou-
cedamus^, ut quandoCUUque ipse
abbaS de ipso '"^ monasterio ex hac
luce migraverit, quod ipsa congregatio
ex semet ipsis pastorem vel abbatem
secundum dei»'^ consensum eligant, qui
hoc ovile ad viam veritatis perducere
sciat, ut in unitatis concordia veniam
consequantur eto vitam eternam.
Unde nos pro raercedis nostre auC-
mento vel stabilitate regni nostri seu
procerum nostrorum tardantes non fui-
mus, ut peticiones sacerdotum vel Stur-
mionis abbatis nee non et congregatio-
nis monacborum sanetissimi martiris
BonifaCii hoC votive concedere^ de-
beremus.
G7 (l, cO vgl. die Interpolation auf Rasur in E, durch die aber nichts aus-
gefallen ist, iceil das anschliessende Et an ihrem Anfang noch sichtbar ; ne — absit
25 namentlich der späteren Papsturkunde geläufig, vgl. z. B. Dronke nr. 750. d') Et
ideo.- vgl. Ideoque 84, 88, 91. e') icie 89. f) in — martyris;
vgl. in amore dei vel reverentia precelsi martyris 82, in amore vel reverentia bea-
tissimi et sancti D. und i. a. beatorum sanetorum 84. gO tal. conced. ; vgl.
taliter concedere deberemus 98. h') 52, 89, 98 und regelmässig ; quando 2, 16;
SO quocienscumque 72/ quandocumque E (so auch in Eberhards C'opien von Dronke
nr. 486 und 536 gegenüber dem quandoquidem der Originale). i') die Häufung
von ipse formelrecht, vgl. 2. k') zeitgemäss. 1') de — migraverit; vgl.
52, 89 und sonst. m') regelmässig. vl') fehlt sonst. o') ipsa
congregatio wie 2. pO ex — ipsis loie 25, 72. q') pastorem vel sonst nicht
35 zu belegen, aber auch nicht zeitioidrig , ebenso loenig Eberhardisch, insbesondere von E.
nie in anderen Wahlprivilegien interjjoliert. r') secnndum — consensum; vgl.
secundum regulara sancti Benedicti u. ä. 89, 98, 152, 157, 164 und una cum nostro
consensu «. ä. 16, 25, 173; inhaltlich bringt die Dispositio eine Parallele, vgl. Note b".
s') qui — eternam auffällig, doch der Rahmen des Satzes durch die Parallele mit der Dis-
40 positio (S. 120 Z. 19 /f.) gesichert, vom Wortlaut icenigstens gedeckt consequantur — eternam
durch mereamur adepisci vitam aeternam in 83 tmd in unitatis concordia durch ad pacis
concordia in 89, vgl. die Betonung der Einstimmigkeit der Wahl in 72, 98 (unanimiterj.
t') geivöhnlicli, Propterea nos, doch vgl. ünde 75, 76, 78, 79. n') pro — nostri icie 84,
zu pro — augmentum vgl. Note mm. v') vgl. Note nn. w') seu — nostrorum;
45 vgl. et baw. vel procerum nostrorum 103, 104, ähnlich pro . . leudis 25, 83, pro . . gente
Francorum 72. x') tardantes — ut sonst nicht nachweisbar, aber von echter
Färbung (Tuimusj und für das folgende, durchaus formelrechte concedere deberemus
die grammatische Voraussetzung. y') peticiones sacerdotum; vgl. peticiones
sacerdotibus oben S. 117 Z. 5 f. iJ) vgl. Note y. a'n') nee non et wie 84, 92.
50 b'b') congregationis monacborum wie 74; vgl. Note zz soicie normam monacborum 89,
monacborum turbam 72. e'c') sanetissimi — Bonefacii wohl gedeckt durch
sanetissimi martyris Nazarii in 73, 82; der Superlativ beatissimus z. B. in 72, 81, 83, 84, 90.
G7b. 1) Randglosse des 16. Jh.s: de electione abbatis. ni) o_über der
Zeile nachgetragen. n) danach drei cm Rasur, unter der noch die Kürzung für
55 con sichtbar ; co über radiertem se; es ivar ursprünglich consensensum, davor aber
noch ein Wort von 5—6 Buchstaben geschrieben. o) et — eternam aus ctern. et
vit. durch Verweisungszeichen umgestellt. p) (con)ccederi.'.
120
Nr. 67: 774 September 24.
e'e'
t[y]ris Bon[e]facii'^''^' [taliter]
votive^'^' concedereö''ö'' debere-
mus.
Quod^'"' ita*'*' pro^"^' dei in-
tuitu et divina^'^' clementia^'^'^'
visi"'^' [fuijmus prestitisse ^''^' et
in Omnibus confirraasse, ut^'^^'
qnamdiu^''?' ipsa [con]gregatio sub
regula sancta vivere vel con-
versar[e] videtur et ordinem
sanctum invicem custodiiint^'''' et
observant*''' et*'*' nobis fideles
apparent, quando**'"' [quidem]^'^'
ipse abba de ipso monasterio
[de]^'^' hac luce migraverit, li-
centiam^^'^' habeant^'?^' pastorera-'^'
vel abbaten! ciim^" dei^" gratia
et nostro consensu ex^" semet
ipsis eligendi, qui^" secundum
regulam sanctam ipsos monachos
regere et gubernare possit, [u]t^''
pro eterna salute vel felicitate
patri[ae] seu nostra[m]^'' constan-
Quod ita pro dei intuitu et divina
dementia visi SUmiis prestitisse et in 5
Omnibus confirmasseS, ut, quamdiu ipsa
[conjgregatio sub regula sancta vivere
vel conversari videtur et ordinem
sanctum invicem custodiunt et obser-
vant et nobis fideles apparent, quando- w
CUnque ipsc abbaS de ipso monasterio
ex hac luce migraverit, licentiam ha-
beant fratres pastorem vel abbatem
cum dei gratia et nostro consensu ex
semet ipsis eligendi, qui secundum ^5
regulam sanctam ipsos monachos rege-
re et gubernare possit, et pro eterna
salute vel felicitate patri§ seu nostra
constantia et uxoris vel prolis dilec-
tione ipsOs monachos inmensam dei 20
pietatem largiter inplorare COnsti-
tuat.
67ct. d'd') vgl. N. gg. e'eO vgl. N. rr. ff') vgl. secundum . . votum M.
g'gO ooncedere deberemus wie 98; vgl. Note rr. h'h') das statt Quod übliche 25
Cuius petitionem u. a. liier durch den vorhergehenden Satz überflüssig gemacht.
Vi') vgl. Note yy. k'S') pro intuitu vjie 97, vgl. Note oo. \'\') vgl. Note pp.
ni'inO in diesem Znsammenhang gleichzeitig nicht belegt. r.'n') visi fuimus loie U. 68,
o'o') prestitisse — confirmasse tree 72, 75, 78. p'pO ut — obscrvant.- vgl. oben S. 118
Z. 11 ff., Noten tt und h' ; vgl. auch si ipsi moiiachi condigne ac secundum ordinem sancti 30
Benedictl . . vitam duxerint 1.^2. q'q') unter Ludwig dem Frommen ganz üblich,
vgl. Stengel Immunität I 646. r'rO vgl. noch custodiant 78. s'r') gleich-
zeitig nicht belegt, aber unverdächtig. t't') et — apparent/ vgl. fitlcles apparuerint
und fidem erga nos . . custodiant 78; Betonung der Treupflicht auch z. B. in 16, 152, 157,
158, 164. n'u') quando quidera — mlgraverit wie oben S. 119 Z.5ff. t't') vgl. 35
Note h'. yy'yi') vgl. Notem'. x'x') licentiam habeant abbatem (soweit
auch in 89) ..eligendi wie 98, ^52, 157 = 158. y'y') fratres add. E; formelrecht
höchstens monachl, aber wegen des Vordersatzes und des nachfolgenden ipsos monachos
umvahr scheinlich. z'z') pastorem A-el; vgl. Note q'. a") cum . . nostro
consensu.- vgl. una cum consensu nostro et vestro 16, nostro quidem permisso 72, ex 40
nostra auctoritate 89, ex permisso ac voluntate seu nostra iussione haeredumque
nostrorum i52/ vgl. auch Noteq'. h") dei — consensu ivohl echt, vgl. qui deo accepta-
bilis Sit 72, cum dei et nostra gratfa 76. c") ex — ipsis ^cie oben S. 119 Z. 9ff.
d") qui — possit; vgl. qui ipsum onus abbati[e] secundum ordinem sanctum possit
regere et gubernare M. G. Diplomata Imperii 82 nr. 93 (wiederholt in 'J5), qui . . . possit 15
89, qui eos secundum divinas leges et regulam sanctam valeat gubernare Privaturkuude
V. J. 789 (z. T. wiederholt in 164), qui ipsam sanctam congregationem secundum regulam
sancti Benedicti regere valeat 173. e") ut (et E wegen des folgenden aus
dilectit verderbten dilectionej — constantiam icie M, 52. f") vgl. Note Ji' ;
regis JH, regum 52. 50
G7b. q) sse — congrega am Rande toohl sofort nachgetragen (derart, dass
beim Beschneiden des Blattes con fortfiel), tio auf Rasur xcohl anstatt sse; also war
quamdiu ipsa vergessen toorden.
Nr. 68: 774 September 24.
121
tia[m]'?'' et'^" uxoris vel prolis
dilecti[t]*" ips[i]8^" monach[i]s in-
mensam d[omiii]i^" pietatem [iii]-
giter"^" inplorare"".
5 Qn[em]'''' pracceptum decrc-
t[ns]^'" nostri Christo in omnibus
siiffragantli]''" ut firmior habeatur
et doinino'" auxiliante nostris*"
et futuris temporibiis melius con-
/oservetiir^'', manus"" nostr[ae] siib-
scriptionibus subter decrevimus
roborare.
Signum (Monogramm) [C]aro-
11^'' gloriosissimi^"" regis.
15 [(Chrismon)^" Rado advicem
Hitherii.]
Data[vi]=«"* [octava]?/'' kal. oc-
t[ubns]^'' anno [sextoj^*''*" regn[an-
tej^"^" domn[o nostro Caroli]
2(; gloriosissim[o rege]; actum ^"<^"
Dura palatio publico; feliciter^''^''
amen.
Quod preceptum decreti nostri
Christo in omnibus suffragante ut fir-
mior habeatur et domino auxiliante
nostris et futuris teraporibus melius
conservetur, manus nostr§ subscrip-
tionibus subter decrevimus roborare.
Signum (Monogramm)''' gloriosissimi
regis Karoli.
Dat. Stvrmioni* abbati viii.
k. oct. anno VI. regni eiusdem
gloriosissimi domni ♦ ; actum Dura
palatio publico; feliciter amen.)>
68.
König Karl der Grosse verleiht auf Bitten des Abtes Stürmt
,6 die Immunität. j^^^^ „^ September 24.
Original-Privilegienbestätigung König Maxiinilians I. von 1494
Juli 24 S. 2 Insert (B) = etwas jüngere Copie eines Transsumtes derselben
durch Erzbischof Berthold von Mainz vom J. 1495 August 12 Hand-
30 Schrift 126 fb; — Cod. Eberhardi I f. 76' (EJ^= Copiar. III. f. 52 (e);
67 il. g") loie M. h") et — prolis fehlt Jif, vgl. in elemosina nosira etiam
et coniugis et prolis 82, ähnlich 83, 84. \") dilectit — inplorare wie M. k") ip-
sis monachis wie M, 52, vgl. delectit ipsa congregatione 84. V') wie M, 52, vgl.
domini misericordia 84 u. a. m'O wie M, 52. n") wie M; add. constituat
35 E (icegen dileetione Note e"). o'O Quem — habeati;r ^twieM; Quem ?fze Jf, 52;
Quod E, aber vgl. das folgende firmior. p") v:ie M, 52. q'O wie 52 {auch
Copie); suffraganti M; doch vgl. auxiliante auch im Original 84. x") domino
auxiliante wie 82, 84, fehlt M. %") nostris — melius wie 80—83, fehlt M. t") loie M
und sonst. u") manus — roborare loie 70, 71, vgl. 57, 59—61 (add. eam nach
^osnbterj; subscriptionem manus nostre infra studiemus peragrari M. r") vgl.
U. 68 Notel". y>") glor. regis kanzleigemäss. x") Recognition fehlt:
ergänzt nach 84, vgl. die Vorbemerkung. x"*) vgl. U. 68 N. q^'. y") vgl.
V. 68 Note r". z") vgl. U. 68 Note r". a"a") ergänzt nach 84; vgl. U. 68.
b"b") regni — rege wie 98 bziv. 84 (Original, noch mit dem älteren regnantej, vgl. 96 (ver-
45 derbt), 117, 118 sonst gerade damals ganz regelmässig statt dieser objektiven die sub-
jektive Form der Datierung : regni nostri. q"c^') actum — publico wie 84.
d"(l'0 vor feliciter amen (wenn dieses vorhanden) sonst regelmässig in dei nomine,
fehlt 7iur in 18, 23, 60, um das J. 774 aber nie.
ßTb. r) am Bande nachgetragen. s') t über der Zeile nachgetragen.
^ ßS. I) Überschrift in E: Immunitas Karoli regis, im Register f 70: Imm. K. r.
hoc est potestas, qua idem mon asterium in suam accepit potestatem et
mundiburdinm regiq defensionis.
122 Nr. 68: 774 September 24.
— UU.-Verzeichnisse aus dem 11. Jh. Erwähnungen (Vi- ^- 3)"; — Registrum
litterarum ,R 59" vom, Ende des 15. Jh.s f. 16 unter den littere impe-
riales que sig-illate f u e r a n t Regest zum J. 754 (R) "^
Broiver Ant. 20 Ausz. aus E; — Schannat Dioc. 236 .ex authentico'
(identisch mit B) = Bouquet Recueil V 726 nr. 21 unvollst., = Landau 5
Salgut 146 Bruchst.; — Dronke Cod. 29 nr. 46 aus E mit Ergänzungen
aus Schannat; — M. G. Diplomata Karol. I 123 nr. 85 aus B und E.
— Reg.: Brequigny Table I 109; — Böhmer 9 nr. 60; — Sickel Acta
II 24 nr. 31; — Herquet Specimina 3 nr. 6; — Gegenbaur I 45 nr. 3 (der
irrig zwei Kopien Eberhards verzeichnet); — Mühlbacher Reg. 70 nr. 168 lo
= 2 78 nr. 172; — Roller b 12 nr. 64.
B und E beruhen unabhängig von einander icahrscheinlich
direkt auf dem Original^ das um 1500 laut R noch vorhanden war,
während Schannat es trotz seiner irreführenden Quellenangabe, die
sich eben nur auf das .^.^authenticum'^ B bezieht, nicht mehr gekannt i5
hat. B ist als Abschrift bedeutend zuverlässiger als E, obwohl gleich-
falls nicht frei von Ver stechen, das bar'barische Latein des Originals
zu glätten. Für die Textherstellung habe ich ausser E und B auch die
teilweise Ableitung fmagnitudo S. 122 Z. 35 — successores S. 123 Z. 10)
in der urschriftlich erhaltenen Fälschung aus dem 9. Jh. Dronke nr. 247 20
(= M. G. l. c. nr. 279) benutzt (AL.). Zur Controlle und Emen-
dation ist vor allem die Formel I nr. 3 der Sammlung Markulfs
(M. G. Formulae 43), die grösstenteils tvörtlich ausgeschriebene Vor-
lage unserer U. 68, herangezogen lourden (M), daneben aber auch die
übrigen nach dieser Formel verfassten Diplome (31. G. l. c. nr. 9, 10, 25
18, 74) sowie andere Urkunden der drei ersten Karolinger (in den
Noten sämtlich nach den Nummern der Ausgabe in den M. G. citiert).
Es ist so gelungen, den Wortlaut dieser ivichtigen U. fast buchstäblich
getreu zu reconstruieren.
[(Chrismon)] ^* Caroliis^' gratia'^ dei rex Francoriim vir i[iij-3ö
lnst[er]^ omnibiis fidelibus nostris tarn presentibus^' quam futuris.
Maximum regni nostri augere crediraus miinimeii, si beueficia^
oportuna^ loca ecclesiarura^ benivola deliberatione concedimus'* ac
domino*' protegente'' stabiliter perdurare confidiniiis^
Igitur cogDoscat^'^ magnitudo seii*^ utilitas vestra^, qnomodo^ss
nos ad^ peticionem venerabil[e]*' vir[o] Stnrmion[e]* abbati'
68. II) VK- Karolus Stnrmi abbati; V^ = V^: Preceptum (Inmunitas VV
Karoli Sturmioni f'Sturmi VV abbati. III) R : Item inmunitas Karoli regis
Stormioni abbati concessa de exempcione monasterii Fnldensis. Dat. anno do-
mini DCCLIIII°. a*) fehlt B, E. a) Kavolns B, zu Kar. corr. e.-iO
h) gratia dei fehlt E. c) illustria B, E. d) presenti vita degentibus fvita
deg. auf Rasur) E. e) beneüciis f iis gedrängt auf Rasur) B. f) prestantes
add. E. g) utilitatibus decreta add. B (fehlt E und Markulf). li) consulen-
tes statt conc. ac E (hier concedimus nach perdurare statt confidimiisj. i) deo B.
k) D aus r corr. B. 1) B (so auch in den allerdings abschriftlich überlieferten 4^
10, 18, 74); c'onscribimua 31; concedimus (cgi. Note h) E. m) cognoscat — uti-
litas gedeckt durch 84, magnitudo — utilitas auch durch AL.; noverit solertia M.
b) utilitatis vestrq stcitt seu — vestra E. 0) fehlt AL. p) fehlt M = !f ;
quod 10; qualiter 18, AL. (ivoJil aus anderer Vorlage); quia 14. q) appcticione
statt ad petic. E. r) venerabiie viro Baugulfo (nachträglich zu venerabilis viri .V)
Ratgarii corr.) abbati AL. ; venerabilis viri . . abbatis B, E, .9, 10 (abschriftlich) :
apostolico ver o domno . . epiacopo M. s) t^gl. Note r; Sturmionis B, E;
Sturmio, nicht Sturmi, auch in dem Originale 116 (U. 77;. t) abbatis B (üb
nachgetrageil), E.
Nr. 68: 774 September 24. 123
de" monasterio [ü]nlda^, ubi^*^ ipse^ preciosiis domnns?^ BoD[e]fa[t]ius^
corpore"" requiescit, in^^ pago Gra[f]felt<^^ super fluvi[um] ^^ ipsius
Fulda ^^, tale[m]^/' pro^^ reverentia ipsius sancti vel'^'^ pro eterna
retribucione" beneficium^^ visi [fuijmus" concessisse"^"^, ut"" in*'^
svillas ecclesic domni^^^^ Bon[e]fa[t]ii'2''?, quas moderno tempore aut^^
nostro aut cuiuslibet munere habere videtur vel quas®* deinceps in
iure ipsius sancti loci voluerit divina pietas amplificare'^, ut"**
nuUus iudex publicus ad causas audiendura'^^ vel freda**^^ exigenda^*
quoquo'^^ tempore non^^ presumat ingred[ere] "', sed [hoc]^' ipse
/opredictus^' abba'*' vel^' successores sui^' propter nomen domini sub
integre''' emimitatis nomine^' valeaut dorainar[e]*''.
Statuentes'"' enim^', ut neque vos neque iuniores aut"^' suc-
cessoresquc vestri aut"' ulla'^' pu))lica^'' iudiciaria potestas quoquo^'
tempore in villas''' ubicumque regni*' nostri ipsius ecclesie aut
/5 regia*' aut privatorum largitate collatas aut qui"' [inantea] fuerint
ß8. XL) de — Fulda B, E = AL., gedeckt auch durch 61, 63, 66, 68; iUius urbis
episcopus M. \) Uulda (vgl. Uulta U. 11, Uoltaha TJTI. 15116, Uuldaha U. 20)
AL.; Fulda B (so auch in den originalen UU. 34, 43, Dronke nr. 72 f., Fulta in U. 77j,
Fuldensi JH. w) ubi — reqaiescit B, E = AL., gedeckt auch durch 55, 63, 67, 71,
20 Tö, 80, 81; fehlt M. x) fehlt E. y) AL. und formelgemäss ; dominus B; mar-
tir E. z) loie AL. =■ U. 32; Bonefacius UU. 43, 77, Dronke nr. 72; Bonifacius
B, E. aa) fehlt E; in corpore AL., doch corpore auch in den zeitlich nächst-
stehenden 80, 81, 83, 84, 92 u. a. bb) quod est constructum infra vasta Bochonia
statt in — Fulda AL. (aus anderer Vorlage). cc) vgl. üU.67, 73 und 77 (Original);
25 Graphelt E (wie auch in derselben Überlieferung in UU. 73 c, 78); Grabfeit B; Grapfelt
in den Privaturkunden (Abschriften des 9. Jh.s). dd) wie 61, 67, 82, 89 u. a.;
fluvio B E. ee) Fuld^ E. ff) wie 31= 18, 74, tale B, E, 9, 10 (aber auch nur
abschriftlich), AL. gg) pro — sancti B, E = AL.; fehlt M = 9, lO, 18, 74, ge-
deckt auch durch pro reverentia ipsius sancti loci 75, 71, vgl. in amore dei vel reveren-
30 tia . . martyris 82, in amore vel reverentia beatissimi et sancti 84. hh) vel —
retribucione fehlt AL. ii) B, 9, 10, 18 (abschriftl.) ; retributionem M= 74;
mercede E. kk) nach tale E; praeceptum AL. 11) AL., M =^ 9, 18,
vgl. 67, 68, 72; sumus B, E, 10. luni) B, E = AL., vgl. 67, 68, 91, indulsisse M
= 9, 10, 18, 74. nn) scilicet ut villas statt ut — villas E. oo) de villis
35 statt in villas AL. pp) AL. und formelgemäss ; domini B. qq) vgl.
Note z; Bonifacii B, E; servis etiam et colonis in illis manentibus add. AL.
XX) aut — munere fehlt AL. ss) B, E ivie M; quae AL. tt) B, E = AL.
(nach voluerit^, loie 74, 147 u. a. ; ampliare j)f — 9, 10, 18. uu) nachträglich aus-
radiert E ; ut — sed [hoc] ipse fehlt AL. vv) B, 10, 74; zu audiendas corr. E,
40 audiendo M= 9, IS. ww) B, 9, 10, 18, 74; fredas E (darüber wette nach-
getragen, von Hand des 16. Jh.s zu wetteschetz ergänzt ; wettschetz
Randvermerk des 16. Jh.s); freta M; undique add. M= 10, 18, 74 (fehlt aber 9).
xx) B, 9 ; exigendas E; exigendum M= 10, 18; exactandum 74. yy) B E, 9, 99 u. a.;
quoque M ■= 10, 18, 74. zz) fehlt E. a') ingredire M =i ingredere 9, 18, 74
45 und sonst regelmässig; ingredi 5 (i auf Rasur, danach 2 Buchstaben radiert B), E,
aber unter Pippin, Karlmann und Karl nur in 10, 57, 60, 91, 119, 158, 174 abschriftlich
und ungenügend bezeugt. b') M = 9, 18, 74; fehlt B, E (doch vgl. Note h'), 10.
&) B, E = AL , wie 10, fehlt M = 9. d') E ; abbas B, AL., 9; abba de ipso mona-
sterio 74; pontifex M. e') et E. f) wie 10 (vor successoresj;
50 eius M, AL. (aber nachgetragen) ; eorum 9; eiusque 18. g') wie 9, 10, integra M.
Ii'/ ipsis locis suis add. E (vgl. Note b'). \') M — 9, 10, 74; dominari B (aus
dominare corr.), E. k') Studentes E. l') B, vgl. 75, 84, 91 fnamquej,
135, ergo M = .9, 10, 18, 74; felilt E. m') aut successoresque B, 18, 74; succes-
soresque 10; aut successores E, 9; neque successores M. n') nee M ^= 10, 18,
55 74; neque 9. o') nuUa B, 74. pO fehlt E. q') tcie 9; quoque
M= 10, 74; vgl. Note yy. x') eorum add. E. s') regui nostri B, E,
sonst nicht zu belegen; in regno nostro M = 9, 10, 18, 74. V) wie Variante von
M = 9, 10, 18. uO quas inantea 10; qui in, M, 18; quod in. 74; nur inantea 9;
quascumque B; aut adhuc forsitan fforsitan auf Rasur von 5—6 Buchstaben) E
124 N'^' 68' 774 September 24.
coUaturas^' ad audiendas altercationes ingred[ere]^' aut freda^'
exigere nec^' mansiones aut paratas vel fideiussores tollendum*'
non^'^' presuraant^'*'; sed quicquid exinde de^'^' ingenuis aut de
servientibus ceterisque nationibus, que^'^' sunt infra agros vel fines
vel*'^' per terras prediete ecclesie commauentes^'^' aut de^'o' fredas
aut undecumque poterit'^'^' sperare *'^', ex nostra indulgentia pro'^'^'
futura Salute ^'^' in luminaribus ecclesie "^'^' sancti"'*^' Bon[e]fa[t]ii per
manus^'''' agentum^'^^' eorum proficiat in augmentum^'«'.
Et quod nos propter nomen domini et anime nostre remedium
seu nostra prosequente ''''' progenie^'^' pleiia devotione indulsimus, io
nee regalis^'^" sublimitas nee cuiiislibet iudicium**'"' sev[a]^''^' cupi-
ditas refragare*''"^' temptetur^*', et^^'^' ut presens'^'-' tarn presentis""
quam et^'' futuris teuiporibus inviolata deo^" adintore*^" firmiter^"
permaneat'^".
Et^" ut hec emunitas firmior habeatur et per tempora^" melius /5
conservetur, de annulo*" nostro subter sigillavimus.
Signum (Monog^^amm)^^" [CJaroli^'' gloriosissimi regis"^".
[(Ckrlsmon)]^" Rado ad vicem [Hi]therii^" recognovit^".
ß8. tO collaturi 10, additum vel conlatum 74. wO ingredi 5 (\ auf Rasur,
danach 2 Buchstaben radiert), E ; vgl. Note a'. . x') fredas E. yO aut mansiones 20
parare statt nee — paratas E. z') B loie 74; tollere^; M=9, 10, 18. a'a') fehlt
E, 10. h'h') B, E, bei Anredeform des Verbots ausser in 30 =.70, 54 = 67 nicht zu
belegen ; praesumat 158 ; praesumatis M =: 9, 10, 18 und sonst regelmässig ; praesumatur
2ß, 49, 133, 157. c'c) fehlt B ; aut de M = 9, 74; aut de ingenuis aut fehlt 10;
aut — ingenuis feMt 18. d'd') ^oie Variante von 3/= 74; qui 3/ = 9, 10, 18 25
(diese drei aber mit Beziehung auf servientibusj. e'e') seo super fseu supraj
M = 9, 10, 18 statt vel per. ff) fiscus ndd. M = 9 (f. nosterj, 10 (dgl.J, 18, 74.
g'g') fehlt B. h'h') ungewöhnlich ; potuerat M = 18, 74 und sonst; potuerit
Variante von M, vgl. 71 und sonst poterat 9. i'V) res spcrari aus sperare
corr. E. k'k') prot'utura statt pro fut. E. l'l') fehlt E. ni'mO fehlt 30
B; ipsius ecclesiae fmonasteriij 31 = 9, 10, 18, 74. n'n') sancti B. fehlt M = 9,
10, 18, 74; Bonifacii B, E, vgl. NN. z, qq. o'o') = 9, 18, 74; manu M; manum 10.
P'pO E vne Variante von M; agendum andere Variante von M; agentium 3t =9,10, 18, 74.
q'qO vgl. 64 = 95, augmentis 71; perpetuum 31 = 9, 10, 18, 74. r'r') prose-
quenti Variante von 31; subsequenti 31 = 9, 10, 18, 74. s's') progenia B. 35
W) lüie Variante von 31 =^ 9, 10, 18, 74; regales 31. n'a') B icie Variante (viel-
leicht die ursprüngliche Lesart) von 31 =^ 9, 10, 18; iudicum E, 31. tV) 31 =
9, 10, 18; seu B; fehlt E, 74. ly'Tr') E wie 31; refragatione B; vel infrin-
gere add. E. x'x') 31 = 18, 74; attemptctur B (at auf Ranur etwa zweier
anderer Buchstaben) ; temptet E, 10. y'y') B wie 31=10, ifi, 74; sed E ; 40
Et — permaneat wne 31 und darum beizubehalten; 3Tühlbacher hat die Variante von E
bevorzugt und aus ihr, namentlich durch Streichimg von ut und prccipimns — obtesta-
mur (Note f") einen antithetischen Nachsatz des vorhergehenden Satzes erscldossen : sed
presens traditio nostra tam presentibus quam et futuris temporibus inviolata deo
adiutore firmiter permaneat; aber gerade jenes preeipimus — obtestamur zeigt, dass 15
Eberhard seine Vorlage hier emendationsbedürftig fand. z'z') traditio
nostra add. E; auctoritas add. 31 = 9, 10, 18, 74. a") B wie 31 ; presentibus E.
b'O vgl. 95; fehlt 31. c") deoque E. A") wie 18; adiutori .1/ = ? 10.
e") firma E; fehlt 31 und sonst. f") preeipimus et omuimodis obtestamur
add. E; manus nostrae subscril)tioni* us infra roborare decrevimus add. 31=: 9, 18, vgl. 50
10, 74 (ersetzt in unserer U. durch den Nachsatz de annnlo — sigiUavimus der zweiten
Corroboration). g") Et — sigillavimus gedeckt durch 67, 68. 69, 74, 84.
h") labentia tempora E. l") B wie 90, 95 u. a. ; anulo E. k") fehlt B.
\") kanzleigemüss ; Karoli B, E. m") Francorum rcgis E. n") Frado
statt Chriamon Rado B; die ganze Recognition fehlt E. o") Lutherii B.55
p") fehlt B; wahrscheinlicher recognovi.
Nr. 69: 775 April 18. 125
Dat[avij9" octav[o]'" kal.*" oetobris anno sexto regni nostri^";
actum"" Dura^" palacio publico; feliciter.
69.
Arugis vnd seine Gattin Gomaliilt schenken unter Vorbehalt
5 der precarischen Nutzniessung auf Lehenszeit zwei genannte Un-
freie zu Mainz mit deren bisheriger und künftiger sowie ihre
eigene künftige Errungenschaft.
Mainz 775 April 18.
Cartular f. 14 (Cy ; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E)^^
10 — Cojnar. III. f. 90.
Aus C: Schannat Trad. 20 nr. 37 (mit an. regni IIU ) ; — Dronke
Cod. 32 nr.49. — Aus E: Dronke Trad. 6 nr. 24. — Reg.: Scriba III
19 nr. 317 und 333 Anm. nr. I A 7 .
Fassung ivie in U. 51.
15 Dominus autem per evangelium suum admonet dicens^: ,Date
elimosinam et ecce omnia muiida fiunt vobis.'
Idcivco ego in dei nomine Arugis et coniux mea Gomahilt
donamus pro anime nostre remedium donatumqne in perpetuum esse
volumus ad monasterium saneti salvatoris, quod dicitur Fulda, in
20 pago Grapfeld constructum, ubi vir venerabilis Sturmi abba preesse
videtur, hoc est in loco nuncupante Mogontia^, totum laborem
nostrum, quicquid ibidem ad prescns dinoscitur perveuisse, id est
servum istum nomine Lintiuiin cum omni labore suo et Heribrabten
cum omni labore suo et quicquid postca laboraverint et quicquid
25deinceps elaborare poterimus per totam vitam nostram, quicquid
dici aut nominari potest, totum et integrum ad prefatum mona-
sterium Christo protegente volumus esse donalum atque firmatum,
ea scilicet ratione ut, dum advivinms, ipsum^ laborem per vestram
precariam excolere debeamus, post nostrum vero discessum vos vel
30 successores vestri cum omni le emeliorata perpetualiter recipiatis
fruendo, et quicquid exinde eligeritis facere, liberam in omnibus
habeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credimus, si aliquis de
GS. (i") so kansleic/emäss ; Datum B, Dat(um) E, was aus Dataui verlesen sein
35 wird. r") octaua, ausgeschrieben wie in allen Originalen der Zeit, B; VIII. E.
8") kl. B. V) eius E. " u") actum — feliciter felüt E. v") wie
84, 86 «. a. ; aus Dure mit anderer, viel schicärserer Tinte corr. B.
GO. I) Überschrift in C: Kanula Aruf?isi et coniugis eius Gomahilte de Uuor-
m(acinse)^ im Register f. 2 : Arugisi et Gomaliilte. II) E : Arcpis ('Aregis e)
40 et uxor eius Goemehilt (e über oj tradidit sancto Bonifacio in civitate Maguntia fMo-
guncia e^ servum unura et omnem proprietatem suam in agris et in vineis.
a) Randvermerk des 11. Jh.s : Mogont(ia). b) aus ipsam corr.
1) Luc. 11, 41.
126 Nr. 10: 775 August 6.
nostris heredibus vel proheredibus contra banc epis[tolam] ^ dona-
tionis nostrae venire temptaverit aut eam infrangere conatus fuerit,
iram trinae maiestatis incurrat et iuxta poenam seeuli inferat parti-
bus ipsius monasterii cum cogente fisco auri pond(era) V argenti X
et, quod repetit quisquam, vindicare non valeat, sed presens epis(tola)^6
firma et inviolata permaneat, stipulatione aubnexa.
Actum Mogontia civitate publica sub die XIIII. kl. mai. anno
VII. regnante Karlo gloriosissimo rege.
t Signum Arugisi, qui banc kar(tam) fieri rogavit. f Signum
Gomahilte, que b(ec) consensit. f Signum Bernberi. f Signum Adal- lo
frit. f Signum Frumiberi. f signum Brunicho. f Signum Benno.
f Signum üuelafrit. f signum Ernust. f Signum Hadubuot.
70.
Wighelm und seine Gattin Fridugart (Fridugarda) schenTcen
eine Hofstatt und zwei Weingärten zu Bodenheim^. 15
775 August 6.
Cartular f. 18' (Cy ; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 90.
Aus C: Schannat Trad. 24 nr. 44; — Dronke Cod. 32 nr. 50. —
Aus E: Dronke Irad. 7 cap. 3 nr. 33. — Reg.: v. Sartori IIa 301; — 20
Scriba III 20 nr. 327.
Fassung wie in U. 22 ; Schreiber vielleicht schon der seit U. 71
nachiveisbare Weliman.
In nomine patris et filii et spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et 25
debitis offerimus, tarnen pius dominus noster Jesus Christus non
quantitatem muneris sed'* devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Uuighelm et coniux mea Fridugart sana mente
sanoque consilio pro malis peccatis nostris, ut in futuro veniara ali-
quam promerire mereamur, donamus ad ecclesiam sancti Bonifatii, s^
ubi ipse requiescit in corpore, hoc est quod donamus in pago
üuormacinse in villa, que dicitur Batenheim^, quicquid ibi iure bere-
ditario visi sumus habere, id est aream unam, cui est ad^ uno
latere Bernrati, ab alio latere strata, tertio sancti Petri^, quarto
via publica. Et donamus vineam unam, cui est ad uno latere 35
ßO. c) eps. = episcopus C.
70. I) Überschrift in C: Uuighelnü de üuormacinse^ im Register f. 2: Uuig-
belmi. II) E: Wichelm et uxor eius Friderat tradiderunt in Baten-
heim ('Bathcnheim ej vineam unam et aream cum familia et multa substantia.
a) nach devotionem C. b) Randvermerk des iL Jh.s: Battenhei(m). c) aus 40
ab corr.
1) Rheinhessen Kr. Opjyenheim ; vgl. U. 54. 2) woJd Kloster
Weissenburg oder Domstift Worms; vgl. oben S. 111 N. 1.
Nr. 71: 775 November 13. 127
sancti Albani', ab alio latere Nandgeri, tertio iterura sancti Albani^,
quarto latere Gerbaldi. Et doiiamus ibi aliam vincam, cui est ad
iiuo latere Theotholdi, ab alio Tbancrati, tertio sancti Petri^. Hec
omnia superius norainata cum domibus, aedificiis, terris, araturiis,
öpratis, pascuis, silvis, aquis aquarumve decursibus donamus a die
presente donatumqiie in perpetuum esse volumus, ita tarnen, ut ab
bac die habendi, donandi, vendendi vel quicquid exinde facere
volueritis, liberam et firmissiraam in omnibus babeatis potestatem.
Si quis vero, quod futurum esse non credO; si ego ipse aut
/oaliquis de beredibus meis vel proheredibus meis seu quislibet ulla
opposita persona, qui contra hanc donatione venire temptaverit,
iuprimitus iram dei omnipotentis incurrat et ab omni loca sanctorum
excommunis appareat et insuper inferat fisci dicionibus auri uncias
duas argenti pondus quattuor coactus exsolvat et nee sie, quod
/ö repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni tempore
firma et inviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Acta donatio hec sub die VIII. idus augustas anno VII.
regnante domino nostro Karolo glorioso rege.
t Signum üuighelmi, qui hanc donationem fieri rogavit.
20 f Signum Fridugarda coniugis suae. f signum Egiheri. fTancrat.
t Otuuin. t Hruotpraht. f Heimolf . f Erlapraht. f Bennoni f.
71.
Ata (Adana) schenkt für den Todesfall ihre dem Heiland
geweihte Kirche zu Bretzenhehn^ samt dem Grundstücky auf dem
2ösie erbaut ist, und einem Weinberg, ferner 26 Morgen und 13
qenannte Unfreie.
^ ' 775 November 13.
Cartular f. 13' (C^)^; — UU- Verzeichnis .De Magontia' im Cartular
f. 29a nr. 15 Hegest fC^j"; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C
30 (E)^^^ = Copiar. III. f. 90.
Aus C^: Schan7iat Trad. 26 nr. 50; — Dronke Cod. 34 nr. 52 =
Menzel: Die Adaliandsclirift 14 Brückst. — Aus E: Dronke Trad. 6
cap. 3 nr. 22. — Reg. : Scriba III 20 nr. 336 und 333 Anm. nr. I A 5.
Fassung icie in U. 22. Der Gerichts- Schreiber Weliman wird
3'>hier zum ersten Male und ausserdem in den UU. 72, 75, 80 — 82,
87, 88, Dronke nr. 79 — 81, 90, 92 sowie in der Honauer U. bei
Schöpflin Alsatia diplomatica I 61 nr. 75 genannt; vgl. Bresslau:
Forschungen zur deutschen Geschichte XXVI 34.
71. I) Überschrift in C^ : Kartula Atun de üuormacinse, im Register f. 2: Atun.
40 II) C2.- Prestaria Atae. III) E: Ata de Worm(acense) tradidit sancto Bonifacio
in viUa Brizenheim vineam uiiam et aream cum domibus et familils,
1) Kloster zu Mainz. 2) wohl Kloster Weissenburg oder
Domstift Worms; vgl. oben S. 111 N. 1. 3^ Eheinhessen Kr Mainz.
128 Nr. 72; 775 November 13.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et
debitis offerimus, tancien pius dominus noster Jesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Ata sana mente sanoque consilio pro maliss
peccatis meis, ut^^ in futurum veniam aliquam promerire merear,
dono ad ecclesiam sancti Bonifatii, ubi ipse requiescit in corpore,
hoc est quod dono ecclesiam sancti salvatoris in villa, que dicitur
Brizzenheim^, cum ipsa areola, in qua aedificata est, et cum illa
vinea, que est ab uno latere Odacari, ab alio latere Ada, tertio/ö
latere Uuillihath, quarto latere via publica. Et dono in ipsa marca
iugeras XXVI et mancipias XIII bis nominibus: üuauolf, Anshild,
üuibrat, Leoba, Uuiba, Ittiso^, Hruothilt, Gisalhilt, Hruotlind, Hruod-
lind^, Rahholf, Liba, Naholf, ita tamen, ut post obitum meum supra
dicta ecclesia sancti Bonifatii habendi^ donandi, vendendi vel quic-/5
quid exinde facere volueritis, liberam ac firmissimam in omnibus
habeatis potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
heredibus meis vel quislibet ulla opposita persona, qui contra lianc
donationem venire temptaverit, inprimitus iram dei incurrat et ab 20
omni loca sanctorum excomnuinis appareat et insupcr iuferat fisci
dicionibus auii uncias duas argenti pondus IUI coactus exsolvat et
nee sie, quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio
hec omni tempore firma permaneat, siipulatione subnixa.
Facta donatio hec sub die idus novemb. anno octavo regnante 25
domino nostro Karlo glorioso rege.
Ego Uuelimanus rogatus hanc kartam donationis seripsi et
notavi diem et tempus quo supra.
f Signum Adane, qui hanc donationem fieri rogavit. f signum
Bobone. f signum Oadane. f signum Hadurichi. f Signum Hi*ih-3r>
baldi. f Signum Oadalbercti. f signum Uuidrat. f signum Zezoni.
f Signum Bennoni. f signum Theodo. [f] ^ signum Gundhramni.
f Signum Liutgis. f signum Albrat.
72.
Oclacar (Odacriis) schenkt zum Seelenheil seiner Gattin 3-,
Hruodsioind die Hälfte zioeier Morgen Landes an die dem Kloster
ühergehenen Kirche zu Bretzenheim'^ .
775 November 13.
71. a) " nus i corr. b) Bandvermerk des 11. Jh.s: Brizzenhei(ni).
c) verschrieben für Ittisa? (E. Schröder). d) doppelt, aber nicht Schreibfehler, 40
da mir so die Zahl 13 voll icird (Tangl). e) fehlt.
1) Rheinhessen Kr. Mainz.
Nr. 12: 715 November 13. 129
Cartular f. 10' (C)^; — Cod. Eberhardi I f. IST Auszug aus C
(E)^^ = Copiar. IIL f. 89'.
Aus C: Schannat Trad, 26 nr. 49 ; — Dronke Cod. 34 nr. 53 =
Menzel: Die Trierer Adahandschrift 14 Bruchst. — Aus E: Dronke
5 Trad. 6 cap. 3 nr. 17 (verbunden mit U. 59). — Reg.: v. Sartori IIa 302;
— Scriba III 20 nr. 337 und 133 Anm. nr. I A 1.
Fassung wie in ü. 22; Schreiher wie in U. 71,
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exig-ua sunt, que pro inmensis peccatis et de-
10 bitis offerimus, tarnen pius dominus noster Jesus Christus non quan-
titatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque Odacar sana mente sanoque consilio pro malis peccatis
meis, ut in futuro veniam aliquam promerire merear, dono ad eccle-
siam sancti salvatoris, qui est tradita ad eeclesiam sancti Bonifatii^,
lüin elimosinam Hruodsuuinde coniugis mee medietatem iugerum dua-
rum in villa, que dicitur Brizzenheim", quod est ab uno latere Ada^,
ab alio latere Odacar, tertio latere via puplica, dono, trado atque
transfundo, ita tarnen, ut ab die presente custor^ ecciesie sancti
Bonifatii id est Sturmi abbas habendi, donandi, vendendi vel quic-
w quid exinde facere voluerit, liberam et firmissimam in omnibus
habeat potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
heredibus meis vel proheredibus meis vel quislibet ulla opposita
persona, qui contra banc donationem venire temptaverit, inprimitus
25 iram dei incurrat et ab omni loca sanctorum excommunis appareat
et insuper inferat fisci dicionibus auri uncias duas argcnti pondus
quattuor coactus exsolvat et uec sie, quod repetit, evindicare non
valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma permaneat,
stipulatione subnixa.
30 Facta donatio hec sub die idus novemb. anno octavo regnante
domino nostro Caralo^' glorioso rege.
Ego Uuelimannus rogatus hanc kartulam donationis scripsi et
notavi diem et tempus quo supra.
f Signum Odacri, qui hanc kartulam donationis fieri rogavit.
35 t Signum Hruodsuuinde coniugis mee. f Signum Geilane. f Signum
Geilrada. f Signum Elisabeth, f Signum Lantsuuinde. f Signum
Hrihbaldi. f signum Vodilperahti. f Signum Adane. f Signum
Hadurichi. f signum Hremmingi.
72. I) Überschrift in C : Kartula traditionia Odacri de pago Uuormacinse, im
40 Jiegister f. 2 : Kartula Otakari in Uuormat. II) E : Otakar de pago Worma-
cense tradidit sancto Bonifacio quicqnid prediorum et mancipiorum habuit in viUa,
que vocatur Brisenheim. a) RandvermevTc des 11. Jh.s: Brisenliei(m). b) C,
1) vgl. U. 71. 2) die Ausstellerin der U. 71.
Fuldaer ürkundenbuch I. 9
130 ^1"- 75; 775 November.
73.
König Karl [der Grosse] schenM das von T[h]roand ge-
gründete und ihm übertragene Kloster HolzMrchen'^.
Düren 775 November.
Cod. Eberhardi II f. 66 (E^ und I f. 100' (E^ = Copiar. III. 6
f. 161' (e'J und 66' (e^); — Registrum litter arum ^E 59" vom Ende des
15. Jh.s f. 21 nr. 2 zum J. 778 (R)^^\
Angeblich ex veteri apographo ad autographum con-
fecto; Schannat Trad. 24 nr. 45 zum J. 776 (S) = v. Eckhart Commen-
tarii I 638 Auszug, = Bouquet Recueil V 736 nr. 33 Bruchst. u. = Migne lo
XCVII 1052 nr. 6 u. = Dronke Cod. 33 7ir. 51 (nebst dem Eschatokoll
von E^) u. = Mühlbacher: M. G. Diplomata Karol. I 150 nr. 160 (mit
Berücksichtigung der Varianten von E^- ^). — Aus E^ oder E^: Val.
Müntzer Chronographia [1550] f. 116 Citat (M)'^^. — Aus E^ : Brower
Ant. 141 Bruchst. — Aus E^ : Schoettgen et Kreysig I 3 nr. 7 Varianten 15
zu S. — Reg.: Brequigny Table I 111; — v. Sartori II a 301; — Böhmer
10 nr. 79; Heffner: Archiv . . von Unter franken VI b 59; — Sickel Acta
11 30 u. 246 nr. 50; Herquet iSj^ecimina 5 nr. 9 ; — Gegenbaur 1 45 nr. 5;
= Mühlbacher 74 nr. 191 =^83 nr. 195; — Roller b 44 nr. 212 und
74 nr. 81. 20
8y nie angezweifelt und noch von Mühlbacher als ,,durchaus
echt'^ bezeichnet und verwertet, ist ein Machwerk Schannats, der E^
und E^, um die von ihm darin erkannte echte Vorlage herzustellen,
contam^iniert und in erheblichem Umfange nach anderen Diplomen
emendiert hat. Diesen von ihm verschleierten und zur Fälschung 25
herabgewürdigten Reconstructionsversuch darf die moderne Forschung,
welche über die kritische Ausgabe der UU. Karls des Grossen (hier
citiert wie bei U. 68) verfügt, mit loeit besserem Erfolg ivieder auf-
nehmen. Dem. unten neben E^ (b) und E^ (c) gedruckten Ei^gebnis (a)
habe ich in den Noten die Varianten von 8 hinzugefügt, um dessen 30
Unechtheit damit sinnfällig zu demonstrieren. E^ und E^ sind un-
abhängig von einander. Dass sie in einigen Verderbungen mit
einander übereinstimmen (vgl. die NN. i, aa, ii, II, uu, g' , h' , i' ,
e'e' , i'i' der U. a), nötigt doch nicht, eine verderbte gemeinsame Vor-
lage anzunehmen. So ivie Eberhard arbeitete, mag er seine in 30
der einen Copie gemachten Änderungen auch in der anderen frei-
händig wiederholt haben. Allenfalls könnte er beide Male einer
vorher angelegten Conzept- Copie gefolgt sein,' doch diese müsste
gleichfalls von ihm stammen, da jene gemeinsamen Verderbungen
73. I) Überschrift in I]i : Traditio Caroli de Holzkirechen mit Randvermerk 40
des 14. Jh.s: Sigillata est; im Register f. 4: Traditio Caroli de loco Holzchirchen.
In e^ Randvermerk aus dem 15. Jh.; Holzkirchen. II) Überschrift in E^: Precep-
tum Caroli et traditio loci Holzchirken ad Fuldense monasterium mit Randvermerk des
14. Jh.s: Sipillata est; im Register f. 71: Preceptum Caroli regis et tradicio eins de
loco Holzkirchen. In c^ Randvermerk ans dem l.'). Jlt.: Holtzkirchen. III) R: Item *5
littera donacionis sigillata Karoli magni regis super monasterio Holtzkirchen sancto
Stormioni datum anno domini DCC°LXXV1II*. IV) M : Carolas Magnus
der koenig auß Francken hat Stormi zum Stiflft Fulde das kloster Holtzenkirchen vor
dem Odenwald gelegen geben.
1) Unterfranken BA. Marktheiden feld. 60
Nr. 73: 775 November.
131
durchaus seiner Art entsprechen. Jedenfalls aber hat er das Ori-
ginal der U. selbst benutzt. Dieses war nach den Siegelvermerken
beider Abschriften (NN. I und II) noch im 14. Jh. vorhanden, und
dass diese Aussagen stimmen, zeigt das bisher unbekannte R (N. III).
5 Die Fassung ivird ivohl auf den Recognoscenten Rado (vgl. über
ihn U. 67 Vorbemerkung) zurückgehen. Von der Datierung fehlt
nicht nur in E^ sondern auch in E^ das Regierungs-J. Hier
sollte die Angabe des Incarnations-J.s in R eigentlich aushelfen.
In der Tat tuäre sotuohl im 11. als im 10. annus regni f= 778 oder
10 777), auf die man sie reducieren könnte, Raum für den in E^ über-
lief erteil November- Aufenthalt des Königs in Düren. Aber die Diplome,
die unserer U. stilistisch besonders nahe stehen und daher auch für
die Reconstruction vornehmlich in Betracht kommen, gehören schon
dem J. 775 an und weisen darum mit Entschiedenheit das Stück in
15 die gleiche Zeit. Schon Schannat hat aus einem von ihnen (107),
das er für seinen Text benutzte, diesen Schluss gezogen. Dass er
richtig ist und dass die Angabe von R, dem. aioch sonst bei der Be-
rechnung der Jahresdaten oft Fehler untergelaufen sind, hier in die
Irre führen, icird in der Tat bestätigt durch die Diplome 102 — 105,
20 die für die Zeit von Ende Juli bis Ende Oktober 775 einen Königs-
aufenthalt zu Düren ausdrücklich bezeugen; unsere U. wird in die
erste Hälfte des November gehören, da der König noch in diesem
Monat zu Diedenhofeyi, etwa sechs Tagereisen südlich von Düren,
geurkundet hat (Diplome 107 — 109).
25 Ein vorgeblicher Auszug aus unserer U., den Eberhard in
seinen Summarien aus den Cartularen des 9. Jh.s bringt (Dronke
cap. 4 nr. 16), ist hier Glicht aufgenomw^en. Hinter ihm, verbirgt
sich eine verlorene Aufzeichnimg privaturkundlicher Natur (unten
U. 100),
30 Auser diesem. Citat und dem Regest R iväre noch zu nennen
die Erwähnung in dem. gleichfalls bei Eberhard überlieferten Güter-
verzeichnis des Stiftes Holzkirchen (Dronke cap. 28: Prepositura
Holzkirchen a Carolo imperatore siraul cum bonis illuc pertinentibus
sancto Bonifacio sueque Fuldcnsi ecclesie donata atque contradita
35 est; quam videlicet preposituram priraum fundavit quidam nobilis-
simus comes nomine Trunt cum bonis et prediis suis). Die beiden
ältesten litterarischen Erwähnungen (NN. V und VI) gehen jedenfalls
auf E^ oder E^ zurück»
Ob (Reconstruction),
h (E^).
C (EV.
40
(In nomine dei et
salvatoris nostri Jesu
Christi.
[(Chrismon)] Caro-
<(* Carolvs * rex Fran-
Ego Karolus dei gra-
lus gratia dei rex
corum et LOngohardorum
tia rex Francorum et
^öFrancorum et L[a]n-
ac patriciiis Romanonim
LOngobardonim ac patri-
gobardorum ^ ac pa-
Omnibus fidelibus *.
cius Romanorum omnibus
7S(l. a) damals weit häufiger als Longobardorum E^- *.
9*
132
Nr. 73: 775 November.
tricius Romanorum ^
Omnibus fidelibus [no-
stris] tarn presentibus
quam futuris.
Quicquid^ enim ad
loca sanctorum vene-
rabilium congruenter^
ob amore^ dei con-
cedimus vel confirma-
mus, hoc nobis ad
mercedem vel stabili-
tatem regni nostri et^
procerum nostrorum
per[tine]res' confidi-
mus.
Ideoque'^ notum sit
omnium fidelium no-
strorum magnitudini,
qualiter nos propter
noraen domini et ani-
me salutem [eo% quod]
merc[i]s nostra in
eternum permaneat,
donamus^^ ad^ rao-
nasterium sancti Bo-
n[e]facii^; quod'^ est
constructum in pago^
Graffelt^^ super fluvi-
um^ Fulda, ubi^' ipse^
preciosus domnus et^
sanetus Bon[e]facius"
mart[y]r^ corpore^"
Quicquid enim ad^ lo-
ca sanctorum venerabili-
umque fratrum * ob
amorem dei concedimus
vel confirmamus, hoc no-
bis ad mercedem vel sta-
bilitatem regni * per-
VCUire confidimus.
Ideoque notum sit om-
nium tidelium nostrorum
magnitudini, qualiter nos
propter nomen domini et
anim^ salutem et Ut mer-
ces nostra in eternum
permaneat, donamus at-
que in perpetuum dona-
tum * esse volumus ad
monasterium sancti Boni-
facii, quod est construc-
tum in loCO Graffeit super
fluvium Fulda, ubi ipse
preciosus domnus et sane-
tus martlr Bonifacius cor-
pore requiescit et ve-
nerabilis vir Sturmi abba
Christi fidelibus * tarn
presentibus quam futuris
gratiam et salutem,
pacem et clemenciam
in domino anuuntio. s
Quicquid * ad loca
sanctorum venerabilium
congruenter ob amorem
dei concedimus vel con-
firmamus, hoc nobis ad io
mercedem et stabilitatem
regni nostri et pro-
cerum nostrorum pro-
Venire confidimus.
15
Igitur notum sit om-
nium fidelium nostrorum
magnitudini, qualiter nos
propter nomen domini et^^
anim? nOStre salutem
et ut merces nostra in
^ternum permaneat, dona-
vimus donatumque in per-
petuum esse volumus ad ^^
monasterium sancti Bonl-
facii, quod constructum
est in pago Graphelt
super fluvium, qui dici-
tur Fulda, ubi * preciosus 30
domnus et sanetus Boni-
facius martlr corporalitcr
quiescit et ubi venerabi-
73a. b) Omnibus — futuris unsicher, — z. B. 79, 85, 8G, 90, 92, 100, 121, vgl. 109,
112, fehlt S und damals meist; Eberhard interpoliert dieGrussformel oft, hat dann aber 35
regelmässig Christi fidelibus, ivas hier nur inE"^. und kaum je tarn — futuris, icie in E'^.
c) Quicquid — confidimus ime 107. d) tvie 82, 84, 103. e) tcie S4, 107, 103. 104.
f) et — nostrorum ivie 103, fehlt sonst und S. g) ausnahmslos an dieser Stelle;
l-rovenire S aus E^. h) Ideoque — salutem ivie 107. i) eo — perma-
neat wie 107, fehlt S; et ut E^- *. k) donamus wie 107 und immer; vgl. NN. aa, s'. 40
1) ad — Bonefacii vgl. 92, 103, 104, 107, 114, HC. in) vgl. U. 6S Note z.
u) quod — Fulda vgl. 104, 114, 116. o) loco E, vgl. 99, 114. p) vgl.
U. 68 Note cc. q) qui dicitur add. E^, vgl. 99. r) ubi — requiescit
loie 114, vgl. 92, 97, 107, 185. s) fehlt S (aus EV. i) et sanetus fehlt S.
u) vgl. Note m. v) vgl. 116. w) damals immer so ; in vor cor- 45
pore in 114 erst vom Abschreiber nachgetragen.
7Sh. a) u(i loca auf Rasur.
Nr. 73: 775 November.
133
reqiiiescit et ^ vene-
rabilis'/ vir Stur-
mi[o]~ abba rector
[pre]esse videtur, do-
5iiatiimqiie"^^ in perpe-
tuum esse voliimus,
hoc ^^ est monasteri-
um^^ cognomina[nte] ^^^^
Holzkiricha^^ in pago
10 [Uujaltsaze^'' super flu-
violum^ö' Albaha'^^- ^,
qu[em]" T[h]roan-
dus'^'^' in^^ honorc
beate"^''^ Marie"" sem-
15 per virg'inis ^^ sl^p
novo fundamine^'? Vi-
sus [fuit]''' edificasse
20
turbe monachorum
rector * esse videtur,
hoc est monasterium cog-
nomento Holzkiricha^ in
pago Waltsaze super flu-
violum Albaha^- ^ situm,
quod Troandus a novo
fundamine COgnOScitur
^dificasse in honore beat?
Mari§ semper virginis
lis et sanctus vir Stur-
m i abbas innumerabili-
um monachorum con-
gregationem domino
militantium collegit^
quoddam^ videlicet
monasterium Holzchircha
nominätum in pago SCi-
licet Waltsaze ^ super flu-
vium AlbStade^'^, quod
Troandus princeps reg-
ni nostri a novo funda-
mine de rebus sue pro-
prietatis visus est «,di-
ficasse in honore beat?
et gloriose * virginis
Mari§ nec non et be-
atissimi martiris Bo-
nifacii archiepiscopi
ceterorumque marti-
rum domini nostri
lesu Christi nec non
7Sa. X) et — videtur wie 114, vgl. 92, 103, 126; ubi nach et add. E^ tcie 185.
25)') voncrabiüs vir damals ganz vorherrschend; vir ven. S icie in 103, 116 (U. 11) und
einigen anderen; et sanctus add. E'^, vgl. SO. z) vgl. U. 68 Notes. aa) dona-
tuuiquc — volumus icie ,92, 103, 107, 116, 126, 127, 144, 184, 185, und zwar ausnahmslos
nach ad monasterium — videtur; unmittelbar nach donamus S aus E^- '^. bb) hoc
est tvie 92, 103, 104, 185. cc) monasteriolum S, vielleicht Emendation nach
30 S. 135 Z. 18 (vgl, auch fluviolum in E^ ; das einera Kloster untergeordnete Kloster
heisst in der Regel monasteriolum (55, 60, 158), aber einmal auch monasterium (102).
«Id) icie 114, vgl. den Accusativ villa . . nuncupante in 117 ; coguominatum S vielleicht
contaminiert aus E^- 2. ee) vgl. Holzkirihha in der U. vom J. 816 (gleichzeitige
Copie) bei Schannat Buchonia 439 (von Eberhard in Dronke nr. 323 zu Holzchircha
35 verändert), Holtzkiricha z.B. in Rudolfs De reliquiis (Brou-er Ant. 235, 242) und in
der Überschrift zu Versen Hr ab ans (ebenda 141) ; Holzchyrieha Dronke nr.391. flf) vgl.
U. 51 Note u; Vualdsassin 5". gg) vgl. 84. 144, nicht Eberhardisch; fluvium
S (aus E^). hh) entspricht der modernen Form Aalbach/ Abbaha -B'; Alb-
stade A'2; Albstat S; situm add. E^, fehlt auch 103, 117. ii) vgl. quem Adal-
^ boldus . . tradedit 107, monasterium quem . . construxit /08, monasterio . . qui 103; quod
E^-^, S. kk) Throando M. G. Ejnsfolae IJI 364 nr. 83; Tbroandi U. 20 (von
Eberhard mit Troantis wiedergegeben). \\) in — virginis vor a — edificasse
loie in 108, 109, 152, nachher nur E^- ^, S. mm) ungewöhnlich ; beatissim^ 163;
sanctae dei genitricis 99, 152, 156, 15S, 160 u. a. nn) Marie — virginis irie 99,
45 1.^2, 156 u. a. oo) nec non — recondit^ add. E'^, vgl. vel cetf^T-orum sanctorum 114.
pp) a — edificasse wie 109, vgl. 92, 108, 152. qq) de — proprietatis add. E- — \xxre.
(nach Mühlbacher aus in re verderbt) proprietis suae S' (vgl. allerdings in sua proprie-
tate 1.52). TT) icie 109, 186. icnd sonst (vgl. U. 68 Note II), est in 142. 144, 1.52.
TSb. b) Randvermerk aus dem 15.116. Jh.; Halczkir(clien). c) 1 aus b corr.
50 73 C. a) q aus b corr. h) aus Waltsazi corr. c) aus x\lb-
stadi corr.
1) der Aalhach hei Bettingen (Baden A. Wertheim) in den Main
mündend.
134
Nr. 73: 775 November.
et** res proprietatis
sue ad ipsum lociim Vi-
sus [fuit]" delegasse^
et [in]^'" postmodum
manu^^ potestativa
ipsum ^^^ mona&terium
una^^ cum^^^ omni
integritate cum--^ Om-
nibus appendiciis vel
adiacenciis suis, quic-
quid*' ipse veJ alii
homines ad predic-
tum monasterium^'
delegaverunt, no-
bis<^' tradidit ef^' in
Omnibus confirmavit
id^' est tam^' terris,
aceol[abus]; domibus,
edificiis, maueipüs^'',
vineis, silvis, campis,
pratis, pascuis, aquis
aquarumve decursibus,
mo[v]ilibus'^' et in-
mo[v]iIibus, peculiis'',
et res proprietatis su-
Q ad ipsum locum
Visus est delegasse
et postmodum manu po-
testativa ipsum monaste-
rium una cum omni in-
tegritate cum Omnibus
appendiciis vel adiacen-
tiis suis, quicquid ipse vel
alii homines ad iam dic-
tum monasterium delega-
verunt, nobis tradidit et
in Omnibus confirmavit,
id est tam terris, accolis,
domibus, ^dificiis, manci-
piis, vineis^ silvis, campis,
pratis; pascuis, aquis aqua-
rum * decursibus et in-
CUrsibuS, mobilibus et
inmobilibus, pecuniis, pre-
sidiis, parinariis, adiacen-
et aliorum sancto-
rum, quorum ibi reli-
quie sunt recondite'^,
in quorum honorem
res proprietatis su? idem 5
princeps noster nostra
permissione ad ipsum
locum Visus est delegasse
et postmodum manu po-
testativa ipsum monasteri- lo
um cum omni integritate
cum * appendiciis vel
adiacentiis suis et quic-
quid ipse vel alii homines
ad predictum loCUm eius 15
causa vel pro dei
amore delegaverunt, no-
bis tradidit idem prin-
ceps Troandus et
in Omnibus confirmavit, 20
id est * terris, accolis,
domibus, ^dificiis, manci-
piis, vineis, silvis, campis,
pratis, pascuis, aquis aqua- 25
rumve decursibus et in-
CUrsibuS, mobilibus et
inmobilibuS; pecuniis, pre-
sidiis, farinariis, molen-
73a. SS) et — delegasse wie 109 ffiscalis ac add. nach res, sanctum vor 30
locum, fehlt suq), vgl. 144. tt) vgl. Note rr. nn) iu post-
modum (ein Ausdruck der OericJits-UU.J wie 101, 102, 110, 142; in von Eberhard
auch in U. 62 ausgelassen (vgl. oben S. 109 ZZ, 15, 22). tt) vgl. maiius
potestativas 102. ww) vgl. ipsum monasterium 109. xx) una
cum wie 92, 109. yy) cum — suis; vgl. cum omnibus . . appendiciis earum ut 35
cum omni inte{?ritate 92, cum omni integritate 92, 112, cum omne integritate vel adie-
cenciis seu apeudiciis suis 116, 117, vgl. 121, c. o. i. adi. vel app. 82. zz) cum
omnibus fehlt S. a') häufig nach der Pertinenz, vgl. 82; zu quicquid — dele-
gaverunt vgl. quicquid nos . . vel ceteri homines ibidem delegavimua 131, zu ad — dele-
gaverunt vgl. ad ipsum monasterium , . delegavit 109. b') monasteriolum S, 40
vgl. Note cc. c') nobis tradidit; vgl. genitore meo tradedit 107. d') et —
confirmavit; vgl. et — confirmasse 109; vel S. eO id — edificiis wie 107, vgl. 92,
112, 116 u. a. t') fehlt S. g') mancipils — inmovilibus wie 116, vgl. 92.
107, 112, 113 u. a.; et incursibus (E^- ^J kommt nicht vor. h') movilibus — in-
movilibus tcie 92, 107, 116; mob. — inmob. E^'^, S, damals nur in Abschriften. i') pe- •'5
culiis presidlis loie 145, peculiis z.B. 7, praesidiis 7, 13; pecuniis E^- = S.
7Sc. i) Eandglosse des 15.116. Jh.s : Nota über Holtzkirchen mit seiner zu-
gehorung.
1) vgl. U. 100 Vorhemerkung.
N7\ 73: 775 November.
135
presidiis, farinariis^'^^',
adiacenciis^', appendi-
ciis, quicquid"^' dici
vel nominari potest,
5totum"' et integrum,
sicut^'diximus, quod^'
prefatusT[h]roandus''^'"
iiobis tradidit, mona-
sterio '^' sanctiBon[e]fa-
10 cii '" donamus^', trad[e]-
mns atque in perpe-
tuuni in omnibus con-
eessum esse volumus,
ea * ratioue, ut ab bac
iöipsa" die ecclesia^'
sancti"'' Bon[e]facii
vel^' rectores eius ip-
sum^' monasteriolum
cuni^' omni integritate
sösuperius"'"' intimata
babeant^'^', teneant at-
que poss[e]deant^'^' vel
quicquid exinde f acere
elegeriut pro^'^ utili-
25 täte et oportunitate ec-
clesie, liber[um] ^'^' per-
fruantur aTbitri[um],
qualiter^'^' nostris5''ö''
et futuris tem-
30 poribus ad ipsum
tiis, appendiciiSj quicquid
dici vel nominari potest,
totum et integrum, sicut
diximus, quod prefatus
Troandus nobis tradidit,
monasterio sancti Bonl-
facii donamus, tradimus et
in perpetuum in omnibus
concessum esse volumus,
ea ratione, ut ab hac ipsa
die ^cclesia sancti Boni-
facii vel rectores eius
ipsum monasteriolum cum
omni integritate superius
intimata habeant, teneant
atque possideant vel quic-
quid exinde facere ele-
gerint pro utilitate et
oportunitate ?cclesi?, li-
berO perfruantur^arbitriO,
qualiter nostris et fu-
turis temporibus ad ip-
sum sanctum locum pro-
dinis, adiacentiis, ap-
pendiciis, quicquid dici
aut nominari potest,
totum ergo et integrum,
sicut diximus, quod pre-
fatus Troandus nobis tra-
didit, monasterio sancti Bo-
nifacii donavimus, tradl-
dimus atque in omni-
bus concessum in per-
petuum esse volumus,
ea ratione, ut ab * ipsO
die <?cclesia sancti Lonl-
facii et rectores ei ip-
sum monasteriolum Holz-
cbirebun cum omni in-
tegritate superius intima-
ta habeant, teneant at-
que possideant et quic-
quid * pro utilitate lo-
ci et ^cclesi? oportunita-
te facere voluerint, li-
berO perfruantur arbitrio,
qualiter nostris et fu-
turis temporibus ad ip-
sum * locum perti-
7 3 ct. kO wie 79, 83. V) adiacenciis appendieiis vgl. Note yy.
m') quicquid — vel — potest E^ wie 131 (Original), qu. — aut — pot. E^ (= SJ wie
7, 8, 142, 144, 145 u. a. n') totum — integrum loie 107. o') sicut
diximus; vgl. 92, 109. p') quod tradidit: vgl. quod . . nobis . . viaus est
35 tradidisse . . 152; qui et ipsum monasterium in manu nostra tradidit 72; in manibus
nostris trad. 89; quem A. genitore meo tradedit 107. q') vgl. tradidit
monasterio sanet^ Mari^ (3 mal) 111, sonst allerdings gewöhnlich ad monasterium/
partibus S wie in 107, vgl. 109; vielleicht stand im Original ad monasterio, vgl. 103, 104.
r') vgl. Note m. s') donamus — volumus vgl. 107, 114; donavimus tradidi-
4ö mus S aus E^. V) ea — die tvie 103, vgl. 104. u') fehlt
S und sonst immer, weil auf die bezogen, wie auch von Eberhard ('ipso die E^); gehört
aber zu ecclesia, vgl. ab bac die ipsa casa del 103; ob die ipsa ecclesia zu lesen, ist nicht
zu entscheiden. y') vgl. ecclesiae (= Kloster Hersfeld) 104. yi') sancti
Bonefacii vgl. Note q', 107. s.') vel ~ eius icie 107, vgl. 100. y') ipsum
45 monasteriolum — habeant; vgl. ipsa decima . . habeant 103, 104. z') cum — inte-
gritate v:ie 92. a'a') superius intimata vgl. 107. b'b') habeant — elege-
rint wie 103, vgl. 92, 104 u. a. c'c') wie 92, 103 und alle Originale. d'd') pro
— ecclesie.- vgl. pro oportunitate ecclesie ipsis 103, ad utilitatem 113 (Copie), pro utili-
tate 145 (Eberhard), vielleicht utilitate et interpoliert, fehlt S. e'e') liberum —
5ö arbitrium icie 103, 104, 112, 116; libero — arbitrio (nur in Abschriften) E^-"^ = S.
t'f') w-ie 84; in der Regel quatenus. g'g') nostris — exorare icie 114, 126.
7Sb. d) doppelt, einmal getilgt.
136
Nr. 73: 775 November.
sanctum locum profi-
ciat in angmentis'*'^'
etnt melius delectet^^'
ipsam cougTegatioiiem
pro nobis et^'''^' uxore
nostra etiam et pi*o-
le^'^' domini miseri-
cordiam attentius ex-
orare.
Et"^'^' uthecaucto-
ritas*^''^' firmior habea-
tur [ac]^'^' per tempo-
ra melius conservetur,
ficiat
in
auCmentis
manu propria subter^^'p'
firmavimus et de anu-
lo^'^' nostro sigillar[e]
iussimus.
Signum (Mono-
gramm) Caroli [glorio-
sissimi] '"'''' regis.
et ut melius ipsam con-
gregationem delectet pro
nobis et uxore nostra
etiam et prole domini mi-
sericordiam attentius ex-
orare.
Et ut huius conces-
sionis regieque tra-
ditionis auctoritas fir-
mior et diuturnior per
SUCCedentia tempora ha-
beatur et verius cre-
datur et conservetur,
nominis nostri ca-
ractere subtUS firmavi-
mus et * anulo nostro
sigUare iussimus.
f (Monogramm) ^f.
Signum Caroli * regis.
nentia proficlant in auC-
mentum ^ f ratrum ibi-
dem deo servientium
et ut melius ipsam con-
gregationem delectet pro 5
nobis et uxore nostra eti-
am et prole nostra et
pro statu ac diuturni-
tate regni nostri nee
non et pro salute/o
principum atque fa-
miliarium nostrorum
domini misericordiam in-
tentius exorare.
Et ut h?c nostra auc- 15
toritas et preceptio re-
gie nostre maiestatis
firmior ac durabiüor
habeatur et per omnia
tempora melius tam a 20
modernis quam a suc-
CeSSOribuS conservetur,
manu propria subter fir-
mavimus et de anulo
nostro sigillarl iussimus 2ö
nee non et caractere
nominis nostri consig-
navimus, ut nullus in
posterum nostre pre-
ceptionis auctoritatem so
temerare seu violare
presumat et de bono
eiusdem ecciesie quic-
quam invadere vel
auferre audeat.) 35
73 a. li'li') augmeutum E^ = S. i'i') vielleicht delectit a-ie in 103;
delectet ausnahmslos nach melius^ vor pro Ei-^=S. k'k') fehlt S. l'l') nostra :/(>
add. E'^ — S. lu'in') Et — iussimus icie 107, 114. ii'u') vielleicht
ist hier vel praeceptlo nostra (v(jl. E^J zuzufügen tcie in 101, vgl. auch praeceptio tu
D3, 96, 98, 109, 111, 112, 126. o'o) wie 109, 114; vel S icie S4, 103, 111, 112, 111.
P'pO eam add. S wie in 92, 93, 97, 99, 104, 105, 107, 112, 116; fehlt aber ebenso oft.
q'q') anolü S icie in 107. r't') regelrecht. 45
73 0. 0) erfunden (■— rex Karolusj.
73c. e) auctDentuni K.
Nr. 74: 775 Oktober 9 ~ December.
137
Ego Ratolfvs can-
cellarius rocog(uovi) *.
Data III. die mense
novellbrio * ; actum Dura
palatio reg'io; feliciter).
Ra[d]o^'«' [advicem
Hitherii]*'*' recognovi
[et subscripsi].
Data"'"'[in]^'^'men-
i se nove[ni]bno [an-
^Qtv'iv octavo et secun-
do regni nostri] ; actum
Dura^'^ palatio [pu-
i^\ico]y'y'; feliciter^'".
König Karl der Grosse erteilt dem Kloster eine dessen Be-
sitz zu Umstadt ^ betreffende U.
[775 Oktober 9 — December.]
Registrum Utterarum ^R 59' vom Ende des 15. Jh.s f. 11 nr. 1 Re-
is gest zum J. 775 (R) i.
Ungedruckt.
Während die erste der beiden in R zusammengefassten Uü.
zweifellos als das Placitum U. 62 zu verstehen istj fehlt für die
ziveite jedes iveitere Zeugnis. Sie muss, da sie in R drei JJ. später
^0 ansetzt ivird als die U. 62, im 8. J. Karls, das am 9. Oktober 775
begann, ausgestellt geivesen sein. Dann gehört sie aber gewiss in
dessen erstes Viertel. Denn zu Weihnachten war der König bereits
im, südelsässischen Schlettstadt und zog alsbald nach Italien, von wo
er kaum vor Anfang August 776 zurückgekehrt ist, um sofort eine
36 ihn gewiss mindestens bis tief in den September fesselnde Heerfahrt
gegen die Sachsen anzutreten (vgl. Mühlbacher Reg.^ nr. 199 — 203 d).
Es bleibt also für unser Deperditum am, Ende dieses 8. J.s kein
irgend wahr schemlicher Spielraum. Dagegen liegt gerade aus seinem
Aiifang (775 November) noch ein anderes Diplom für Fidda vor
30 (U. 73). Ferner verdient Beachtung, dass die von Mühlbacher mit
gutem Grund in den folgenden Monat gesetzte königliche Gerichts-U.
für Kloster Honau (M. G. Diplomata Karol. I nr. 110) i7i ihrer Fas-
sung mit der U. 62 sich auf das Nächste berührt; sie kann geradezu
aus ihr abgeleitet sein. In der Tat toird die ältere Entscheidung
35 Über Umstadt der Kanzlei bei der Ausstellung des verlorenen Diploms
vorgelegen haben. Über dessen Inhalt — ob es ebenfalls ein Placi-
tum oder etwa eine bestätigende Wiederholung der U. 43 war —
lässt sich Genaueres nicht aussagen.
7 Sa. s's') Rado — Hitherii ttee 91, 103, 107. t't'j Hitterii S. u'a') Data
40 — actum icie 107; in 108, 109 fehlt iu. y'rO in E^ wohl zu III verlesen. w^w') anno
— norftri tcie 104, lOö, 107, 108; anno octavo regni nostri S (tcohl aus 107). x'x') wie
103 (Original); Duria 104, 105. y'yO regelrecht. t'z') icie 103; amen add. S ;
in dei nomine feliciter 104, 107, 108; i. d. f. amen 105.
74*. I) Siehe U. 62 Note JJ.
46
1) Gross- oder KL- U. Prov. Starkenburg Kr. Dieburg.
138 Nr. 75-76: 776 Juni 8 — 776 August 7.
73.
Ruduch schenM für den Todesfall sein Eigentum zu West-
hausen^ samt dem Unfreien Otgar.
Fulda 776 Juni 8.
Cod. Eberhardi II f. 90' Cartular-Äuszug (E) ^ — Copiar. III. f. 177'. 5
Aus der Vorlage von E: Pistorius 500 (P)^^ = Pist.-Struve 551
nr. 17, = Schannat Trad. 25 nr. 46 u. = Dronke Cod. 35 nr. 54. — Aus E:
Schoettgen et Kreysig I 40 nr. 15; — Dronke Trad. 80 cap. 39 nr. 15. —
Beg. : Dohenecker I 13 nr. 37.
Besondere Fassung des Schreihers Asger, der hier zuerst undio
dann noch in den Uü. 65, Dronke nr. 70, 85, 88, 93, 94, 99, 101,
103, 107, 117 — 119, 122—124, 126—130, 132—142 genannt wird
(vgl. über ihn Brunner Zur Rechtsgeschichte der römischen und ger-
manischen U. 228 ff. und Br esslau: Forschungen zur deutschen Ge-
schichte XXVI 35). 15
In nomine domini nostri lesu Christi.
Anno octavo regnante Carolo rege Francorum ego Ruduch trado
ad monasterium sancti Bonifa[t]ii^ in villa, quae^ dicitur [Uu]esthus^;
in pago Grapfeld^ pecuniam meam, quicquid fuerit, in domibus,
aedificiis et omnem laborem meum totum et integrum et unum pue- 20
rum nomine Otger^ cum omni labore suo, quicquid habet, sicut
superius dictum est, totum et integrum omnem laborem meum post
obitum meum vos et successores vestri perpetualiter possidendi in
Omnibus habeatis potestatem, stipulatione subnixa.
Actum in monasterio Fulda in die VIII. mensis iunii. 25
Ego Asger^ recognovi.
76.
Rahhilt (Rahhilda) schenTct Weingärten zu Dienheim^.
776 August 7.
Cartular f. 14' (C^)^; — UU.- Verzeichnis ,De Magontia* im Cartular 30
f. 29 a nr. 12 Regest (C^)^^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C
fJ^ji" = Copiar. III. f. 90.
Aus C^ : Schannat Trad. 25 nr. 47 (mit IUI. id. aug.j ; — Dronke
Cod. 35 nr. 55. — Aus E : Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 25. — Req.: v. Sa7'-
tori IIa 302; — Scriba III 20 nr. 328 und 333 Anm. nr. I A 8. 35
7ö. I) Fj : Ruderer de Westhusen tradidit deo et sancto Bonifacio quicquid
ibi habuit. II) Überschrift in P: Traditio in Westhus. a) Bonifacii P.
b) quq. c) westhus. d) grapseld. e) otger, f) asger.
7ß. I) Überschrift in C^: Kartula Rahhilte de Uuormacinse, im Register f.2:
Rahilte. II) C'^ : Traditio Rahhilte. III) E: Richilt tradidit sancto^
Bon(ifacio) in Tinenheimere marcha II vineas et cetera, que in agris et pratis, domibus
uc familiis habuit.
1) Sachsen- Meiningen Kr. Hildburghausen, 2) Rheinhessen
Kr. Oppenheim.
Nr. 76: 776 August 7. 139
Fassung loie in U. 22 ; Schreiber wie in U. 71. Die vorliegende
freie Schenkung Rahhilts ist unter der Regierung Baugulfs oder Rat-
gar s nochmals in der Form der Precarie beurkundet worden (Dronke
nr. 56).
5 In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, quae pro inmeusis pecatis et de-
bitis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Christus uon quan-
titatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque*^ ego Rabhilt sana mente sanoque consilio pro malis
10 peccatis meis, ut in futurum veniam aliquam promerire merear, dono
ad ecclesiam sancti Bonifatii, ubi ipse requiescit in corpore, super
fluvium Fulda, hoc est quod dono vineas in Teinenheimo^ marca,
quas pater raeus iure hereditario mihi moriens dereliquid^ et legibus
ibidem visa sum habere, ita tamen, ut a die presente de meo iure
lö'm ius et dominationem supra dictae ecclesiae sancti Bonifatii rec-
tores liberam et firmam in omnibus habeant potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
heredibus meis vel quislibet ulla opposita persona, qui contra hanc
donationem venire temptaverit, inprimitus iram dei incurrat et in-
20 super inferat fisci dicionibus auri uncias duas argenti pondus IUI
coactus exsolvat et nee sie, quod repetit, evindicare non valeat, sed
presens donatio hec omni tempore firma permaneat, stipulatione
subnixa.
Facta donatio hec sub die VII. id. aug. anno octavo regnante
25domino nostro Karlo glorioso rege.
Ego üuelimannus rogatus scripsi et notavi diem et tempus
quo supra.
t Signum ßahhilde, quae hanc donationem fieri rogavit. t Sig-
num Eufemiae. f Signum Helmrih. f Signum Oadalfrit. f Signum
soHildradi. f Signum Bernoldi. f Signum Egilolfi. f Signum Helm-
bercti. f Signum Lonoldi. f signum Suuindbercti. f Signum üuolf-
radi. f signum Irminoldi. f signum Theutoni. f signum Hrod-
bercti. f signum Liudradi. f signum Herimundi. f signum Egilolfi.
t Signum Giisheri. f signum üuitheri. f signum Miloni. f signum
35 Angilhelmi. f signum Gundolandi abbat! ^.
76. a) d aus e corr., I nachgetragen C^. h) Vineq in Tinenhei(m)
Randglosse des li. Jh.s CK c) C.
1) V071 Lorsch (765—778); vgl. Annales Mosellani, M. G. Scriptores
III 497.
140
Nr. 11—19 : 111 Januar 1.
77.
König Karl [der
Grosse] schenkt sei-
nen Besitz zu Harn-
melhurg^ und an den
zugehörigen Orten
Eschenbach '^, Die-
hach^ und ErthaP.
Herstal^ 111
Januar 7.
Original-Diplom im
Reichsarchiv zu Mün-
chen (A) ^ ; — Registrum
litterarum vom Ende
des 15. Jh.s ,R 59' f. 13
nr. 48 Regest zum J. 151
(R).
78f.
König Karl [der
Grosse] schenkt sein
Besitztum Hameln ^.
Cod. Eherhardi II
f. 21' mit Coi^recturen
nach dem Original der
U. 11 von Schannats
Hand (Ey = Copiar.
HL f. 181, = Trans-
sumt des Abtes Hein-
rich IV. vom J. 1259 in
zwei gleichlautenden be-
siegelten Original-Aus-
fertigungen im, /Staats-
archiv zu Münster (H)
= Hamelnsche Chronik
des Johann von Pohle
aus dem J. 1384 cap. 2
in einem Evangeliar
79f.
König Karl [der
Grosse] schenkt die
Orte Kriegersher g ^
(und Tirbacb^J. 5
10
Cod. Eberhardi II
f. 64' (E)^ = Copiar. III.
f. 160 (e).
15
20
25
77. I) Rückvermerke auf A: l. (Cursive des 8. Jh.s) helmbt und helmbertus,
2. (8. Jh., in tironischen Noten) Et quia nos ancilla nostra nomine Sigradane
per manu nostra iactante denario secundum leg:e Salica ingenuam, vgl.
S. 142 Z.2; 3. (9. Jli) de hamalu (danach Rasur, offenbar, und zwar wohl von Eberhard, 30
nburg getilgt, Reste, insbesondere der Oberschaft des b noch erkennbar ; 4. (15.— 16. Jh.)
Tradicio Karoli magni sancto Stormi(oni) super Hamelburgk et ceteris villis, datum
anno domini DCC°L primo.
78f. I) Überschrift in E : Item traditio domini CaroH regis de Hamalo mit
Randvermerk des 14. Jh.s: bigillata est/ im Register f, 2' : Tradicio domini Caroli de 35
Hamalo, quod est situm in pago Saxoni^, cuius partes primura principes terr^
illius sancto Bonifacio tradidcrunt, sed Carolus postmodum con-
firmavi t.
7yf. I) Überschrift in E; Tradicio Caroli de Clingenburch (^Clinge auf Rasur),
im Register f. 4 : Tradicio Karoli regis de villa Climgenburch fClimg auf Rasur, ur- 40
sprünglich also Hamalenburclij, et Tirbach (et [gekürzt] Tir auf Rasur, danach i oder e
radiert, ursprünglich also wohl Dietbach^ vgl. M. G. l. c. nr. 289) c^terisque locis suis.
1) Unterfranken BA.-Siadt. 2) Ober- oder Unter-E. ebenda
BA. Hammelburg. 3) ebenda. 4) Belgien Prov. Lütt ich.
5) Hannover Kr.-Stadt. 6) Hof ioe.stlich von Marksuhl Sachsen- 45
Weimar VB. Eisenach im thüringischen Kinggau (vgl. zu Noten c, d),
auf älteren Karten des 19. Jh.s noch Klingersberg genannt (vgl. auch
Landau Territorien 203, ico die von Dobenecker l. c. angegebene Beziehung
auf einen mir unbekannten Berg Klingenberg bei Etterwinden VB. Eise-
nach sich nicht findet). 7) in Thüringen (vgl. S. 143 Z. I6ff.); von 50
heutigen, im weiteren Sinne hierher zu zählenden Orten kommen wohl
nur in Betracht Thierbach Prov. Sachsen Kr. Weissenfeis, lieuss A.
Lobenstein, Königr. Sachsen A.Plauen, Oberfranken BA. Naila; ursprüng-
lich hat Eberhard vielleicht an das Kriegersberg (N. 6) benachbarte Dip-
pach Sachsen- Weimar VB. Eisenach gedacht (Vermutung Bethges). 55
Nr. 77—79: 777 Januar 7.
141
aus dem IL Jh. ^Depo-
Sita 17 Hameln Ifs. 57'
im Staatsarchiv zu
Hannover f. 1' Bruchst.
bziv. Auszug (J)^^.
Schannat Trad. 23
nr. 43 angeblich ex
apographo ad aiito-
graphum confocto (tat-
sächlich aus von ihm
nach U. 77 durchcorri-
qierteni E) = Miqne
'XCVII 1051 7ir. 5; —
Würdtwein Nova sub-
sidia di'plomatica V 1
nr. 1 e c'odice Mindensi
(Abschrift von H) ; —
Dronke Cod. 36 Citat;
— Wilmans Kaiser- UU.
Westfalens I 3 nr. i
(aus H); — M. G. Di-
plomata Karol. I 430
nr. 287 {aus E und H).
— Beg. : Sickel Acta
II 411 nr. 5 ; — Gegen-
baur Kloster Fulda I
52 nr. 3 ; — Meinardus
UU.-Buch des Stiftes
und der Stadt Hameln
1 1 nr.l (vgl. 35 nr. 48) ;
— Mühlbacher 78 nr.
203 =- 87 nr. 207; —
Boller Anhang 32 nr.
170. — Vgl. V. Eckhart
Commentarii I 649.
Schoettgen et Kreysig
I 4 nr. 8; — Dronke
Cod. 43 Anm. Citat; —
M. G. Diplomata Karo-
linorum I 432 nr. 288.
— Beg. : Sickel Acta
II 411 nr. 4; — Gegen-
baur I 53 nr. 7 ; —
Mühlbacher 78 nr. 204
== 2 87 nr. 208; - Do-
benecker I 13 nr. 39.
Schannat Trad. 27
nr. 51 = Bouquet Be-
cueil V 738 nr. 39 Bruch-
.s^., = Migne KCVII
w 1057 nr. 10; - Monu-
menta Boica XXVIII a
1 nr. 1; ~ Dronke Cod.
36 nr. 57 = Loersch
und Schroeder UU. zur
15 Geschichte des deut-
schen Privatrechts 17
nr.28 =^ 22 nr. 34 =^
17 nr. 26; - M. G. Di-
plomata Karol. I 162
20 nr. 116 = Brandi UU.
und, Akten 25 nr. 17;
— Schriftprobe:
Schannat Vindiciae t.
IV — Beg. : Brequigny
25 Table 113 ; — v. Sartori
IIa 302; — Böhmer 11
nr. 87 ; — Lang: Begesta
Boica IV 730; - Heff-
ner: Archiv . . vonUn-
30 f er franken VI b 60; —
Sickel Acta II 33 nr. K.
60; — Herquet 3 nr. 10;
— Gegenbaur 1 41 nr.3;
— Mühlbacher 78 nr.
35 201 =~ 86 nr. 205; —
Dobenecker I 13 nr. 38.
— Vgl. V. Eckhart Com-
mentarii I 644.
Das Original der U- 77^ im J. 1816 von Kurhessen aus Fidda
40 an Bayern abgegeben^ ist ganz von dem 774 — 786 in der Beichs-
kanzlet tätigen Notar Wigbald (eine Probe seiner Schrift bei v. Sybel
und Sickel Kaiser-ÜU. in Abbildungen I T. 3, vgl. 4) geschrieben^ die
Datumzeile mit hellerer Tinte offenbar nachgetragen (vgl. dazu die
7'8f. 11) Einkleidung inj (nach Meinardus: Zeitschrift des historischen Vereins
45 für Niedersachsen 1882 S. 33 f.J : Dicti vero venerabiles patres episcopus Lullus
ac abbas sturiius (!) . . . iotimis accesserunt ipsum gloriosuui imparafcorein (!) Karo-
lum precibus (gelegentlich der Berufung des von den Römern vertriebenen Papstes
Leo III nach Paderborn, d. h. im J. 799!, und nach der Neuiteihe der Hamelner Kirche
durch diesen), iit ipse una cum papa Leone institucionem. dotacionera, incorporacionem
50 ecclesie Fnldensi per beatum Bonifacium faetas cum villa et omnibus suis pertineuciis
per suum Privilegium ratificave et confirmaie digiiaretur. Qui imperator annuens dictis
et dignis eorum supplicacionibijs fecit iuxta tenorem huius privilegii: .Karolus — suis
iuribus' et cetera, ut in privilegio continetur. Idem gloriosus Karolus ordina-
vit et ditavit preposituram multis possessio nibus et diciis (!) a flu-
ö5mine Wisere^ pene usque ad ElmamS, qua merito episcopatus potuis-
set nuncupari, heu heu nunc per pravos successoresmultum desolat a.
1) die Weser. 2) die Urne östlich von Einbeck (Hannover)
von Westen in die Leine mündend.
142 -2V7" 77— 7P; 777 Januar 7.
Vorbemerkung der U. 83) ; die Raute, das Mittelstück im Monogramm,
hat der König eigenhändig zugefügt; über die tironischen Noten der
Recognition vgl. Tangl: Archiv für ÜU.-Forschung I 97. Auf der
Rückseite steht ausser anderen, jüngeren Indorsaten in tironischen
Noten der Entwurf einer königlichen Freilassungs-U. (N. I), den 5
Tangl entdeckt, entziffert und ergänzt hat (Mitteilungen des öster-
reichischen Instituts XXI 344 f. — M. G. l. c. 161 nr. 115, vgl.
Archiv für UU. -Forschung I 104 f.) ; er ist offenbar unmittelbar vor
der Niederschrift unserer U. auf dem noch unbeschriebenen Pergament
auf gezeichnet worden ; mit Fulda hängt er sachlich kaum zusammen, lo
— Die im Ganzen typische Fassung des Diploms geht wohl auch auf
den Schreiber Wigbald zurück. — Eberhard hat es als Vorlage be-
nützt für die UU. 78, 79 und, in freierer Weise, für die U. M. G. l. c.
nr. 289, die unten am Ende des J.s 813 eingereiht werden wird.
Der alten litter arischen Erwähnungen des Stückes sind drei. i6
Zunächst, um das J. 800, wird es citiert in Eigils Vita Sturmi
cap. 22 (M. G. Scriptores II 375), neben deren itr sprüngliche,
längere Fassung die etwas jüngere, verkürzte des Rudolf von Fulda
(vgl. Stengel: Archiv für UU.-Forschung V 141 ff.) gestellt sei:
Quodam tempore inmisit dominus in cor Cui (nämlich dem Stur- 20
eius (nämlich Karls), ut pro intuitu re- mi
tributionis aeternae tractare cepisset, vo-
catoque ad se Sturme abbate consilium
cum eo iniit et Hamelenburc cum Omni-
bus, quae ad illum fiscum pertinent, pote-
stativa manu de iure suo in ius doraini
et sancti Bonifacii ad coenobium Fuldae
tradidit; quam traditionem fratres gra-
tanter suscipientes domino pro illius in
columitate preces usque hodie fundunt.
Derselbe Rudolf eriuähnt die Hammelburger Schenkung, mit irrtüm-
licher Beziehung auf König Pippin, im 5. Capitel seiner um, 860
(vgl. Stengel l. c. 50 N. 5) verfassten Schrift ^De reliquiis sancto-
rum' (M. G. Scriptores XV 335): villae, quae vocatur Hamalun-
burg, sitae super fiuvium nomine Sala, quae fuit quondam fiscus 35
regius, donec ex largitate Pipini regis Francorura partibus sancti
Bonifacii martyris solenni donatione collata est. Endlich gedenkt
ihrer der alte Abtkatalog aus dem Anfang des 10. Jh.s (Dronke
Trad. 162 = M. G. Scriptores XIII 272: Styrmi . ., qui apud . .
Karolum Hamulumburg adquisivity). 40
U. 78 hat Meinardus: Zeitschrift des historischen Vereins für
Nieder Sachsen 1884 S. 249 — 254 als Fälschung bereits des 10. Jh.s
angesprochen. Das bedarf heute keiner Widerlegimg mehr. Sie fällt
ganz allein dem Eberhard des 12. Jh.s zur Last, was sich schon
daraus ergiebt, dass sie mit U. 79 ein Geschwisteipaar bildet. Das 45
Stück gehört zu den verhältnismässig harmlosen Erfindungen unseres
Copisten, die luirklich vorhandene Rechtstitel des Klosters schützen
und verstärken sollen. Im Register (N I) wird es von ihm da-
her als Gesamtbestätigung von Teiltraditionen der principes terre
v) inter alia multa,
quibus eum donis muni-
ficavit, Hamelenburch cum
Omnibus, que ad illum fiscum
pertinebant, respectU eter- 25
ne retributionis potestativa
manu * in ius domini et
sancti Bonifatii ad ceno-
bium Fuldense contradidit
(nämlich König Karl) *. so
Nr. 77—79: 777 Januar 7. 143
illius bezeichnet; damit sind offenbar gemeint die noch in Auszügen
erhaltenen privaturkundlichen Schenkungen in und bei Hameln, die
nach ihrer Stellung im Cartular- Auszug Eberhards den letzten Jahr-
zehnten des 8. und den ersten des 9. Jh.s angehören müssen (Dronke
6cap. 41, namentlich nr. 4 — 7, 11, 12, 32,' 34, 39, 42, 65), Vor-
eberhardischer Besitz Fuldas zu Hameln ist ausserdem noch bezeugt
durch die nacJikarolingischen Urbare (Dronke caj). 13 nr. 1, cap. 43
nr. 64, cap. 45 nr. 13). Aus einem, spätestens im Anfang des
10. Jh.s entstandene?! Verzeichnis von Hamelner Mönchen (Dronke
10 Trad. 182) geht hervor, dass es schon damals ein fuldisches Eigen-
kloster zu Hameln gab; vielleicht reicht es noch bis ans Ende des
8. Jh.s zurück (vgl. Meinardus UU.-Buch I S. Vif., LXIXff., dem
ich aber nicht in allen Punkten zustimmen kann). Von anderen,
angeblich verloren gegangenen, urkundlichen Rechtstiteln des nach-
15 maligen Stiftes ist die Rede in einer U. des fuldischen Abtes Hein-
rich III. vom J. 1209 (Meinardus UU.-Buch I 6 nr. 10: cum filia
nostra Hamelensis ecclesia . . omnium possessionum suarum privi-
legia perdiderit, quibus eam ab antiquo Fuldensis munierat aucto-
ritas . .). Im späteren Mittelalter hat die Fälschung in der Ge-
20 schichte von Hameln eine Rolle gespielt. Dafür zeugen das Insert H,
icelches dem Verkauf des Stiftes durch Fidda an Minden im J. 1259
seine Entstehung verdankt (vgl. Meinardus UU.-Buch I 35 nr. 48,
dazu nr. 44—47, 49 — 51), und das Bruchstück J. — Besondere
Erwähnung erfordern noch die Manipulationen, die Schannat mit
25 unserer ü. vorgenommen hat, iveil sich hier einmal seine Arbeits-
toeise an seiner eigenen Handschrift nachprüfen lässt. Dem Ab-
druck, den er bietet, fehlen die starken Abiveichungen Eberhards
von seiner Vorlage, eine Tatsache, die Meinardus (vgl. oben) auf
seine Theorie einer voreberhardischen Fälscliung gebracht hat. Aber
30 ein Blick in den Codex Eberhardi lehrt, ivie dieser angeblich aus
einer alten Einzelcopie geschöpfte Text wirklich zustande gekommen
ist: Schannat hat die Abiceichungen des Originals der U. 77 mit
eigener Feder in Eberhards Gartidar hineincoi^rigiert und den so
,,verbesserten" Text dann unbedenklich abgedruckt, mit einer höchst
35 bezeichnenden Anmerkung, in der er formal sogar eine Lüge zu
vermeiden v:usste; denn sie klingt dem, der ihn durchschaut, toie
ein zynisches Geständnis, und so luar sie wohl auch gemeint: Huius
insignis donationis autographum non ita pridem in archivo Ful-
densi adhuc exstitisse servatum is optime novit, qui apographum
40 hoc iuxta illud aliquando confecit et emendavit
omissis tarnen, quod maxime intererat, notis cronicis . . .
U. 79 ist nicht nur gleich U. 78 nach Vorlage von U. 77 (A)
geschrieben sondern sogar ursprünglich eine blosse Copie derselben
geiüesen; erst nach Anlegung des Registers hat Eberhard doi^t und
45 im Text die alten Ortsnamen durch andere ersetzt. Die so ent-
standene neue Schenkung ist also seine eigenste Erfindung. Fiddi-
scher Besitz zu Klingersberg ist sonst überhaicpt nicht bezeugt; Tir-
bach^ nicht in der U. selbst sondern allein im Register genannt (vgl.
Note I), kommt nur noch vor in einer Ebei'hardischen Überarbeitung
144
Nr. 77—79 : 777 Januar 7.
(Dronke cap. 46) des Weistums über die Zehnten in Thüringen vom
J. 876 (Vorlage der älteren Fälschung Dronke nr. 610)^ muss also
in Thüringen oder in seiner unmittelbaren Nachbarschaft gesucht
werden (vgl. S. 140 Note 7).
U. 77.
(Chrismon) * Caro-
las gratia dei rex
Francorum et Lango-
bardorum ac patricius
Romanorum.
Quicquid enim ob
amore domini et opor-
tunitate servorum dei
locis* venerabilibus
concedimus, hoc no-
bis ad mercedis aug-
mentum^ l vel stabili-
tatem regni nostri
pertinere confidimus.
Quapropter conper-
tum sit omnium fide-
lium nostrorum magni-
tudini^ qualiter dona-
mus ad monasterium
Fulta, quod est in
honore beatorum apo-
stolorum Petri et Pauli
in pago Graffeit con-
structum, ubi precio-
sum corpus Bonefacii
martyris requiescit,
quaem vir venerabilis
Sturmio abba in regi-
mine habere videtur,
id sunt res proprie-
U. 78.
(* Carolvs^' dei gratia
Francorum et Longobar-
dorum^ rex ac Romano-
rum patricius.
Quidquid c * ob amorem
dei et oportunitatem ser-
vorum dei locis venera-
bilibus concedimus, hoc
nobis ad mercedis aug-
mentum et stabilitatem
regni nostri pro venire^
confidimus.
Quapropter conper-
tum sit omnium fidelium
nostrorum magnitudini,
qualiter donamus^ at-
que^ contradimus ad
Fuldense*^ monasterium,
quod'^ est in honore bea-
torum apostolorum* Petri
et Pauli in pago Gra-
phelt ^ constructum, ubi
preciosum corpus sanc-
tissimi^ Bonifacü"^ mar-
tiris requiescit, ubi** Cti-
am * venerabilis Stur-
mis^ abbas congrega-
tioni^^ monachorum re-
U. 79,
(*Carolvs dei gratia rex
Francorum et LOngobar-
dorum ac patricius Ro-
manorum.
10
Quicquid * locis vene-
rabilibus ob amorem dei
et oportunitatem servor-
um eius^ benivola li-
beralitate concedimus, iß
hoc nobis ad mercedis
auCmentum et stabilita-
tem regni nostri pertinere
confidimus.
Quapropter conper- 20
tum sit omnium fidelium
nostrorum magnitudini,
qualiter donamus ad mona-
sterium Fuldensis ceno-
bii; quod construxit bc- 25
atUS BonifaciuS in ho-
nore sanctorum apostolo-
rum Petri et Pauli in pago
Grafi'elt, ubi preciosum
corpus ipsius sancti 30
Bonifacii * requiescit,
ubi vir venerabilis Stur-
mis abbas congregatio-
ni monachorum pre-
esse videtur, * quaS- s5
b) darüber eine starke Basur,
77. a) danach eine Oberlänge radiert,
durch die auch ent teilweise zerstört ist.
7Sf, a) Karolus e, J. b) Longobardorum U ; Longobardorumque statt
et Long. J. c) von Schannat enim nachgetragen E ; Notificamus statt Quidquid
— magnitudini (Z. 22) J. d) von Schannat zu pertinere corr. E. e) dona- 40
vimus J. f) atque contr. von Schannat durchstrichen E. jr) von
Schannat zu ad moii. Fulta corr. E. h) quod — videtur (S. 145 Z. 1) fehlt J.
i) fehlt H. k) Grapheid H. I) von Schannat durchstrichen E.
m) von Schannat zu Bonefacii corr. E. n) ubi et. von Schannat durch quaem
ersetzt E. o) von Schannat zu Sturmio abba corr. E. p) congregationi ^
— preesse von Schannat durchstrichen und durch in regimine habere ersetzt.
70f. a) nachgetragen.
Nr. 77-79: 777 Januar 7.
Üb
tatis nostrac Hama-
huiiburfrg-]^ situm in
pago Salecg-auio super
fluvio Sala ^ cum omiie
5 iiitcgritate vel adie-
ccnciis seu apendici-
is suis Achynebacli,
Thyupfbacli, llarital,
hoc est quantumcum-
10 que in superius nomi-
uata loca habere vi-
demiui, id est tarn
terris, doinibus, aedifi-
ciis, acolabus, manci-
15 piis, vineis, silvis, cam-
pis, pratis, pascuis,
aquis aquarumve de-
cursibus, movilibus et
inniovilibus omnia et
20 ex Omnibus ad pre-
fatum sanctum locum
tradidimus perpetua-
liter ad possidendum.
25
30
gulariter preesse vide-
tur, quasdam'^ ros pro-
prietatis nostrC, id^ est
iiamaio'^ nuncupatum
situm in pago SaXOnic *
cum omni integritate
sua^, hoc est cum
Omnibus adiecentüs vel
conpeitincntiis suis *
tarn tonis quam * ^difi-
ciis *, cultis et incultis,
* silvis", * pratis, pascuis,
viis et inviis, aquis
aquaruiiique^ decursibus,
mancipiis UtriusqUC^^'
sexus, animalibus et
cum Omnibus hominum
substantiis mobilibus^
et inmobilibus.
Damus^ ergo- et
contradimus atque in
perpetuum donatum
esse volumus et nostre
auctoritatis precepto
confirmamus eandem
nostre proprietatis
rem ad predictum
Fuldense monasteri-
um in honore sancti
salvatoris et sanctissi-
dam res proprietatis
nostre, locum scilicet
ClingemburC^ situm in
pago RinecgOWe^ super
fiuvium Svlaha^^ cum
omni integritate, CUm
Omnibus appendicüs vel
adiacenciis * suis * id est
tam mansis quam do-
mibus ac terris, edificiis,
* mancipiis, vineis, silvis,
campis, pratis, pascuis,
aquis, aquarum * decursi-
bus, raobilibus et inmo-
bilibus, piscationjbus,
molendinis et cum
omni possessione to-
tum et integrum ad ^
sanctum et venerabi-
lem sancti Bonifacii
locum tradidimus perpe-
tualiter * possidendum.
77. c) so sicher urspri'm glich, vgl. Hamalunbnrg in U. 83, Dronke nr. 272, 344,
409, 480; bürg nachträglich, icohl von Eberhard (vgl. U. 78J radiert, doch so, dass bu
noch teiliveise erkennbar bleibt, und erst von späterer, vielleicht moderner Hand loieder
zu burcc ergänzt.
35 7Sf. q) quand^m rem statt qu. res J. r) scilicet statt hoc est J.
s) Hamalo Randglosse des 15.1 IG. Jh.s E ; Hamele H ; Hamelowe predium J. t) sua
— suis (Z. üj fehlt J u) Silvia — decursibus fehlt J. v) aquaruni H.
Vi) et Omnibus suis iuribus statt utriusquc — immobilibus J. x) erstes b aus n
corr. E fmouilibus die Vorlage, U. 77). y) Damus bis zum Ende fehlt J.
40 z) igitur //.
70 f. h) Clingem mit heller erscheinender Tinte auf Rasur, ursprünglich also
Ilamalumbarg/ Randglosse des 15.116. Jh.s: Clingciil!(ur)i?. c) Rinecg (''c über ej
mit heller erscheinender Tinte auf Rasur, ursprünglicli also Salecgowe oder Salagowe.
d) V mit heller erscheinender Tinte auf Rasur, ursprünglich also Salaha.
45 l) die fränldüclie Saale bei Gennlnden Uni er franken BA. Lohr in
den Main mlindend. 2) die Suhle hei Berka Sachsen- Weimar VB.
Eisenach in die Werra mündend.
Fuldaer Urkundenbuch I.
10
146
Nr. 77—79: 777 Januar 7.
Propterea hanc pre-
ceptionem auctoritatis
nostrae conscribere
iussimus, ut ab hac
die tarn memoratus
Sturmio abba quam-
que sui successoris,
qui fuerint rectoris
eiusdem sancti loci,
predictis rebus ad
opus iam dicte aeecle-
siae habeant, teneant
adque possedeant; et
quicquid exinde ad
profectum ipsius sanc-
ti loci facere elege-
rint, liberum perfru-
antur arbitrium, et
nullus quislibet de
iudiciaria potestate
aut qualibet persona
predicto Sturmioni
abbati neque actori-
bus aut successoribus-
que suis de memora-
tis rebus inquietare
vel calumniam gene-
nare^ quoque tempo-
re non presumat, sed
per nostrum precep-
tum iure hoc valeant
possedere firmissi-
mum, quatenus melius
mi Bonifacii martiris
in perpetuam proprie-
tatem ad utilitatem
monasterii et venera-
bilium fratrum deo
ibidem devote servi-
entium.
Propterea etiam *
nostre preceptionlS et
auctoritatis cartam inde
cönscribi fccimus, per
quam decernimus"^
et in perpetuum ab
hac die decretum esse
volumus, ut prefato^^
loco et Omnibus sibi
attinentibus nullus ho-
minum * aliquam in-
iuriam seu violentiam
irrogare * presumat, sed
abbas prcfati monaste-
rii suique successorCs
ac fratres sub eis re-
gulariter degentes pre-
dictas res de nostra
proprietate in suam
ditionem transigant '^'^,
possideant, CXCOlaut et
ad suam utilitatem^
qualicumque modo ve-
lint, redigant, ut eo
magis eos delectet noS
in eorum orationibus
deo commendare t're-
quentius.
I
Preterea hanc cartam
preceptionis * nostre
cönscribi iussimus, in qua lO
precipimus, ut hec no-
stre proprietatis ob-
latio seraper ibi mane-
at et ut fratres ibi-
dem deo servientes/ö
mei et parentum m eo-
rum memoriam faci-
ant apud deum.
Et quicumque lianc
preceptionem violave- 20
rit, a communione ^ sa-
crosance ecclcsie ca-
tbolice exsors et ex-
communicatus erit.
25
30
35
40
signatas H.
79f.
77. d) ra über der Zeile nachgetragen.
7Sf. aa) decrevimus H. bb) predicto //.
cf) trans-
e) ue nachgetragen.
Nr. 77—79: 777 Januar 7.
147
dclectet ipsa congre-
gatione pro nobis vel
stabilitate regni no-
stri, etiam iixore et
r>prolis domini miseri-
cordiam iugiter exo-
rare.
Et ut liaec aucto-
ritas firmior sit, ma-
lonos nostre signaculis
subter eam decrevi-
miis roborare et de
anolo Dostro iussimus
siggillare.
15
l Sigimm (vollzöge-
2ones Monogramm) Ca-
roli gloriosissimi re-
gis. X
(Clirismon) \ Uuig-
baldns ad vicem Ra-
25doni \ (Recognitions-
zeichen mit den tiro-
nischen Noten: dom-
no rege ordinante
üuibbaldus recognovi;
30 Siegel ^.)
Data septimo idns
ianiiarias anno nono
et tertio regni nostri;
actum Haristalio pa-
35 latio publicae; in dei
nomine feliciter.
Et ut h9c nostre do-
nationis et confirma-
tionis auctoritas in fll-
turis temporibus fir-
mior babeatur et a
cunctis^^^ fidelibiis di-
ligentius'^^ observetiir,
banc cartam^^ inde
conscribi et canuii
nostri impressione eam
iussimus insigniri.
Signum ö'f/ domni (^0-
nogrammj'^^ Caroli glorio-
sissimi Francorum et
Longobardorum regis.
7Sf. dd) c nachgetragen E. ee) firmius (zweite Ausfertigung firmier^ n,
ff) kartam H'-. gg) Signumzeile fehlt e und II. hh) willkürlich verändert.
1) ah gefallen, liegt aber der U. bei; der Abdruck, der dem Gemmen-
40 Siegel der Diplome Karls des Grossen entspricht, ist schlecht erhalten.
10*
148 Nr. 80: 777 April 28.
80.
Die Gott Geweihte Burgrat schenkt mit dem Vorbehalt lehens-
länglichen Niesshrauchs zwanzig Morgen in der Mark Mainz.
777 April 28.
Cartular f. 13 (C^)'^; — UU. -Verzeichnis .De Mag'ontia' im Carfu-5
lar f. 29 a nr. 20 Regest f (C')^\- — Cod. Eberhardi I f. 137' Auszug aus
C (E) I" = Copiar. III. f. 90.
Aus C^: Schannat Trad. 28 nr. 53; — Dronke Cod. 37 nr. 58. —
Aus E: Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 21. — Heg : v. Sartori IIa 302; —
Scriba III 22 nr. 366 und 333 Anm. nr. I A 4. lo
Fassimg wie in U. 22; Schreiber wie in U. 71.
In nomine patris et filii et spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et de-
bitis offerimus, tarnen pius dominus noster lesus Cbristus nou
quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis. ^5
Ideoque ego Burgrat deo sacrata sana mente sanoque consilio
pro malis peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire
merear, dono ad ecclesiam sancti ßonifatii, ubi ipse requiesoit in
corpore, hoc est quod dono in Mogontiorum marca iugeras XX, ita
tamen, ut, dum ego advixero, ad usufructuario excolcre debeam et 20
post obitum meura supra dicta ecclesia sancti Bouifatii habendi,
donandi, vendendi vel quicquid exinde facere voluerit", liberam ac
firmissimam in omnibus habeatis potestatera.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
heredibus meis vel quislibet ulla opposita persona, qui contra haue 2.5
donationera venire temptaverit, iram dci et omuiura sanctoruni in-
currat et insuper inferat fisci dicionibus auri uncias duas argenti
pondus quattuor coactus exsolvat et ncc sie, quod repetit, evindicare
non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma permancat,
stipulatione subnexa^. 30
Facta donatio hec sub die IUI. kl. maias anno nono regnante
domno nostro Karlo glorioso rege.
Ego Uuelimannus rogatus scripsi et notavi dicm et tempus
quo supra.
t Signum Burgrata^, qui hanc donationem fieri rogavit. .7/-,
t Signum Odacri. f Signum Theotrichi. f signum Liutnuiiii. f signum
iSigibaldi. f signum Hrihbaldi- f signum Adalbcrcti. f signum
Uuillinandi. f signum Herifridi. f signum Sigimanni.
SO. l'^ Überschrift inC^: Tj*aIilio Burfrtata ilc Unormaciiisc. im I!e(jisfer f. 2 :
Burgratao. II) C^: Traditio Bur^iad^ Hoo s!icr(ate)/ ilic Äntjabe hiinti .s/c/j auch .jo
ntif Dronke, nr. 150 beziehen. III) K: liurclirat tradidit sancto IBü(iiilaciu) in
Muyruiitioniin n».\rclia XX iUL'cra cum (lüm)l)U.s et man c i p i is. a) davor f
getilgt. b) von anderer Hand subnixu corr. c) C.
4
Nr. 81: 777 April 28. 149
81.
Ih'uodthmd (Hmodtvuda) schenkt vorbehaltlich lehensläng-
lichen Nlesshrauchs ihren Grundbesitz j insbesondere einen Wein-
fjarfeny in der Mark Mainz, ferner zivei genannte Unfreie mit
r>der Familie des einen, je zwei Weinbergen und übriger Aus-
stattung, endlich ihre eigene Hofstatt mit Hof zu Dittelsheim^,
777 April 28,
Cartular f. 19 (C)^; — Cod. Eberhardi I f. 138 Auszug aus C C^j"
= Copiar. III. f. 90.
10 Aus C: Schannat Trad. 29 nr. 54; ~ Dronlce Cod. 37 nr. 59. —
Au.^ E: Dronke Trad 7 cap. 3 nr. 35. — lieg.: Scriba III 22 nr. 367
und 333 Anm. nr. I A 17.
Fassung icie In ü. 22; Schreiber loie in U. 71.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
15 Licet parva et exi^ua sunt, que pro inmenfsis]* peccatis et
(lebitis offerinius, tarnen pius dominus noster lesus Christus non
quantitatem muneris sed devotionein animi perspicit offerentis.
Ideoque Ci^o Hruodthrud sana mente sanoque consilio pro
maus peccatis nieis, ut in fuluro veniam aliquam promerire merear,
20 dono ad eeclesiam sancti Bonifatii, ubi ipse requiescit in corpore,
in Mogontiarum^ marca, quicquid ibi in campis, in terris araturiis,
in pratis^ visus sum in omnibus habere, et dono in ipsa marca vine-
am unam, quod est ab uno latere domni regiS; ab alio Megingozi,
tertio latere sanctae Mariae^; et dono in pago Uuormacinse'^ in
25vil]a, que dicitur Tittilesheim^, üuillium cum duobus^^ vineis et cum
omni vestitu suo, sicut nunc vestitus est et Hrodnandum cum
uxore sua et infantibus suis et cum duobus vineis et cum omni
vestitu suo, sicut vestitus est, et aream, in qua ego commanere
videor, cum sala desuper stabilita dono, trado atque transfundo, ita
30 tarnen, ut, quamdiu vixero, ad usufructuario excolere debeam et
post obitum meum supra dicta ecclesia sancti Bonifatii habendi,
donaudi, vendendi vel quicquid exinde facere voluerit, liberam et
firmissimam in omnibus habeat potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
35 heredibus meis vel proheredibus meis seu quislibet ulla opposita
persona, qui contra hanc donationem venire temptaverit Tel eam
SI, Überschrift in C: Earta traditionis Hruodthrud^ de Uuormacinse, im Re-
ffister f. 2: Rvoddrude. II) E: Rutderaht fh über a nachgetragen E ; Rutdrat ej
comCitissa"! tradidit sancto Bon(ifacio) in Moguntie marca * vineam I et in Tttiles-
^0 hei(m) (!; Titelesheim e) duas vineas et famfiliam) *. a) inmen, am Seitenende, C.
b) Randvermerke des 11. Jh s : in marca Alog(ontiarum), vineam, Worma., Titileshei(m).
c) r aus Ansatz zu a corr. d) 0.
1) Eheinhessen Kr. Wo7^ms. 2) vgl. oben S. 64 N. 5.
150 Ni"' S2: 777 Mai 24.
inrumpere voluerit, inprimitus iram dei et omnium sanctorum in-
currat et insuper inferat fisci dicionibus auri uneias duas argenti
pondera quattuor coactus exsolvat et nee sie, quod repetit, evindi-
care non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma per-
maneat, stipulatione subnixa. s
Facta donatio hec sub die IUI. kl. mai. anno nono regnante
domino nostro Karolo glorioso rege.
Ego üuelimannus rogatus scripsi et notavi diem et tempus
quo supra.
t Signum Hruodtrude, que hanc douationem fieri rogavit. lo
f Otacar. f Uuarmunt. f Theotrih. f Adalpraht. f Sigibald.
f Liutuuin. f Uuillinand. f Herifrit.
82.
Die Schwestern ElisahetJi und Geilrat schenken Weinberge
und Äclcer zu WacTcernheim^ und Saulheim^, i5
777 Mai 24.
Cartular f. 49 Bruchstück (C)'^; — Cod. Eberhardi I f. 140' Auszug
aus noch vollständigem C (E) = Copiar. III f. 92 (e).
Aus E: Dronke Trad. 11 cap. 3 nr. 110. = Eriuähnung von C
{ungedruckt): Dronke Cod. 40 nr. 64 Anm.; — Heydenreich Das älteste 20
Fuldaer Kartular 28. — Reg.: JScriba III 333 Anm. nr. I A 72.
Da im Cartular zwischen f. 48 und f. 49 vier Blätter ver-
loren gegangen sind (vgl. Heydenreich l. c. 27 ff.), bietet C nur noch
Pönformel und Eschatokoll der U. 82, nicht aber deren ersten Teil
mit dem Rechtsinhalt. Diesen lernen tvir jedoch ungefähr kennen 25
durch den Auszug E, der vor der Verstümmelung von C entstanden
ist. Nach E ist neben Elisabeth auch Geilrat als Schenkerin anzu-
nehmen (wie in U. 88, Dronke nr. 86, 92 und cap. 3 nr. 110).
Weder die Zeugenliste noch das Register von C nennen sie zwar
ausdrücklich als solche ; aber nach arideren Beispielen zu schliessen, so
kann weder die eine Stelle (vgl. die UU. 37, 51) noch die andere
(vgl. die UU. 37, 48, 62, 66, 70) in dieser Beziehung für aus-
schlaggebend gelten. — Die U. ist, ivie die UU. 54, 88 und 89, im
Cartidar irrtümlich unter die Schenkungen aus der Zeit Abt Bau-
gulfs geraten. — Fassung wohl ganz ivie in U. 22; Schreiber iciess
in U. 71.
Si quis vero, quod futurum esse non credimus**, si nos ipsi
aut aliquis de heredibus nostris vel proberedibus seu quislibet ulla
82. l) Retjister von C, f. 2: lE.i\BSih&th. II) £": El sebet et Geil- 4ö
rat dederunt bona sua sancto Bon(ifacio) in Wacharen hei in et Saulene-
heim, vineasetagros. a) mis credo corr.
1) Rheinhessen Kr. Bingen. 2) Nieder- oder Ober-S. ebenda
Kr. Oppenheim.
Nr. 83: 777 Oktobe?^ 8. 151
opposita persona, qiü contra hanc donationem venire temptavcrit,
iraiu dci et oniniiini sanctorum incurrat et insupcr inferat fisci
diciouibiis auri uncias II argenti pondcra IUI coactus exsolvat, et
nee sie, quod repetit, evindicare non valeat, sed presens donatio
shaec omni tempore firma permaneat.
Facta donatio liaec sub die Villi, kl. iun. anno nono regnante
domino nostro Karolo glorioso rege.
Ego üiielimannus rogatus scripsi et uotavi diem et tempus
quo supra.
10 f Elisabeth, qui hanc donationem fieri rogavit. f Geilrata
sororis eins, f Lantsiiuindae sororis eius. f Otacri. f Adalprabti.
t Liiitgisi. t üuaitprabti prcsbiteri. f üuarmundi. f Theotrici.
t Hribbaldi. f Liutuuini. f üuillinandi. f Sigibaldi. f Ercanprahti.
t Hiltigeri f.
ProtoJcoll über die von den Grafen Nithard und Heimo
sowie den Tiönigliclien Vasscdlen Finnold und Gunthram vor 21
genannten Zeugen nach Feststellung der Grenze vollzogene Ein-
iceisung des Abtes Sturmi in den durch König Karl [den Grossen]
20 geschenkten^ Fiscus Hainmelhurg^.
777 Oktober 8.
Einzelcopie aus der ersten Hälfte des 9. Jh.s (^ Kaiserselect Nach-
trag «r. 3") im Reich sarchiv zu München (B)^; — liegistrum litterar um
Ji'59' vom Ende des 15. Jh.s f. 11 nr. 83 liegest zum J. 174 (R)^^.
25 Schannat Trad. (Buchonia vetus) 423 = Thomas Sistem aller ful-
dischen Privatrechte I 119 Note c, = Massmann Deutsche Ahschicörungs-
formeln (Bibliothek der gesamten deutschen Nationalliteratur VII) 192 = .
lieuss : Archiv . . von Unter franken . . Via 92; — Dronke Cod. 38 nr. 60
= Lorsch und Schröder UU. zur Geschichte des deutlichen Privatrechts 18
30 nr. 29 (=^ 23 nr. 35 = ^ 18 nr. 21), = Rubel Die Franken 10 unvollst.;
— Roth Beiträge zur . . Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung Heft VI
82; — ebenda ^ S. XIV nr. 3; — Müllenhoff und Scherer Denkmäler
deutscher Poesie und Prosa 113 (=^ 115=^ I 223) nr. 43 (vgl. 11^ 351);
— Braune Althochdeutsches Lesebuch^— '^ 6 nr. 15; — Chroust Monu-
sömenta palaeographica 1. Serie I H. 5 nr. 1; — (Arndt-) Tangl Schrift-
tafeln III Text 36 nr. 13; — Mühlbacher : M. G. Diplomata Karolinorum
I 162 An7n. zu nr. 116; — Brandt UU. und Akten 26 zu nr. 11. — Facs.:
Chroust l. c; — Tangl l. c. t. 13. — Req.: Heffner: Archiv . . von Unter-
franken VIb 60; — Mühlbacher 18 nr.201 =2 S6 nr. 205; — Hübner
40 Gerichts-UU. der fränkischen Zeit 18 nr. 110. — Brandi: Göttingische
gelehrte Anzeigen CLXX 1 nr. 4.
S3. I) Rückvermerke auf A: 1. (9.— 10. Jh.) De vestitura Hamal[un]burg,
2. (15.— 16. Jh.) Termiiiacio marche Hamelburgk data Slormi(oni) per Karolum
regem. II) R: Item copia designans circulum et marcham terminacionis
45 Hameburgk (!) data a Karolo magno rege sancto Stormioni abbati Fuldensi anno do-
mini DCC«LXXIII1«.
1) vgl. U. 11. 2) Unter franken BA.-Stadt.
152 -2Vr. 55; 777 Oktober 8.
Die U., zusammen mit U. 77 im J. 1816 an Bayern abgegeben ^
ist nicht Original. Das lässt schon ihr paläogra,phischer Befund
vermuten. Denn ihre Schrift ist zioar eine reine Cursive, doch aber
so gleichmässig gehalten und verhältnismässig so arm an Ligaturen,
dass sie kaum ins J. 777^ kaum vor die karolingische Schriftreform 5
und die Ausbildung der Minuskel gesetzt werden darf. Dagegen
verträgt sie sich gut mit einigen seit dem ausgehenden zioeiten Jahr-
zehnt des 9. Jh.s in Fulda entstandenen Schriftdenkmälern, von
denen eines eine ganz gleichartig kalligraphische Beherrschung der
Cursive zeigt (vgl. Tangl: Mitteihmgen des Instituts . . XX 196 f. lo
und Schrifttafeln III 37, Stengel: Archiv für UU.- Forschung V 43
N. 1 und 105). Dasselbe hat, und zwar mit noch grösserer Be-
stimmtheit, die sprachliche Untersuchung der deutschen Wortformen
gelehrt: die erhaltene Niederschrift ist zwar nicht erst in den
JJ. 841 — 850 (Kossinna: Quellen und Forschungen zur Sprach- undi5
Kulturgeschichte XLVI 93), aber immei'hin erst zwischen 812 und
822 (E. Schröder bei Tangl l. c. III 37) erfolgt. Die Echtheit des
Hauptinhaltes wird dadurch nicht in Frage gestellt. Mindestens
ein kurzer Act über die Investitur muss zu Grunde liegen (über die
Wiederkehr dreier Zeugennamen in U. 142 vgl. unten S. 199 Z. 31 ff.);'-^o
er mag, ivie das anderivärts sich beobachten lässt, in einem zu Fulda
oder Hammelburg aufbeioahrten kirchlichen Sacramentar gestanden
haben (vgl. Stengel l. c. 72 N. 4). Von der vorliegenden Fassung
wird der erste Teil fast restlos auf diesen Urtext zurückgehen (über
die Jahrzahl vgl. unten Z. 39 ff.). Schlechter beglaubigt erscheint-^
der zweite Abschnitt. Es fällt auf, dass die Grenzheschreibung
nirgends einen sprachlichen Rest aus dem. 8. Jh. enthält. So wird
immerhin beachtet iverden müssen, dass ihre einleitenden Worte Et
descriptus est atque consignatus idem locus undique bis
terminis stark anklingen an den nicht einmal ganz ursprünglich iJ
enthaltenen Satz Sic enim iste locus traditus est (a Pippino cum
(statt ursprünglichem undique.^J^ Ins terminis circumscrlp-
tus . . der falschen Umgrenzungs-U. 4. Diese ist ein Werk des
Mönches Rudolf aus den JJ. 822 — 824. Da liegt es doch nahe,
die ja ungefähr gleichzeitig niedergeschriebene Fassung der U. 83 S5
ebenfalls mit Rudolf in Verbindung zu bringen, zumal eine geivisse
Verwandtschaft auch zwischen ihrer Schrift und dem Ductus der
Pippin- Fälschung (U. 20) desselben Mannes besteht (vgl. Tangl l. c.
37, Stengel l. c. 43 N. 1). — Die Frage, wie die Datierung auf-
zulösen ist, hat Tangl l. c. (vgl. Redlich: Deutsche Liter atur zeitung 4o
1904 Sp. 2619, Brandi: Göttingische gelehrte Anzeigen 1905 S. 97 1
Anm. 2) gegen Mühlbacher entschieden: es ist kein Grund, die U.
ins J. 776, das heisst vor die U, 77 zu stellen; vielmehr hat der
Schreiber sei es der ersten Niederschrift sei es erst der vorliegenden
Fassung die Jahrzahl aus der U. 77 selbst geschöpft, dabei aber 45
statt nach dem fränkischen nach dem daneben genannten italischen
Regierungs-J. Karls des Grossen gegriffen, ohne zu bemerken, dass
es am 8. Oktober längst abgelaufen war.
Die Grenzbeschreibung ist in der Litter atur zwar mehrfach sprach-
Nr. 83: 777 Oktober 8. 153
lich^ nie ciber bisher geographisch erklärt worden (vgl. die nicht aus-
gcßlhrte Ankilndigitng von Roth l. c. 83). Sie bedient sich, ivas die Fest-
legung erschioert, zum Teil recht unbestimmter Angaben und längst nicht
immer eigentlicher Eigennamen. Über diese aber klagte schon Schannai
^l. c: hodic plerumque aiit abolita peiiitus aut in tantum immutata
sunt, ut curiosis in hoc satisfacere frustra laboraremus. So konnten
auch meine in den Noten gegebenen Deutungsversuche nur teihceise
zum Ziel gelangen. Gescheitert sind sie namentlich noch an der Ost-
gi'enze, die vermutlich von den Schiüarzen Bergen (S. 154 N. 7 ff.)
^^her^ ivohl den Lautsbach (N. 9) bei Öhrberg benutzend, östlich der
Thulba verlaufen ist und die Saale etiva bei Westheim überschritten
hat, um dann den Hundsbach bei Hundsfeld (N. 14) zu kreuzen.
Hier toird die Linie bestimmter erkennbar (N. 15 ff., Iff-). Wahrschein-
lich erreichte sie die Saale icieder gegenüber von Morlesau und he-
^^ gleitete den Fluss ahwä^'ts bis Hur z fürt, um sie dort zu überschreiten
und damit zu dem Punkt zu gelangen, an dem in der U. die Grenze
anhebt. Sicher lief sie den hier mündenden Eidenbach (N. 1) hin-
auf bis zu dessen Quelle, sodann über den Scharfritz (N. 2) zum
Ursprung eines anderen Baches (N. 3) und. diesen hinab zur Schondra
"^ (N. 4), der sie auftvärts etwa bis zum gleiclinamigen Dorfe gefolgt
zu sein scheint. Schliesslich erreichte sie auf den Bärensteinen
(N. 8) in den Schicarzen Bergen icieder ihren nördlichsten Punkt.
Ein grosser Teil der Westgrenze, von Hunds feld bis zum oberen
Lauf der Schondra, deckt sich ziemlich, zum, Teil luohl gar ganz
^^ genau mit der heutigen Grenze des Amtes Hammelburg. Hier und
an anderen Stellen ist sie also für die Ausdehnung der fuldischen
Landesherrschaft massgebend geivorden. Im Norden dagegen leurde
die Hammelburger Schenkung später durch den vielfach tveiteren
Rahmen einer Forstschenkung König Heinrichs IV. (Dronke nr. 760,
30 vgl. dazu Haas: Fuldaer Geschichtsblätter XI 72 ff.) teilweise über-
flügelt.
Anno * tertio regni püsslml regls CaroH mense octob. VIII. id.
octob. reddita est vestitura traditionis praedicti regis in Hamalim-
burg' Stnrmioni^ abbat! per Nidhardum et Heimonem eomites et
35 Finnoldiim atqiie Guntbramnum vasallos dominicos coram bis testi-
biis: Hruodmiint, Fastolf^ Uuesant, üiiigant, Sigibot, Suuidberabt,
Sigo, Hasmar, Simidger, Elting, Egibeloi, Geriuiig, Attumar, Bruning,
Engilberalit, Leidrat, Siginand, Adabnan, Amalberabt, Lantfrid,
Eggiolt.
40 Et descriptus est atqne consignatus idem locus undique bis
terminis, postquam iuraverunt nobiliorcs terrae illius, ut edicerent
veritatem de ipsius fisci quantitate: primum de Sahi^ iuxta Teiten-
S3. a) aus Stormioni corr.
1), die fränkische Saale, an der Jlammelburg liegt.
154 Nr. 84: 778 März 31.
bah-' in caput suiim, de capite Teitenbali in Scaranuirst^, de Sca-
ranuirste in caput Staranbah^, de capite Staranbah in Scuntra^,
de Scuntra in Nendichenueld-^, deinde in tbie teofun giuoba^^^ inde
in Ennesfirst then uuestaron'', inde in Perenfirst^ inde in Orientale
caput Lütibah^, inde in Lütibrunnon -^^^ inde in obanentig- üuines-^
soH-', inde in obanentig üuinestaP^, inde in then burguueg^^, inde
in Otitales^^ houbit, deinde in tbie michilun buochun, inde in
Blenchibrunnon^-', inde ubar Sala^^ in thaz marchöug^^^ inde in then
Mattenuueg -'^ inde in tbie teofun clingun-'^, inde in Hunzesbah -^^^
in Eltingesbrunnon ^^'^, inde in mittan Eichinaberg ^^", inde in Hilti-^^
fridesburg ^''j inde in thaz steinina houg^^, inde in tben Lintinon
seo ^^, inde in theo teofun clingun ^^ unzi themo brunnen ^^, inde
in ein sol-'^, inde in ein steininaz hog^- -'■^j inde in Steinfirst ^^, inde
in Sala^^ in then elm.
84.
Imma (Immina) verkauft ihrem Sohne [Graf Uodalrichf]
für 600 Solidi ihren von Walthari erworbenen Besitz zu Ehn-
83. a) verschrieben für hog (v über oj oder houg (E. Schröder).
1) der Eidenbach gegenüber Hurzfurt (westlich von Hammelburg,
zwischen Gräfendorf und Michelau) von Norden in die Saale mün- 20
dend ; den Namen ergiebt der an seiner Quelle liegende Eidenbacher
Hof, als Deitenbach neben den benachbarten Orten Starinbach (vgl.
N. 3), Michelau, Dittlofsroda, Waitzenbach erivähnt in Dronlce cap. 45
nr. 23. 2) der Scharfritz, Bergicald zwischen der Schondra
und dem Eidenbacherhof, früher ivohl iveiter 7iach Osten reichend. 25
3) nördlich vom Eid enb acher ho f, ivestlich Dittlofsroda entspringend, am
Knie der Schondra iji diese mündend ; ein ausgegangener Ort Starin-
bach in der Nachbarschaft bezeugt durch Dronke cap. 45 nr. 19.
4) die Schondra bei Gräfendorf BA. Lohr in die Saale mündend.
5) unbekannt, kaum Mitgenf eld BA. Brückenau (alt Metichenveldj, doch 30
wohl nicht iveit davon entfernt. 6) nicht bestininibar, kaum
die Schlucht, durch die der Milzbach nördlich zur Sinn fliesst.
7) wohl ein Gipfel am Westrand der Schwarzen Berge südlich der
Sinn. 8) die Bärensteine, Gipfel im Westen der Schivarzen
Berge. 9) wohl der Lautsbach, bei Öhrberg in die Thulbasö
mündend. lO) wohl eine Quelle des Lautsbaches. 11) nicht
bestimmbar. 12) unbekannt ; vgl. den Waldort „Burgklinge"'
östlich von Ober-Thidba. 13) vgl. oben S. 153 N. 1. 14) der
Hundsbach bei Hundsfeld (südlich von Hammelburg) entspringend, bei
Aschfeld BA. Hammelburg in die Wem mündend. 15) der 40
Eselsbrunnen westlich von Hundsfeld am Ostabhang des Reussen-
berges. 16) jetzt ein Teil des Beussenherges, an dessen
Ostseite gelegen, früher ihn vielleicht als Ganzes bezeichnend.
17) vgl, den Waldnamen „Altes Schloss^^ westlich von Sodenberg und
die Ruine Sodenberg südlich von Morlesau. is) einen „Schöpf- 45
brunnen'^ giebt es südlich von Morlesau. 1») unbekantit ;
südlich von Morlesau verzeichnet das Messtischblatt mehrere Stein-
brüche.
Nr. 84: 778 März 31. 155
heim^y WaJf^j [Kraut-] Erger sheim^^ Rosheim^ und in der Stadt
^^^'^''^^^9' 778 März 31.
Cartular f. 7' (C)^; — Cod. Eherhardi I f. 137' Auszug aus C (E)^^
5 = Copiar. 111. f. 89'.
Aus C: Schannat Trad. 30 nr. 56 (mit pridie id. aprilisj = (rran-
didier Histoire d'Alsace I 41 nr. 81 unvollständig ; — Dronke Cod. 38
nr. 61 = Wiegand UU.-Buch der Stadt Strasshurg 1 14 nr. 17. — Aus E:
Dronke Trad. 5 cap. 3 nr. 13. — Reg.: v. Sartori IIa 302.
10 Die U. ist offenbar nach einer Formel geschrieben, aus der
auch das zur Ausstellerin nicht passende masculine venditur der
Adresse stammt (vgl. M. G. Formular 90 nr. 20 — 22, 186 nr. 2,
229 nr. 3 und 4). Der Schreiber erscheint hier zum ersten Male,
ausserdem noch in Dronke nr. 98, 148, 171, 178, 179, 208, 225
i-^und, als Casaph, in der Weissenburger U. Zeuss nr. 157 j vgl. Bress-
lau: Forschungen zur deutschen Geschichte XXVI 41. Den nicht
ausdrücklich genannten Sohn der Imma darf man vielleicht in dem
Grafen Vodalrich der Zeugenliste erkennen. Denn dessen Bruder
(vgl. Dronke nr. 178) macht 788 (Dronke nr. 89) Schenkungen u. a.
20 an drei Orten, die auch in unserer U. genannt sind. Dass diese
ins Fuldaer Archiv geraten ist, setzt natürlich nachträglichen Über-
gang des Kaufobjectes an das Klöster voraus.
Domino filio Imma genetrix tua venditur^.
Vendidisse me tibi constat ita et vendidi id est in pago
25 Alsacinse in locis nominatis in Ehinbaim, in Uualabu, in Eringinsas-
haim, in Rodasbaim et in Strazburga civitate, quicqiiid de terra
üualtbarii conquesivi, id est cum terris, domibus, aedifieiis, accola-
bus^ mancipiis, vineis, silvis, casis, casalis, pecaliis, pascuis, aqnis
aqiiarumque decursibus totum et integrum, quiequid babeo conque-
sositum, a die presente tibi tradidi. Unde accepi a te in pretio at^
contra solidos DC, ea ratione ut ab hac die ipsas res siiperius
nominatas habeas, teneas atque possideas et tuis posteris ad possi-
dendum derelinquas faciendi, quod voluerint, liberam ac firmissimam
in dei nomine in omuibus babeatis potestatem.
35 Si ego ant beredes mei vel quislibet uUa opposita persona,
qui contra banc venditionem a me factam venire temptaverit aut
inrumpere voluerit, tuuc inferat tibi tuisque heredibus dupla
84:. I) C ohne Überschrift, fehlt im Register f. 2. II) E: Imma de
Alsatia tradidit sancto Bon(ifacio) unacum filio suo omne predium, quod habuit
40 iix bis IUI viHis: in Eigenheim, in Walbehei(ni) et Eringesh ei(m) et Rodohei(m)
et in clvitate Strazburch id est terris, silvis, domibus et familiis et eorum substantiis,
a) = venditor; vgl. oben Z. lOff. b) C.
1) Ober- oder Nieder-E. Unterelsass Kr. Erstein. 2) ebenda.
3) ebenda eher als Ergersheim ebenda Kr. Molsheim. 4) ebenda
45 Kr. Molsheim.
156 Nr. 85: 778 December 1.
repetioDe^ aiiri uncias XX argen ti pond(era) XV et nihilominus^,
secl presens venditio liec omni tempore firma et inviolata permaneat,
stipulatione siibnixa.
Actum pridie kl. april. anno X. regni donini Karoli regis.
f Imminim, que hanc venditionem fieri rogavit. f Vodalrichi s
com(itis). [f ^^] Ascriclü. fOtrichi. f Ratberti, f üuiloni. f Hattoni.
t Beralitg-ario.
Ego Asaph rogatus scripsi.
83.
Arndeo schenkt dem Kloster für den Todesfall sein Erbgut lo
zu Mittelsdorf^ und Stoclcheim-^ eine Hofstatt, eine Hufe von
dreissig Morgen Äckerlandes und neun genannte Unfreie.
Fulda 778 December 1.
Cod. Eberhardi II f. 90' Cai^tular-Äuszug (E) ^ = Copiar. III.
f. 177. ' 15
Aus der Vorlage von E: Pistorius 499 fP)^^ = Pist.-Struve 550
nr. 14, = Schmmat Trad 32 nr. 61, = Dronke Cod. 42 nr.66. — Aus E:
Schöttgen et Kreysig I 40 nr 12; - Dronke Trad. 80 cap. 39 nr. 12; —
lieq.: Ileffner: Archiv . . von Unterfranken VIb 61; — Dobenecker
I 14 nr. 41. 20
Schreiber wie in U. 75; besondere Fassung.
In nomine domini lesu Christi, anno XL regnantc Carolo rege
Francorum.
Ego in dei nomine Arndeo pro intuitu vel pro redemptione
animae meae, ut veniam delictorum consequi merear in futuro, 25
dono atque trado ad monasteriiim sancti Bonifa[t]ii*, quod dicitur
Fulda, iibi St[u]rmi^ abbas praeesse videtur, post obitiim meum,
qiücqiüd [m]i[h]i^ ex iure patris mei in hereditatem^ convenit, id
est in pago ToUifeldura et in villa nuncupante Mitilesdorf, totum
et integrum in elemosinam meam et in pago Grapfeld^ in villa 50
nuncupante Stocheim, quae est iuxta ripam fluminis, quod dicitur
Streune^, una arialis et una hoba^ quod est XXX iugera terrae
araturiae et mancipia, quorum noraina hie recensemus: Sigimunt,
Suanahilt, [üu]igpraht^, Otuuin, Theothilt, Vodalpraht, Reginuuih,
Geilrat, Ztegerö', haec omnia cum supellectili eorum, sicut supra 35
S4I:. c) aus nihilhominus corr. d) fehlt.
S-'y. I) E : Arn tradidit deo et sancto Ronifaeio proprietärem snam in
Mittelendorf et Stocheim * Inm hubam et XXX iugera cum XII raancipiis.
H) Überschrift in P: Traditio bonorum in Mitilesdorpf. n) Bonifacii P
b) Styrmi. c) inibi. d) haered. e) Grapfelde. ^
f) Wigpraht. g) aus Zitger oder allenfalls Zilger verderbt (E. Schröder).
1) Sachs 671- Weimar VB. Dcrmbach. 2) Unter franken BA.
Mellrichstadt. 3) die Streu, bei Ilerschfeld BA. Neustadt in die
fränkische Saale mündend.
Nr. 86: 779 März 10 (9?). 157
dictum est, trado post obitum meuui, ut vos seil seqiiaces vestri
habendi, pereDuiter frueiidi in omnibus babeatis potestatcm, stipu-
lationc subiiixa.
Actum in monastcrio Fulda die I. mcnsis decembris.
5 Ego Asgcr rogatus [kjartulam^^ feci.
86.
Graf Cuniberctus schenkt, mit dem Vorbehalt der precarischen
Nutzniessung auf Lebenszeit ^ seinen Besitz zu Hochdorf ^, Gro-
ningen"^, Ingersheim^, Vaihingen (f)^, Stangenbach ^, Wölfingen^,
10 Adelsheim '^, Wächlingen ^, Benningen '^, [Alt-] Lautern ^^, Saul-
heim^^ (iind verbietet, denselben a7i Laien zu vergeben; der an-
loesende König Karl [der Grosse] bestätigt dieseji Vertrag)^.
779 März 10 (9?J.
Cm'fular f. 16' (C)^; — Cod. Eherliardi II f. 58' aus einer Doppel-
15 au.sfertigimg der Vorlage von C (E^)^^= Copiar. III. f. 90; — Cod. Eber-
hardi I f. I<^^ Misch- Auszug aus U. 52 und C (E-)^^^=. Copiar. III. f. 90;
— Cod. Eberhafdi I f. 148' Auszug aus einer Copie der Vorlage von E^
in verlorenem Cartular (E^)^"^ = Copiar. III. f. 94'.
Aus C: Schannat Trad. 31 nr. 58 (mit IUI. id. mart.y'; — Dronke
20 Cod. 39 nr. 62 (mit den 2vichtigsten Varianten von E'J = Kausler: Württem-
hergisches UU.-Buch II 437 nr. A; — Heydenreich Das älteste Fiddaer
Cartular 53. — Aus E ^ : Schoettgen et Kreysig I 4 nr. 10 (aus Ab-
schrift; -■ Heydenreich l. c. 53. — Aus E^: Dronke Trad. cap. 3 nr. 29;
— Bossert: Württembergische Geschichtsquellen II 235 nr. 1 (ergänzt). —
25 Aus E^: Scliannat Trad. 281 cap. I nr. 12; — Dronke Trad. 17 caj). 4
nr. 16; — Bos.sert: l. c. II 238 nr. 12. — Heg.: v. Sartori IIa 302; —
Scriba III 24 nr. 396 und 333 Anm. nr. I A 11; '— Mühlbacher 82 nr. 210 c
= 2 p2 nr. 216 c; — lioller Anhang 42 nr. 204.
E^ dürfte weder auf C noch auf dessen Original sondern auf
30 eine zivelte Ausfertigung, und zwar icohl deren Original zurückgehen.
Sit. h) chartulam.
SO. I) Überschrift in C; Kai't(ula Cunibcrcti, m Register f. 2: Cunibrabti.
II) Überschrift in E^ : Traditio C h uniberti de prediis suis, ivi Register f. 3': Traditio
cuiusdam Ch uniberti viri nobilis de prediis suis ad sancium Bonifaeium. III) E"
35 siehe U. 52 Note II. IV) E^ : Kunibrabt tradidit sancto B(onifaci)o Proprie-
täten! suam in * Bunni(n)geD, Lutera, Saulehei(iii) tarn agris quam vineis et familiis.
1) Württemberg DA. Waiblingen oder DA. Vaihingen. 2) eben-
da Neckar- oder Mar^k-G. OA. Ludwigsburg. 3) Gross- oder
Klein-J. ebenda OA. Besigheim. 4) ebenda OA.-Stadt eher als wüst
40 Vühinyen bei Schicieb er dingen OA. Ludivig.sburg. 5) ebenda CA.
Weinsberg. 6) icüst bei Eorchtenberg ebenda OA. Öhringen.
1) Baden A.-Stadt. 8) wüst bei Ohrnberg Württemberg OA. Öhi^ingen.
9) ebenda OA. Ludivigsburg. Bossert l. c. 236 N. 6 bevorzugt taust
Banigen bei Eichach OA. Ohringen wegen der Stellung des Namens in
4.'ider Reihenfolge der genannten Orte; diese entspricht aber auch sonst
durchaus nicht streng der geographischen Lage, und .spi^achlich ist die Glei-
chung B\iium\gen-Banige?i sogar unmöglich (E. Schröder). lO) ebenda
OA. Weinsberg. ii) Nieder- oder Ober-S. Rheinhessen Kr. Oppenheim,
158
Nr. 86: 779 März 10 (9?).
Denn unter seinen Abweichungen von C, die allerdings fast alle
Eberhard zur Last fällen^ sind doch einige echter Färbung^ die man
kaum als Inteyyolationen bezeichnen kann und zu denen die etwas
verderbte Schreiberzeile — sie mag übrigens auch der Vorlage von C
angehört haben — gehören ivird. Es ist nun an sich loahrschein- 5
lieh, dass auch diese zweite Ausfertigung in einem der Cartulare
des 9, Jh.s gestanden hat. In der Tat begegnen in Eberhards Aus-
zügen der fränkischen Traditionen (Dronke cap. 4) zwei veriuandte
Schenkungen des Aiosstellers unserer U. 86. Die zweite (nr. 124;
daneben als nr. 125 eine weitere Schenkung Cmiiberts) kann mit lo
ihr nicht identisch sein; denn sie nennt noch einige Orte mehr
als sie, ist also wohl jünger. Anders der erste Auszug (nr. 16).
Er nennt zwar nur die drei letzten Orte; aber darum braucht keines-
wegs Tnit Bossert l. c. Anm- 5 noch eine dritte, ältere Schenkung
Cuniberts angenommen zu werden. Eberhard hat offenbar in seiner 15
flüchtigen Art die ersten sieben Orte übersehen; solche Fehler sind
ihm auch sonst nachzuweisen (vgl. die UU. 37, 51, 52, 57, 59, 64,
88): E^ und E^ beziehen sich also gewiss auf das gleiche Stück. —
Vo7i den beiden nicht zu einander stimmenden Tagesangaben
ivird die der fortlaufenden Zählung, die in E^ fehlt, wohl den 20
Vorzug verdienen ; Tangl loeist hin auf die ganz gleiche Unstimmig-
keit in der Datierung einer Passauer U. vom J. 796 (Monumenta
Boica XXVIIIb 59 nr. 74): die X. mense mai VII. id. (so die
Handschrift, vino der Druck). — Fassung wie in U. 51. — Der
Aussteller ist vielleicht Mönch in Fulda geioorden; die Totenannalen 25
des Klosters nennen zum J. 795 einen Cunibraht bzw. Cuniperaht
(M. G. Scriptores XIII 169), der mit dem verstorbenen Fuldaer
Chunibert des Reichenauer Verbrüderungsbuches (31. O. Libvi con-
fraternitatum 202 Sp. 150 Z. 29) identisch sein dürfte.
Dominus ac redemptor noster
dei filius ammonet dicens^: ,Date
elimosina** et ecce omnia fiuilt vobis
munda*.
Idcirco ego Cuniberctiis in dei
nomine pertraetans remedium
anime meae vel parentum me-
ornm, ut veniara in futuro con-
seqiü merear meorum delictorum,
dono atque trado ad sanctum
ßonifatium et ad monasterium,
quod nominatur Fulda, in silva
* In nomine {domini).
30
Ego C(h)unibertvs (liumilis.w
Christi servus notum facio oranibus
fidelibus catbolice fidei religiosis)
pertraetans remedium anim? meQ vel
parentum meorum (seCUndum deum,
qui) di{xit)^: ,Date elemosinam^ et^
ecce omnia rauuda <(sunt^^ vobis', ut
veniam in futuro consequi merear me-
Citat,
86 a. a) c.
1) Luc. 11, 41.
2) Emendation Eberhards nach dem Vulgafa'
46
Nr. 86: 110 März 10 (9f).
159
Bocbonia in pago Grapfeld con-
situni, iibi sanctiis dei corpore
[re]qiiicscit '^ et iibi vir vencran-
diis Sturnii abb(as) multitudini
ömonacborum precsse videtur,
totani substantiara meam id est
in istis locis inferius nominatis:
Hobdorf ^, Gruoning-a*^, Tng-iberes-
beim^'^, Feinga, Stangbab, Uulf-
ioinga, Adaloltesbeim, üuacbal-
inga, Bnnniiiga, Luiitra et in
viUa Sauuilenbeim in pago Uuor-
mazfelde^^ quicqiiid in istis locis
seu villis proprietatis babere vi-
/r>siis sum, totum et integrum ad
supra dictum monasteriura manu
potestativa trado tarn terris, do-
raibus, aedificiis, mancipiis, vi-
neis, pratis, pascnis, silvis, cam-
L'opiSj aquis aquarumve decursibus,
mobilibus et inmobilibus, quic-
quid dici vel nominari potest,
ea scilicet ratione, ut per vestram
prestationis kart(ulaoi) supra
2ödictam rem usque obitura vitae
meae babere possimus, post
obitum meum vos seu successores
vestri banc rem incontradictam
teuere, fruere, possidere firmis-
sosimam in omnibus habeatis po-
testatem.
35
40
orum delictorum, dono atque trado ad
sanctum Bonifacium <(martirem in^
monasten(o) Fuld^eusi), * ubi <(idem
gloriosus niartir) corpor(aliter)
quiescit et ubi vir venera<(bilis^
Sturmi abba<^S^ multitudini monacho-
rum preesse videtur, totam substantiara
meam, <(que) in (bis) locis (sita
est, que bic) nomina(ntur): Hoh-
dorf, GrUninga, Ingehereslieim, Feh-
inge, Stang(e)baCh, Wlfing(en),
Ad(e)loltesheim,Wachaling<(en),Bun-
ning(en)'^, L(i)ut(e)ra et in villa
Sauleiibeim in pago (scilicct) Wor-
m<(e)zfelde^, quicquid in bis locis seu
villis proprietatis habere visus sum, to-
tum et integrum ad supra dictum sancti
Salvatoris monasterium manu (libcra
et) potestativa trado, tarn terris
(quam) domibus, ^diflciis, mancipiis,
vineis, pratis, pascuis, silvis, campis, aquis
aquarum * decursibus, mobilibus et in-
mobiiibus (et omnimoda substan-
tia, qua uti mortales solent), ea
scilicet^ ratione, ut (monasterÜ ac
fratrum usus^^ ex bis babeatur.
Rogo ergo fratres buius sacro-
sancte congregationis, ut) per
(eorum caritatis) prest(ol)atio-
n(em) cartula (mibi inde scriba-
tur, per quam conscripte res tra-
dicionis mee in memoriam super-
venientibus seculis commenden-
tur, ne oblivioni tradantur; pre-
stariam quoque mibi facere ve-
litis*^), ut supra dicta(s) re(s meas)
usque (ad diem mortis) me? ha-
bere (possim), post obitum (vcro)
meum (fratres et domini buius mo-
nasterii intromittant et) posside-
c) Randglossen des 11. Jh.s: Wormaz., Höh-
d) von anderer Hand des 9.— 10. Jh.s
S6<1. b) corporequiescit,
dorf, Gruoning(en), Ingih(eresheim).
Ingiriesh(eim) ühergescliriehen.
8Gb. a) geu auf Rasur. b) am Rande nachgetragen, r mit hellerer
45 Tinte aus 1 corr. c) il wohl auf Rasur. d) am Rande nachgetragen.
e) zweites e von fac. aus i corr., velitis auf Rasur (Correctur aus facialis ?X
160
Nr. 86: 779 März 10 (9f).
Si quis vero, quod futurum
esse noii credo, si ego ipse aut
aliquis de beredibus proheredi-
busve meis seu^ [u]lla opposita
persona, qui contra hanc tradi-
tionis kart(ulam) venire tempta-
verit aut eam infrangere voluerit,
iram trinae maiestatis incurrat
et ab universis sanctorum ec-
elesiis excommunicatus appareat.
Data mense martio X. die,
VII. idus mart. anno XL regnante
Karolo rege gloriosissimo Frau-
corum.
f Signum Cunibercti com(itis),
qui hanc kart(ulam) traditionis
fieri rogavit. fAdalboto. fGund-
hart^. f Adalbrabt. f Berahtolt.
fRihberaht. fGozbrabt. fCazo.
t Hruodacbar. f Hufo. f Gisal-
mar. f Ercanbold. f Sigifrit.
t Rami. f Gerolf. f Nord-
man. f Engilhart. f Hruodheri.
{ant et in) potestatem (suam re-
digant nee quicquam ex omnibus,
que dedi, cuiquam seculari per-
sone committant, sed omnia in
utilitatem ecclesie et totius con-/;
gregationis transferant adiurati
per viventem et regnantem in
secula seculorum).
Si quis {autem), quod futurum
esse non credo, <(vel)> si ego ipse aut lo
aliquis de hereJibus vcl proheredibus
meis seu qu{e)>libet^ opposita per-
sona, * contra hanc tradition<^em et^
cartul<e) h(uius confirmatiouem)
venire temptaverit <(et hanc dona- 15
tionem, quam ego libera hodie
manu facio, absque omni bumana
contradictione irritam facerc)
voluerit, iram trin? maiestatis in-
curr<(ens)> ab universis sanctorum ec- 20
clesiis excommunicatus appareat.
(Facta ^ est hec traditio)
o
mense marcio * VII. id. marc. anno XI
Karolo * regnante, (qui et ipSC
aderat et eandem traditionem 25
suo precepto confirmavit et pri-
mus ipse Signum testimonii fe-
eit>.
<f Signum domini (Mono-
gramm^'-) Caroli gloriosi regis>.3o
f Signum C(h)uniberti (Übcri* et
nobilis viri). * f Signum Ad(e)l-
bot<(i)>^\ * Signum Rihperti *. f Sig-
num Gumberti. f Signum Erkan-
boldi. * S5
Ego (liumilis^ Christi servus)
Rihehnus feci'^ cartam.
86 Cl. e) seuUa. f) aus Gunthart corr.
SGh. f) quislibct uUa foronelgemäss. S) Facta donatio hec zwar häufig
(UJJ. Gl, 64, 11, 72, 70, SO, 81, 87, 88 usw.), hier aber, tcie loahr scheinlich in U. r>7b, nur 40
Iteminiscenz Eberhards. h) falsch. i) liberi — viri kaum echt, doch
kann in Eberhards Vorlage nicht comitis wie in C gestanden haben. k) ti über o.
1) formelgemäss wäre das oft belegte Srjnonijm indignus mit folgender Angabe des kirch-
lichen Weihegrades, zuiveilen auch des Epithetons peccator (vgl. z. 13. U. 11). m) ganz
vorherrschend im 8. Jh. das subjective scripsi (et notavi); doch Ego Asger . . kartulam^
fcci in U. 85 und Dronke nr. 70, cgo A. iiidignus prosbiter hanc kartulam foci nr.lOl,
e. A. feci nr. 120, 132, 135, 141 f., A. fecit nr. 12!); objective Fassung sonst noch in nr.ii8,
157, vgl. Stengel: Archiv für UU.-Forschung V 66.
Nr. 67: 779 Mai 30 (Juni 29?) 161
t Otrani. f Matzo. f Vre. f Be-
rahtrili. f Radliad. f Gerbralit.
t P^iii'ilhcri. t Hruodolt. f Bi-
richo. t Uuolfger. fFridaheri'^
= 87.
Lantswind scJienJcf, vorhehaltlich lehenslän glichen Niess-
hrauclies für sich und ihre Schioestern Geilrat (Geilrad, Geila^J und
Elisabeth, drei Hofstätten, zweihundert Morgen und einen Wein-
berg in der Mark [Mainz] , innerhalb der Stadtmauer die von
10 Berahtoloh besessene sowie zwei andere Hofstätten und zwei Wein-
berge, endlich dreissig teilweise genannte Unfreie.
779 Mai 30 (Juni 29 ?).
Cartular f. 11' (C)^; — Cod. Eberhardi 1 f. 137' Auszug aus C (E)^^
= Copiar. III. f. 89'.
15 Aus C: Dronke Cod. 40 nr. 63 = Menzel: Die Trierer' Ada-Hand-
schrift 14 unvollständig. — Aus E: Dronke Trad. 6 cap. 3 nr. 18. —
lieg.: Scriba III 24 nr. 402.
Fassung ivie in U. 22; Schreiber tvie in U. 71. — Die Hand-
lung hängt mit U. 88 eng zicsammen. Daraus itnd aus der Über-
20 einstimmung der Zeugen schloss schon Tangl auf völlige Gleichzeitig-
keit beider Stücke und nahm an, dass enttveder hier iul. oder dort
iun. zu lesen sei; die erste Emendation liegt wohl näher, da iun.
nicht nur Schreibfehler des Copisten sondern auch Denkfehler des
Notars sein kann. Gleichfalls aus U. 88 ergiebt sich die nicht ge-
25 nannte Örtlichkeit der Schenkungen, die freilich auch ohnedies dem
ganzen Zicsammenhaoig nach Glicht zweifelhaft iväre.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et de-
bitis offerimus, tarnen pius dominus noster Jesus Christus non
30 quantitatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Lantsuuind sana mente sanoque consilio pro
malis peccatis meis, ut in futuro veniam aliquam promerire^ merear,
dono ad ecclesiam sancti Bonifatii, ubi ipse requiescit in corpore,
areas duas^ — de una area ab uno latere Geilrad et Elisabeth,
35 ab alio latere Ada, tertia via publica, quarta parte meum ipsi^
iug(era) sancti Bonifatii, quam ego dedi^; de alia area ab uno
86 d. S) h aus r corr.
S7. I) Überschrift in C: Kart(ula) traditionis Lantsuuinda de Uuormocinse, im
Register f. 2 : Lantsuuinde. II) E: Lantsuint de pago Worm(acense) tradidit
40 sancto Bon(ifacio) * CC iugera et vineam unam et alia muUa (et — multa vielleicht
nachgetragen). a) von anderer Hand -— von dieser auch die folgenden Ver-
besserungen — zu proineriri corr. C. b) C.
1) vgl. oben S. 115 Z. 20. 2) tatsächlich drei. 3) die Angabe
Fuldaer ürkundenbuch I, H
162 ^r. 87: 779 Mai 30 (Juni 29 f)
latere Ada, ab alio latere strata, tertia parte sancti Martyni^,
quarta parte ipsa iug'(era) sancti Bonifatii^^ de tertia area Hruod-
frid ab alio^ latere, ab alio strata et aqua, tertia latere Geilrat et
Elisabeth, quarta parte strata — et ipsa in marca iugeras CG et
vineam I — ab uno latere Geila, ab alio latere Geilrat et Elisabeth, 5
tertia parte Ada, quarta parte strata — et intus muro aream^, quam
tenet Berahtoloh — de duabus partibus strata et de duabus filii
Nordbercti; de alia area strata, ab alio latere Hiltileih, tertia sancti
Liutgeri^, quarta parte sancti Maximini ^ et Hruodingi, de tertia
area strata, ab alio latere Rathath, tertio latere strata, quarto^ö
strata — et intus muro vineam^ unam — de duas partes muro,
tertia parte filii Nordbercti, quarta parte Heriman, in quinta sancti
Martini^; de alia vinea de uno latere strata, de alio latere Geih*ad
et Elisabeth, tertio sancti Albani^, quarta parte ad Herolfesfeld^ —
et mancipia XXX: Egilger, Friduhilt, Arnolt^, üuerinhilt, Hugileih, i5
Anshram, Irminger, Himmina, Hildrat, Birnicho, Bilihilt, Gothold,
Berahtalah, Gerberet, Liudolf, Grim[uuin]^, Liobhilt, Berahtuuin, ita
tamen, ut, dum advixerimus, ego Geilrat et Elisabeth et Lant-
suuind excolere ad usufructuario^ debeamus et post obitum nostrum
supra dicta ecclesia^' habendi, donandi, vendendi vel quicquid ex- 20
inde facere volueritis, liberam in omuibus habeatis potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si nos ipsi aut aliquis de
heredibus nostris, qui contra hanc donationem venire temptaverit,
iram dei incurrat et insuper inferat fisci dicionibus auri uncias
duas argenti pondus IUI coactus exsolvat et nee sie, quod repetit, 25
evindicare'^ non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma
permaneat.
Facta donatio hec sub die III. kl. iun. anno XI. regnante
domino nostro Karolo glorioso rege.
Ego üuelimannus scripsi et notavi diem et tempus quo 50
supra.
f Signum Lantsuuinde, que hanc traditionem fieri rogavit.
f Signum Elisabeth, f Signum Geilrat. f Signum Odacri^ f signum
Uualuramni. f Signum Nandgarii. f signum Ilrihbaldi. f signum
S7. c) später aus alino corr. d) Arnnolt C (Zeilentceclisel). e) Grim- 35
nium C, emendiert von E. Schröder. f) später zu usumfruetuaiium corr.
g) e später rdu ^ corr. h) später zu evendicare corr, i) wohl in
freigelassener Lücke nachgetragen (dunkler erscheinende Tinte).
bezieht sich ivohl auf die ziveite der in dieser U. von Lantswind geschenkten
Hofstätten^ die yleichfalts an fuldischen J3esitz, vermutlich eben die erste von 40
Lantswind tradierte Hofstätte, angrenzt (S. 162 Z. 2) ; eine ircitere, sonst
nicht bezeugte Schenkung anzunehmen, liegt kein Gi'und vor; noch weniger
kann an U. 72, der Lantsioind, consentiert hat, gedacht werden. i) Dom-
stift zu Mainz. 2) vgl. Note 1. 3) tatsächlich drei. 4) Klo.^ter
Murbach Oberelsass Kr. Gebtveiler. f>) Kloster zu Trier. 0) tat- 45
sächlich zwei. D Kloster zu Mainz. S) Kloster Hersfeld.
Nr. 88: 779 Juni 29 (Mai 30 f). 163
Oadalbercti. f signiim Liiuliuiini. f Signum Adalfridi. f signiira
Aspercti. f sig-num Uuaningi. f Signum Ercanbercti. f Signum
Sigimanni.
S8.
ß Die Schiüestern Geilrat (Geila^) und EUsahelit schenken für
ihren und ihrer Schioester Lantswind Todesfall drei Hofstätten,
sechzig Morgen imd zwölf genannte Unfreie in der Marie Mainz,
einen Weinberg innerhalb, einen anderen ausserhalb der Stadt-
mauer und einen dritten zu Bretzenheim ^.
10 779 Juni 29 (Mai 30 f).
Cartular f. 47 (C)^ ; - Cod. Eberhardi I f. 140 Auszug aus C (EJ^^
= Copiar. III. f 91'.
Aus C: Schannat Trad. 31 nr. 59; — Dronke Cod. 40 nr. 64 =
Menzel: Die Trierer Ada-Handschrift 14 unvollstäiidig. — AusE:
15 Dronke Trad. 10 cap. 3 nr. 98. ~ Reg.: Scriba III 24 nr. 404.
Fassung ivie in U. 22; Schreiber loie in ü. 71. Zur Sache
und Datierung vgl. die Vorbemerkung zu U. 87. Das Stück ist im
Cartular unter die UU. aus Abt Baugulfs Zeit gerateii. Den Anlass
bot loohl die unmittelbar vorher copierte U. Dronke nr. 92 der glel-
20 chen Ausstellerinnen ; erklärlich loird der Irrtum auch dadurch, dass
die U. den Namen des Abtes Sturmi nicht nennt und in dessen
letztes Jahr gehört, ivas bei der Zusammenstellung des Cartidars
leicht verkannt iverden konnte.
In nomine patris et filii et Spiritus sancti.
25 Licet parva et exigua sunt, que pro inmensis peccatis et de-
bitis offerimus, tarnen plus dominus noster lesus Christus non quan-
titatem muneris sed devotionem animi perspicit offerentis.
Ideoque ego Geiirat et Elisabeht sana mente sanoque consilio
pro malis peccatis nostris, ut in futuro veniam aliquam promerirc
3omereamur, donamus ad ecclesiam sancti Bonifatii, ubi ipse requi-
escit corpore sacro, in Mogontiarum marcu areas^* tres — de duo-
bus areis ab uno latere habet Lantsuuind, ab alio latere sancti
Bonif(atii), tertio et IUI. via communis; et de tertia area ab uno
latere habet Ata, ab alio Lantsuuind, tertio latere strata — et in
3öMogontia vineam^* I — ab uno^ latere habet Geila, ab alio latere
SS. I) Überschrift in C: Kart(ula) Geilrata et Elisal)eht de Mogontia, im Re-
gister f. 2: Geilrata. II) E : Iiem Elsebeth et Geilrat de Mogoulla fMogun-
cia e) tradiderunt (aus tradidi corr.) vineas 11*" (as über II) et unam curtem
et aliam p(ost) civ(itatem). a) Ranävermcrlce des 11. Jh.s : ar. III bzw.
40 vin. I. 1)) \\ Ulis a corr.
1) vgl. oben S. 115 Z. 20. 2) Bheinhessen Kr. Mainz.
11*
164 ^r- ^^' 775 August 9.
sancti Albani^, tertio latere antiqua mura, quarto latere via com-
munis — et aliam vineam foris muruui — ab uno latere habet
Geila, ab alio latere Lantsuuind, latere tertio sancti Albani^, quarto
latere strata — et in Brezzenheim vineam tertiam — ab uno latere
habet Geila, ab alio latere meum ipsius, tertio latere Landsuuind, 5
IUI. parte strata — ; et dono in Mogontiorum marcu iugera LX
et mancipia XII: Uuig-heri, Reginbald, Uuilliheid, Doda, Gerlind,
Hun, Hruodolf, Liugolf, Liobheri, Gebarat, Guutliud, Biliheid, iia
tamen, ut, dum advixerimus, ego Geilrat et Elisabebt et Lantsuuiud
habeamus et post obitum nostrum habendi, donandi, vendendi vel/o
quicquid exinde facerc voluerint, liberam in omnibus habeant
potestatem.
Si quis vero, quod fieri non credo, si ego ipse aut aliquis de
heredibus nieis, qui contra hanc donaiionem venire temptaverit,
iram dei incurrat et insuper inferat fisci dicionibus auri uncias/5
duas argen ti pond(era) IUI coactus exsolvat et nee sie, quod repetit,
evindicare non valeat, sed presens donatio hec omni tempore firma
et stabilis permaneat, stipulatione subnixa.
Facta donatio hec sub die III. kl. iul. anno XL regnante
domino nostro Karlo glorioso rege. 20
Ego Uuelimannus scripsi et notavi diem et tempus quo supra.
f Signum Geilrata, qui hanc donationem fieri rogavit. f p]h"sa-
beht. y Lantsuuiud. f Otacar. f Üualuram. fllrihl)ald. f Adal-
praht. t Erchanpraht. f üuaning. f Sigiman. f Adalfrid f.
Sf). 25
Der Priester Benedict sclienJct für sein und seiner Mutter
Biligart Seelenheil einen Welnherg sowie, vorhehaltlich precarischen
Niessbrauclies auf Lehenszeit, eine Hofdätte und vier Unfreie
[zu Mainz?], „„^ ,
'■ -' 779 August O.so
Cartular f. 39 (C)^ ; — Cod. Eherhardi I f. 139' Auszug aus C (E)''
= Copiar. III. f. 91'.
Aus C: JSchannat Trad. 32 nr. 60; — Dronke Cod. 41 nr. 65. —
Aus E: Dronke Trad. 9 cap. 3 nr. 79. — lieg.: Scriba III 24 nr. 408
und 333 Anm. 7ir. I A 50. sr,
Der Aussteller kann identisch sein mit dem Fuldaer Mönch
Benedict, den das Reichenauer Verbrüderungsbuch als lebend und
dann als verstorben erwähnt (M. G. Libri confraternitatum, 195
S9 I) Überschrift in C: Karl(ula) Bcnedicti de Uuormacinsc, ivi Retjister f. i.';
Benedict!. II) E: Henedictus clericus de civ(itate) (später nachijetrotfen'' 40
(Wormac(ia) tradidit .sancto Hoiiilacio iu ineinoriam matris sue Hiltegard»j aream
et vineam unam et Villi niaucipia cum prole (c. pr. später nachgetragen).
1) Kloster in Mainz.
Nr. 89: 779 AvgnH 9. 165
S)>. /.? Z 1-1 7(11(1 203 f(p. 152 Z. .19). Was die Örtlichkeit der
Schenlmnq betrifft, so ist Eberhards Beziehuncf auf die Stadt Worms
vertJos, da er sie erst nachträglich ans de "Wormac(ense) corrigiert
hat. Dagegen spricht für Mainz oder die Umgegend, dieser Stadt
5 die Erwähnung des Klosters St. Alhan und der Kirche St. Lambert
soioie Bernheris (vgl. die UU. 37, 69) als Grenznachbarn und die
Namen der Zeugen, die auch alle hier nachzuiveisen sind (vgl. z. B.
die UU. 64, 69, 71, 80, 81, 87, Dronke nr. 104). — Die U. ist
im Cartular, obwohl Sturmi in ihr genannt ivird, icie U. 88 irrig
10 unter die Stücke aus Baugidfs Zeit gesetzt, icohl infolge falscher
Interpretation der Jahresangdbe. Fassung icie in U. 51.
Dominus ac redemptor noster dei filius admonet diccns^: .Date
elimosinam et ecce omnia miinda fiunt vobis'.
Idcirco ego in dei nomine Benedict dono atque trado in eli-
'5mosinam meam et niatris meae nomine liiligart, ut* in futuro''
veniam^ aliqnam consequi mereamiir^^ coram deo, iinam arialem^ —
de una parte adiacet pars saneti Albani^ et altera parte Bernberes
et in duabns regis platea — et iinam vineam^, de qua una parte
adiacet regis platea et altera parte saneti Lantbercti*^ et tertia
2^ parte saneti Albani^ et quarta parte saneti Mabsmini^, et ista quat-
tnor maneipia bis nominibus: Friduberi, Uuolfbart, Vota, Imma,
boc est quod trado ad sanctum Bonifatium et ad monasterium»
quod dicitur Fulda, quod est constructum in silva Bochonia iuxta
ripam fluminis, quod dicitur Fulda, et ubi vir venerabilis Sturmi
"5abbas preesse videtur. Istam traditionem superius nominatam isto
modo facio, ut arialem et IUI maneipia in vestram prestariam,
usque in seculo vivam, cum vestra licentia babeam et vineam
superius denominatam vos in^ presentia babere volo ad sanctum
Bonifatium.
30 Si quis vero, quod futurum esse non credo, si ego ipse aut
aliquis de beredibus meis vel proberedibus aut ulla opposita per-
sona, qui contra banc traditionis kartulam venire temptaverit aut
eam infrangere conatus fuerit, iram trinae maiestatis incurrat et
insuper inferat partibus ipsius monasterii auri libram unam argenti
35pond(era) V et, quod repetit, evindicare non valeat, sed presens
kartula traditionis firma et inviolata permaneat, stipulatione subnixa.
Actum sub die nono mensis augusti anno XI. regnante Karlo
glorioso rege Francorum.
SO, a) nachgetragen. b) aus futurum corr. c) am wohl nach-
40 getragen. d) axis merear corr. e) Randvermerk des 11. Jh.s : ar. et vin.
f) über und unter u kleine Rasuren.
1) Luc. 11, n. 2) Kloster zu Maifiz. 3) Eigenkirche
ebenda, die seit dem J. 800 allmählich stückiveise in den Besitz des
Kloster.^ Lorsch übergegangen ist; vgl. Stimming : Westdeutsche Zeit-
45 Schrift XXXI 150, der aber Lorsch mit Fulda vericechselt. 4) Kloster
St. Maximin zu Trier,
166 Nr- 90: 779 November 13.
t Signum Benedicti presbiteri. f Otacri. f Tbeotun sororis
Beneclicti. f Adalberti. f Tbeotricbi. f üiialuramiui. f Beiinoiii.
f Erbarti f.
90.
König Karl [der Grosse] scJienTct seine von seinem Getreuen s
Otdkar als Lehen besessenen Besitzungen, Unfreien und Liten in
der Stadt Mainz, auf der Rheininsel Lubricbenouwa ^, zu Lauben-
Tieim^, Gonsenheim^ und an der Nahe^.
[Worms] 779 November 13,
Cod. Eberhardi II f. 27 (E')'^ und f. 127' (E') ^^ = Copiar. III. lo
f. 36' (e ^) und f. 201' (e ^) ; — Registrum litterarum ^R 59* vom Ende des
15. Jh.s f. 11 nr. 3 Regest zum J. 779 CB)'^^\
Ar geblich ex veter i apographo (tatsächlich ausEi-^): Schan-
nat Trad. 30 nr. 57 (S) = Migne XCVII 1062 nr. 14. — Äu.s E' oder
E^: Schoettgen et Kreysig I 4 nr. 9 Citat. — Aus E^-^: Dronke Cod. 31 15
nr. 48. — Aus S.E^- ^ : Milhlbacher: M. G. Diplomata Karolin. I 176
nr. 127. — Reg.: v. Sartori IIa 302; — Scriba III 17 nr. 279, 19 nr. 306,
25 nr. 413; — Sickel Acta II 37 u. 250 nr. K. 73; — Herquet Speci-
mina 3 nr. 8; — Gegenbaur I 45 nr. 5; — Mühlbacher 84 nr.218 = ^ 94
nr. 224; — Roller b 32 nr. 169 u. 54 nr. 255. 20
Milhlbacher vertrat in der Ausgabe der 31. G. die Ansicht, „die
bedeutend verlässlichere ÜbeHieferung bei Schannat und die Ab-
sch7'i[ten Eberhards'^ gingen „auf dieselbe Quelle zurück", icährend
er früher gleich Sickel und Dronke die Frage der Filiation nicht
berührt hatte. Tatsächlich ist aber S, wie schon Tangl constatierte, 25
nichts als eine emendierte Compilation aus E^ und E^; das ergiebt
sich unziüeifelhaft aus seinen Abioeichungen von der Originalfassung.
Diese ist zwar verloren; aber ich ko7inte sie, [ast überall mit Sicher-
heit, herstellen, vor Allem aus E^ und E^, ferner mittels vergleichen-
der Benutzung anderer Diplome der Zeit (in den Noten citiei^t wie 30
00. I) Überschrift in E^ : Traditio littere Karoli de quibusdam aliis rebus
iuxia Keiium et Wetereiba sitis mit Eandvermerlc des 14. Jli.s: Sigillata est, im
Register f. 2: Traditio Karoli regis de quibusdam locis iuxla Renum sitis in pa^o
Warmacciise (erstes a aus o corr.) et Mop^untiacense. II) Überschrift in E^:
Traditio Caroli de bonis Otkarii (das Folgende am Rande) de quibusdam bonis a 55
Karolo uobis traditis, iin Register f. 4': De quibusdam rebus a Carolo rege nobis
traditis. III) i2 .- Item littera tradicionis sigillata Karoli magni
regis super certis bonis et feodis Ottoccari in Wormacensi pago
sitis sancto Sturmioni concessa dat. anno DCCLXXIX".
1) nicht feststellbare Rheininsel nahe bei Mainz, unterhalb (vgl. 40
narnentlich Feters-, Ingelheimer und Rettbergs Aue, Blebricher Wörth,
Bader- und Eltviller Aue) oder oberhalb (vgl. Jungen feldsche, Mar- oder
Fürstenbergsche, Lang- oder Molzbergische, Jacobsberger, Schranzen -
bacher, Nonnen-, Hohen- oder Beiizelsche, Trebiinr, LiidnigsAn. Kisscl-
und Rücken- Wörth). 2) Rheinhe.ssen Kr. Mainz; vgl. oben S. 111 45
N. 4. 3) ebenda. 4) bei Bingen (Rheinhessen) in den Rhein
mündend.
Nr. 90: 779 November 13. 167
hei U. 68)y endlich am Schhtss des Contextes (8. 170 Z. 1 — 27) aus der
Fälschung des 9. Jh.s Dronke nr. 247 = M. G. Diplomata Karol. I
nr. 279f tvelche hier vielleicht aus unserer U. selbst^ jedenfalls aber
aus einer nahe übereinstimmenden Fassung geschöpft ist. Diese
ü lieconstruction (a), E^ (b) und E^ (c) sind in ihrem gegenseitigen
Verhältnis unten durch Spaltendruck veranschaulicht. Die beiden
Eberhardischen Überlieferungen berühren sich auch an einigen
sicher verderbten Stellen; Eberhard hat doi't also seine eigenen
Änderungen iviederholt. Im übrigen gehen E^ und E^ bestimmt auf
10 die gleiche Vorlage zurück. UnziveifeJhaft war diese das Original
selbsty loelches sich mindestens bis ans Ende des Mittelalters erhalten
hatj ivie der Siegelvermerk in E^ (vgl. N. I) und das bisher un-
bekannte R (vgl. N. III) bezeugen.
Der Recognoscent Giltbert ist in der königlichen Kanzlei von
1^ 778 bis 781 und nochmals 790 bzw. 795 (?) nachiveisbar (M. G,
Diplomata Karoh I nr. 120, 128 f., 131, 133, 151, 168, 179). Ob er
von U. 90 mehr als das Eschatokoll geschrieben hat, lässt sich nicht
sagen. Die Fassung dürfte auf Rado (vgl. U. 67) oder Wigbald
(vgl. U. 77J zurückgehen. — Was die Datierung betrifft, so hat
^0 schon Sickel l. c. gesehen, dass hinter der an sich unzidässigen In-
dictionsangahe von E^ sich das königliche Regierung s.-J. versteckt.
Diese Wahrnehmimg ivird bestätigt durch R, dessen Datierung offen-
bar aus dem annus regni XII. berechnet ist. Auch sachlich passt
die HandUmg trefflich zu König Karls Wormser Aufenthalt im
25 Herbste 779 (vgl. Mühlbacher^ nr. 224— 228a).
Der in unserer U. genanyite Otakar kommt früher in Fuldaer
UU. häufig vor, als Schenker (UU. 23, 59, 66, 72), Grenznachbar
(Uü. 26, 64, 71, 72) und Zeuge (UU. 18, 41, 22, 24—27, 40,
52, 71, 80, 81, 87 — 89), toährend nachher der Name ein Jahrzehnt
30 lang überhaupt fehlt und bei seinem Wiederauftreten offenbar auf
andere Personen zu beziehen ist. Nahe läge darum die Vermutung,
Otakar sei zivischen dem 9. August (U. 89) und dem 13. November
779, dem Datum unserer U, gestorben; dann icürde es sich bei der
vorliegenden Vergabung um Leheii handeln, die durch Mannfall,
35 durch den Tod des Inhabers, erledigt sind. Da aber neben dem Namen
kein darauf hinweisendes quondam steht, ist Otakar damals oder kurz
zuvor vielleicht nur aus dem loeltlichen Stande geschieden, ins Kloster
Fulda eingetreten und hat bei dieser Gelegenheit zu Gunsten Fuldas
auf seine Lehen verzichtet; ein Mönch Otakar ist dort 792 gestorben
40 (M. G. Scriptores XIII 168), offenbar derselbe, der eine in die JJ. 776
— 788 zu setzende Schenkung aus dem Wormsgau (Dronke nr. 122)
als Erster mit bezeugt hat und der auch im Reichenauer Verbrüder-
ungsbuch unter den Fuldaer Mönchen aus dem Anfang der Amtszeit
Baugulfs aufgeführt ist (M. G. Libri confraternitatum 198 Sp. 143
45 Z. 4; ein ebenda Z. 29 erivähnter 0. ist icohl mit dem laut M. G.
Scriptores XIII 170 im J. 812 gestorbenen Mönche identisch). Von
den in unserer U. genannten Lehen ist übrigens dasjenige zu Lauben-
heim im J. 773 ausdrücklicJi als Besitztum Otakar s nachzuiceisen
(oben S. 112 Z. 24 f.)
168
Nr. 90: 779 November 13.
Ol (ReconstructionJ,
[(Chrismon)] ^ Ca-
rolus rex Francorum
et L[a]ngobardorum''
ac patricius Romano-
rum.
Quicquid'^ enim ad
loca sanctorum^ ve-
nerabili[um] propter^
nomen domini couce-
dimus'" vel confirma-
mus, hocö' nobis ad
[raercedjem [vel] sta-
bilitatem regni nostri
in'^ dei nomine per-
tinere confidimus.
Ideoque*' notum sit
omnium fidelium no-
strorum magnitudini,
qualiter nos propter
nomen domini et ani-
mae nostrae salutem
donamus^'^ ad mo-
nasterium Fuld[a]^,
ubi ^ preciosus martyr
Bon[e]facius corpo-
r[e] ^ requiescit et ^
venerabils^ [vir] Stur-
mio^* abba re[ctor]
preesse videtur, dona-
tumque^ in perpetu-
um esse volumus
b (EV.
(* Carolvs rex Franco-
rum et LOngobardorum
ac patricius Romanorum.
Quicquid enim ad lo-
ca venerabilia sanctorum
propter nomen domini
concedimus vel conCe-
dendo firmamus, hoc no-
bis ad salutem et pro-
fectum anime atque
ad stabilitatem regni no-
stri in dei nomine perti-
nore confidimus.
Ideoque notum sit om-
nium fidelium nostrorura
magnitudini, qualiter nos
propter nomen domini et
anim? nostre salutem do-
namus atque contradi-
mus ad Fuidense mo-
nasterium, ubi precioslSSl-
mus Christi martir Boni-
facius corporaliter requi-
escit et venerabilis * Stur-
mio abba turme mona-
chorum preesse videtur,
donatumque in perpetu-
um esse volumus quas-
dam res proprietatis no-
C (EV.
<* Carolvs rex Fran-
corum et LOngobardorum
ac patricius Komanorum
Omnibus Christi fide-s
libus.
Quicquid * ad loca sanc-
torum viris^ venerabili-
bus * concedimus vel
confirmamus, hoc nobis lo
ad stabilitatem regni no-
stri et ad salutem ani-
me * pertinere confidimus.
15
Ideoque notum sit om-
nium fidelium« nostrorum
magnitudini, qualiter nos
propter nomen domini et 20
anime nostre salutem do-
namus ad monasterium
Fundense, ubi preciosus
Christi martyr Bonifacius
corporaliter requiescit et 25
venerabilis * Sturmi ab-
bas sub^ regulari nor-
ma monachorum pre-
esse multitudini videtur,
donatumque in perpe- 30
tuura esse volumus hoc
est * res * nostras in pago
00(1. a) Chrismon — Romanorum kanzleigemäss. b) so seit 90 (vom J.775)
in allen Originalen. c) Quicquid — venerabilium tvie 103, 106 (U. 73), 107. d) vene-
rabilia sajictrTurn E^ und danach S. e) propter — domini loie 126. f) con- 35
ccdiuius — confirmamus wie 107 und immer; concedendo firmamus E^ und danach S,
unmöglich. g) hoc — confidimus wie 114, 126, 142, 149, 153, 160; möglich wäre
auch ad laudem vel stabilitatem regni nostri ivie in 103, 128 (aus Vor-U.) oder ad reme-
dium animq nostre vel stabilitatem regni ivie in 129; salutem — stabilitatem E^ und
danach S. h) in — nomine fehlt E^ und danach S. i) Ideoque - 40
monasterium ivie 126; Igitur ^S*. k) atque contradimus add. E^ und danach S.
1) = 116, vgl. 121 u. a.; Fuidense E^ E^ Eberhardisch; danach Fultense monasterium S.
m) ubi — requiescit; vgl. 106 (U. 73), 114, 116 u. a., zu martyr fChristi m. ungewöhnlich)
vgl. 13 (U.32), 147, 155, 158, 177, zu Bonefacius U. 68 Note s; praecionissimus E^ und
danach S. n) corporaliter E^, E* und danach S. o) et — videtur;^
vgl. 106 (U.73), 114, 118, 128 u.a., zu Sturmio U. 68 N. s ; turniQ monachorum E^ (und
danach S) und sub regulari norma monachorum . . multitudini E- ungebräuchlich.
p) vir venerabilis S. p*) vgl. U. 68 N. r. q) donatumque — volumus wie 126.
%POc. a) nachgetragen, b) b regulari an den Rand hinausgeschrieben.
Nr, 90: 77.9 November 13.
169
qiiasdam'* res pro-
prietatis nostrae, hoc
est in pa^'o [üu]or-
mac|i]nse^, qnas* fi-
sdelis" noster Otaka-
rus^ per^*' nostrum
beneficinm visns est^
habuisse'^, id^ est in
Mogontia ei vi täte
yomansos XX "^ et V et
mancipia LXVI et
XVI lidos et vineas
ad ipsnm ^^ benefici-
nm pertinentes^^; si-
/ßmiliter^^^^ in'^^ alio lo-
co infia alveum^^ Re-
ni in insulaö'^, quae di-
citur Lubricbenoru-
uu]a'*'^ ; in''*' ter[t]io ve-
20YO loco, qui vocatur^'^"'
Nubenheim^^, quicqnid
ibidem'""^ habuit
tarn"" terris quam vi-
neis; in^^ quarto vero
25 loco Gunzinheim^'^,
sicut ibidem ^'^ visus
fuit^'* habuisse et su-
per^* fluvium Naba^^
pratum iinum.
str?, hoc Gst in pag-o Wor-
macCnso, quCm*^ fidolis
nostor Otakarus per no-
strum beneficinm visus est
habuisse, id est in Mogon-
tia^ civitate mansos XX
et V et mancipia LXVI
et XVI lidos et vineas
ad ipsa beneficia perti-
nentcs; similter VCTO in
alio loco infra alveum
Reni in loCO, qui dicitnr
Lubringovva^; in terCio
vero loco, qui dicitUl*
NuWenheim ^^ quicquid
ibidem prcdictus^ Ota-
kar habuit tarn terris,
agris quam vineis et
hortis, cultis et incul-
tlSJ in quarto vero loco,
videlicet in Guntzin-
heim ' , sicut ibidem prc-
dictus fidclis noster
visus est habuisse, et su-
per fluviura Noraha pra-
tum unum.
WormacCnse, quas fidelis
noster Otkarius per no-
strum boncllcium visus
est habuisse, id est in
Mogontiac civitate man-
sos CC'^^ et mancipia
CCC'^ * et vineas C ad
ipsum beneficinm aspi-
cientes; similiter in alio
loco intra alveum Keni
in insula, que dicitur Lu-
brichenowa; in terCio vo-
{ ro loco, qui vocatnrNubcn-
1 heim, quicquid ibidem ha-
buit, tam agrOS quam
vineas; in quarto vero
loco GunzCnheim, sicut
ibidem visus fuit habere,
et super fluvium Naha
pratum unum.
30 90a. r) quasdam — nostrae vgl. 112, 116 (U. 11), 165. s) icie UTJ. 18 usw.;
Wormaccnse E^ ^ f Eberhardisch) und danach S. t) icie 165, vgl. 126 quam; quic-
quid aS^. n) fidelis noster wie 172, 181, 205 ii. a. v) u-ie ÜU. 24 a, 25, 41, 81 u. a ;
Otkarius E^ und danach S. w) per — beneficinm tcie 117. x) meist fuit, doch
v(/l. z, B. 144. y) meist tenuisse, doch vgl. habere 121. z) id est wie 117 u. a.;
35 hoc est S. aa) XXV statt XX et V S. bb) ipsa beneficia E^ und danach S.
cc) vgl. 144. dd) wie 121, 144, ohne vero; mit vero E^ und danach S. ee) in —
dicitur; vgl. 126, 144 (hier auch infra). ff) Renum statt alveum Reni S. pts) loco
qui E^ und danach S. hli) Liibring-ouva E^ und danach S. ii) in —
loco wie 144. lik) tvie 144; dicitur E^ und danach S. II) wie U. 64; Nuven-
40 heim S. mm) predictus Otakar add. E^ und danach S. nn) tam —
vineis ungeiviss ; agris und et hortis — incultis (E^ = SJ ungebräuchlich ; vgl. tam de
vinna quam et Silva 114. oo) in — loco wie 144. pp) vorausgehendes
videlicet in (E^ und danach S) unicahr scheinlich, vgl. 144. qq) praedictus fidelis
noster aus E^ und danach S. rr) fuit habuisse.' vgl. Note x; est E^ und danach S.
^ SS) super fluvium 7cie 126. tt) Noraha E^ und danach S; Naba ü. 40.
90b. a) aus que nachträglich corr.? b) Moguncia e; Mog(u)ncia Rand-
vermerk des 15.— 16. Jh.s in E. c) 'Ln'bvSTigovfQRandvermer'k wiein N.b. d) Nuwen-
heym Randvermerk, wie in N. b. o) ajf/" Rasur von 14—15 Buchstaben, die über
den Rand hinausreichen (am Ende scheint habuit getilgt); predictus Otakar also wohl
50 interpoliert. f) aus Ountlinheim corr.; Guntli:ih. Randvermerk des 15.116. Jh.s.
90 c. c) Moguncia e.
170
Nr. 90: 779 November 13.
Haec'^** [vero] omiiia
sup[erius^^ iiitimjata
ad^^*'' ipso sanct[o] loco
doDamus*"'^, tradimus
a[d]que in perpetuum
indultum esse volu-
mus, ut*^ ibidem do-
mino a[d]niienle^^^ no-
stris et futiiris tem-
poribus [monachis]^^
deo servientibus pro-
ficiat in au[g]mentis^',
quatenus ^' [melius]
delectet ipsam con-
gregationem pro no-
bis iixor[i]que^' nostra
[etiam] prole[s] do-
mini^' misericordiam
attentins exorare.
Et^' iit haec [auc-
toritas] firmiov ha-
beatur [vel] per tem-
pora melius conser-
vetur, manu nostra
[subter] firmavimus et
[de] anul[o] nostr[o]
sigillare iussimus.
H^c ergo omnia a su-
pra dicto loco memorata
ad sanctum Fuldense
monasterinm in ho-
nore saneti Bonifacii
martiriS donamus atque
COntradimus et in per-
petuum indultum esse vo-
luraus, ut ibidem domino
annuente nostris et futu-
ris temporibus fratribus
deo servientibus pro-
ficiat in auCmentis, qua-
tenus * delectet ipsam con-
gregationem pro nobis
uxoreque nostra ac prole
domini misericordiam at-
tentius exorare.
Et ut h^c traditio
firmior babeatur et per
futura tempora melius
conservetur, hanc no-
slrae preceptionis et
auctoritatis Cartam ius-
simus inde conscribi
et * anuli nostri inpres-
sione signari.
H?c * omnia, sicut dix-
imus, ad ipsum Ful-
dense monasterium
donamus et in perpe-
tuum^ donata** essevo-
lumus, ut ibidem domino
annuente nostris et fu-
turis temporibus fratri-
bus deo servientibus
proficiat in auCmentis,
quatenus * delectet ipsam
congregationem pro nobis,
uxore * nostra et filÜS
domini misericordiam at-
tentius exorare.
10
16
Et ut hec tradicio
firmior babeatur et per
tempora melius conserve-
tur, manu nostra * firma-
vimus et * sigillare iussi-
mus.)
20 '"■
25
90ll. uu) Haec — omnia wie 117 ; vgl 124 fH. o), 144 (H. autem o.J, 114 (^Ista o.
[vcYo?JJ; Hanc vero praeceptione n nostram 279 (Ableitung?) ; H. ergo o. S (aus E'^J.
\\) sup. intim, ungeictss (möglich auch denominata sicut superius diximus oder ähnlich);
vgl. superius intimatam 279 (Ableitung?), sicut superius insertum est 114, denominata ut
supra diximus 124, ut dix. 125, ut superius intimata logitur 131, ut diximus . . quod supe-
rius intimaA^imns 132, sicut superius intimavimus 142, sie. sup. e-'t conprehensum 144;
supra memoraia S aus E^. yt**) ad — loco.- vgl. E^- 2, in, 118, 121. 279 (Ableitung?) ;
ad sanctum Fultcnse monasterium — martiris E^ und danach S. ww) don. — volu-
mus.' vgl. donamus trademus atque in perpetuum . . volumus 106 (U. 73), don. trad. adque in
omnibus indultum esse vol. 107, 142, donavimus concessimus atque i. o. in perpetuum
Ind. e. v. 114, concedimus adque imperp. ind. e. v. 297 (Ableitung?) ; donamus atque
contradimus et . . E^ und danach S. xx) ut — temporibus . . proficiat
in augmcntis rvie 279 (Ableitung?), vgl. S2 u. a. yy) annuente E^, E^ U7id danach S.
7.7.) mon. — servientibus (vgl. 121, 124, 129, 186) fehlt 279 (Ableitung?), darum unncher ;
fratribus £■!• 2 (Eberhardisch) und danach S. a') aucmentis E^, E^ und danach S.
h') quatenus — exorare wie 279 (Ableitung?), wo aber deprecari statt exorare (wie in 92,
98, 118, 124) und statt melius delectet, was durchaus üblich , bloss delectet am Ende; quat.
delectet E^, E'^ und danach S. C) ux. — proles wie 12G?, 133, 135 (N. t!) ; ac prole E^
und danach S. d') dei S. e') Et — iussimus wie 279 (Ableitung?) ; hier fehlt
nur vel — conservetur, was — 99, 103, 118, 130 ('ac statt \e\ 109, 114), während x(^\ Axxxiwr-
nis temporibus (m ) cons. in den gleichzeitigeren 124—126, 129 ; nostra (statt des gleichzeitig
üblichen propriaj altertümlich wie in 43, 49, 50, 64, 87, 89, 95, 96, 100, 128, vgl. nostra pro-
pria 61, 74, .97 Note), !)8, 111, 122; sigillare iussimus, statt der vorherrschend umgekehrten
Wortstelhmg , tvie in 100, 103, 106, 108, 109, 111, 113, 114, 133; Corroboration aus E^ {nur
insigniri statt signarij S.
00 C. c) i(n)p(er)petuum. d) aus donätum corr.
30
35
40
45
50
Nr, 91: um 750-779.
171
Si^-iiuni^' (Mono-
gramm) Caioli [glo-
rios]issimi regis.
[G]il[t]bertiis^' [ad-
5vicem RadoiiiJ recog-
novi [et subscripsi].
Dat[a]'^' id[ns] iio-
v[e'nihnas anno] XII.
[et VI. regni nostri;
/öaetiim üurniasia civi-
tate publica; in dei
uomen feliciter].
Signum .'7 donuii (Afo-
nograinm^') Caroli piis-
sinii regis.
Ego Egilbcrtvs can-
CellariuS * recognovi *.
Dat. idus nov. indic-
tionc XII. *. )
Ol*.
Sigehoto und Duto üherfragen Güter zu Risgelbach ^
15 [um 750— 779. J
Cod. Eberhardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Copiar, III. f. 94.
Schannat Trad. 281 cap. 1 nr. 1; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 1;
— Bessert: Württe7nber(jische Geschichtsquellen II 236 nr. 2.
Die UU. 91 — 104 und 143 sind in Eberhards Auszug aus
20 dem ostfränkischen Kloster - Cartular überliefert (Dronke cap. 4
nr. 1 — 15). An seiner Spitze steheoid. gehören sie höchst icahrschein-
lich alle der ältesten UU.-Gruppe aus der Zeit des ersten Abtes an. Das
ergibt sich insbesondere aus dem auf sie folgenden Excerpt nr. 16,
das mit der U. 86 vom März 779 identisch ist (vgl. dort N. IV).
?5 Etwa die ersten Stücke des Cartulars für nachgetragen, das heisst für
jünger zic halten, ist kein Anlass. Wie weit die Sturmi-Ghmppe über
nr. 16 hinausreicht, lässt sich nicht bestimmt sagen; die äusserste Grenze
nach unten bildet die nr. 25, die mit Dronke Cod. nr. 189 identisch
ist, also der Zeit Abt Baugulfs angehört. An seinem Ende enthielt
30 das Cartular eigentümlicher Weise zum. Teil wieder UU. aus der
älteren Zeit. Frühere Aussteller kehren hier in einigen Fällen laieder
(vgl. namentlich Dronke cap. 4 nr. 120 mit 3 und 7 (= UU. 93
und 97), nr. 124 f. mit 16 (= U. 79), nr. 127 mit 4 (= U. 94).
00 ct. f') Signum — regis kanzletgeviäss. g') Recognüionszeile wie
35 120, V29 ; verderbt E^ und danach S. h') Datierung hergestellt nach 120, 129;
statt VI ist V möglich, vgl. 12(i ; nur Data id. novemb. iiid. XII. E^ und danach Data
id. novemb. S.
00b. H) Signum — recognovi feJilt e. h) falsch.
1) nach Bossert l. c. Note 11 enticeder Biegelbach (alt Kiliiltbacby
40 Württemberg OA. Crailsheim, tcas sprachlich kaum möglich, oder Rüssel-
bach Oberfranken BA. Forchheim, das aber irn 11. Jh. Kistilibach hiess
und ausdrücklich zum bayrischen Nordgau gerechnet 2curde (M. G. Diplo-
mata III nr. 234), weshalb es in eine dem fränkischen Cartular ent-
."^iammende U. schlecht passt, ivie es auch für eine Schenkung aus Sturmis
45 Zeit zu weit östlich liegt.
172 Nr. 92—93: um 750-779.
Bei nr. 127 ist kaum zu zweifeln, dass sie mir eine zweite Aus-
fertigung der nr. 4 (= U. 94) ist — ich habe sie als solche behandelt — ,
während von nr. 120 und 124 f. sich wenigstens aniiehmen lässt,
dass sie spätestens in die Zeit Baugulfs gehören. — Das ss^ in Risgel-
bach der U. 91 ist voreberhardisch (E. Schröder). 5
(Sigeboto et Duto tracliderunt sancto Bonifacio predia in
Risgelbach quicquid habiierunt.)
92 \
Sanderat und seine Gattin Gebesvint übertragen 46 Unfreie
[in OstfranJcen] . , „^^ „„^i^^
'- ' -' [um 750 — 779. J
Cod. Ebe7'hardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94.
Schannat Trad. 284 cap. 1 nr. 79; — Dronke Trad. 16 aap. 4 nr. 2;
— Bossert : Württembergische Ge Schicht s quellen II 236 nr. 3.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung. Ein Sandrat ist, ^5
neben Throand (vgl. U. 73), unter den austrasischen Grossen, denen
Papst Zacharias im J. 748 die Unterstützung der Kirche ans Herz
legt (M. G. Epistolae III 364 nr. 83).
(Sanderat et uxor eius Gebesuint tradideriint sancto Boni-
facio mancipia XL VI.) 20
93*.
Marcvart und seine Gattin Perhthilt übertragen Besitzungen
zu [Nieder-] Stetten'^ , Laudenbach^, [Vorbach-] Zimmern^ und Ober-
Stetten^ mit der dortigen Kirche. ^ „^^ „„ -,
^ [um 750— 77 9] 25
Cod. Eberhardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III.
f 94 (e).
Schannat Trad. 281 cap. 1 nr. 2; — Dronke Trad. 16 cap, 4 nr. 3;
— Bossert: Württembergische Geschichtsquellen II 236 nr. 4.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung. Vom gleichen Aus-3o
steller U. 97 und ivohl auch Dronke cap. 4 nr. 120.
(Marcuart" et uxor eius P(er)btbilt^ tradiderunt sancto Boni-
facio ecclesiam unam et quicquid in quatuor villis proprietatis
h(ab)ui, id est in Stetin*^, Lutenbacb, Zimberen et superiori Stetin'^,
ubi ecclesia edificata est.) 35
03*. a) Marquart e. b) Phihilt e. c) Staeden (C über a.)
Randglosse des 16. Jh.s e. d) erstes t nachgetraqen E.
1) Württemberg DA. Gerabronn, 2) ebenda OA. Mer-
gentheim.
Nr.<Jl-<jr,: um 750-779. 173
94*.
Sindolt überträgt Besitzungen zu iSteinach^.
[um 750-779.]
Cod. Eberhardi I f. 113 (FJ) und 149 (E^) Cartular- Auszüge =
6 Copiar. HI. f. 91 (e ') und 99.
Aus E^ und E^ : Schannat Trad. 281 cap. 1 7ir. 3; ~ Dronke
Trad. 16 und 22 cap 4 nr. 4 und 127 ; — Bossert: Württemberg Ische Ge-
schiclitsquellen II 237 und 247 nr. 5 und 46.
Zur Einreiliung vgl. U. 91 Vorbemerkung , über E^ ebenda
10 S. 172 Z. If.^ dazu unten N. 1.
a (Ev.
(Sindolt '^ tradidit sancto Boni-
facio bona siia in villa Steinaha^^
cum prediis et familiis.)
15
(Sindolt tradidit sancto Boni-
facio in Stcinbacli omneni facul-
tatem et proprietateni siiam in
agris, pratis, silvis, doniibus et
familiis.)
.9.1*.
Ilbinc überträgt Güter zu Knetzgau'^, GerolzJiofen^, [Franlcen-]
Winhehn^. Donnersdorf* und Stettfeld^. ^ „^^ „„^ ,
20 ^ ' ' [um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Cojnar. III. f. 94 (e).
Schannat Trad. 281 cap. 1 nr. 4; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 5.
Zur Einreihung vgl, U. 91 Vorbemerkung.
(Ego'* Ilbinc trado sancto Bonifacio in Folcfelden^ prcdia mea
25 in villis siibscriptis : Knezcegewe, Gerolteshoue et in Winideheim et
Dampbestorf, Stetefelt^ totum et integrum cum mancipiis.)
04*. a) Liudolf e^. h) Steyna Randglosse des 16. Jh.s e'.
Oa>*. a) über Ubinc nachgetragen E, b) StadfSted ?jfel(l Randglosse
des 16. Jli.s. e.
30 1) Mittelfranken BA. Rothenburg oder Langen-St. ebenda BA,
Uffenheini eher als Münch-St. ebenda BA. Neustadt, Klein-St. Unterfranken
BA. Hassfurt., Ober-St. Württemberg OA. Gerabronn. Dass Stein bach in
E- nur aus Steinaha verderbt ist, halte ich 7nit Bossert l. c. 247 N. 3 an-
gesichts der Übereinstimmung des Ausstellers in beiden Au.HZügen für
35 höchst IC ahr scheinlich ; andernfalls wäre zu denken an Steinbach Baden
A. Buchen, ebenda A. Wertheim, Mittelfranken BA. Rothenburg, ebenda
BA. Ansbach (zwei Orte), Unterfranken BA. Lahr, ebenda BA. Würzburg,
ebenda BA. Ascha/fenburg, Württemberg OA. Hall, Unter-St. ebenda BA.
Öhringen, Unter-lSt. Unterfranken BA. Hassfurt, Ober-St. Mittelfranken
40 BA. Scheinfeld. 2) Unterfi^anken BA. Hassfurt. 8) ebenda
BA.-Stadt. 4) ebenda BA. Gerolzhofen. 6) vgl. S. 174 N. 1.
174 Nr. 96-98: um 160-779.
96*.
Wintrunc überträgt Besitz im Gau Volkfeld^.
[um 750—779.]
Cod. Eherhardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94.
Schannat Trad. 284 cap. 1 nr. 80; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 6. 5
Zur Einreihung vgl. ü. 91 Vorbemerkiong. Man mag daran
denken, in dem Aussteller jenen Priester Wintrung zu erkennen, der
mit Bonifatius am 5. Juni 754 von den Friesen erschlagen wurde
(Willibalds Vita Bonifatii cap. 8 ed. Levison 48); die Einreihung
der U. lüiirde dann noch enger begrenzt. Der Name scheint auf lo
deutschem Boden sonst nur noch zweimal vorzukommen, und die
beiden Fuldaer Mönche, die ihn da führen, sind erst in den JJ. 856
und 861 gestorben (M. G. Scriptores XIII 177 f.; Förstemann I^
1621 verzeichnet nur den ersten), können hier also nicht in Betracht
kommen. 15
(Wintrunc tradidit sancto Bonifacio in Folcfelden totum pre-
dium suum simul cum mancipiis et eorum substantiis.)
97*.
Marcwart aus dem Tauher g au überträgt Besitzungen zu
Ober-Stetten'^, Groningen^ und im übrigen Mulachgau^. 20
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 143 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94.
Schaiuiat Trad. 281 cap. 1 nr. 5 ; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 7 ;
— Bossert: Württemhergische Ge.schichtsquellen II 237 nr. 6.
Über die Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung, über den Aus- 25
steller U. 93.
(Marcuuart de Tuberecgewe tradidit sancto Bonifacio in Obcren-
stcten, in Gruningen et in pago Mulihgevve totum et integrum quic-
quid proprietatis babnit cum familiis^^ et eorum substantia.)
98 \ so
Hiltebraht und Lisniut übertragen Besitz zu Ostheim-', Ält-
heim^ und Herbolzheim (f) '^ . r «^^ ««^7
^ ^ [um 750—779.]
07*. a) aus fauiilia corr.
1) südlich des Mains zwischen Schwein fürt und Bamberg. 35
2> Württemberg OA. Gerabronn. 8) ebenda OA. Krailsheim.
4) ebenda vornehmlich in den OA. Gerabronn und Krailsheini.
5) Kraut O. Mittelfranken BA Schein fehl, weil ganz nahe bei Alf-
heim (N. 6) und Ilerbolzheim (N. 7), eher als O. ebenda BA. Gunzen-
hausen oder Gollach-0. ebenda BA. Uffenheim. fi) ebenda BA.40
Uffenheim eher (vgl. N. 5) a/.s- A. Baden Kr. Mo.'ibach oder Ilohen-A.
bayrisch Schwaben BA. Nöi'dlingen. 7) Mittelfranken BA. Uffen-
Nr. 99-100: um 7.W - 77.9. 175
Cod. Eherhardi I f. 143' (E) CartuJar- Auszug = Coplar. III. f. 94.
Schatinat Trad. 284 cap. 1 nr. 81; — Dronke Trad. 16 ca]?. 4 nr. 8.
Zur Einreihung vgl, U. 91 Vorbemerkung. Die Namensform
Hiltcbralit ist voreherhardisch (E. Schröder).
5 (Hiltcbraht et Lismut tradideruiit sancto Boiiifacio qiiicquid
proprietatis babiierunt in Ostlieini, Altheim, Ferolteslieim^* tarn in
prediis quam in maneipiis.)
99 \
Adelger aus dem Gollachgau überträgt Besitz zu Lenibcr-
10 heim ^ und einen halben Bifang im Gau Wingarteiba ~.
[um 7Ö0—779.J
Cod. Eberhardi I f. 143' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III.
f. 94' (e).
Schannat Trad. 281 cap. 1 nr. 7; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 10;
15— Bossert: Württembergische Geschichtsquellen II 237 nr. 8.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung.
(Adelger de Gollahegewe tradidit deo et sancto Bonifacio qiiic-
quid proprietatis babuit in villa Lemberbeim " ei in pago Wingarteibo
unius capture dimidiam parteni cum familia.)
Das Kloster Holzhirchen^ betreffende iirkundlicJie Auf-
zeichnunq. ^
^ [um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 143' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94'.
Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 11.
25 Die Einreihung der U. 101 ist an sich durch die Vorbemer-
kung der U. 91 bestimmt. Bestätigt und noch genauer begrenzt
yS^. a) danach proprietatis habuerunt durch Unterstreichen getilgt.
00*. 8) Leimberheiin e.
heim, dicht bei Kraut-Ostheim und Altheim (NN. 5, 6). Das anlautende F
soioird hier aus H verderbt sein, wie umgekehrt in Dronke cap. 4 nr. 17
Fargoltesbah zu emendieren i.st in Cargoltesbah (Karsbach Unterfranken
OA. Gemünden) und wohl in nr.39 Herolfesheim und Heroltestein in Ge-
rolteshoim und Geroltestein (Geroldsheim und Geroldstein Rhein-Pfalz
BA. Frankenthal). Allerdings wäre eigentlich etwa Herboldisheim zu er-
35 warten (vgl. Harpholtisheimen = i/ö!r/?/ete/?a??i bei Tittmoning Oberbayern
BA. Laufen: Förstema7in 11^ 1257); aber auch zwei andere He rbolzheim
(Baden Kr. Mosbach und Kr. Freiburg) führen nicht auf diese Form
sondern auf Her(i)bot(e)sheim zurück (vgl. För.stemann 11^ 1268 f.).
1) wohl Wüstung bei Kreglingen Württemberg OA. Mergentheim (Bossert
40 1 c) an der Steinach; vgl. Dronke cap. 4 nr. 80. 2) m badischen
Kr. Mosbach. S) Unterfranken BA. Marktheiden feld.
176 ^r. 101: um 750-779.
würde sie, wenn das Stück wirklich mit der Königs-U. 73 vom J. 775
ide7itisch wäre, wie E glauben machen will. Aber diese Angabe ist
hier sicher ebenso unrichtig wie im Falle der U. 7: im verlorenen
Cartularj das gleich den anderen seines Gleichen grundsätzlich nur
Privat-lJU. enthielt, hat nicht die U. 73 gestanden sondern nur ein 5
Actenstück, das sich ivie sie auf das Kloster Holzkirchen bezog. Viel-
leicht betraf es jene Schenkung König Kai-ls selbst, sei es, dass es
ihre Investitur beurkunden sollte — dann würde es sich zu der U. 73
verhalten wie U. 83 zu U- 77 und etwa ins J. 776* gehören — ,
sei esj dass es die in der U. 73 erwähnte Tradition Ilolzkirchens an lo
den König verbriefte^ dann wäre es jedeiifcdls nicht älter als die
Epoche Karls (768) und ivohl nicht viel älter als die U. 73. Aber mög-
licher Weise stand es dieser doch weit ferner. Etwa die Ausstattung
des Klösterleins durch Graf Throand, seinen Gründer, die ja in
U. 73 eriüähnt wird (S. 134 Z. 5 ff.), kön^ite seinen Inhalt gebildet i5
haben. Ein Seitenstück wäre die U. Pistorius 508 (Dobenecker I
nr. 47), eine Schenkung vom J. 783 oder 784, ausdrücklich zugunsten
des erst im J. 800 (Dronke nr. 157) an Fulda übertragenen Klosters
Milz gemacht, in Eberhards Auszug aber trotzdem als Schenkung an
Fulda bezeichnet. In diesem Falle müsste ein früherer Terminus 20
post quem angenommen werden. Denn die Stiftung des Klosters
Uolzkirchen reicht wohl bis in die Zeit Pippins zurück; eben der
Graf Throand, auf den sie zurückgeht, ist unter den austrasischen
Grossen, icelchen Papst Zacharias schon im J. 748 rät, ihren kirch-
lich eii Eifer auch durch Kloster gründungen zu betätigen (M. G, Epi- 25
stolae III 364 nr. 83).
(Tradidit Kaioliis Imperator in pago Walsatie sancto Bonifacio
monastcrium ^ Holzcliirclie '' cum omnibiis appendiciis suis.)
101*.
Hiltolf und Brunhart übertragen Besitz zu Ilettingen^. so
fum 750—779.]
Cod. Eberhardil f. 143^ Cartidar- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94' (e).
Schannat Trad. 281 eap. 1 nr. 8; — Dronke Trad. 16 cap. 4
nr. 12.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung, Die Namensform. 35
Hiltolf ist voreberhardisch (E. Schröder).
(Hiltolf* et Brunhart tradiderunt sancto Bonifacio proprietatem
suam in Heitingen villa in pago Wingarteiba.)
I
JOO*. a) inonaiiasteiium E. h) IToltzkirchin Randglosse des
15.-16. Jk.s E\ Holzcliirke e. 40
101*. a) Hiltof e.
1) Baden A. Buchen.
Nr. 102— 10^: um 7r,0-779. 177
102 \
WülirUi und seine Gattin Burgunt übertragen Besitzungen
zu Möckmühl^, Zütflinqen^ und Jaqstfeld (f)^. r i
' •' i/ / i / j-^^ 750-779,]
6 Cod. Eberhardi I f. 143^ Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 94^.
Scha7inat Trad. 281 cap. 1 nr.9; — Dronke Trad. 16 cap.4 nr.13;
— Bossert: Württembergische Geschichtsquellen II 238 nr. 9.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung. Jüngerer Nach-
trag kann hier schon deshalb nicht vorliegen, iceil der Besitz des
io Klosters zu Möckmilhl bereits im J. 816 erwähnt (Schannat Trad. 439,
vgl. die Fälschung Dronke nr. 323) und mindestens derjenige zu Zütt-
lingen im J. 845 wieder ver äussert wird (Schannat Trad. 470,
Dronke nr. 554).
(Willirih et uxor eins Burgunt tradiderunt sancto Bonifacio
isbona sua in villis Meitamulin, Zutilingeu, lagese cum omoibub
proprietatibus prediorum et mancipiorunLi.)
103*.
[Frau] Truthilt überträgt Güter zu MöckrnühU.
[um 750-779.]
Cod. Eberhardi I f. 143' Cartular Auszug (E) = Copiar. III. f. 94.
20
Schannat Trad. 281 cap. 1 nr. 10; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 14;
— Bossert: Württenibergische Geschichtsquellen II 238 nr. 10.
Zur Einreihung vgl. die Vorbemerkungen der UU. 91 und 102.
(Truthiit tradidit sancto Bonifacio bona sua in pago la^esgewe
25 villa Meitemulen* quicquid habuit proprietatis.)
104*.
Ädalhart überträgt Besitz zu Ruchsen^ in der Mark
MöckmüUK [um 750—779.]
80 Cod. Eberhardi I f. 143' Cartular -Auszug (E) = Copiar. III. f. 94'.
Schannat Trad. 281 cap.l nr.ll; — Dronke Trad. 16 cap. 4 nr. 15;
— Bossert: Württenibergische Geschichtsquellen II 238 nr. 11.
Zur Einreihung vgl. U. 91 Vorbemerkung. Besitz des Klosters
zu Buchsen icird im J. 816 erwähnt (Schannat Trad. 439 y vgl. die
85 Fälschung Dronke nr. 323).
(Ädalhart tradidit proprietatem suam in pago Meitamulin in
villa Rucbesheim cum familiis et prole ac sub(stanti)a eorura.)
103*. ft) Melihitamulin oder Mechitamulin stand in der Vorlage (E. Schröder).
1) Württemberg OA, Neckarsulm. 2) Baden A. Adelsheim,
Fuldaer Urkundenbuch I. 12
k
178 Nr. 105-106: um 750-779.
105*.
Argoz und seine Gattin Lipgart ^ übertragen Güter zu Bli-
denstat^ ^^^ 750^Y7gj
Cod. Eberhardi I f, 153 Cartular- Auszug (E) — Copiar. III. f. 102. 5
Schannat Trad. 305 cap. 6 nr. 1; — Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 1.
— Reg. : Scriba II 255 Anm. nr. A 1.
Die üü. 105 — 121 sind an der Spitze von Eberhards Auszug
aus dem hessisch-lalingauischen Klo.ster-Cartular überliefert (Dronke
cap. 6 nr. 1—19). Die Einreihung der ersten siebzehn Stücke io
(UU. 105—119) ergiebt sich daraus, dass das siebzehnte mit hoher
Wahrscheinlichkeit noch in die Zeit des ältesten Abtes Stürmt zu
setzen ist; denn damit gehören sie alle der Sturmi-Gruppe des ver-
lorenenen Cartulars an. Von jüngeren Nachträgen am Anfang dieser
Gruppe kann nicht die Rede sein. Schon das tvohl der Überschrift i5
entstammende de Logenahe des ersten Stückes (U. 105) spricht da-
gegen. Entscheidend aber ist, dass sein Aussteller in späteren (UU.
106, 116 7ind 121) der gleichen Gruppe wiederkehrt. Ihr sind aus
demselben Grunde jedenfalls auch noch die beiden Auszüge nr. 18 f.
(UU. 120 f.) zuzurechnen; denn der Arahgoz der U. 121 begegnet 20
sonst eben nur in ihr, in den folgenden Stücken — spätestens mit
7ir. 23 beginnt die Baugulf- Gruppe — aber nicht mehr. Eine
iveitere Bestätigung meiner Annahme luäre es, wenn man ihn gar
wiedererkennen dürfte in einem Aragoz bzio, Arugoz, dessen Tod
die Fuldaer Totenannalen zum 6. März 119 berichten (M. G. Scrip-25
tores XIII 161). Die nrr. 1 und 12 (UU. 105 und 116) sind
übrigens vielleicht wie 3 und 13 (U. 101) sowie 1 und 15 (U. 109)
als Doppelausfertigungen der gleichen Schenkung anzusehen; Eber-
hard hat dann, ivie auch sonst oft (vgl. S. 158 Z. 15 ff.), die eine
nur unvollständig ausgezogen. so
(Argoz ^ de Logenahe et coniiix eius Lipgart tradiderunt saocto
Bonifacio predia sua in loco Blidenstat nuncupato cum familia et
omnimoda eoriim substantia.)
106*.
Argoz überträgt Besitz zu Rossdorf ^ und SeJilen (?) *. 35
[um 150—119.]
Cod. Eberhardi I f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102.
Schannat Trad. 305 cap. 6 nr. 1 verküi^zt; — Dronke Trad. 33
cap. 6 nr. 2.
103*. a) Arg. — Logen, in Majuskeln. 40
1) richtiger wohl Liubbirc in U. 116. 2) vgl. unten S. 183 N. 5.
a) Kur Hessen Kr. Kirchhain. 4) ebenda Kr. Frankeiiberg (Wenck
Landes geschichte II 434 N. t), freilich ziemlich abgelegen; Bethge möchte
an Seelheim Kr. Kirchhain denken und iceist hin auf Seelbach bei Lohra
Kr. Marburg. 45
Nr. 101: um 7^0-779. 179
Über Einreihung und Aussteller vgl. U. 105. Die UU. 106,
IIb und 116 gehören zu den im Diplom Dronke nr. 73 (vgl. U. 119
Vorbemerkung) bestätigten Rossdorf er Traditionen des Klosters fvel
quantum ipsi monachi de conlata populi in ipsa villa per anteriores
ßcartas habuerunt^.
(Item idera ^ Argoz tradidit sancto Bonifacio in Fuldensi mo-
nastcrio bona sua Rostorf in pago Logenegewe et in alio loco
Salaba vocato^* quicquid proprietatis habuit^ in pratis, agris, silvis,
doraibus, familiis et prolibus suis.)
10 107*.
Graf Ruthart (Ruothardus) überträgt den nach ihm ge-
naymten Weiler Ruthartesbusen^ an der Mündung der Liutera^
in die Ohm\ [um 750—779.]
15 Cod. Eberhnrdi I f. 153 (E') und f. 153' (E'J Cartular- Auszug e =
Copiar. III. f. 102 (e'J und 102' (eV-
Aus E^: Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 3. — Aus E^: Schannat
Trad.286 nr. 109 (verkürzt und emendiert) = Schannat Buchonia 373; —
Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 13 = Arnold Ansiedelungen 285. — R e g. :
20 Scriba II 255 Anm. nr. A 2 U7id 7.
Zur Einreihung vgl. U. 105 Vorbemerkung. E^ und E^ gehen
wohl auf zwei Doppelausfertigungen der gleichen U. zurück. Ein
anderer Graf R. als der schiväbische (vgl. U. 138) ist aus dieser Zeit
nicht bekannt.
25 €1 (E^),
(Rutbart de eodem pago tra-
didit sancto Boiiifacio villuiam
sui nominis Rutbartesbusen cum
Omnibus sibi adiacentibus et per-
•]o tinentibus.)
h (Ev.
(Rütbardus^ comes tradidit
sancto Bonifacio suum wilare,
quod dicitur Rutbartesbusen ^,
quod est super ripam fluminis
Liutera^, ubi ipse rivulus intrat
flumen Amana^, quicquid^ ibi-
dem proprietatis babuit in agris,
106*. a) vocatato. b) h(abui)t.
107*. a) Ruthardus e^. b) Harttershausen (Randglosse des 16. Jh.s e^.
35 c) Fuldaha Schannat. d) aus qic (i über cj corr. E.
1) vgl. U. 105. 2) die Lageangabe in E^ passt weder zu
Ruttershausen Oberhessen Kr. Giessen noch zu Hartershausen ebenda
Kr. Lauterbach. Letzterer Ort liegt statt im Lahngau, wie vorauszu-
setzen lüäre^ in der Wetter au und nicht an der Ohm (vgl. N. 4) sondern
40 an der Fulda (t^gl. Schannats Interpolation in N. c), wenn auch nicht
sehr weit südlich von der in die.s-elbe mündenden Lüder (vgl. N. 3),
hei.^st zudem früher Hartrateshusen (Landau Gau Wettereiba 163).,
kommt also trotz der Glosse in e^ (N. b) kaum in Betracht; auch Rutters-
hausen liegt nicht an der Ohm (vgl. N. 4) sondern an der Lahn. Vgl.
45 noch die Wüstung Ruthartshausen itn Quellgebiet der Wetter zwischen
Schotten und Laubach Oberhessen Kr. Schotten, ziemlich nahe der Ohm-
quelle (Vs^ agner Die Wüstungen im Gros.sherzogtum Hessen Oberhessen 158 f.) ^
3) einen Zufluss namens Lüder oder Lauter hat die Ohm heute nicht aufzu-
loeisen; die Lüder ist ein Nebenfluss der Fulda (vgl. N. 2). 4) die Ohm
12*
180 -ZVr. 108-109: um 750-779.
pratis, campis, pascuis, domibus,
familiis.)
108*.
[Frau] Adelburch überträgt Besitz zu Londorf^, Salzböden- ^
im Loch^ und zu Rödqen(f)^. ^ „^^ „„^7^
^ [um 750 — 779.]
Cod. Eberhardi 1 f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102.
Schannat Trad. 305 cap. 6 nr. 2 = H. B. Wenck Landes ge.Hchichte II
435 Anm. t; — Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 4. — Reg.: Scriba II 255
Anm. nr. Ä 3. i(^
Zur Einreihung vgl. U. 105 Vo7'bemerkung.
(Adelburch tradidit sancto Bonifacio in eodeui pago omnem
propiietatem et familiain" suam in bis villis: Liiudorf, Salzbutine,
in villa, que dicitur Löoh et Roda.)
109 \
Bidanc überträgt Besitz zu Walsdorf ^^ Megeratesbeim (^Mein-
ratesbeimj ^ tind sein Halbteil zu Wollmar^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 153 (E') und 153' (E^) Cartular Auszüge =
Copiar. III f. 102 und 102'. 20
Aus E ^ : Schannat Trad. 305 cap. 6 nr. 3 = H. B. Wenck Lan-
desgeschichte II 439 Anm. z; — Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 5. — Aus
E^ : Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 15.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung. E^ und E^ gehen
getviss auf zioei Doppelausfertigimgen der gleichen U. zurück. 20
108*. a) aus familias corr.
bei Kölbe Kr. Marburg in die Lahn mündend. i) Oberhessen Kr.
Giessen, loenn nicht Roth Kr. Marburg. 2j lihei^iprovinz Kr.
Wetzlar (nördlich von Giessen). 3) Hof bei Londorf (N. 1).
4) Nassau Untertaunus- Kr.; vgl. Cod. Laureshamensis III 242 nr. 3709 30
mit den benachbarten Orten Gross- oder Klein - Rechtenbach ^ Meig-ritis-
heim (vgl. N. 5) und [ Kirch?-] Gönns. Ausgeschlo.^^sen sind. Ober-
oder Nieder- Walgei'n Kurhessen Kr. Marburg (so Wenck l. c.) und Wol-
kersdorf ebenda Kr. Frankenberg. 5) unbekannte Wüstung, nach
Hülsen Besitzungen des Klosters Lorsch 94 wohl im südlichen Teil der 35
Gemarkung Rechtenbach (N.4); Meig-ritislicini (so nach ßSchaus die Hand-
Hchrift) in gleicher Nachbarschaft von Walsdorf auch im Cod. Laures-
hamensis l. c. (N. 4). 6) Kurhessen Kr. Marburg.
Nr. 110-111: um 750-779.
181
(Bidanc de * Logenabegewe
tradidit sancto ßonifacio bona sua
in Walcbesdorfe et in Megerates-
5 heim ^, in villa quoque Wolemare
mediam eius partem cum XX
maneipiis et proie eorum.)
b (Ev.
(Ego Bidanc trado bereditatem
meam sancto Bonifacio in bis
locis: Walebestorf et in Mein-
ratesbeim et in villa Wälmarc
mediam partem et familiam cum
prole.)
HO*.
Adelolt (Adololt) überträgt den nach ihm genannten Bifang
w Albshausen (f)^. . „^^ „ ,
^ [um 750 — 779.]
Cod. Ebe7'hardi I f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102.
Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 6.
Zur Einreihimg vgl. U, 105 Vorbemerkung und unten N. 1,
x5 (Adelolt de Logenegowe tradidit sancto Bonifacio unum biuanc
sui nominis Adololtes biuanc nuncupatum" cum omni proprietate et
familia sua.)
iii\
Adelman und seine Gattin Uodalswint übertragen Be-
2ositzunqen zu Lare ". r „^^ „„^7
-^ [um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102 (e).
Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 7.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung.
V
25 (Adelman et uxor eius Odalsuuint tradiderunt sancto Boni-
facio'' proprietates suas in loco Lare* nuncupato in pago Logenec-
gowe cum oninibus facultatibus suis et familiis.)
30
109. a) d aus t corr. b) am M Rasur.
110. a) Kür zun gs striche über nunc, cum omni naclujeiragen.
lll-ii. a) a^ls Bonefacio corr. b) Lahra Randglosse aus dem IG. Jh. e.
1) Rheinprovinz Kr. Wetzlar, icozu passt., dass im J. 781 ein Adelolt
in icüst Waiiendorph bei Wetzlar erscheint (Cod. Laureshamensis III
nr. 3044); der Ort ist gewiss identisch mit dem Adelholdeshiisen —
Adeloldesln sen, der im J. 837 oder 8434 neben Umhach (Ober- bzw. Nieder-
35 Quembach ebenda?) und Selters Oberlahn- Kr. (vgl. unten S. 186 N. 2) oder
Ober- bzw. Nieder- S. Nassau Kr. Limburg oder iciLst S. bei Giessen
(Wagner Wüstungen Oberhe.^sen 208; Hinueif^ von Schaus) genannt ivird
(l. c. nr. 3145 = 3174). 2) Lahr Nassai/ Kr. Limburg (Vogel Be-
schreibung des Herzogtums Nassau 755, 153), Lohra Kurhessen Kr. Mar-
182 ^r. 112-113: um 750—779.
112*.
[Frau] Rudun überträgt Güter zu Badenhausen^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. IIL f. 102.
Scharmat Trad. 305 cap. 6 nr. 4 (verbunden mit U. 113) = H. B.Wenck 5
Landes geschickte II 434 Anm. t; ~ Dronke Trad. 33 cap. 6 nr. 8.
Zur Datieru7ig vgl. U. 105 Vorbemerkung. Von derselben
Rudun auch die U. 113.
(Rudun de pago eodem tradidit sancto Bonifacio bona sua in
villa nuncupata Rodohusen* super fluvium, qui dicitur Amana^.) io
113*.
[Frau] Rudun überträgt Besitzungen zu [Rauisch] Holz-
hausen^, Biberaffa^, Ebsdorf^, Londorf^, Hocheim ^, Heleduogen*
und an anderen Orten. . ^^^ ^„^ i
[um 750— 77 9.] 15
Cod. Eberhardi 1 f. 153 Cartular- Auszug (E) = Copiar. HI.
f. 102 (e).
Schannat. Trad. 305 cap. 6 nr, 4 (verkijrzt und verbunden mit U. 112)
= H. B, Wenck La7ides geschickte II 434 Anm. t; — Dro7ike Trad. 34 cap. 6
nr. 9. — Reg.: Scriha II 255 Anm. nr, A 4. ^o
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerku7ig. Von derselben
Rudun auch die U. 112.
(Idem^ Rudun tradidit sancto Bonifacio in pago Hessorum in
Holzhusen et in Biberaffa, in Ebilizdorfe" et in Luntdorfe et in
Hocheim^ et Heledungen et ceteris locis quicquid proprietatis habuit^ö
tam^ in familiis quam aliis rebus.)
112^. a) Rodenhausen Randglosse des 16. Jh.s e.
llS-i:. ft) Ebilisdorfe e. b) c über o geschrieben E. c) tarn
— rebus später am oberen Rande nachgetragen.
bürg (so Wenck II 439 Anm. z) oder Wetzlar (so, auf Grtmd der Zeug- 30
nisse des Cod. Laure.<thamensis, Veitmann Vom Ursprung und Werden
der Stadt Wetzlar 1 ff.). i) Hof in Kurhessen Kr. Kirchhain ;
vgl. Pahst: Fuldaer Geschichtsblätter V 89 N. 1. 2) die Ohm,
vgl. oben S. 179 N. 4. 3) Kurhessen Kr. Kirchhain. 4) aufi-
gegangen bei IIolzhausenEbsdorf (NN. 3, 5); vgl. La^idau Wüste Oi't- 36
Schäften im Kurfilrstenthum Hessen 286. 6) Kurhessen Kr. Mar-
burg. 6) Oberhessen Kr. Giessen. 7) ebenda Kr. Alsfeld;
vgl. unten S. 185 N. 4. 8) unbekannt. 9) richtiger Eadcm;
vgl. U. 112.
Nr. iU-116: um 750—77,9. 183
IM*.
Bodelunc überträgt einen Teil seines Erbgutes zu Aumenau ^
bei [Nieder-] Selters''^.
^ ■' [um 760—779.]
6 Cod. Eberhardi I f. 153' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102 (ej.
Schannat Trad. 305 cap.6 nr.5; — Dronke Trad.34 cap.6 nr. 10.
— Reg. : Scriba II 255 Anm. nr. A 5.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung. Die Form Saltrise
ist alt (E. Schröder).
10 (Bodelunc tradidit sancto Bonifacio partera hereditatis sne,
qiücquid proprietatis habuit in villa Amana in terminis ville, que
dicitur Saltrise'*.)
115*.
Nenthere und seine Gattin Hadalouch übertragen Güter zu
iöEbsdorp und Eossdorf ^.
[um 750— 779. J
Cod. Eberhardi I f. 153' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102.
Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 11.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung. Das Stück gehört
20 tote U. 106 zu den in Dronke nr. 73 bestätigten Rossdorf er Tradi-
tionen des Klosters.
(Ego Nenthere et coniux raea Hadaloucb donamus sancto
Bonifacio bona nostra^* in locis nuncupatis Ebelizdorf et Rosdorf
sitis in pago Lognegewe.)
25 116 \
(Graff) Arcgoz und seine Gattin Liubbirc übertragen den dritten
Teil ihres Besitzes ^«^Blidenstat^a/? derOhm^'y [Rauisch-] Holzhausen ^,
Affaltrahe ^, [Gross-] Seelheim ^y auf dem Hahnes^ j zu Rossdorf ^j
IIa:*-, a) Saltrice e.
30 J.13*. a) doppelt geschrieben.
1) Nassau Oberlahn-Kr., etwa 8 Kilometer nördlich von Nieder- Selters
(N. 2), zu dem die Deutung auf Nieder-Ohmen Oberhessen Kr. Alsfeld
(Dronke Trad. 127, Förstemann IP 123) nicht passen würde; Schaus be-
lehrt mich, dass Nieder- Selters bis zum, J. 1375 zur Cent von Aumenau ge-
35 hörte (vgl. Vogel Beschreibung des Herzogtums Nassau 827, Arnoldi
Geschichte der oranischnassauischen Länder II 88, Fischer Geschlechts-
register der Häuser Isenburg, Wied, Runkel b 104). 2) Kr. Limburg.
3) Kurhessen Kr. Marburg. 4) ebenda Kr. Kirchhain; die Form
Rüesdorf in U. 116 entspricht genau der schon vor Jhh. und noch heute in
4<) R. üblichen Aussprache. 5) unbekannt, kaum identisch mit Bleiden-
rod Oberhessen Kr. Alsfeld (so Wenck l. c). 6) vgl. oben S. 179 N. 4.
7) kaum Affoldern Waldeck Eder-Kr. 8) Erhebung südöstlich vo?i
der Hahnerheide, zicischen Hof Capelle und Moischt Kurhessen Kr. Mar-
burg (vgl. Förstemann 11^ 1161).
I
184 ^r. 111: um 750—779.
Gemünden '^, Weterstat^, Netze ^, Of leiden^, Ehsdorf^, Boia^'^
Suvgia^; Witmane*; Ruding-esbacli^.
[um 750 — 779.]
Cod. Eberhardi I f. 153' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102 (e).
Schannat Trad. 305 cap. 6 7ir. 6 = H. B. WencJc Land es geschickte 5
II 434 Änm. t; — Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 12. — lieg. : Scriba II 255
Anm. nr. A 6.
Vgl. zur Datierung und zum Inhalt U. 105 Vorbemerkung.
Das Stück gehört ivie U. 106 zu den im Diplom Dronke nr. 73 be-
stätigten Rossdorfer Traditionen des Klosters. 10
(Arcgoz et coniux eius Liubbirc tradiderunt sancto Bonifacio
bona sua in loco Blidenstat^ qui est super ripam fluminis Amana
in pago Logenecgewe, in Holzhusen* similiter et Affaltrahe ^ et in
Selebeim et in monte, qni dicitur Hagenesberch^, et in Rüesdorf^
et Zegemunden^ et Weterstat et Nezzaba et Vfleida et in Eulize-/5
dorf, in Boia et Suvgi^, in Witmane, in Rudingesbach. In istis
Omnibus locis terciam partem dedit dominus iVrcgoz comes sancto
Bonifacio proprietatem suara cum familia et sua prole ets' statuto
censu eorum.)
in*.
[Frau] Adalbirc überträgt ererbten Besitz an der Ohm'^^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f. 153' Cartular- Auszug (E) = Copiar. HI. f. 102'.
Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 14.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung. -0
(Ego Adalbirc tradidi sancto Bonifacio proprietatem meam in
prenominatis * Logene ^ partibus iuxta Amana fluvium quicquid mihi
ex hereditate parentum meorum obvenit in agris, pratis, silvis,
domibus ac familiis.)
116^. a) aus Hazhusen nachträglich corr. E. b) Accent nachgetragen E.30
c) vorher ivohl c raditrt E. d) d aus t corr. E. e) erstes e aus i corr. E.
f) lies Suvj^ia? E, Suvagi (a, über g) e. g) et — eorum avi oberen Rande
nachgetragen E.
117*. a) nat z. T. auf Rasur. b) Accent nachgetragen.
1) Burg- bztv. Nieder-G. Ober'hesseti Kr. Alsfeld (so Wenck l. c.) oder 35
Kurhessen Kr. Erankenberg. 2) tcohl Wetter Kurhessen Kr. Marburg;
kaum Wetterburg Waldeck Tiviste-Kr. 3) Hof N. bei Kirchhain
Kurhessen (so Wenck l. c.) eher als N. Waldeck Eder-Kr 4^ Ober-
eher als Nieder-0. Obei^hessen Kr. Alsfeld. 5) Kurhessen Kr. Marburg.
6) vielleicht wüst Beuern ("Buren Hessisches UU.-Buch A 1290 zum J. 1281), 40
nordwestlich von Kirchhain Kurhessen; kaum Bohne Waldeck Eder-Kr.
7) vielleicht der Hof Sorge bei Burggemünd (Wenck l. c. und Bethge).
8) unbekannt. 9) icohl wüst Rudigenbach bei Kirchhain Kurhessen.
10) vgl. oben S. 179 N. 4.
Nr. 118—119: um 750-779. 185
118 \
Dithart überträgt Güter zu Ehsdorf^.
[um 1^0-119.]
Cod. Eberhardi I f. 153' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102' (e).
5 Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 16.
Zur Datierung vgl. U. 105 Vorbemerkung.
(Dithart tradidit sancto Bouifacio bona sua in loco nuncupato
Ebilezdorf^ in pago nuncupato Logenecgewe quicquid ibidem pro-
prietatis habuit in agris, pratis ac silvis ^ et^ familiis et prole sua.)
10 119*.
Altrat ([Haldrat]) schenkt Güter zu Rossdorf^^, [Rauisch-J
Holzhausen^ , Brettenbruunen-^^ Hocheim^ und Sibenbrunnen^ an der
Antraf a ^.
[um 750—779.J
/5 Cod. Eberhai^di I f. 154 Cartular-Auszug (E) = Copiar. III. f. 102'.
Schannat Jrad. 305 cop. 6 nr. 7 = H. B. Wenck Landesgeschichte
II 434 Anm. t; — Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 11.
Die U. ivird erwähnt im Diplom König Karls des Grossen
Dronke nr. 73 = MG. Diplomata Karol. I nr. 140 vom December
■20 781 (Villa nostra r.oncupante Rostorp, quem Haldradus ad ipso
sancto loco per strumenta cartarum condonavitj. Das ist bisher
nicht bemerkt loorden. Denn man verstand unter dem dort ohne
Gauangabe genannten Rostorp nicht das kurhessische sondern das
thüringische Rossdorf (Kr. Meiningen) oder gar Rasdorf (Kr. Hün-
25feld) und hielt die ursprüngliche Namensform Hardradus für die
HS*, a) Ebil. — nuncupato fehlt e. b) teiUveise corr. E. c) et
— sua am oberen Rande nachgetragen E.
1) Kurhessen Kr. Marburg. 2) ebenda Kr. Kirchhain. 3) uüst
südlich von Holzhausen (N. 1); vgl. Landau Wüste Ortschaften im Kur-
30 fürstenthum Hessen 279. 4) kaum Höingen (Oberhessen Kr. Alsfeld),
das immerhin an einem Zufluss des Rülfhaches (N. 6) liegt; wahrschein-
lich an diesem selbst zu .suchen., vielleicht eticas sudlich von Brettenbrunnen
(N. 3), iC'O nach mündlicher Mitteilung sich Reste uralter Besiedelung
finden sollen. 5) wohl an oder nahe dem Rülfhach (N.6); die Quelle
35 eines dieseyn zufliessenden Baches bei den Fischteichen südöstlich von
Holzhausen bezeichnet mir ein Ortskundiger als Sieborn. 6) nicht
die Antreff (bei Zella Kurhessen Kr. Ziegenliain in die Schicalm mün-
dend) sondern icohl der Bülfbach, an dem von den oben Z. 23 f. ge-
nannten Orten mindestens Rossdorf, Holzhausen und Brettenbrunnen
40 (vgl. S. 185 NN. 2—5) liegen und nach dem tcüst Antreff .südsüdwestlich
von Amöneburg Kr. Kirchhain (Wyss: Hessisches UU.-Buch A I 161, 163,
184, 247, vgl. 494) genajint ist, wie auch der alte Name des bei Grossen-
Buseck Oberhessen Kr. Giessen in die Wieseck mündenden Krebsbaches
offenbar in der .südwestlich von Geilshausen (ebenda) liegenden Wüstwig
45 Andreff (vgl. Wagner Wüstungen Oberhessen 76 f., 461) erhalten ist; ein
Bächlein Andreff fliesst von Erfurtshausen Kr. Kirchhain her der Ohm zu.
186 -^>. ^20: um 750—779.
Hchtigey das daraus corrigierte Haldradus für eine spätere Ver-
derhung, während es eine völlig gleichzeitige Verbesserung der
Kanzlei ist, dem Altrat unserer U. 119 also entspricht. Die
letztere dürfte jedenfalls einige JJ. alter sein als das Diplom. Der
zwischen beiden liegende Process wird an sich einen ziemlichen Spiel- ö
räum erfordert haben. Darauf lässt auch die Ausdrucksweise des
Diploms schliessen: nicht y^sofort^ oder „kilrzlich'^ tvird nach ihm
Haldrats Schenkung von den Königsboten für den Fiscus eingezogen,
sondern ^nachher'"'' (et postea missi nostri ad opus nostrum con-
quisierunty'/ demnach muss wohl ein gewisser Zeitraum von der lo
Schenkung bis zur Confiscation oder von dieser bis zu Karls U.
verstrichen sein. Deren Ausstellung erfolgte übrigens unmittelbar
nach der Eückkehr des Königs von einer fast einjährigen italischen
Reise (vgl. Mühlbacher MegJ nr. 231 a—243 a), ivelche die Erledigung
der Sache also auch beträchtlich verzögert haben kann. Nach alle- 15
dem wird man Altrats Schenkung nicht nach 779 setzen dürfen.
Sie gehört also noch der Zeit des Abtes Sturmi an, was ihrer Stellung
in Eberhards Auszug aus dem hessisch-lahngauischen Cartular des
Klosters (vgl. U. 105 Vorbemerkung) entspricht. Möglicher Weise
ist ihr Aussteller auch mit einem Aldrat identisch, der im J. 770 20
Güter im unteren Lahngau an Lorsch schenkt (Cod. Laureshamen-
sis III nr. 3066).
(Tradidit Altrat sancto Bonifacio bona sua in bis locis: Rostorf,
Holhiis^, Brettenbrunnen ^, Hocbeira, Sibenbrvnnen super ripam
fluminis, quod dicitur Antrafa, sitis in pago Loganaba^ quicquid^i
in bis villis proprietatis babuit in agris, pratis, pascuis, silvis,
domibus ac familiis.)
120*.
Die verwitwete Gräfin Adaltrud überträgt Güter zu Selters ^,
Bucben^, [Freienfels] ^ und Heistenbach*. 30
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi I f 154 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 102' (e).
Schannat Trad. 305 cap. 6 nr. 8; — Dronke Trad. 34 cap. 6 nr. 18.
Zur Datierung vgl. U. 105 Voi'bemerkung.
IIS)^-. a) Holshus e (\ wieder getilgt), E. b) vgl. Prettenbrunnen 35
Vitae sancti Bonifatü 97 ; Breiteubrunuen Dronke.
1) Nassau Oberlahn-Kr. wohl eher als Ober- oder Niedei'-S. ebenda
Kr. Limburg (so auch Schaus). 2) unbekannt im Lahngau; ob
Wachen- oder Mittel-Buchen Kurhessen Kr. Hanau oder Buches Oberhessen
Kr. Büdingen oder Buch Nassau Kr. St. Goarshausen ? 3) Nassau 40
Oberlahn-Kr.; vgl. Vogel Beschreibung des Herzogtums Nassau 805.
4) ebenda Unterlahn- Kr. (Eberhard verivechselt anlaufende Consonanteii
zuweilen, vgl. oben S. 174 N. 7 ; ausserdem sind seine Formen für H und
N sehr ähnlich, sodass der Schreiber von e Heistembach copierte, vgl. N. b;
Neesbach ebenda (Vogel Be.'ichreibung des Herzogtums Na.'<sau 789), da>< 45
im J. 1129 Nezebach heisst^ ist weht unmöglich.
Nr. 121—122: um 750-779. 187
(Adaltrud coraitissa vidua tradidit sancto Bonifacio predia sua
in his locis: Seltrese, Buchen*, Mainlinteu et Neistiubach ^, quicquid
proprietatis ibi habuit in areis, pratis, pascuis, silvis, domibus,
mancipiis.)
^121*.
Arahgoz überträgt Besitz zu Mardorf^, Eossdorf ^ (und?) im
(ühriqen?) Lalinqau. ^ «k^ ««^7
^ ^ ^ [um 760—779.]
Cod. EberharcU I f. 154 Cartular- Auszug (E) = Copiar. III f. 102' (e).
io Dronke Trad. 34 aap. 6 nr. 19.
Über Datierung und Aussteller vgl. U. 105 Vorbemerkung. Das
Stück gehört zu den in Dronke nr. 73 (vgl. U. 119 Vorbemerkung)
erwähnten Rossdorfer Traditionen.
(Arabgoz^ tradidit sancto Bonifacio proprietates snas in bis
15 locis : Maracbdorf , Eosdorf et in ipsa marcba Logene ^ et quicquid
ibidem habuit prediorum in areis, pratis, pascuis, silvis, familiis et
prolibus.)
122*.
Nordunc und seine Gattin übereignen Güter zu Tric[u]sten^
20 und Bellstedt^. r ^. i
[um 750 — 779.]
Cod. Eherhardi II f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 172.
JSchannat Trad. 288 cap. 2 nr. 1 ; — Schoettgen et Kreysig I 36 C
Citat; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 1. — Re g. : Dobenecker 1 68 nr. 294 .
25 vor N. 2.
Die Uü. 122 — 137 sind in Eberhards Auszug aus dem thüringi-
schen Cartular des 9. Jh.s überliefert und zwar an seiner Spitze
(Dronke cap. 38 nr. 1 — 16). Sie gehören, da der auf sie folgende
Auszug (l. c. nr. 17) mit der U. 57 vom J. 772 identisch ist (vgl.
30 dort Note 11), wie diese der im Cartidar zusammengefassten UU.-
Grtippe aus der Zeit Abt Sturmis an. Für die nicht ganz auszu-
schliessende Möglichkeit, dass die allerersten unter ihnen auf Nach-
trägen späterer Zeit beruhen könnten, lässt sich nichts anführen. Bei
den UU. 124 f., 128 f. ergeben sich noch besondere Anhaltspunkte,
35 welche zu der gegebenen Einreihung stimme^i. Wie tueit die Sturmi-
Gruppe über nr, 17 (U. 57) hinausreicht, ist nicht genait zu er-
120*. a) Acceiit nachgetragen E. b) Heistembach e.
121*. a) oder Arccbgoz, aus Areohpfoz oder Arecligoz corr.; Arechgoz e.
b) g aus n corr. ?
^ i) Kurhessen Kr. Kirchhain. 2) Wüstung in Schwarzburg
LA. Sondershausen; vgl. oben S. 94 N. 7. 3) ebenda.
188 ^r. 123-124: um 760-779.
mittein. Die unterste Grenze bezeichnen ivohl die beiden nr. 29 und 30,
Schenkungen eines in nr. 156 nochmals wiederkehrenden Guntharius
episcopus, die wahrscheinlich der Zeit Abt Baugulfs angehören.
(Nordunc et uxor sua tradiderunt sancto ßonifacio bona sua
in villa Tricasten^ et in Bilstat.) 5
123*.
Ditwic und Salaman übereignen Güter zu Lengefeld^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi 11 f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f.l72(e).
Schannat Trad 288 cap. 2 nr. 2; — Schoettgen et Kreysig I 36 C 10
Citat; — Dronke Trad. 69 aap. 38 nr. 2.
Über die Einreihung vgl. ü. 122 Vorbemerkung.
(Ditwic et Salaman tradiderunt bona sua in villa Lengesuelt^.)
124*.
Ädelhere und seine Gattin übertragen Güter <2w Biscofestat^^s
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 172.
Schannat Trad. 288 cap. 2 nr. 3 ; — Schoettgen et Kreysig I 36 C
Citat; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 3. — Heg.: Dobenecker I 68
nr. 294 vor N. 2. 20
122*. a) aus Tricusten verlesen; vgl. U. 57 a N. gg.
123*. a) Lengesfelt e.
I) Prov. Sachsen Kr. Mühlhausen (hier ertauscht Fulda Besitz auch
durch Dronke nr. 645 = Dobenecker nr. 284) eher als ebenda Kr. Naum-
burg oder Kr. Sangerhausen oder Sachsen Weimar VB. Weimar (so Doben- 25
ecker 403) oder Wüstung bei Marlishaiisen Schioarzburg LA. Arnstadt.
An Stadt- Lengsfeld Sachsen-Weimar VB. Derjiibach oder gar an das
ausserthüring Ische Kalten- Lengsfeld Sach.'icn- Meiningen Kr. Meiningen
braucht um der übei-lieferten Namens form ictllen nicht gedacht zu iv^rden;
denii Eberhard giebt auch das Lengileld (Lengfeld Sachsen-Meiningenno
Kr. Hildburghausen) der U. Dronke nr. 469 mit Len<j esfelt tvieder (Dronke
Trad cap. 39 nr. 153). 2) laiit der U. M. G. Diplomata regum . .
Germ. I nr. 223 im thüringischen Altgau (nördlich von Gotha- Erfurt) ; die
von Werneburg (vgl. Dobenecker I nr. 410) versuchte Gleichung Alt- (hiess
früher auch Bischofs-) Gottern Prov. Sachsen Kr. Langensalza befriedigt S5
flicht, da dieser Ort bereits im J. 997 als Aldengnihcreii erscheint (Doben-
ecker nr. 582) ; im Hersfelder Zehntverzeichnis aus dem 9. Jh. (E. Schröder:
Mitteilungen des österreichischen In.stitufs XVlIIlff.) uird Biscofestat
eigentümlicher Weise inmitten einer Gruppe von Ortschaften genannt, die,
soweit erkennbar, alle östlich von Weimar um Jena, Apolda, Eckart sberga, 40
bei Nebra und Freiburg an der Unstrut und nördlich davon, d. h. recht
weit ab vom Altgau liegen (Dobenecker I 65 nr. 287 zu N. 105. vgl. II
442 nr.l).
Nr. f25~J26: 2im 750-779. 189
Über die Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung. Was den
Aussteller betrifft, so Hesse sich von ferne daran denken, dass er
identisch wäre mit jenem Knecht Athelhere, den Bonifatius in einem
lüährend der JJ. 732—754 geschriebenen Briefe an einen Priester
5 Denehard loie einen Freien behandelt wissen will (M. G. Ejnstolae
III 387 nr. 99) ; auch der Name Biscofestat deutet vielleicht auf
eine Beziehurig zu dem grossen Bischof hin.
(Adelhere et uxor eins tradideiiuit bona sua in villa Bi-
scofestat.)
10 123''.
Graf Grumpraht ([Gumprahtjf) überträgt Besitz in den
drei Dörfern Remda^. , '^^ „„^ ,
' [um 750—779.]
Cod. Eberhard! II f. 83^ Cartular- Auszug '(E) — Copiar. III f. 172 (e).
15 Schannat Trad. 288 cap. 2 nr. 4; — Schoettgen et Kreysig I 36 C
Citat; — Dronke lYad. 69 cap. 38 nr. 4. — Reg.: Dobenecker 1 68
nr. 294 vor N. 2.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung. Der Aussteller
dürfte identisch sein mit dem Grafen Gundpert, an den unter ande-
20 ren ostfränkischen Grossen Papst Zarharias im J. 748 schrieb (M. G.
Epistolae III 364 nr. 83), und mit dem Grafen Gunbert^ der unter
den Zeugen einer U. König Pippins vom J. 762 (M. G. Diplomata
Karolin. I nr. 16) erscheint; Graf Gumbraht, der Mitaussteller einer
Hersfelder U. vom J. 802 (Dobenecker I nr. 73), ist vielleicht sein
ü6 Sohn oder Enkel.
(Griimpratb^ comes tradidit quiequid habiiit in tribus villulis
Remnidi.)
126*.
[Frau] Rihgart überträgt 68 Unfreie [in Thüringen] .
80 [um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular-Auszug (E) = Copiar. III. f. 172.
jSchannat Trad. 288 cap. 2 nr. 5; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 5.
— Reg.: Dobenecker I 68 7ir. 294 vor N. 2.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerku7ig.
85 (Ribgart tradidit maucipia LVIII.)
125*. a) Gumpralit e.
1) es sind deren jetzt vier: Stadt-, Alt-, Kirch- und Sund-M.
Sachsen-Weimar VB, Weimar.
190 iir. 127—129: um 760—779.
127*.
Hadebraht überträgt Güter zu Pferdingsleben'^, Tröchtel-
horn^y Colrestat^ und Seehach^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. IIL f. 172 (e). 5
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 6; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 6.
— Reg.: Dohenecker I 68 nr. 294 zu N. 2 f.
Zur Einreihung vgl. ü. 122 Vorbemerkung.
(Hadebraht tradidit bona sua, que habuit in quatuor villis
Perhtilesleba^, Truhtilibrunno et Colrestat^ et Sebah.) 10
128 \
Wdltho und Dithelm übertragen Güter zu Sondra'^ und
^^^9^^^'- [^^ 750-779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III. f. 172. ir>
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 7; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 7.
— Reg.: Dobenecker I 16 nr 49; — Wenzel UU.-Buch der Stadt und
des Kreises Langensalza I 2 nr. 4.
Zur Einreihung ixjl. U. 122 Vorbemerkung. Die vier oder
fünf Vargida betreffenden Uü. 128, 129, Dronke cap. 38 nr. 65 (= f 20
127), 137 erwähnt Eberhard, in seiner verfälschten Wiedergabe einer
echten Schenkungs-U. des Erzbischofs Lull, die ich ins J. 785 setze
(Dronke nr. 75: dedique consilium qiiibusdam fidelibus nostris
quatuor videlicet nobilissimis viris Waltoni, Reginoldo, Warmundo,
Burchardo, qui predia in confinio eiusdem ville Fargalaha in pro- 20
prietate habebant, ut partes suas sancto Bonifacio traderent . .,
qui et ita feceruntj. Dies J. wird dadurch zum wahrscheinlichen
Terminus ante quem, für sie alle.
(Waltho et Dithelm tradiderunt bona sua, que habuerunt in
duabus villis Sundera et Fargalaha.) so
129*.
Reginold überträgt Erbgut in dem „früher Hocheim ge-
nannten'^ Varqiäa^. . .^ „„^,
^ [um 750-779.]
127*. a) Perhtilesleiba e. b) Golrestat e. 35
1) Sach.'ien- Gotha LA. Gotha. 2) Prov. Sachsen Kr. Erfurt.
8) Wüstung Koller stedt bei Ohrdruf Saclisen- Gotha. 4) Prov.
Sachsen Kr. Langensalza eher als Sach.sen- Weimar VB. Ei.senach (so
Dobenecker 1 427) oder Wüstung tcestlich von AlLstedt ebenda VB. Apolda
(so Dobenecker II 441 Nachtrag nr. 1). 5) bei Thal Sachsen-Gotha 40
LA. Gotha. o) Gross- oder Klein- V. Prov. Sachsen Kr. Langensalza.
Nr. 130-132: um 750—779. 191
Cod. Eherhardi II f. 83' Cartular-Auszug (E) = Copiar. III. f. 172,
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 8; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 8.
— lieg.: Dobenecker I 16 nr. 50; — Wenzel UU.-Buch der Stadt und
des Kreises Langensalza I 2 nr. 5.
6 Zur Einreihung vgl. Uü. 122, 128 Vorbemerkungen.
(Item in villa Fargaha", que prius Hochetm vocabatur, tradidit
Reginoldus bona sua, que ibi in bereditate babuit.)
130\
Grimhert überträgt Güter zu Cah-estete^
10 [um 750-779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular-Auszug (E) = Copiar. III. f. 172.
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 9 ; — Schoettgen et Kreysig I 36 C
Citat; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 9. — Heg.: Dobenecker I 68
nr. 294 nach N. 3.
15 Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung.
(Grimbertus tradidit bona sua in villa Calrestete^.)
13lK
Druogo und seilte Gattin Gersicint übertragen Güter zu
Gnmerstat ^. ^ ,
20 [um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular-Auszug (E) = Copiar. IIL f. 172 (e).
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 10; — Dronke Trad. 69 cap. 38
nr. 10. — Reg.: Dobenecker I 68 7ir. 294 zu N. 4.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung.
25 (Drogo et uxor eins Gerswint^ tradiderunt bona sua in villa
Gümerstat.)
132*.
Nanthart überträgt Güter zu Heringen^.
[um 750—779.]
30 Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular-Auszug (E) — Copiar. III. f. 172'.
129*. a) E.
ISO*, a) entstellt aus Calrestete, vgl. U. 127 (E. Schröder).
131*. a) Gersuint e.
1) Wüstung bei Ohrdruf Sachsen- Gotha. 2) Wüstung Gom-
S5merstedt bei Bösleben Sachsen-Weimar VB. Weimar. 3) Gross-H.
Sachsen -Weimar VB. Apolda oder Klein-H. Prov. Sachsen Kr. Nau7Ji-
burg eher als H. ebenda Kr. Sangerhausen.
ß
192 Nr. 133—184 : um 750 - 179.
Sdiannat Trad. 289 cap. 2 nr. 11; — Schoettgen et Kreysig I 36 C
Citat; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 11. — Reg.: Dobenecker I 68
nr. 294 nach N. 4.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung.
(Nanthart tradidit bona sua in villa, que dicitur Heringen.)
133*.
Ymmo überträgt Güter zu Döllstädt^ und Grafen- oder
Burq-Tonna^.
^ [um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular- Auszug (E) = Copiar. III f. 172' (e). lo
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 12; — Dronke Trad 69 cap 38
nr. 12. — Reg.: Dobenecker I 68 nr. 294 zu N. 5; — Wenzel UU-Buch
der Stadt und des Kreises Langensalza 14 nr. 25.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorbemerkung.
(Ymmo tradidit bona sna in duabus villis TuIIenestat et^s
Tunnahe ^.)
134:*.
Ditmav üherträgt Güter zu Wenlcheiin^ und Halslieim^,
[um 750—779. [
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular- Au.szug (E) = Copiar. III. f. 172'. 20
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 13; — Dronke Trad. 69 cap. 38 nr. 13.
Zur Einreihung vgl. ü. 122 Vorbemerkung. Wie schon Doben-
ecker 171 nr. 294 N. 5 vermutet hat, liegen die beiden hier ge-
nannten Orte ausserhalb Thüringens. Da die U. aber trotzdem im
thüringischen Ca7'tular stand, m/uss Eberhards Auszug wie in anderen 25
Fällen (vgl, die ü. 57 mit ihrer N. II und S. 158 Z. 15 [f.) unvoll-
ständig sein; er giebt von Ditmars Tradition, die sich über mehrere
Gaue erstreckte, o[fenbar nur den Anfang wieder.
(Ditmar tradidit bona sua, que habuit in Wang-ebeim et Ha-
boltesbeim.) ^o
ISS^. a) Thunnahe e.
1) Sachsen-Gotha LA. Gotha. 2) Gros.H- oder Klein-W. Unter-
franken BA. Kissingen icohl eher als Wangenheim Sachsen-Gotha LA.
Gotha., zumal jener Ort auch in Dronke nr. 87 zusammen mit Halsheim
genannt i.st und von Eberhard auch in Dronke cap. 39 nr. 42, 186 ujid 30
cap. 42 nr. 305 als Wang'cheiiu wiedergegeben ivird. 3) Unter-
franken BA. Karlstadt.
Nr. 135-iai: um 7r,0-779. |9;-5
Heimholt ilherträqt Guter zu Marlishausen ^ und Dann-
heiniK
[um 750—779.]
n Cod. Eherliardi II f. 83' Cartidar- Auszug (K) = Copiar. III.
f. 172'.
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 14; — Dronke Trad. 69 cap. 38
nr. 14. — lieg.: Dobenecker I 68 nr. 294 nach N. 5.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vorljcmerkimg.
10 (Heimholt tradidit bona sua in Marholtesbeim et Tanabeim.)
136 \
Balderich üherträgt Güter zu DöUstädt^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular -Auszug (E) = Copiar III.
15 f. 172'.
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 15; — Dronke Trad. 69 cap. 38
nr. 15. — Reg.: Dobenecker 1 68 nr. 294 nacJi N.5; — Wenzel UU.-Buch
der Stadt und des Kreises Langensalza I 14 nr. 25.
Zur Einreihung vgl. U. 122 Vo7'bemerkung.
20 (Baldciicb tradidit bona sua, qne babuit in Tullenstat.)
137*.
Heriwart üherträgt Güter zu ÄcheJstädt^ und Etzleben^.
[um 750—779.]
Cod. Eberhardi II f. 83' Cartular -Auszug (E) = Copiar. III.
25 f. 172'.
Schannat Trad. 289 cap. 2 nr. 16; — Dronke Trad. 69 caj). 38
nr. 16. — Dobenecker I 68 nr. 294 nach N. 5.
Zur Einreiliung vgl. U. 122 Vorbemerkung.
(Heriwart tradidit bona sua in duabus villis, Abbilinstat et
30 Etenesleba.)
1) Schwarzburg LA. Arnstadt. 2) Sachsen-Gotha LA. Gotha.
3) Sachsen-Meiningen Kr. Saalfeld, bei Kranichfeld. 4) Prov.
Sachsen Kr. Eckartsberga (älteste Fornfien, bei Förstemann IP 797, zwar
Edislevo 2tnd ähnlich, doch in Dobenecker II nr. 757 und 950 vom J. 1186
35 und 1194 Eddencsleibe und Ettenesleuej, nicht Wüstung Esselleben bei
Mehrstedt Schwarzburg Kr. Frankenhausen (so Förstemann IP 834 nach
Werneburg).
Fuldaer Urkund(;nbuch I. 13
194 Nr. 188: um 750-779?.
138 \
Der schtüäbische Graf Euthardus überträgt Besitz zu Eschenz^.
[um 750—779?]
Cod. Eberhardi II f. 100' Cartular-Auszug (E) =^ Copiar. III f. 183 (e).
Schannat Trad. 308 cap. 7 nr. 21; — Schoettgen et Kreysiy I 43 D 5
Citat; — Dronke Trad. 93 cap. 40 n7\ 22 ; — Bossert: Württemhergische
Geschichtsquellen II 249 nr. 54.
Die ersten 21 Stücke in Eberhards Auszug aus dem bayrisch-
alenfiannischen Cartular des Klosters (Dronke cap. 40) beruhen auf
einer jüngeren^ am Anfang des verlorenen Bandes nachgetragenen lo
ÜU.-Gi'uppe, loas schon daraus hervorgeht, dctss die in ihr erioähnten
Orte durchiveg ausserhalb von Bayern und Schicaben liegen (in den
namenlosen nr. 10 und 14 erklärt sich Alaniannia mit Eberhards
Unachtsamkeit). Der alte Grundstock des Cartulars begann also erst
bei nr. 22. Dies erste Stück, dessen Ortsname jedenfalls nach Ala- 15
mannien gehört (vgl. Note 1), darf mit ziemlicher Bestimmtheit noch
in die Zeit des Abtes Stürmet gesetzt iverden. Denn sein Aussteller
ist identisch (vgl- schon Bossert l. c. N. 2) mit jenem mächtigen
Grafen Rudhart, der unter Pippin seit dem J. 748 häufig genannt
loird (vgl. M. G. Dijjlomata Karol, I nr. 1, 6', 17, dazu 166, ferner 20
Ölsner Jahrbücher . . unter König Pippin 126, 32 9 ff., 357 mit N. 2,
364, 377, Hauck Kirchengeschichte I^ 350 N. 1), zuletzt im J. 769
als Graf des Argengaus erscheint und dort spätestens im J. 784,
ivahr scheinlich aber schon einige JJ. früher, von Ruadpert abgelöst
wurde (Wartmann ÜU.-Buch des Klosters St. Gallen I nr. 52, 101, 25
dazu Baumann Gaugrafschaften im Wirtemb ergischen Schwaben 43),
wie ihn denn eine U. vom J. 790 als verstorben erwähnt (M. G.
Diplomata Karol. I nr. 166). Ist der von ihm an Fulda geschenkte
Besitz in Eschenz zu suchen (vgl. N. 1), so lag er im Thurgau, in
der seinem eigenen Argengau benachbarten Grafschaft seines Bruders 30
War in, der im J. 774 starb (vgl Ölsner l. c. 329). — Von den in Eber-
hards Cartular-Auszug folgenden Stücken werden noch einige in die
Zeit Sturmis gehören. Doch lässt sich eine scharfe untere Grenze
nicht ziehen. Bemerkt sei, dass der Name des Ausstellers der nr. 33
in zwei Lorscher UU. vom J.771 (Cod. Latcreshamensis I nr. 169,35
II nr. 3778) loiederkehrt.
1) bei Steckborn Schiveiz Kanton Thurgau. Vgl. Bossert l. c, der
Verlesung aus Eschautcsc vermutet; in der Tat kann das Majuskel -N
(N. b) für H versch7nebe7i sein (vgl. oben S. 186 N. 5). Noch näher steht
das überlieferte lOsnautso dem Exsientia einer St. Galler U. vom J. 799 40
(Wartmann l. c. I nr. 155), der ivohl vor germanischen Form des Orts-
namens, die, wie es scheint (vgl. auch Förstemann 11'^ 211), erst später
zu Aschinza germanisiert worden ist. Dadurch ivird B.s Vermutung fast
zur Gewissheit erhoben. Dass sie auch zu der Fersönlichkeit des Aus-
.Htellers (vgl. die Vorbemerkung) trefflich passt, hat gleichfalls schon B. 45
bemerkt. Seine ziveite Deutung auf Ober- Schneidheim Württemberg OA.
Ellwangen kann nicht mehr bestehen.
Nr. 189: 754 nach Juli 5—779 (754 Juli?). 195
(Rntliardiis comes de " Alanianuia tradidit sancto Bonilacio
villain, qiie dicitur Esnaiitse ^, cum omni iitilitatc, cum familia utrius-
que scxus.)
139\
5 Walpraht übertrügt zu Kalbach ^ eme Hufe und einen Acker
mit der darauf sprudelnden Quelle-.
[754 nach Juli 5^—77.9 (7 54 Juli?).]
Cod. Eberhardi II f. 108 Cartidar- Auszug (Ej = Copiar. III f. 188.
Schannat Trad. 294 cai). 3 7ir. l = v. Eckhart Commentarii I 543,
10 = Böhmer -Will Regesta arcliiepiscoporum Moguntinensium I 33 Note;
— Dronice Trad. 102 cap. 42 nr. 1 = Levi.wn Vitae sancti Bonifatii 103
N. 2, = Rady Geschichte der katholischen Kirche in Hessen 105 N. 5. —
Reg.: Scriha II 256 Anm. nr. G 1,
In Eberhards Auszug aus dem verlorenen karolingischen Car-
lo tidar, das nacheinander die Schenkungen des Niddagaus, der Weiter au
und des Maingaus enthielt (Dronke cap. 42), hat die den Anfang
machende Sturmi-Gruppe der Niddagau- Schenkungen nicht iceit ge-
reicht: nr. 6 gehört bereits der Zeit Baitgolfs an, da in ihr der
Erzbischof Richolf von Mainz (787 — 813) erwähnt ist. Und ilber-
20 haupt nur das vorliegende Stück lässt sich mit ziemlicher Sicherheit
der Zeit des Abtes Sturmi zuioeisen. Denn gewiss nicht zufällig
enthält gerade es, das vor allen anderen den Anspruch auf höchstes
Alter hat, die zioeifellos der U. selbst entnommene Beziehung auf
den Aufenthalt, ivelchen die Leiche des Bonifatius bei ihrer Über-
25filhrung nach Fidda im Jidi 754 (vgl. Eigils Vita Sturmi cap. 15,
M. G. Scriptores II 373 nnd Vita quarta Bonifatii cap. 3 bei Levison
l. c. 102 f., dazu Tangl: Zeitschrift des Vereins für hessische Ge-.
schichte XXXVII 243 und namentlich Wolff: Alt-Frankfurt V 52ff.)
in Kalbach genommen habe. Ja, die U. stammt vielleicht gar un-
30 mittelbar aus den Tagen nach dem Tode des Bonifatius; haben
sich doch aus ihnen auch noch die ÜU. 22 — 27 erhalten. Der Ver-
dacht späterer Nachtragimg besteht jedenfcdls hier nicht. Dagegen
mag man obendrein das de Nitaehe (= aus dem Niddagau) des
Auszuges anführen; es wird tvie in anderen Fällen durch die Über-
35 Schrift veranlasst sein, loie sie sich nur bei den ursprünglichen Ein-
trägen des Cartulars erwarten lässt (vgl. als Beispiele die Noten I
und II bzw. III der UU. 24, 27, .W, 33, 44, 48, 58, 61, 66, 71 f,
87—89). — Wörtlich citiert ist E, wohl auf Grund einer Mitteilung
aus Fulda, in den UU. eines Processes vom J. 1310 um das Prä-
40 138*. a) de Alamannia über der Zeile nachgetragen E. b) erstes n in
Majuskel; über dem t ein halblinks nach oben offenes Häkchen (icohl als Abkürzung,
vielleicht für en, aufzufassen) E ; Esvantse mit nach links offenem Häkchen e.
1) Nassau Obertaunuskreis. 2) der Bonifatius -Brunnen
bei Kalbbach, zwischen Nieder- Ursel und Bonames ebenda (vgl. Wol/f
45l c. 58 f.). 3) vgl. unten S. 196 N 1
13*
196 ' Nr. 140: 768-779.
sentationsrecht an der sogenannten Crutzenkirclie hei Kalbach (vgl.
über sie Wolff l. c. 66 ff.) fundata in agro, in quo fons ebullit,
qui vocatur sancti Bonifacien borne (nach Abschrift von Schaus
aus dem Copialbuch B XIII 2 f. 7 des Staatsarchivs zu Wiesbaden ;
vgl. Joannis Res Moguntiacae I 1008, J. E. Ch. Schmidt Geschichte 5
Hessens I 167, Sauer Nassauisches UU.-Buch I c 71 nr. 1440);
ein Nachklang auch in einer U. vom J. 1334: zu Grützen in die
kirchen, da sant Bonifacius inne rastet (H. B. Wenck Landes-
geschichte II b 336).
(Walprabt^ de Nitsebe^ tradidit deo et sancto Bonifacio bubam /0
unam in villa Caltebach nuncupata^ et ilhim agrum, in quo fons
ebullit, pro perpetuo boc signo^, eo^ quod corpus siipra dicti martiris
per noctem ibi^ stetit eo tempore^, quando peracto martirio Fu[lJ-
dam^ cum triumpbo perductum est.)
140 f.
König Karl [der Grosse] schenkt seinen Ort [SoodenJ^ an
der Werra mit Salinen, Markt und Zoll daselbst und regelt die
Abgaben der zugehörigen Höfe und Unfreien.
([768-779.]}
Cod. Eberhardi II f 67' (E)^ = Copiar. HI f 162 (e). 20
Schöttgen et Kreysig I 5 nr. 13; — Dronke Cod. 43 nr. 69; —
M. G. Diplomata Karolin. I 433 nr. 290. — Reg.: Sickel Acta II 37 und
251 nr. 74; — Herquet Specimina 3 nr. 11; — Gegenbaur Kloster Fulda
139*. B) h nachgetragen über at und nochmals rechts über t radiert. b) ac
zusa7nmengezogen. c) pat.i übergeschrieben. <1) no nachgetragen. e) über- 25
geschrieben. f) Fudam E.
14:0 f. I) Überschrift in E: Traditio Caroli de Westera mit Randvermsrk aus
dem 14. Jh.: Sigillata fuit; im Register f. 4: Tradicio Caroli de loco Westere
(darunter Rasur).
1) die Überführung ist frühestens am Tage nach der Ankunft des so
Leichnams in Mainz {vgl. Willibalds Vita Bonifatii cap. S ed. Levi.so7i
53), d. h. am 5. Juli begonnen icorden und war wohl spätestens am
23. Juli vollendet, da die U. 24 die Beisetzung in Fidda voraussetzt ;
in Kalbach wird man zum zweiten Male übernachtet haben (vgl. Wolff
l. c. 58 f.). 2) Kurhessen Kr. Witzenhausen, wie schon Landau (Zeit- 30
Schrift des Vereins für hessische Geschichte . . VIII 377 ff . und IX 136ff.)
nachgewiesen hat; die wüste Westerburg bei Soodeii, welche Werneburg
Ortschaften und Wüstungen Thüringens 23 mit Westera identifizieren
will, hat ihren Na7nen vielmehr, ivie wohl auch die sogenannte Wester-
mark, erst in Anlehnung an jenen Ortsnaynen erhalten (vgl. ausser 40
Dobenecker^ der l. c. Dronkes Emendation Vescera = Vessra Prov.
Sachsen Kr. Schleusingen ausdrücklich ver^virft, zuletzt Henkel Die
Saline Sooden a. d. Werra, Dissertation Marburg 1908 = Zeitschrift
l. c. XLl 3).
Nr. UO: 768—779. 197
/ 46 nr. 5; — Milhlbacher 84 nr. 219 =^ 95 nr. 225; — Dobenecker I 15
nr. 44; — Roller 44 nr. 214.
Die U. ist im Codex Eberhardi von fast durchweg echte
Vorlageri benutzenden Stücken nmgeben (vgl. Roller l. c. b 42 ff.).
5 Doch macht die Fassung einen sehr ungünstigen Eindruck. Die
Arenga und der Beginn der Dispositlo ("Nicliil -— requicscitj
beruhen auf der Original- U. 34 (VL. II). Zwar stimmt es wenig
zu den sonst zu beobachtenden Gepflogenheiten Eberhards^ dass er
hier für eine Fälschung auf König Karls Namen ein Dijüom
10 Fijypins herangezogen haben soll, luährend er doch der von ihm
vorher und nachher benutzten U. Karls auch die Arenga usw.
hätte entnehmen können. Aber einer echten U. Karls steht die Ent-
lehnung eines solchen Formelbruchstückes aus einer Vor.-U. noch
weniger an (vgl. allenfalls die Benutzimg einer Formel Markulfs für
15 Arenga und Schluss in U. 67). Ist hier die Täterschaft Eberhards
lu ahr scheinlicher y so tcerden auch die übrigen echten Formelbruchstücke
der ü, seine Lesefrüchte sein. Als Muster kommen da in Betracht
die drei auf den vorhergehenden Blättern von ihm copierten UU. 75,
77 und, am tvahrscheinlichsten, 90 (VL. I).
20 Diesem ungünstigen Befund stehen andererseits einige positive
Momente entgegen. Was den Inhalt betrifft, so ergibt sich vor-
eberhardischer Besitz, Salzbezug usw. Fuldas in Westerti aus den
naclikarolingischen Urbaren (Dronke cap. 13 nr. 3, cap. 43 nr. 21,
cap. 45 nr. 13) sowie aus einer im thüringischen Cartidarauszug
25 Überlieferten Schenkung (Dronke cap. 38 nr. 93), die überdies wohl der
Zeit Abt Baugolfs angehört, der angeblichen Entstehung unserer U.
also ganz nahe kommt. Eine weitere Stütze erwächst der wichtigsten
sachlichen Angabe unseres Stückes, der Verleihung des Salzbezugs,
aus einem Diplom vom, 5. Januar 775 (M. G. Diplomata Karol. 1 130
30 nr. 90), in ivelchem König Karl dem Kloster Hersfeld die Villa Salz-
ungen schenkt mit allem Zubehör und darunter salinariis, ubi pa-
tellas ad sale facere ponuntur. Die Berührung dieser Stelle mit
dem Relativsatz in quo loco officinas salis cum singulis patellis . .
habemus unserer U. (S. 198 Z. 26 ff.) ist um so beachtenswerter, als
35 mindestens in UU. Pippins und Karls des Grossen eine derartige
Verleihung sonst überhaupt nicht begegnet und als diese beiden ein-
zigen Belegstellen — die eine wirklich, die andere vorgeblich — zeit-
lich dicht bei einander stehen. Eberhard scheint hier also doch aus
einer dem 8. Jh. angehörenden urkundlichen Aufzeichnung geschöpft
40 zu haben und von dieser auch zu der zeitlichen Einreihung seines
Machwerks in die Jahre Sturmis, die sonst ganz unmotiviert wäre,
bestimmt worden zu sein. Dürfte man unter dieser echten Vorlage
gar ein Diplom Karls des Grossen selbst verstehen — auf dasselbe
hätte man dann vielleicht die oben berührten echten Formelstücke
45 zurückzuführen — , so wäre das zu der ganz gleichartigen Verleihung
an Hersfeld, Fuldas Nebenbuhler in Thüringen und Hessen, die ver-
ständlichste Parallele. Nun hat in der Tat während des 14. Jh.s
unsere U. im Codex Eberhardi einen Besiegelungsvermerk erhalten
(vgl. N. 1) , aus dem ich nach vergleichende^^ Untersuchung aller
198 Nr. 140: 768—779.
derartigen Notizen den hestimmten Schluss ziehen muss, dass damals
eine wohl auf den Namen König Karls laidende, Westera betreffende
Einzel- U. vorhanden tvar. Aber freilich fehlt jede Erklärung ^ iceshalb
Eberhai'd, wenn diese U. echt war, ihren Wortlaut ganz oder fast ganz
verlassen haben sollte. So halte ich es, ähnlich ivie Mühlbacher, der 5
an ein Transsumt denkt^ doch für loahr scheinlicher, dass der Be-
siegelungsvermerk sich auf eine besiegelt gewesene EinzpJcopie des
Eberhardschen Textes bezieht (eine andere derartige Copie ist Dronke
Cod. nr. 323). Den Anlass zu ihrer Herstellung können mehrere um
Westera spielende Verhandlungen geboten haben, die Einlösung des lo
dem Grafen von Eberstein seit längerer Zelt verpfändeten Besitzes
durch die Abtei (1170), die Belehnungen des Landgrafen von Hessen
(1212) oder des Herzogs von Sachsen (1248); vgl. die UU. bei
Schannat Hist. b 192 f. nr. 75, 76 und Schannat Clientela b 203,
198 nr. 22 und 12. is
I {Carolvs^ rex Francorum et LOngobardonim et patricius Romanornm |
Omnibus fidelibus gratiam.
// ^Nichir, ut ait apostolus^, jntulimus in hunc mnndum nee * quiequam ex
eo nobiscum auferre poterinms', nisi que ob anim§ salutem locis sanctorum
devote * deo offercntes prOmptissima voluntate irapertire^ videraur. 20
Ergo cognoscat magnitudo * vestra, qtiaüter nos propter nomen domini
et remedium^ anime^ nostre^^ coDcedimus^ a presenti die ad monasterium
FuldenSCj quod est^ constructum in honore * salvatoris | domini nOStri leSU
/.//./ Christij ubi I sanctus I martir Christi Bonifacius * requiescit et llbi venerabilis
vir Sturm i^ abbaS * CODgregationi mOliachorum preesse^^ videtur, atque, 25
donamus locum proprietatis nostr? Wcstera ö' nuDCupatum, In quo loco
officinas salis cum singulis patellis et maiicipiis'^ ad hoc officium
deputatis habundantesque foutes salis haberaus.
Donamus etiam ipsum forum tributumque seu teloneum ipsius
loci sancto Bonifacio martiri statuentes, ut per singulas ebdomadasso
carrada salis inde detur ad monasterium Fuldense.
Insuper singule curtes singulaque mancipia debitnm pensum'^
persolvant reditusque agrorum omnemque constitutionem debiti
servicii* statuto tempore reddant.
H<?c omnia cum cetcris appendiciis per totum et integrum de.-js
nostro iure in ius et proprietatem sancti Bonifacii martiris et fra-
trum in Fuldensi monasterio deo serviencium^' perpetuo damus atque
concedimus.
14:0f. a) Karolus c. b) mit blasserer Tinte, vielleicht von anderer Hand
SU impertiri corr. c) erstes m und d corr. d) corr., z. 2\ auf Rasur. 40
0) est constructum est E. f) zu Sturmis corr. e sr) Randvermerk aus dem
1.0.— Id. Jh.: We8te(r)a. h) icohl aus censuni corr. (y> auf Rasur). 1) cii mit
blasserer Tinte nachgetragen. k) en mit blasserer Tinte nachgetragen.
1) 1. Timoth. 6, 7.
Nr. 141— 142: 768 779. 191)
Precipimns etiani nostra regali auctoritate, ut nullus hominum
haue nostram tiaditioiieni' a prcfato moiiasterio et a l'ratriun utili-
tate removeat, sed serviat seniper ibi in monimentuiu uostii.)
n König Karl [der Groi^f^e] schenkt zu Händen des Abtes
Stürmt den Salzforst^. ^rjpü 770 7 \
Erfindimg Eberhards ohne ausdrückliche Behauptung der Be-
urkundung bezeugt und zu beurteilen luie U. 21. Der Salzforst (vgl.
10 N. 1) war nie fuldisch, sondern, seit dem J. 1000, ivürzburgisch ;
vgl, Kmiotek Siedelung und. Waldwirtschaft im Salzforst Iff-), was
auch in einem späten Indorsat der U. Dronke nr. 323 zugegeben
wird. Über Grenzstreitigkeiten zwischen beiden Nachbarn vgl, Kmiotek
16 und 4 N. 3.
15 142,
Hadahurg und ihre Schwester Huoca schenken mit dem
Vorbehalt lebenslänglichen precarischen Niessbrauches ihren Be-
sitz, insbesondere 22 genannte Unfreie, [in oder bei Hammelburg y.
[um 777—779.7
20 Cod. Eherhardi I f. 150 Cartular- Auszug (E) ^ = Copiar. III. f. 99' (e).
Aus der Vorlage von E: Plstorius 445 (P)'^ = Plst.-Struve III
488 nr. 2, = Schannnt Trad. 32 nr. 62 vorgeblich coUationiert cum cod.
mss. (S) u. = Dronke Cod. 42 nr. 67. — Aus E: Schöttgen et Kreysig
I 40 nr. 3 (aus Abschrift) ; — Dronke Trad. 23 cap. 5 nr. 3.
25 Die Schenkung gehört, nach ihrer Eintragung ins erste Cartular
des Pistorius zu schliessen, dem Gebiete des Saale- samt Sinn-, Wem-
und Aschfeldgau an. Wenn Eberhard sie ausdrücklich dem Saalegau
zuweist (vgl. N. 1), so schöpft er vielleicht aus der tberschrift der U.
im Cartular. Noch genauer bestimmt sich die Örtlichkeit dadurch,
30 dass Huoca laut der U. Dronke nr. 344 (vgl. 287) später Besitzungen
in Hammelburg und im benachbarten Diebach geschenkt hat. In
der Tat finden sich unter den Zeugen der Hammelburger Grenz-
140f. 1) mit blasserer Tinte am Rande nachgetragen.
14:2. I) E : Hadaburc et soror eius Hucca tradiderunt sancto Boniiacio in
35Salegowe (Salegouwe e) omnes proprietates suas in hubis, agris, pratis, Sil-
via ac mancipiis. II) Überschrift in P: Traditio mancipiorum et bonorum
Hadaburgi et sororis.
1) Unterfranken BA. Neustadt und Kissingen, begrenzt (vgl. Kmiotek
l. c. 1 ff. 'und 4 ff.) Süd- und nordöstlich durch die fränkische Saale (von
40 Aschach BA. Kissingen ab), die bei Heu-Streu BA. Neustadt in sie mün-
dende Streu und die bei Unsleben (ebenda) in diese fliessende Elzbach,
die sie aufwärts bis in die hohe Rhön begleitet, um dann nord- und
südivestlich der Grenze des seit dem J. 1059 faldischen Wiidbannes (Dronke
nr. 160; vgl. Haas: Fuldaer Geschichtsblätter XI 72 ff.) bis zur Mündimg
4.'» der Aschach in die Saale (bei Waldaschach) zu folgen. 2) Unter-
frauken BA.^Stadt.
200 Nr. 142: 111—119,
heschreihimg (U. 83), und zivar mir hier^ drei Zeugen unserer U.,
Geriüig, Fastolf und Wesant, ivieder. Sie dürfte der U. 83 darum
auch ungefähr gleichzeitig sein; vielleicht ist sie etiüas jünger, da erst
die Schenkung des Fiscus H. das Kloster bewogen haben dürfte, dort
weitere Eriverbungen zu machen, jedenfalls aber nicht viel älter, da 6
die beiden Ausstellerinnen, ivie die erv)ähnten UU. Dronke nr. 344
und 281 zeigen, noch einen Teil der Regierung des Abtes Ratgar
(seit 803) einlebt haben. Terminus ante quem^ ist der Regier ungsanfa7ig
Abt Baugulfs. — Das Dictat schliesst sich an die in den üü. 51, 56 f.,
65, 69, 86 vorkommende Fassung an. Die Personennamen, die aller- lo
dings zum Teil ivirldich verderbt zu sein scheinen, hat Schannat, itn
wichtigsten Falle (N. b) durch die U. Dronke nr. 281 veranlasst,
lüillkürlichen Emendationen unterwoy^fen.
Ammonente ac dicente filio dei^: ,Date elemosinam « et ecce
omnia munda fiunt vobis' idcii'co cgo in dei nomine Hadaburg^/5
atque Huoca^ soror mea tradimus pro animae nostrae remedio^^
vel pro abluendis peccatis nostris ad monasterium, quod dicitur
Fulda, ubi venerabilis vir abbas St[u]rmi^ cum pluriraa turba mona-
chorum praeesse videtur, quicquid proprium habere et possidere
videamur, totum et ad integrum tradimus atque transfundimus ad 20
supra dictum monasterium, ita tamen, ut usque ad obitum nostrum
per vestram precariam possidere et excolere nobis potestatem tra-
datis \ postquam vero de hoc seculo migravimus, vos et successores
vestri, quicquid nos proprium possidere videmur, cum omni parte
meliorata in vestram potestatem accipiatis. 25
Haec sunt nomina mancipiorum, quae tradimus: Libolf, Hruad-
rih, Egino, Hruadhart, Engilmiet^, Anamuot, Adalhart, Theotmar^,
Ato, Liutfrid^', Hadufrid, Mierolt, Gundlind, Erpfgant^ Theotgart^',
Totta^ Theotsuuind, Eggihilt, Gisahilt^'^ Hruadgart", Reginlind'',
[üujillisuuind^'. 30
Si quis vero, quod futurum esse non credimus, si aliquis de
nostris amicis hanc traditionem infringere voluerit, iram trinae maie-
statis incurrat, insuper [in]ferat^ partibus ipsius mouasterii cum
cogente fisco auri libras centum argeuti pond[era] centum^'.
Signum [GJeruuig^. Signum [üujeringoz *. Signum Fastolf". 30
Signum Sigiperaht^. Signum [üujesant^'^'. Signum [üujaning^.
Signum S[uu]idmuot ?^.
142. a) elemosynam P. b) statt Hadaburg — mea S: Hadabirg et
sorores meae Huoca et Blithrude. c) huoca P. d) reinediiini S.
e) styrmi P; Stirmi ü. f) P: Engilmunt -S* g) Thcotmarato statt Tb., Ato P. 40
h) Luitfrid S. i) Erpgant S. k) Tücotgar S. 1) Tetta 8. 111) GisaUiilt S.
n) Hruodgart S. o) Regilind S. p) Willisuuind P. q) et fcrat P; iii-
ferat S. t) pondo P. h) Ceruuig P. t) Weringoz P. u) Itastolfi ^'.
v) Sigiperaliti S. w) Wesant P; Vueringozi S. x) Waninj? P ; Yuaninj^i -S.
y) Svvidmuot P; Suidmuota S. -tö
1) Jaic. 11, //.
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69 QUEEN'S PARK CRESCEN f
TORONTO - 6, CANADA
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